Bulletin 61 octobre 2017 - version DE

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solidarité FOLLEREAU Octobre 2017

WIESO WIR AFRIKA

© FFL/ T. Winn - Burkina Faso

HELFEN?

24. OKTOBER 2017

WELTTAG DER INFORMATION ÜBER ENTWICKLUNGSFRAGEN p 4 > AFRIQUE - Les clichés ont la peau dure p 8 > WIE ARBEITET DIE FONDATION? - Unser Netzwerk p 10 > TÉMOIGNAGES - La coopération vue du Sud p 12 > GLOBALES LERNEN - Bildung für nachhaltige Entwicklung


© LG Magazine

Edito Warum sollten wir den Afrikanern helfen ?

SOMMAIRE 2 > Edito 3 > Activités de la Fondation 4 > Clichés africains 5-6 > Coopération au développement 7 > Projet 8-9 > Unser Netzwerk 10-11 > Vision du Sud 12 > Globales Lernen 13-14 > Bildungsprogramm 15-17 > Volontariat 18-19 > S’engager ici 20-21 > What’s new 22-23 > Remerciements

Diesen Satz, oder etwas Sinngemäßes, haben wir alle schon einmal gehört. Und diese Fragestellung kann einem auch legitim erscheinen. Warum sollten wir Menschen helfen, die wir nicht kennen und die weit weg leben? Außerdem gibt es doch in Luxemburg genug Hilfsbedürftige. Es geht nicht darum, beide Welten entgegenzusetzen oder gegeneinander auszuspielen und Pseudo-Prioritäten durchsetzen zu wollen. Unser Ziel ist es zu aufzuklären und Vorurteile über Afrika, Afrikaner und Entwicklungszusammenarbeit abzubauen. Die 50 Jahre Erfahrung der Fondation Follereau ermöglichen uns diese Reflexion, welche auf unserer Anwesenheit vor Ort und der Wirkung unserer Projekte basiert. Wir alle kennen die gängigen Afrikabilder: Musik, schöne Landschaften, das Lachen und die (Über-)Lebenskunst. Dann gibt es noch die düsteren Bilder, die Afrika als einen stagnierenden Kontinent, voller Korruption, Kriege und Naturkatastrophen darstellen. In diesen Vorurteilen steckt sicher ein klein wenig Wahrheit, sie bleiben aber extrem reduzierend und ignorieren jegliche Evolution. Das wird einem besonders bewusst wenn man mit negativen Vorurteilen gegenüber des eigenen Landes konfrontiert wird. Das tut weh, weil es ungerecht ist. Die Fondation Follereau will in dieser Broschüre – fernab von Vorurteilen – Solidarität stärken, indem sie aus Sicht ihrer Erfahrungen und Resultate die Bedeutung von Entwicklungszusammenarbeit erklärt. Jede Geste zählt. Ob hier oder woanders. Jean Hilger Präsident des Verwaltungsrats

Fondation Follereau

151, Av. du Dix Septembre L-2551 Luxembourg Tel: 44 66 06 1 Fax: 44 66 06 60 Email: info@ffl.lu

www.ffl.lu

EQUIPE Violaine Alves (directrice de la coopération au développement), Conny Reichling (directrice de la communication et de la gestion des dons), Matthias Barthod, Cloé Beaumer, Clémentine Gloire, Naristé Grün, Liz Hof, Charlotte Honorez, Mohamed Mounir, Monique Schmit, Isabelle Schmoetten. CONSEIL D’ADMINISTRATION Jean Hilger (Président), Julio Nerin (Vice-président), Brigitte Bontemps, Jos Hilger (Président d’honneur), Georges Keipes, Anne Majerus, Boubacar Niang, JeanLuc Pauly, Dr. Jean Smit. CONSEIL ÉTENDU Marie-Thérèse Ney.


Les activités de la Fondation en Afrique Die Aktivitäten der Fondation

in Afrika

HEALTH IS WEALTH 22 Projekte / projets 82% des globalen Budgets / du budget global 300 000 EMPFÄNGER / BÉNÉFICIAIRES

9 pays 36 projets 2 axes d’intervention

MALI BURKINA FASO GUINÉE CÔTE D’IVOIRE TOGO

MADAGASCAR

BÉNIN RÉPUBLIQUE CENTRAFRICAINE

RÉPUBLIQUE DÉMOCRATIQUE DU CONGO

LET KIDS BE KIDS 14 Projekte / projets

18% des globalen Budgets / du budget global

23 000 EMPFÄNGER / BÉNÉFICIAIRES

SOUTENEZ NOS PROJETS AVEC UN DON! UNTERSTÜTZEN SIE UNSERE PROJEKTE DURCH EINE SPENDE !

BCEE IBAN LU38 0019 1100 2081 3000 www.ffl.lu ou/oder: Votre don est fiscalement déductible / Ihre Spende ist steuerlich absetzbar.


>>> AFRIKA

Afrika: Es ist schwieriger, ein Vorurteil zu zertrümmern als ein Atom… ( Albert Einstein )

Cliché : Substantiv, Neutrum. ohne Prüfung der objektiven Tatsachen voreilig gefasste oder übernommene, meist von feindseligen Gefühlen gegen jemanden oder etwas geprägte Meinung

Afrikaner sind faul.

