Bulletin 78 - November 2025 - DE

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INHALTSVERZEICHNIS

Lycée Fieldgen: 70 Jahre Solidarität und Engagement für die Stiftung.

Seinen Platz in der Welt (wieder-)finden

4 Und wie geht es weiter? 6 8 10 12

Weiter denken als Gesundheit!

Das Vermächtnis: Eine Geste der Liebe, die Generationen überdauert

204, route d’Arlon L-8010 Strassen

Tel. : 44 66 06-1

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FONDATION FOLLEREAU LUXEMBOURG

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Für weitere Fragen: finances@ffl.lu | 44 66 06-52

TEAM Lara Beauguerlange, Liz Hof, Elisa Molina, Kristin Schmit, Marta Da Costa, Mélanie Room und Romane Ehrhardt.

VERWALTUNGSRAT

Jean Hilger (Präsident), Julio Nerin (Vizepräsident), Brigitte Bontemps-Loschetter, Georges Keipes, Paul-Marie Majerus, Jean-Luc Pauly und Jean Smit.

Auf Augenhöhe mit den Kindern

In Afrika lernt man schnell, dass große Anliegen die Gesichter von Kindern tragen. Ein kleines Mädchen, das in Togo endlich sauberes Wasser trinken kann. Ein Teenager aus Bouaké in der Elfenbeinküste, der wieder zur Schule geht und damit auch sein Selbstvertrauen zurückgewinnt. Eine Mutter in Benin, die dank einfühlsamer und hilfreicher Begleitung wieder mit Würde in die Zukunft blickt. Es sind diese konkreten, alltäglichen Begegnungen, die unserem Handeln Sinn verleihen.

Bei der Fondation Follereau Luxembourg führen wir keine „Projekte“ für Aktenordner durch - wir setzen uns für Leben ein. Unsere Partner sind genau dort, wo man wirklich auf Augenhöhe mit den Kindern ist. Dort, wo ein fließender Wasserhahn, eine geöffnete Schule, eine lokale medizinische Betreuung oder eine berufliche Ausbildung tatsächlich den Lauf eines Lebens verändern können. Dort, wo Gesundheitsversorgung und Bildung ohne Ihre Unterstützung nicht existieren würden.

Unsere Aufgabe ist es, Ihre Solidarität in greifbare Ergebnisse umzusetzen. Wir tun dies nicht belehrend, sondern im gegenseitigen Lernen - mit Bescheidenheit, Beharrlichkeit und Ehrgeiz.

Gemeinsam. Auf Augenhöhe mit den Kindern.

“ NIEMAND VERDIENT ES, ALLEIN GLÜCKLICH ZU SEIN.

des Verwaltungsrats

Die Fondation Follereau Luxembourg ist eine ausschließlich in Luxemburg ansässige Organisation, die in fünf westafrikanischen Ländern tätig ist. Mit fast 60 Jahren Erfahrung und nachweislichen Erfolgen vor Ort setzt sich die Stiftung tagtäglich für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen ein. Die meisten unserer Projekte werden von der luxemburgischen Regierung mitfinanziert. In diesem Rahmen haben wir einen neuen, ehrgeizigen Hilfsplan für die kommenden fünf Jahre gestartet. Im Jahr 2025 erreichten die Projekte der Stiftung rund 350.000 Kinder und Erwachsene.

Raoul Follereau

LYCÉE FIELDGEN: 70 JAHRE SOLIDARITÄT UND ENGAGEMENT FÜR

DIE STIFTUNG.

2026 wird in zweifacher Hinsicht ein besonderes Jahr sein: Die Fondation Follereau Luxembourg feiert ihr 60-jähriges Bestehen, und die am Lycée Fieldgen organisierte Semaine Follereau blickt auf 70 Jahre zurück!

Alles begann 1956, als Raoul Follereau vor die Klassen des Lycée Fieldgen trat, um die Schüler über die Realität der Lepra und die damit einhergehende Diskriminierung aufzuklären. Seitdem kehrt die Stiftung jedes Jahr in Begleitung eines lokalen Partners an die Schule zurück, um über aktuelle Projekte zu berichten. Gleichzeitig engagieren sich auch die Schüler*innen, indem sie Spendenaktionen und Solidaritätsveranstaltungen wie „Fieldgen’s Got Talent” organisieren, um diese Initiativen konkret zu unterstützen.

