Kärntner Nachrichten - Ausgabe 47.2011

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18 KärntnerNachrichten I 25. November 2011

WIRTSCHAFT

Skigebiet Verditz: Massive Kritik an Zusperrplänen! Einheimische, Gäste und Tourismusbetriebe schlagen Alarm. Die „Afritz-Schwarzsee-Lift GmbH & CO KG“ beabsichtigt, den Liftbetrieb am beliebten Verditz einzustellen. „Die Misere ist hausgemacht!“, wettert „Berghof“-Hotelier Felix Katholnig im Gespräch mit den „Kärntner Nachrichten“: „Der Geschäftsführer der Liftgesellschaft hat sich weder an Vereinbarungen mit dem Land Kärnten gehalten noch Vorsorge für die Zukunft getroffen. Jetzt läuft die Konzession für den Zubringerlift vom Tal zur Mittelstation ab. Der Betrieb der beiden weiter oben gelegenen Bergbahnen interessieren den Geschäftsführer der Liftgesellschaft offensichtlich nicht. Damit steht der Skibetrieb vor dem Aus!“, so Katholnig. Hintergrund ist freilich ein Anderer. Der Zubringerlift vom Tal zur Mittelstation diente bislang zur Beförderung der Gäste der Sommerrodelbahn und warf innerhalb der letzten fünf Jahre Gewinne in einer Höhe von kolportierten 500.000 Euro ab. Da nunmehr aber die

Betriebsgenehmigung ausläuft, ist auch der Betrieb der beliebten Rodelbahn in akuter Gefahr. Die betroffenen Betriebe fragen sich nun, wohin die Betriebserlöse der letzten fünf Jahre geflossen sind. Zuletzt war von üppigen Geschäfts führer-Bezügen die Rede. Ein Hotelier: „Geplant war, dass man die Gewinne aus der Lift-Sektion 1 in die Erneuerung der Betriebsbewilligung sowie in die schrittweise Erneuerung der weiteren Liftanlagen reinvestiert! Das ist nachweislich nicht geschehen!“ - Fraglich ist weiters, was mit einer Subvention des Landes Kärnten in Höhe von mehr als einer Million Euro geschehen ist. „Sogar die Betriebe haben einen Kostenbeitrag in Höhe von weiteren 180.000 Euro geleistet. Wenn man die Landessubvention, die Beiträge der Betriebe und die Gewinne aus dem Betrieb der LiftSektion 1 zur Sommerro-

Berghof-Hotelier flix Katholnig kämoft um den Erhalt des Schigebietes Verditz: „Die Liftgesellschaft hat verF: Kärntner Krone sagt. Ein hausgemachter Skandal!“ delbahn addiert, kommt man auf einen Betrag von 1,6 Millionen Euro. Damit hätte man den Betrieb der Verditz-Lifte in jedem Fall für die weitere Zukunft absichern können!“, meint Berghof-Chef Felix Katholnig im KN-Gespräch. Wie es weitergeht, steht in den Sternen. Zu Redaktionsschluß war das Ergeb-

nis einer Gesellschafterversammlung der Liftgesellschaft ausständig. Dort freilich haben die Tourismusbetriebe kein Stimmrecht. Der Geschäftsführer der Bergbahnen hat Beteiligungen der Betriebe an der Gesellschaft verweigert. Und hat damit die Entscheidung, ob das Skigebiet Verditz stirbt, alleine in der Hand...


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