In Afrika gibt es kein Wasser, keinen Strom.

Sie sind immer in Verspätung. Afrika = Kriege, Epidemien und Armut. Alle ihre Politiker sind korrupt.

[...]

Diese Vorurteile sind natürlich falsch, auch wenn sie uns ( manchmal ) zum Schmunzeln bringen. Sie sind jedoch noch immer stark in der Denkweise unserer westlichen Gesellschaft verankert. Afrika wird oft als ein Land betrachtet, ein Land mit einer Menge vorgefasster Bilder im Schlepptau, da diese allzu oft weitervermittelt werden. Wussten sie jedoch, dass Afrika 55 anerkannte Staaten umfasst. Lauter Kulturen, Sprachen (im Ganzen etwas mehr als 2000 in ganz Afrika) , eigene Problematiken, Geschichten, und vor allem, lauter verschiedene Einwohner,

die wie wir alle für ihre Rechte kämpfen müssen. Auch lauter Persönlichkeiten, die vieles auf die Beine stellen und die Begründer tausender innovativer Maßnahmen sind, und die ihre eigene Zukunft sowie die ihrer Kinder aufbauen. Wie die Menschen überall in der Welt, sind auch (sehr) viele Afrikaner ihres eigenen Glückes Schmied. Die Vorurteile rund um Afrika sind schwer zu knacken, aber auch diejenigen, die die Entwicklungshilfe und – zusammenarbeit betreffen, sind vielzählig.

© FFL/ T. Winn

Am 24. Oktober ist der internationale Tag der Information über die Entwicklung. Die Gelegenheit die Karten auf den Tisch zu legen.

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Afrika


>>> ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT

Humanitäre Hilfe, Entwicklungszusammenarbeit wie genau funktioniert es? Leider können wir nicht behaupten, durch die Arbeit der Fondation Follereau alle fundamentalen Probleme durch Entwicklungszusammenarbeit lösen zu können. Trotzdem ist es wichtig hervorzuheben, dass die Begünstigten unabhängig von den verwendeten Strategien, im Mittelpunkt unseres Handelns stehen und jede unserer Initiativen motivieren. Zivilgesellschaft

ODA*

einschließlich Nichtregierungs Orgnisationen (NRO), wie die Fondation Follereau

Humanitäre Hilfe

Entwicklungszusammenarbeit

SÜDEN

Bildung für nachhaltige Entwicklung

NORDEN

* ODA = Öffentliche Entwicklungshilfe. Die Vereinten Nationen fordern alle sogenannten entwickelten Länder dazu auf 0,7% ihres Bruttonationaleinkommens zur ODA beizusteuern. Im Jahr 2016 betrug die öffentliche Entwicklungshilfe in Luxemburg 353 143 813 EUR, dies entspricht 1,02% des Bruttonationaleinkommens (BNE).

Wenn humanitäre Hilfe sich als ein Konzept versteht, welches vor allem darauf abzielt auf Notfälle, wie Naturkatastrophen, Epidemien oder Konfliktsituationen eine kurzfristige und schnelle Antwort zu bieten; impliziert Entwicklungszusammenarbeit ihrerseits eine Dimension der Nachhaltigkeit auf lange Sicht. Auf dem Feld ist die Unterscheidung zwischen den beiden Konzepten nicht immer so deutlich und beide Herangehensweisen können sich durchaus auch ergänzen. Ursprünglich hat die Entwicklungszusammenarbeit ihre Wurzeln in der Kolonialzeit und wurde mit der Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und des Europäischen Entwicklungsfonds im Jahre 1957 erstmals institutionalisiert. Dabei handelte es sich in erster Linie um

direkte zwischenstaatliche (bilaterale) Kooperation, stark von Abhängigkeitsbeziehungen gekennzeichnet. Zu dieser Zeit, vertrat man die Auffassung, dass die sogenannten traditionellen Gesellschaften im Vergleich zu westlichen Gesellschaften in ihrer Entwicklung zurückhinken. Zugleich hat sich auch die Präsenz von Nichtregierungsorganisationen (NRO) und Missionaren in kolonialisierten und nicht-kolonialisierten Ländern ausgebreitet. So wurde die Entwicklungszusammenarbeit schrittweise von der reinen zwischenstaatlichen Bindung dezentralisiert. In diesem Kontext, wurde die Fondation Follereau im Jahr 1966 aus der Initiative von Raoul Follereau gegründet. Sie war einer der Vorläufer in Luxemburg.

Wusstest du schon ? 44% der öffentlichen Entwicklungshilfe Luxemburgs richtet sich auf den afrikanischen Kontinent.