In diesem Jahr übernahm unser Team aus Togo die Gestaltung der Veranstaltung und präsentierte die WASH-Projekte (Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene). Der mangelnde Zugang zu sauberem Trinkwasser sowie die unzureichende Wasser- und Sanitärversorgung setzen noch immer viele Menschen vermeidbaren Gesundheitsrisiken aus. Um das Thema interaktiver zu vermitteln, konnten die Schüler*innen an einem Quiz rund ums Wasser teilnehmen, das auf große Begeisterung stieß und zur Diskussion anregte.

Die Fieldgen-Schule ist jedes Jahr ein Ort der Mobilisierung, und für mich war es eine wertvolle Gelegenheit, diese jungen Menschen zu treffen und ihnen die Realität vor Augen zu führen. Ihnen zu zeigen und zu beweisen, dass ihr Engagement nicht nachlassen darf und dass ihre Spenden von großer Bedeutung sind. Sie sind konkret, nicht abstrakt – sie bewirken direkt etwas vor Ort. Genau das erreichen wir mit den Spenden, die wir erhalten: Wir können Großes bewirken. Das ist unglaublich bereichernd, und wir haben die Begeisterung und das Interesse dieser jungen Menschen deutlich gespürt. Es gibt uns die Gewissheit, dass es auch morgen engagierten Nachwuchs geben wird. Und auch wenn wir uns wünschen, dass sich die Bedingungen verbessern, wissen wir doch, dass es immer jemanden geben wird, der die Arbeit fortsetzt.

Stéphanie OLYMPIO

Finanzverantwortliche der AAT-FFL

(Association des Amis Togolais de la Fondation Follereau Luxembourg)

Was mich diesmal am meisten beeindruckt hat, war die aktive Beteiligung der Schüler*innen an den Antworten. Dadurch konnten sie sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen und relevante Fragen stellen – Fragen, die auch uns dazu angeregt haben, unsere Überlegungen und Recherchen zu vertiefen und das Thema noch umfassender zu betrachten. Ich glaube sogar, dass einige Schüler bereits den Wunsch verspüren, sich humanitär zu engagieren oder Menschen in solchen Situationen zu unterstützen. Das ist der beste Beweis dafür, dass die Botschaft angekommen ist.

Houedji KOKOU Leitender Direktor der AAT-FFL

WASH-QUIZ

TESTEN SIE IHR WISSEN

1.

Wie viel Prozent des Süßwassers auf der Erde sind für den Menschen direkt nutzbar?

a) 3%

b) 12%

c) 34%

3.

Wie viel Prozent der Weltbevölkerung hatten 2024 Zugang zu grundlegenden sanitären Einrichtungen zu Hause?

a) 66%

b) 80%

c) 90%

5.

Wie viele Menschen sterben jedes Jahr an Krankheiten, die mit verunreinigtem Wasser in Zusammenhang stehen?

a) Mehr als 10.000

b) Mehr als 100.000

c) Mehr als 1.000.000

2.

Wann haben die Vereinten Nationen den Zugang zu Trinkwasser als grundlegendes Menschenrecht anerkannt?

a) 1946

b) 1995

c) 2010

4.

Wie viel Prozent der Weltbevölkerung haben immer noch keinen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser?

a) 10%

b) 25%

c) 50%

Trotz aller Herausforderungen sind deutliche Fortschritte zu verzeichnen. Zwischen 2015 und 2024 erhielten 1,6 Milliarden Menschen zusätzlich Zugang zu grundlegenden sanitären Einrichtungen, wodurch die weltweite Versorgungsquote von 66% auf 80% anstieg. Besonders in ländlichen Regionen sind die Fortschritte beachtlich: Dort stieg die Quote von 52% auf 71%.

Antworten : 1-a, 2-c, 3-b. 4-b, 5-c

Dennoch bleibt viel zu tun: Mehr als 1,7 Milliarden Menschen haben nach wie vor keinen Zugang zu grundlegenden sanitären Einrichtungen. Doch die bisherigen Erfolge zeigen, dass jede Anstrengung Wirkung hat.

