Kärntner Nachrichten - Ausgabe 25.2010

Page 13

25. Juni 2010 I KärntnerNachrichten III

300 JAHRE ELISABETHINEN

der Elisabethinen feiern ihr um mit einem großen Festakt!

Interview mit Generaloberin Sr. Consolata KN: Wie kam es zur Entstehung des ElisabethinenKrankenhauses? Sr. Consolata: Im Jahre 1710 begann es in Klagenfurt. Durch die beharrliche Instanz der Klagenfurter Bürgerin Maria Cattini, kommen vier Elisabethinen-Schwestern aus Graz nach Kärnten. Die ersten Räumlichkeiten der Schwestern waren sehr ärmlich ausgestattet. Im Jahr 1711 wurde eine kleine Hauskapelle errichtet. Nach vielen Mühen und Bitten bei allen weltlichen Stellen, erhielten sie die Erlaubnis zum Bau eines Klosters. Die Klosterschwestern leisteten mit eigener Hand Hilfsdienste am Bau. 1765 besuchte Kaiserin Maria Theresia auf der Durchreise das Kloster in Klagenfurt. Die Tochter der Kaiserin, Erzherzogin Maria Anna lebte in ihren letzten Lebensjahren in Klagenfurt. Ihr Aufenthalt war ein Segen für das Elisabethinen-Kloster, da sie den Konvent für die Erhaltung und Durchführung der Krankenpflege unterstützte. KN: Wie wurde das Krankenhaus finanziert? Sr. Consolata: Die Kaiserin

bewilligte 1768 den Zuschuss und so konnte mit dem Bau des Krankenhauses begonnen werden. Alle Krankenbetten wurden im Namen der Spender beschriftet. Im Jahr 1783 erfolgte ein Umbau des Klosters, die Zellen bekamen größer Fenster und neue Öfen, das Haus wurde neu eingedeckt. 1783 stattete Kaiser Josef II. dem Kloster einen Besuch ab. Er besuchte auch die Krankenzimmer, rühmte die Reinlichkeit und sagte, er habe noch kein so niedliches Spital gesehen. Als Erzherzogin Maria Anna im Jahr 1789 stirbt, wird sie auf eigenen Wunsch in der Gruft unter der Elisabethinenkirche bestattet. Ab 1797 gerät das Kloster während der Franzosenkriege durch Plünderungen, Forderungen französischer Offiziere und Demolierungen in Bedrängnis. KN: Wie ging es mit dem Krankenhaus weiter? Sr. Consolata: Durch einen Neubau, finanziert durch eine Erbschaft, kam es 1872 zur Vergrößerung des Spitals. Aufgrund der Geldentwertung im Jahr 1920 können Mittellose nicht mehr unentgeltlich behandelt werden. Es folgt das Ansuchen um Öffentlichkeitsrecht, dem stattgegeben wird. 1929 erfolgte dann für das Elisabethinen die Anerkennung als öffentliches Krankenhaus. 1945 wurde das

Kloster und Krankenhaus durch einen Bombenangriff beschädigt. Zwei Jahre später wird die Interne Abteilung eröffnet. Zwischen 1960 und 1985 wird das Krankenhaus weiter ausgebaut und auf 160 Betten erweitert. Im Jahr 1985 wurde ich zur Generaloberin des Konvents ernannt. 2003 kam es zu einer Überleitung des Spitals in eine GmbH, das ein wichtiger Schritt für die Existenz des Elisabethinen-Krankenhauses war. Seit 2005 obliegt die wirtschaftliche Leitung des Konvents gemeinsam mit Ökonomin Sr. Engelberta Schmid dem Wirt-

schaftsdirektor des Hauses, Mag. Franz Lamprecht. KN: Welche Entwicklung nahm das Krankenhaus weiter? Sr. Consolata: Im Jahr 2006 kam es zur Unterzeichnung des Kooperationsvertrages zwischen dem Orden der Barmherzigen Brüder Österreich und dem Konvent. Seitdem arbeitet das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan erfolgreich mit uns zusammen. KN: Weiterhin viel Erfolg!

Uraufführung des Kammeroratoriums „Elisabeth von Thüringen”

Z

ur Feier des 300-JahrJubiläums des Elisabethinen-Konvents in Klagenfurt wurde am 17. Juni das Kammeroratorium „Elisabeth von Thüringen” im Dom zu Klagenfurt uraufgeführt. „Ich habe das Werk als musikalische Hommage an die Heilige Elisabeth von Thüringen bei Prof. Dr. Nikolaus Fheodoroff in Auftrag gegeben”, erklärt die Generaloberin des Konvents der Elisabethinen in Klagenfurt, Sr. Consolata Hassler. „Den Text zum Oratorium hat Prof. Dr.

Herbert Vogg geschrieben, der bereits viele Opernund Oratorientexte verfasst hat.” Die Urauf führung, die vom Kärntner Madrigalchor Klagenfurt und dem Collegium Carinthia unter dem Konzertmeister Fritz Kircher bestritten wurde, war ein voller Erfolg und des Anlasses würdig. Als vielbejubelte Solisten traten Cornelia Horak (Sporan), Stephen Chaundy (Tenor), Josef Wagner (Bass) und Dieter Dorner (Sprecher) auf. Die Leitung oblag Klaus Kuchling.


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.