Entwicklungszusammenarbeit

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>>> ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT

Vision der Entwicklungszusammenarbeit = Vision der Gleichberechtigung

Seitdem hat sich die Arbeit von NROs professionalisiert und neue Perspektiven haben sich mit dem theoretischen Paradigmenwechsel geöffnet. Moderne Entwicklungszusammenarbeit macht die Implikation der lokalen Bevölkerung in der Ausarbeitung der Projekte zu einer unabdingbaren Bedingung. Die Einbeziehung lokaler Akteure in die Ausarbeitung und Identifikation der Projekte, garantiert sowohl die Pertinenz, als auch die Autonomisierung der Projekte. Damit einher geht ebenfalls die Stärkung der fachlichen Kompetenzen der lokalen Unternehmen und Bevölkerung.

[ Entdecken Sie die Arbeit der Stiftung in diesem Bereich auf der S. 12 ]

© FFL/ T. Winn

Um eine ganzheitliche Kohärenz zu erlangen, strebt die Entwicklungszusammenarbeit auch die Sensibilisierung und Aufklärung der Gesellschaft des sogenannten Globalen Nordens an. Entwicklung impliziert eine Veränderung der Verhaltensweisen und Visionen auf globaler Ebene. Jeder Einzelne soll sich den Folgen seines Handelns bewusst sein.

Kooperationsprojekte können nur mit der Einbeziehung lokaler Akteure erfolgreich umgesetzt werden. Hier, Jean Hilger, Präsident der Stiftung, im Gespräch mit den Ärzten des CDTUB * Allada, Benin.

Dies ist nur eine von vielen Definition der Entwicklungszusammenarbeit. Hinter jeder Aktion steht die Vision jener die sie umsetzen, die von Anfang an die Prioritäten, die Akteure oder die Art und Weise der Zusammenarbeit bestimmen. Die Schwierigkeit besteht also darin, die oben angeführten Konzepte des Neokolonialismus nicht zu leugnen, sondern sich ihnen bewusst entgegenzustellen und sie zusammen mit den lokalen Partnern in Frage zu stellen. Nur im gemeinsamen Dialog mit den Partnern vermeidet man die Aufrechterhaltung von Abhängigkeiten und ungleichen Beziehungen. * Centre de Dépistage et de Traitement de l’Ulcère de Buruli

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Entwicklungszusammenarbeit


>>> VOR ORT

Entwichlungszusammenarbeit

© FFL/ T. Winn

... vor Ort

Beispiel der ländlichen Entbindungsstation in Mali, unterstützt von der Fondation Follereau.

Die Fondation Follereau arbeitet eng mit zwei Lokalpartnern in Mali und Burkina Faso (AP-FFL und AAB-FFL) zusammen bezüglich der Verbesserung des Basis-Gesundheitssystems in ländlichen Gegenden. Zwei neue Gesundheitszentren konnten im ersten Trimester 2017 in Farakala (Segou, Mali) und in Yagba (West-Zentrum Burkina Faso) eröffnet werden. Die zwei Zentren sind so angesiedelt, dass die sanitäre Abdeckung der Region und somit auch die Impfungsgebiete optimal erweitert werden konnten. Unter anderem wurde auch die Zahl der medizinisch-begleiteten Geburten, der Zugang zu prä- und postnatalen Untersuchungen erhöht und die Aufklärungsmodule zu den Grundlagen von Hygienepraktiken, Ernährung, Müllsammlung usw. verbessert. Durch die gemeinschaftliche Herangehensweise an die Bauprojekte, werden die Beteiligten, unter Regie der Lokalpartner, dazu aufgefordert Aktivitäten aufzustellen, die die Verstärkung der Kapazitäten der Gemeinschaft voranbringt. Es geht darum die Zivilgesellschaft über

die neuen Zentren zu informieren und sie dazu anzuregen, sie auch zu nutzen. Die Gesellschaft soll sich miteingebunden fühlen und die Zentren als Teil der Gemeinschaftsstrukturen sehen. Die Projekte beinhalten sowohl eine Komponente der Grundwasserversorgung als auch verschiedene Weiterbildungsmodule zur Wasserverwaltung, Finanzen, Logistik usw. Schließlich bilden ausgewählte Personen der lokalen Gemeinschaft Lenkungsgruppen, um die optimale Ausführung des Projektes auf Dauer zu gewährleisten. All diese partizipativen Aktivitäten haben den Schwerpunkt die lokale Gesellschaft dazu aufzufordern, ihr Verhalten zum Gesundheitswesen zu ändern, die Gesundheitszentren bei Bedarf aufzusuchen und die Ressourcen gut zu verwalten damit die Infrastrukturen nachhaltig genutzt werden können.