Dank des Engagements von Partnern, Spendern und auch jungen Menschen wie den Schüler*innen des Fieldgen bewegen wir uns Schritt für Schritt auf eine Welt zu, in der sauberes Trinkwasser, Sanitärversorgung und Hygiene keine Privilegien mehr sind, sondern ein Recht für alle.

Unsere

Aufgabe ist es, ihnen ein normales Umfeld zu schaffen, damit sie sich wieder aufbauen können.

SEINEN PLATZ IN DER WELT (WIEDER-)FINDEN

In einer Welt, in der laut UNICEF mehr als 600 Millionen Kinder und Jugendliche nicht das Mindestniveau in Lesen und Mathematik erreichen, bleibt die schulische und berufliche Bildung ein Schwerpunkt der Fondation Follereau Luxembourg. In der Maison de l'Enfance in Bouaké, einer Initiative, die seit 2009 von der Stiftung in der Elfenbeinküste unterstützt wird, wird Bildung in ihrem umfassenden Sinn verstanden: als Verbindung von theoretischem Wissen, praktischen Fähigkeiten und sozialer Integration.

Auf den Straßen von Bouaké leben weiterhin viele Kinder und Jugendliche unter äußerst prekären Bedingungen. Manche sind vor häuslicher Gewalt geflohen, andere landeten dort aufgrund der zunehmenden Armut ihrer Familien. So unterschiedlich ihre Lebenswege auch sind, sie teilen ein ähnliches Schicksal –geprägt von Unsicherheit, Stigmatisierung, und der ständigen Gefahr von Ausbeutung und Missbrauch.

Angesichts dieser alarmierenden Realität setzt sich die Stiftung dafür ein, diesen jungen Menschen den Weg in eine stabilere Zukunft zu ebnen. Die Unterstützung beginnt meist mit der Wiedereingliederung in Schule oder Ausbildung, geht aber weit darüber hinaus. Es geht nicht nur darum, schulische Defizite auszugleichen, sondern Kindern, denen oft ihre Kindheit genommen wurde, neue Perspektiven zu eröffnen. „Wir nehmen Kinder auf, die nirgendwo hin können, die auf der Straße oder unter unwürdigen Bedingungen leben“, erklärt Pater Ollo, Leiter der Maison de l‘Enfance. Viele kommen in einem Zustand großer emotionaler Instabilität zu ihnen, gezeichnet von den Traumata ihrer Vergangenheit. „Einige sind Opfer von Gewalt, andere werden ausgestoßen, weil sie zu Unrecht der Hexerei beschuldigt werden“, so Pater Ollo weiter. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, setzt die Maison de l‘Enfance auf eine ganzheitliche Betreuung: Unterkunft, Verpflegung sowie psychologische und pädagogische Begleitung.

© FFL / A. Costantini

MÖCHTEN SIE DIE MAISON DE L’ENFANCE IN BOUAKÉ UNTERSTÜTZEN UND DAZU BEITRAGEN, DASS KINDER IN PREKÄREN LEBENSUMSTÄNDEN WIEDER HOFFNUNG SCHÖPFEN, LERNEN UND SICH EINE NEUE ZUKUNFT

AUFBAUEN KÖNNEN?

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1. Online, auf www.ffl.lu

2. Über Payconiq, indem Sie diesen QR-Code scannen

3. Per Banküberweisung auf das Konto

Fondation Follereau Luxembourg

LU38 0019 1100 2081 3000 (BCEELULL)

Kommunikation : Infoblatt 78

Unter den vielen Geschichten, die Pater Ollo erlebt hat, gibt es einige, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben: „Ich erinnere mich an ein elfjähriges Mädchen, das der Hexerei beschuldigt wurde. Man hatte sie auf einem Feld angekettet, ohne Nahrung, ohne Hilfe. Als sie im Zentrum ankam, befand sie sich in einem kritischen Zustand. Wir haben uns Tag für Tag um sie gekümmert, bis sie wieder zu Kräften kam. Sie war ein kluges, fröhliches Kind, voller Lebensfreude. Es war ein zutiefst bewegender Moment, sie wieder lächeln zu sehen.“ Die Geschichte dieses Mädchens verdeutlicht eindrucksvoll die zentrale Rolle der Maison de l’Enfance: Menschen, die alles verloren haben, die Möglichkeit zu geben, Schritt für Schritt Vertrauen zu fassen und sich erneut in ein positives soziales Umfeld einzufügen.

