Bulletin 60 - Janvier 2017

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AM 7. DEZEMBER 1966 BEGANN DAS ABENTEUER. Die Fondation Raoul Follereau betrat Neuland in Luxemburg als sie ein humanitäres Hilfswerk gründete, das sich ausschließlich um Projekte in der Dritten Welt kümmert.

1966 Eine unruhige Zeit in der die kolonialisierten Völker überall in der Welt, meistens mit Gewalt, ihre Freiheit einforderten und die Siedler sich etappenweise zurückziehen mussten. Mit den Kolonialmächten verließen wichtige Leute aus Verwaltung und Bildung den afrikanischen Kontinent, und es fehlte an einheimischen Fachkräften, da die Kolonialherren diesen Abgang weder vorgesehen noch vorbereitet hatten. Neue Probleme fordern neue Lösungen und vielerorts war dies die Geburtsstunde von humanitären Hilfswerken, die ihre Aufgabe darin sahen, den Völkern in der sogenannten Dritten Welt zur Hilfe zu kommen.

Raoul Follereau war schon damals in Luxemburg kein Unbekannter mehr. Er war der Mann, der seit Jahren das Problem Lepra in der Welt medienträchtig ins Fenster der Aktualität gerückt hatte und der 1954 den Weltlepratag gegründet hatte. Die Anfänge der Gründung der Fondation Follereau Luxembourg entspringen aus dem Jahr 1965. Mit dem Tod seines persönlichen Delegierten, Alphonse Nockels, der für die Vorbereitungen von Follereaus Lesungen in Luxemburg zuständig war, machte sich Follereau auf die Suche nach motivierten Leuten, die bereit wären mit ihm gemeinsam eine Stiftung zu gründen. Mit diesem Gedanken wandte er sich an den Direktor der ACFL, Aloyse Biel, da ein Teil der Organisation (Amis des Lépreux) sich ebenfalls in der Leprahilfe engagierte.

WER WAR RAOUL FOLLEREAU (1903-1977)? Raoul Follereau, in Nevers (Frankreich) geboren, war Schrifsteller, Philosoph und christlicher Humanist, der auf seinen Reisen im Auftrag einer Zeitung in der Sahara bei Tamenrasset mit dem Schicksal der Leprakranken konfrontiert wurde. Diese Parias der Menschheit, diese Ausgestoßenen beschrieb er damals so: « Je dis ce que j’ai vu et comme je l’ai vu, les lépreux chez les fous, les lépreux dans le désert, les lépreux en prison, les lépreux enfermés dans des cimetières, derrière des barbelés avec des gardiens armés de mitraillettes, les lépreux affamés, nus, terrorisés, misérables, muets. J’ai vu un monde inimaginable d’horreurs. Et je crierai si fort que même les volontaires de la surdité finiront par m’entendre, jusqu’à ce que ces parias de l’histoire soient des malades comme les autres ».


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