Vor Ort

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>>> INTERVIEW

Wie arbeitet die Fondation? 3 Fragen an die Leitung

Violaine ALVES

Direktionsbeauftragte Entwicklungszusammenarbeit und Finanzen

Conny REICHLING

Direktionsbeauftragte Kommunikation und Spendenverwaltung

In welchen Bereichen ist die Fondation Follereau heute aktiv? Die Stiftung feierte letztes Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. In dieser Zeit hat sich die Fondation Follereau Luxembourg als NGO weiterentwickelt. Die Aktivitäten haben sich vervielfältigt: zwar setzen wir uns immer noch in erster Linie für jene Menschen ein, die – krankheitsbedingt oder durch soziale Ausgrenzung – am Rande der Gesellschaft leben, jedoch haben wir unsere Aktivitäten diversifiziert. Heute steht die Fondation Follereau für weit mehr, als den Kampf gegen Lepra. Wir haben uns auf die Verbesserung des allgemeinen Gesundheitswesen, die Bekämpfung vernachlässigter Tropenkrankheiten und die Bildung und Unterstützung junger Menschen in Not in unseren afrikanischen Partnerländern spezialisiert. Die primäre Zielgruppe der Projekte sind Frauen und Kinder, da diese meist die Schutzbedürftigsten einer Gesellschaft sind. Wie versteht die Fondation Follereau Entwicklunsgzusammenarbeit? Die Fondation stützt ihre Vorgehensweise der Entwicklungszusammenarbeit auf fünf Pfeiler: die Solidarität mit der schutzbedürftigen Gesellschaft, die Inklusion und aktive Beteiligung der lokalen Partner, die Stärkung der verschiedenen afrikanischen Bevölkerungen und Empfängerstrukturen, die Förderung der

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Interview

Geschlechtergleichstellung und sie legt großen Wert auf eine wirkungsorientierte Entwicklungszusammenarbeit. Die Projekte werden vom Team in Luxemburg begleitet mit dem Ziel, dass die Aktivitäten vor Ort langfristig autonom funktionnieren können. Dies spornt die Wirtschaft vor Ort an und fordert die lokale Bevölkerung auf aktiv mitzuwirken. Wie geht die Fondation Follereau die Entwicklungszusammenarbeit in ihren Projekten an? Die Arbeit der Fondation Follereau konzentriert sich auf Entwicklungszusammenarbeit mit Fokus auf die schutzbedürftige Gesellschaft in unseren Partnerländern. Darunter verstehen wir die Zusammenarbeit mit 11 qualifizierten lokalen Partnern in 9 afrikanischen Ländern, die durch ihr Wissen und Verstehen der lokalen Bedürfnisse und dem Vertrauen das ihnen die lokale Gesellschaft entgegenbringt, eine optimale Umsetzung der Projekte garantieren kann. Die Projekte werden an den länderspezifischen Grundbedürfnissen mit den Partnern zusammen ausgearbeitet und dann durchgeführt. Nur durch einen regelmäßigen Ausstausch zwischen den Partnern vor Ort und dem Team in Luxemburg können ein Kapazitätenaufbau stattfinden, die Projekte optimal ausgeführt und somit die Unterstützung und Stärkung der Lokalbevölkerung garantiert werden.


>>> UNSER NETZWERK

Unser Netzwerk Projektarbeit

Eine Geschäftsleitung

Ausarbeitung – Begleitung – Evaluierung

Luxembourg

In Zusammenarbeit mit unseren Partnerorganisationen.

Bildung für nachhaltige Entwicklung Sensibilisierung - Information.

Fundraising Öffentliches & privates Fundraising

ro Eu eit n b ne nar o i e ill M amm 3 s Zu

Länder 9

Partner 11

Projekte 36

Empfänger

AGAINST EXCLUSION Nachhaltigkeit

Transparenz Ethik

Effizienz

Mehr als 300 000

Menschenrechte Resultate

Know-how

Unser Netzwerk

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>>> SICHT DES SÜDENS

Sicht des Südens

Entwicklungszusammenarbeit aus Sicht der lokalen Partner Kokou HOUÉDJI Geschäftsleiter der Association des Amis Togolais de la Fondation Follereau (AAT-FFL)

“Die Entwicklungszusammenarbeit ist für ein Land wie Togo eine Möglichkeit von der Unterstützung von Industrieländern zu profitieren indem die Entwicklungszusammenarbeit-Aktivitäten der Regierungen verbessert werden und die Armut verringert wird. Die Meinungsdivergenzen über verschiedene soziokulturelle Realitäten zwischen dem Globalen Norden und dem Globalen Süden können manchmal ein Hindernis in der Aufbereitung eines Projektes dartsellen.”

Abdoubasti IDRISSOU-SONDJALIM Projekt- und Kommunikationsverantwortlicher der AAT-FFL “Das Interessanteste an unserer Arbeit ist das Wissen, dass unsere Aktivitäten einen positiven Impakt auf das Leben der Gemeinschaft haben. An Gesundheitsprojekten und Entwicklungszusammenarbeitsprogrammen teilhaben, um sowohl Menschenleben an isolierten Orten ohne Zugang zu Basis-Sanitärinfrastrukturen zu retten also auch marginalisierten Jugendlichen eine bessere Zukunft zu bieten, sind im Alltag die schönste Genugtuung und das größte Erfolgsgefühl. Die Zusammenarbeit zwischen AAT-FFL und der Fondation Follereau ist aufrichtig, herzlich und positiv. Der Austausch mit der Fondation ermöglicht es den Lokalpartnern im Süden, an Erfahrung zu gewinnen, und Mittel zu entdecken, um ihre Ziele ganz im Sinne der Empfänger dieser Aktivitäten zu erreichen. “Die Lokalbevölkerungen sollten als erste in Kenntnis gesetzt werden, um die Prioritäten identifizieren zu können.”