Kindheit und Jugend sind entscheidende Lebensphasen, in denen junge Menschen versuchen, sich selbst zu finden, ihren Platz in der Welt zu suchen und sich zu bewähren. Deshalb geht der pädagogische Ansatz der Maison de l'Enfance über den reinen Schulunterricht hinaus. Außerschulische Aktivitäten wie bildende Kunst, Tanz, Sport oder Taekwondo bieten den Kindern Raum für Ausdruck und Kreativität, stärken ihr Selbstvertrauen und helfen ihnen, das eigene Potenzial zu entfalten. Ergänzt durch Sensibilisierungsaktionen und Thementage tragen sie dazu bei, junge Menschen zu bilden, die sich entfalten und als verantwortungsbewusste Akteure von morgen wirken können.

Die Zukunft junger Menschen hängt eng mit der Qualität ihres Umfelds, ihrer Beziehungen und ihrer Erfahrungen zusammen. Die Fürsorge und Unterstützung, die sie erfahren, die Dienstleistungen, auf die sie Zugriff haben, sowie die sozialen Normen und Teilhabenmöglichkeiten in ihrer Umgebung prägen ihren Lebensweg tiefgreifend. „Einige der Kinder, die wir aufgenommen haben, sind heute erwachsen. Sie arbeiten, haben eine Familie gegründet und schreiben uns manchmal noch“, erzählt Pater Ollo stolz. „Einer von ihnen hat mich kürzlich aus Burkina Faso kontaktiert: Er hat sein Studium abgeschlossen und ist heute Psychologe... Es ist eine große Freude zu sehen, wie diese Kinder ihren Weg finden.“

Unabhängig von Herkunft oder Lebensweg haben alle Kinder das Recht, vor Gewalt, Ausbeutung und Misshandlung geschützt zu werden. Indem die Maison de l'Enfance ihnen ein sicheres Umfeld bietet, schenkt es nicht nur unmittelbare Geborgenheit, sondern vor allem Hoffnung - die Möglichkeit, wieder in die Zukunft zu blicken. Eine Zukunft, die in ihren Händen liegt und die bereits heute beginnt.

WEITER DENKEN

In Benin bleibt das Leben mit einer Behinderung eine große Herausforderung. Betroffene und ihre Familien kämpfen täglich nicht nur mit dem Mangel an geeigneten Einrichtungen, sondern auch mit einer nach wie vor weit verbreiteten Stigmatisierung. Hinter diesen Schwierigkeiten stehen Gesichter - Geschichten von Mut und Ausdauer. Die oft von Vorurteilen geprägte Haltung der Gesellschaft erschwert die Integration und verstärkt die Verletzlichkeit jener, die einfach nur in Würde leben möchten.

Zwar engagiert sich der beninische Staat zunehmend für Menschen mit Behinderung – etwa durch Programme zur integrierten Betreuung von Autismus, schulische Inklusion und den Zugang zu spezialisierten Dienstleistungen –, doch die öffentlichen Mittel für Sozialschutz und Inklusion bleiben begrenzt. Besonders in ländlichen Gebieten ist der Bedarf groß.

Seit mehreren Jahren setzt sich die Fondation Follereau Luxembourg dafür ein, dass Familien mit diesen Herausforderungen nicht allein bleiben. Ihr Ansatz für die Gesundheit der Gemeinschaft ist umfassend und schließt auch sozialen Schutz für besonders gefährdete Gruppen ein, darunter Menschen mit Behinderung. In Savalou unterstützt die FFL Eltern von Kindern mit Behinderungen, unter anderem durch den erleichterten Zugang zu Mikrokrediten. Diese Hilfe ermöglicht es ihnen, einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen, ein Einkommen zu erzielen, und vor allem neues Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu gewinnen.

Doch die Unterstützung geht weit über die Gewährung von Krediten hinaus: Das Team der FFL-Vertretung in Benin begleitet jede Familie individuell bei der Verwaltung der Mittel, hört zu und steht beratend zur Seite. Diese persönliche Betreuung stärkt das Vertrauen und wertschätzt die Kompetenzen jedes einzelnen Elternteils.