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Sicht des Südens


>>> SICHT DES SÜDENS

« Die Lokalbevölkerung sollte als erste in Kenntnis gesetzt werden, um die Prioritäten identifizieren zu können. »

Herr Boubacar NIANG Vertreter der Fondation Follereau in Westafrika, steht der Fondation Follereau seit 18 Jahren zur Seite

Natürlich ist die Zusammenarbeit aller Beteiligten - Regierungen, technische und finanzielle Partner, sowie die Zielbevölkerung - unabdingbar, um ein Resultat zu erreichen. All diese Aktivitäten haben nur dann einen Nutzen, wenn alle Beteiligten sich für die Qualität ihrer Selbstverwaltung verantwortlich fühlen. Eine win-win Partnerschaft. Ein afrikanisches Sprichwort besagt : „Es ist schwierig jemandem den Kopf zu rasieren, alle Haare zu entfernen, wenn derjenige nicht anwesend ist.“ Wie sollen

die Empathie und die Beteiligung der Zielbevölkerung erreicht werden, wenn diese nicht in den ganzen Vorgang miteinbezogen wird? Die Lokalbevölkerung sollte als erste in Kenntnis gesetzt werden, um die Prioritäten identifizieren zu können. Wir sind sehr von denjenigen Entwicklungsprogrammen überzeugt, die die Bildung sowie die Emanzipation der jungen Mädchen in den Mittelpunkt stellen. Ebenso glauben wir, dass es heutzutage unabdingbar ist, die Problematiken rund um die neuen Technologien sowie die Erhaltung der lokalen Ökosysteme in jedes Entwicklungsprojekt miteinzubeziehen.”

Und weil der „ Globale Süden“ auch seine Vorurteile gegenüber des „ Globalen Norden “ hat : „Ich glaube, dass Europa ein schönes Land ist.“ Justine, 14 Jahre alt, Burkina Faso

© FFL

“Wenn man vom “ Globalen Süden ” spricht gibt es verschiedene Nuancen, da dieser durch einen “Dualismus” geprägt ist, von einem Graben zwischen Stadt und Land sowie zwischen Reichen und Armen... ganz wie im “ Globalen Norden ”. Das Entwicklungspotential im “ Globalen Süden “ ist groß, da ein zukunftsträchtiger Markt, reichlich Ressourcen, ein hohes Bedürfnis, sowie Märkte, die sich im vollem Wachstum befinden, vorhanden sind.

Herr Niang in Begleitung von Herrn Hilger, Präsident der Fondation Follereau – Besuch des Projektes in Ahozonnoudé, Benin.

Sicht des Südens

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>>> GLOBALES LERNEN

Bildung für nachhaltige Entwicklung

Globales Lernen für die Welt von heute und morgen Wenn man Sie fragen würde, was Ihrer Meinung nach die größten Probleme der Welt sind, würden Sie vermutlich die selben oder ganz ähnliche Ideen äußern, wie die Kinder und Jugendlichen, welchen die Fondation Follereau bei ihrer Bildungsarbeit begegnet: Armut, Klimawandel, Krieg, Umweltverschmutzung, Terrorismus, Epidemien,... Aber wissen Sie, was Sie mit all diesen Problemen zu tun haben? Kennen Sie Wege und Möglichkeiten, wie Sie als Individuum oder als Teil einer Gruppe aktiv Einfluss auf das aktuelle und zukünftige Weltgeschehen ausüben können, sei es im sozialen, ökologischen oder wirtschaftlichen Sinn? Bildung für nachhaltige Entwicklung hilft bei der Beantwortung dieser Fragen. Sie gibt keine Lösungen vor, aber sie regt die kritische Reflexion globaler Missstände an und motiviert zu Partizipation und Engagement.

Dabei werden Missstände in Luxemburg in den Bildungsangeboten keinesfalls außen vor gelassen – gerade bei Kindern und Jugendlichen ist es wichtig an der eigenen Lebenswelt anzuknüpfen, um größere Zusammenhänge verstehen zu können. In ihrer Bildungsarbeit versucht die Fondation Follereau diesen Perspektivwechsel anzuregen und folgt dabei dem Prinzip: “Think global, act local” (Global denken, lokal handeln). Solidarität, Inklusion und Partizipation stehen dabei im Vordergrund. Dabei soll die Bildungsarbeit als wertvolle Ergänzung der Projekte im Globalen Süden verstanden werden, keinesfalls als Ersatz.

© FFL

Vielleicht denken Sie nun: In Luxemburg gibt es genug Probleme, es gibt drogenabhängige, arbeitslose und wohnungslose Menschen, warum also nicht hier anfangen? Armut und soziale Ungleichheit sind globale Probleme, welche nur vor einem ganzheitlichen Hintergrund ver-

standen werden können, deshalb ist es notwendig den Blick über Luxemburg und den Globalen Norden hinaus zu öffnen.

Die Teilnahme an unseren Sensibilisierungs- und Bildungsaktivitäten ist kostenlos! Die Finanzierung wird ermöglicht durch: 80%ige Übernahme der Kosten durch das luxemburgische Kooperationsministerium und 20% Spenden. BITTE HELFEN SIE UNS BEI DER AUSÜBUNG UNSERES BILDUNGSAUFTRAGS MIT EINER SPENDE auf unser Konto: BCEE LU38 0019 1100 2081 3000 oder auf unserer Internetsite WWW.FFL.LU

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Globales Lernen

Spenden Sie auch mit Ihrer Digicash Handy-App


>>> BILDUNGSPROGRAMM

Das Bildungsprogramm

der Fondation Follereau

Basierend auf internationalen Instrumenten, wie die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte und die Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen hat die Fondation Follereau das PROGRAMM “ONE WORLD CITIZENS” ausgearbeitet, welches sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene Luxemburgs und der Großregion richtet. Das Programm beinhaltet unter anderem folgende Angebote:

Bildungsmodule, welche sich aus einstündigen Sensibilisierungseinheiten und zweistündigen, interaktiven Bildungsworkshops zusammensetzen. Behandelte Themen sind beispielsweise Behinderung und Inklusion, Welthandel und Konsumverhalten, Frauenrechte und Geschlechtergleichstellung, Vorurteile und Rassismus, Menschenrechte und Solidarität. Diese Angebote richten sich an Schulen (alle Stufen), sowie außerschulische Jugend- und Erwachsenengruppen.

Veranstaltungen, welche sich an die breite Bevölkerung richten. Für 2018 sind unter anderem eine Lesung und ein Poetry Slam (Thema: wie kann ich die Welt von morgen beeinflussen) geplant.

Mehrwöchige, individuell anpassbare pädagogische Projekte, deren Resultat eine Ausstellung, ein Video, ein Theaterstück, ein Flashmob, ein Vortrag,... sein können. Das Projektkonzept wird jeweils gemeinsam mit der Zielgruppe erarbeitet und ausgeführt. Dieses Angebot richtet sich an Schulklassen und Jugendgruppen.

Bildungsaktivitäten, die in Zusammenarbeit mit anderen NGOs geplant und durchgeführt werden. Beispielhaft hierfür sind das Filmfestival Cinéma du Sud und die Woche für Bildung für Nachhaltige Entwicklung.

Bei Fragen wenden Sie sich an: isabelle.schmoetten@ffl.lu

“Ich nehme mit, dass man teilen muss und sich nicht nur um sich selbst, sondern auch um andere Menschen kümmern muss.” Feedback eines 10-jährigen Schülers

Bildungsprogramm

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>>> INTERVIEW

“ Ce sont les gestes individuels, des millions de fois répétés, qui mettront enfin l’humanité en marche.“ Raoul Follereau

Interview

mit unserer Bidungsbeauftragten

Isabelle Schmoetten

Beauftragte für entwicklungspolitische Bildung

Warum brauchen wir deiner Meinung nach Bildung für nachhaltige Entwicklung in Luxemburg? Wenn man Menschen fragt: In welcher Welt wollt ihr leben und wie stellt ihr euch ein gutes Zusammenleben vor?, dann wird niemand antworten “Eine Welt voller Ungerechtigkeit, mit dutzenden Kriegen und katastrophaler Umweltzerstörung”. Die meisten Menschen, denen ich in meiner Arbeit begegne, sehen sehr wohl, dass sich etwas verändern muss und wollen auch Teil dieser Veränderung sein, wissen oft aber nicht wie. Hinzu kommt häufig ein Ohnmachtsgefühl angesichts der zahlreichen komplexen Missstände. Bereits Kinder und Jugendliche konfrontieren mich mit der Aussage “Was soll ich schon daran ändern. Das bringt sowieso alles nichts.” Bildung für nachhaltige Entwicklung hat also die Lösungen parat? Keineswegs und das ist auch gut so. Das Ziel unserer Sensibilisierungs- und Bildungsaktivitäten ist es Kinder, Jugendliche und Erwachsene bei globalen Bildungsprozessen zu unterstützen, globale (Ungerechtigkeits-)Verhältnisse besser zu verstehen und neue Denkperspektiven

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Interview

zu eröffnen. Wir versuchen aber auch gemeinsam konkrete Handlungswege zu entwickeln und sie zu gesellschaftlicher Partizipation und Engagement zu motivieren – sei es in dem sie ihr Konsumverhalten überdenken, in dem sie ein soziales Ehrenamt annehmen, ihr Alltagshandeln anpassen oder sich gar einer Bürgerinitiative anschließen. Welche Botschaft sollte Bildung für nachhaltige Entwicklung vermitteln? Man sollte nie seine Rolle als Individuum unterschätzen. Jede noch so kleine Handlung kann – im Guten, wie auch im Schlechten – große Folgen nach sich ziehen. Persönliches Engagement lohnt sich – auch wenn man vielleicht nicht sofort Ergebnisse sieht. Und was hat in der Bildungsarbeit keinen Platz? Schuldgefühle, stereotypisierende “Afrika” bilder und Mitleidserregung haben in moderner Bildungs- und Entwicklungszusammenarbeit nichts zu suchen. Wir versuchen eine Haltung globaler Verantwortungsübernahme und Solidarität zu fördern und nicht koloniale Weltbilder zu reproduzieren.