Seit Beginn der Initiative konnten nahezu alle Teilnehmenden ihre Kredite fristgerecht zurückzahlen. Jede*r erhielt eine Unterstützung in Höhe von 100.000 FCFA (rund 152 €), mit der sie oder er eine einkommensschaffende Tätigkeit aufnehmen und so die Lebensbedingungen ihrer Familien verbessern konnten.

Jede Geschichte ist einzigartig, jeder Weg anders, doch alle eint der gleiche Wille: ihren Kindern trotz aller Hindernisse eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

ALS GESUNDHEIT!

Clarisse

Hauptverdienerin der Familie und Mutter eines körperlich beeinträchtigten Sohnes, erhielt einen Mikrokredit. Nach einem Arbeitsunfall ihres Ehemanns, der seitdem regelmäßige und teure Behandlungen benötigt, geriet die Familie in große Not. Manchmal sind es viele kleine Schicksalsschläge, die sich häufen – bis die Belastungen zu groß werden und die Umstände die Kräfte eines Menschen übersteigen. Aufgrund der hohen Behandlungskosten hatte Clarisse ihr Geschäftskapital verloren und lebte in Armut. Dank des Mikrokredits konnte sie Maniok kaufen, den sie zu Gari und Tapioka – zwei lokal stark nachgefragten Produkten – verarbeitet. Das florierende Geschäft ermöglichte ihr, drei Hektar Land zu pachten, auf denen sie nun Reis anbaut. Heute kann sie die medizinische Versorgung und Schulbildung ihres Sohnes finanzieren, ihren Mann unterstützen und den Lebensunterhalt der Familie sichern.

Charlemagne

der wie sein Sohn an einer spastischen Diplegie leidet, erhielt von der FFL Prothesen, um seine Mobilität zu verbessern. Dennoch stand er vor großen Schwierigkeiten: Seine Mühle war defekt, ihm fehlten Materialien für seine Arbeit als Bleigießer, und die familiäre Situation hatte sich aufgrund zahlreicher Rückschläge weiter verschlechtert. Mit Hilfe des Mikrokredits konnte er eine Dynamo erwerben, seine Mühle reparieren und die Produktion von Aluminiumtöpfen wieder aufzunehmen.

Die daraus erzielten Einnahmen ermöglichten ihm schließlich den Kauf einer zweiten Mühle. Heute kann er seine Familie selbständig versorgen.

Diese beiden Lebensgeschichten zeigen eindrucksvoll, wie gezielte Begleitung, finanzielle Unterstützung und soziale Betreuung das Leben von Familien mit Behinderungen grundlegend verändern können.

Die Behandlung einer Krankheit darf sich nicht auf die medizinische Versorgung beschränken. Sie erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der soziale, wirtschaftliche und menschliche Dimensionen miteinander verbindet. Denn Gesundheit ist die Grundlage aller Lebensbereiche – und genau deshalb denkt die FFL weiter als Gesundheit!

© FFL / A. Ernst © FFL

DAS VERMÄCHTNIS: EINE GESTE DER LIEBE, DIE GENERATIONEN ÜBERDAUERT

WAS IST EIN VERMÄCHTNIS?

Ein Vermächtnis ist die Weitergabe dessen, was man im Laufe seines Lebens aufgebaut hat.

Es handelt sich um eine persönliche Entscheidung, die einem Geschenk ähnelt, das man nach seinem Tod einer Person oder einer Organisation wie der Fondation Follereau Luxembourg macht, um eine Herzensangelegenheit weiterzuführen.

IST IHNEN DER SCHUTZ IHRER ANGEHÖRIGEN WICHTIG?

Ihre Familienangehörigen sind gesetzlich geschützt und haben Anspruch auf einen Mindestanteil Ihres Erbes.

Über den verbleibenden Teil können Sie frei verfügen, und ihn ganz oder teilweise der Fondation Follereau Luxembourg vermachen.

Um mehr zu erfahren:

www.https://ffl.lu/de/sengager/souscrire-a-un-legs/

WIE GEHT MAN VOR?