>>> DER FREIWILLIGENDIENST

Der Freiwilligendienst

© FFL/ T. Winn

AKTIV SEIN WOLLEN ist gut. SICH auf eine verantwortliche und wirksame Art und Weise ENGAGIEREN ist noch besser. Sie wollen sich hier oder im Ausland engagieren ? Großartig ! Der Freiwilligendienst bietet Ihnen die Möglichkeit, zu beweisen, welche Kompetenzen und wieviel Energie in Ihnen steckt, während Sie selber eine bereichernde Erfahrung durchleben werden.

Sergio Romero, ein ehemaliger Freiwilliger, der mit der Fondation Follereau in den Benin aufgebrochen ist.

Seit einigen Jahren bemerkt man jedoch, dass sich eine Art des Voluntarismus, so etwas wie ein „humanitärer Tourismus“, etabliert. Dieser wird weitgehend von denjenigen Agenturen ausgenutzt, bei denen der wirtschaftliche Aspekt der Projekte überhandnimmt, und nicht etwa die wahrhaftigen, humanitären Motivationen. FREIWILLIGENDIENST

TOURISMUS

Armut sollte nie als Touristenattraktion betrachtet werden. Bevor man als Freiwilliger aufbricht, muss man sich also gründlich vorbereiten. Die Organisationen, die freiwillige Dienste anbieten, bemühen sich um eine nachhaltige und sozialen Entwicklung, ohne die Bedürfnisse der lokalen Gesellschaft aus den Augen zu verlieren. Man sollte also versuchen im Sinne einer lokalen Entwicklung aktiv mitzuwirken und sich dabei auf eine natürliche Art und Weise in den bestehenden Organismus einzubringen. Somit stellen die Qualifikationen und Erfahrungen der angestellten Kandidaten ein erstes wich-

tiges Kriterium dar. Beim zweiten Kriterium handelt es sich selbstverständlich um die Grundeinstellung, das heißt die Motivationen, des Kandidaten. FREIWILLIGENDIENST

AFRIKA RETTEN

Es ist wichtig, erst einmal über seine Beweggründe, die einen dazu drängen, sich in einem fremden Land zu engagieren, nachzudenken. Um nicht in die engstirnige Einstellung des „westlichen Retters“, der den „ armen kleinen Afrikanern“ zu Hilfe eilt, zu verfallen, sollte man sich vor allem fragen, welchen Mehrwert man seinem Arbeitsumfeld bringen wird. Inwiefern ist unsere Anwesenheit der lokalen Bevölkerung von Nutzen? Aber nichtsdestotrotz sollte man sich gleichzeitig fragen, welche Schäden man, trotz seiner guten Gesinnung, durch eine unbeholfene Vorgehensweise anrichten kann. Der Wille sich zu engagieren sollte auf keinem Fall gebremst werden. Jedoch sollte er immer unterstützt und geleitet werden.

Um Ihnen dabei zu helfen, bietet Ihnen die Fondation Follereau die Möglichkeit, Sie bei Ihren Vorbereitungen und Reflexionen rund um Ihren zukünftigen Freiwilligendienst zu begleiten.

Der Freiwilligendienst

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>>> VOLONTARIAT

Ein Volontariat in Benin oder Togo mit der Fondation Follereau Die Fondation Follereau bietet, in Zusammenarbeit mit dem Service National de la Jeunesse und dem Cercle de Coopération, jungen Menschen zwischen 18 und 26 Jahren die Möglichkeit zwischen 6 und 12 Monaten ehrenamtlich in einem unserer Projekte im Kampf gegen vernachlässigte seltene Tropenkrankheiten mitzuarbeiten. Die anfallenden Kosten (Flug, Aufenthalt,...) werden fast integral übernommen. Ein Volontariat sind keine bezahlten Ferien, sondern ein gesell-

schaftliches Engagement, welches über den mehrmonatigen Aufenthalt in dem Projektland hinausgeht. Die Freiwilligen werden im Vorfeld intensiv auf ihren Auslandseinsatz vorbereitet und während ihres gesamten Volontariats vor Ort und auch von Luxemburg aus begleitet. Nach dem Volontariat überlegen die Freiwilligen und die Betreuenden gemeinsam, wie das Engagement fortgesetzt werden kann.

Alle Informationen finden Sie auf: www.volontaires.lu in der Rubrik “service volontaire de coopération”.

Das Freiwilligen-Netzwerk der Fondation Follereau Eine Besonderheit der Fondation Follereau ist das “SVC-Network”, welches Ende 2016 gegründet wurde. Hier treffen sich ehemalige und zukünftige Freiwillige der Fondation Follereau ein bis zweimal jährlich, tauschen sich über ihre Erfahrungen aus und planen gemeinsame Sensibilisierungsaktionen.