Ein Vermächtnis muss immer in einem Testament festgehalten werden. Dieses kann verschiedene Formen annehmen. Ein Notar ist dabei die beste Anlaufstelle. Er oder sie kann Sie beraten, Ihre Wünsche rechtlich absichern und sicherstellen, dass Ihr Testament den gesetzlichen Vorgaben entspricht.

Ein Vermächtnis zugunsten einer NGO ist eine außergewöhnlich großzügige Geste. Sie erlaubt Ihnen, Ihr Engagement und Ihre Werte weiterzugeben, indem Sie sie mit den Projekten verbinden, die Ihrem Leben Sinn gegeben haben.

Diese Entscheidung sollte stets von einer Person begleitet werden, die Transparenz und Unparteilichkeit gewährleisten kann.

© FFL / A. Ernst
© FFL / A. Ernst

“Ein Vermächtnis an die Fondation Follereau Luxembourg zu hinterlassen bedeutet, sich gemeinsam mit unseren lokalen Partnern für eine bessere Zukunft einzusetzen. Es bedeutet, dazu beizutragen, dass Ausgrenzung und Armut morgen kein unabwendbares Schicksal mehr sind – weil Ihre Geste es uns ermöglicht, noch mehr Menschen zu helfen. Gemeinsam können wir das schaffen.

Jean HILGER

Präsident des Verwaltungsrats

SIE MÖCHTEN MEHR ERFAHREN?

Unser Team steht Ihnen gerne zur Verfügung, um Sie zu informieren und individuell zu begleiten, damit Sie diese Geste ganz im Einklang mit Ihren Überzeugungen und Werten umsetzen können.

Wir laden Sie herzlich ein, sich unverbindlich mit der Fondation Follereau Luxembourg in Verbindung zu setzen, um mehr über unsere Arbeit zu erfahren und gemeinsam mit uns über Ihre Wünsche und Vorstellungen zu sprechen. So können wir Ihnen unsere verschiedenen Projekte in den Bereichen Bildung, Schutz von Kindern und Gesundheit vorstellen, und gemeinsam das Projekt finden, das Ihnen besonders am Herzen liegt. Ihr Vermächtnis kann gezielt dorthin fließen, wo Sie langfristig etwas bewegen möchten.

Da sich unsere Projekte im Laufe der Zeit weiterentwickeln, begleiten wir Sie dabei, das Thema zu finden, das Ihnen besonders wichtig ist. So stellen wir sicher, dass Ihr Engagement heute und auch in Zukunft Sinn stiftet. Ein Vermächtnis zugunsten der Stiftung ist ein starkes Zeichen Ihres Vertrauens und Ihrer Solidarität. Damit setzen Sie Ihre Werte über Generationen hinweg fort und tragen dazu bei, das Leben Tausender Menschen nachhaltig zu verbessern.

Diese wertvolle Geste verdient Zeit und Besinnung, denn sie ist Teil Ihres Lebensweges.

Beispielsweise können Sie heute durch Ihr Vermächtnis den Bau eines Berufsbildungszentrums in Benin unterstützen. Dort absolvieren junge Menschen zwischen 15 und 22 Jahren eine Ausbildung, und erwerben so einen Berufsabschluss. Derzeit werden 46 junge Menschen unterstützt und dank neuer Mittel könnte ein zusätzlicher Ausbildungszweig im Bereich Schneiderei geschaffen werden.

Wenn Sie wissen möchten, welche Wirkung Ihr Erbe entfalten könnte, wenn die Fondation Follereau Luxembourg Ihre Erbin würde, sprechen Sie gerne mit einem Mitglied unseres Teams und entscheiden Sie dann, wie Sie uns unterstützen möchten.

Mélanie ROOM

Office Manager und Abteilung für Vermächtnisse und Testamente Tel. : +352 446606-52

© FFL / A. Ernst

UND WIE GEHT ES WEITER?

HINTER DEN KULISSEN BEREITET DIE FONDATION FOLLEREAU IHREN NÄCHSTEN GROSSEN SCHRITT VOR...

Im Hinblick auf das neue fünfjährige Finanzierungsprogramm ab 2026 verfeinert sie derzeit ihre Interventionsstrategie für die kommenden Jahre. Dieser Ansatz steht ganz im Zeichen ihres Engagements: der Bekämpfung sozialer Ausgrenzung und der Förderung eines nachhaltigen Zugangs zu Gesundheit, Bildung und Grundrechten, insbesondere in den ländlichen Regionen Subsahara-Afrikas.

Auf Grundlage der Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem laufenden Zyklus haben unser Team und unsere Partner gemeinsam eine Vision für den Zeitraum 2026-2030 entwickelt. Sie beruht auf drei komplementären und miteinander vernetzten Schwerpunkten:

Stärkung der Gesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten

In vielen Dörfern Subsahara-Afrikas bleibt der Zugang zu medizinischer Grundversorgung eine große Herausforderung. Die Fondation Follereau engagiert sich für all jene, die oft stundenlang zu Fuß unterwegs sind, um ein Gesundheitszentrum zu erreichen, für die Kinder, die wegen einer einfachen Infektion nicht zur Schule gehen können. Unser Ziel: Jeder Mensch soll in seiner Nähe einen Ort finden, an dem er würdig behandelt wird – durch den Bau von Geburtskliniken und Gesundheitszentren, die Bekämpfung vernachlässigter Tropenkrankheiten sowie den verbesserten Zugang zu Wasser, Hygiene und sanitären Einrichtungen.

Bildung ist einer der wirksamsten Hebel für Veränderungen

Vor Ort begegnen wir täglich jungen Frauen und Männern, die entschlossen sind, einen Beruf zu erlernen, ihren Lebensunterhalt zu sichern und ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. In Regionen, in denen Chancen rar sind, unterstützt die Stiftung den Aufbau und Unterhalt von Berufsbildungszentren, um jedem den Zugang zu Weiterbildung und persönlicher Entfaltung zu ermöglichen. Ob Tischlerei, Schneiderei, Friseurhandwerk, Landwirtschaft oder Handwerk: Diese Fähigkeiten öffnen Türen und geben Hoffnung. Denn über das fachliche Können hinaus vermittelt Bildung Selbstvertrauen – Grundlage, um die Entwicklung der eigenen Gemeinschaft aktiv mitzugestalten.

Ein Projekt hat nur dann Sinn, wenn es ohne uns weiterbestehen kann

Darum arbeitet die Fondation Follereau Hand in Hand mit ihren lokalen Partnern, um deren technische, finanzielle und organisatorische Kompetenzen zu stärken. Entscheidungen werden gemeinsam getroffen, damit die Akteure vor Ort zu echten Triebkräften des Wandels werden. Wir setzen auf die Kraft des Austauschs unter Gleichgesinnten, auf Dialog und auf die Dynamik der Süd-Süd-Zusammenarbeit, denn daraus gehen angepasste und nachhaltige Lösungen hervor.

Eine Neuausrichtung für mehr Wirkung

In dieser neuen Phase plant die Stiftung, ihre Aktivitäten auf fünf Länder mit ähnlichen Herausforderungen zu konzentrieren: Benin, Togo, Côte d'Ivoire, Guinea und die Zentralafrikanische Republik. Diese Regionen sind geprägt von einer sehr jungen Bevölkerung, anhaltender Armut, begrenztem Zugang zu Gesundheitsversorgung und einem hohen Bildungsbedarf.

“Eine Strategie, mit und für die Bevölkerung

Die Grundzüge dieses neuen Programms wurden gemeinsam mit den Partnern vor Ort entwickelt - im Sinne einer gemeinsamen Gestaltung und schrittweisen Verantwortungsübernahme. Denn über Infrastruktur und Sensibilisierungskampagnen hinaus ist es die Fähigkeit der Bevölkerung, sich die Projekte anzueignen, die die Nachhaltigkeit eines Projekts gewährleistet.

Unsere Projekte folgen einem transversalen Ansatz und verbinden Gesundheit, Bildung und lokale Teilhabe: Jede dieser Dimensionen stärkt die andere. Hinter jeder Initiative steht eine Begegnung – zwischen lokalen Teams, Pflegekräften, Freiwilligen und Gemeinschaften, die ihre Kräfte bündeln, um Krankheit zu bekämpfen, Wissen zu fördern und Würde zu bewahren. Diese kollektive Dynamik verleiht unserem Handeln Sinn und Kraft.

Denn Zusammenarbeit bedeutet, gemeinsam tragfähige Antworten auf globale Herausforderungen zu finden.

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