© FFL

Beim ersten Treffen wollten wir wissen, in wiefern das Volontariat unsere Freiwilligen geprägt hat. Wir bekamen folgende Antworten:

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Volontariat

“Mein Volontariat hat meine Studienwahl beeinflusst.” “Ich habe gelernt meine kleinen Probleme zu relativieren und gelassener zu sein im Alltag.” “Meine Prioritäten haben sich verändert. Ich habe mich mit der Frage konfrontiert: Was ist wirklich wichtig?” “Ich habe eine andere Sicht auf die Welt erlangt.”


>>> VOLONTARIAT

“Vor meiner Abreise hatte ich, wie viele andere Menschen auch, ein stereotypes Bild von Afrika. Heute hat sich meine Sichtweise verändert. Die Beniner sind sehr herzlich, stets guter Laune und gerne bereit, mit Auskünften weiterzuhelfen. Die Kinder sind wissbegierig und wollen zur Schule gehen und etwas lernen. Sie möchten „etwas werden“, um die ungesicherte Situation, in der sie leben müssen, hinter sich zu lassen und für ihre Familien sorgen zu können. Ich bin von diesem stark ausgeprägten familiären Solidaritätsgefühl tief beeindruckt.” © FFL

Elisabeth war als Freiwillige der Fondation Follereau in Benin.

“La générosité a besoin de l’efficacité“ Raoul Follereau

TESTAMENT & ERBE Freunde unserer Stiftung Gedenken über ihr eigenes Leben hinaus Der Leprakranken und der Notleidenden. Die Stiftung Follereau wertet dies als Zeichen besonderen Vertauens, Für das wir sehr dankbar sind. Wir sind als gemeinnützig tätige Organisation anerkannt und deshalb berechtigt Erbschaften anzutreten. Eine Informationsschrift zu diesem Thema fragen Sie bei unserer Mitarbeiterin, Naristé Grün : (+352) 44 66 06 52

Volontariat

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>>> S’ENGAGER ICI

6 Wege sich zu engagieren

und bei der Fondation Follereau mitzuwirken Sie möchten in Ihrer Freizeit konkrete Maßnahmen ergreifen und sich engagieren? Dann werden Sie Mitglied des Fondation Follereau Netzwerkes und wirken Sie je nach Ihren Möglichkeiten an unserer Seite mit. Sie haben Interesse an der Entwicklungszusammenarbeit und suchen den direkten Austauch mit verschiedenen Akteuren? Bei den regelmäßigen Besuchen unserer Partner oder bei Veranstaltungen bieten wir Ihnen die Gelegenheit sich mit einer Vielfalt von Referenten, Experten und Künstlern auszutauchen. Werden Sie zu einem direkten Akteur des Wandels.

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WERDEN SIE BOTSCHAFTER Sich zu engagieren bedeutet in erster Linie sich zu informieren und diese Information weiterzuvermitteln und ein Bewusstsein für globale Missständne zu schaffen. In der Rolle des Botschafters, entscheiden Sie sich für eine Informationsverbreitung, eine Schlüsselverbindung in der Solidaritätskette. Treten Sie unseren sozialen Netzwerken bei, teilen Sie unsere Informationen und Kampagnen online, verbreiten Sie die Informationen an Ihre Kontakte und sprechen Sie über unsere Events und Projekte. Wir stellen Ihnen alle Medien zur Verfügung, die Sie dazu brauchen.

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S’engager ici

KOMPETENZAUSTAUSCH IT-Ingenieur? Kommunikationsoder Finanzexperte? Koch? Student? Wir brauchen SIE im Hauptquartier der Fondation Follereau und auf unseren Veranstaltungen! Seien Sie Teil einer Gruppe von aktiven und kreativen Freiwilligen und teilen Sie ihre Ideen und Erfahrungen mit unserem Team.

HELFEN SIE BEI UNSEREN EVENTS Sie haben am Wochenende oder Abends etwas Freizeit? Als Mitglied der Fondation Follereau, werden Sie als Erstes über die Planung neuer Veranstaltungen (Konzerte, Vorträge, Debatten, Filmvorführungen, ...) informiert. Ihre Anwesenheit ist bereits die größte Unterstützung! Darüber hinaus können Sie uns als Freiwilliger begleiten und uns je nach Ihrer Verfügbarkeit bei Veranstaltungen oder auf Ständen unterstützen.


>>> S’ENGAGER ICI

Exister, c’est agir Raoul Follereau

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ORGANISIEREN SIE IHR EIGENES CROWDFUNDING Lassen Sie ihre Kreativität spielen! Gebäckverkauf, gesponsorte Rennen oder Märsche, Fundraising Partys, Geburtstage und Jubiläen: Wandeln Sie ein Ereignis in Ihrer Nähe in eine kollektive Solidaritätsaktion und spenden Sie den Erlös an die Fondation Follereau. Wir stellen Ihnen das notwendige Material zur Verfügung und sorgen für die Mediatisierung ihres Events durch unsere Newsletter, auf unserer Website oder in unseren sozialen Netzwerken.

ENGAGIERTER SCHENKEN Planen Sie in naher Zukunft Hochzeit, Geburtstag oder Kommunion zu feiern ? Schlagen Sie ihren Nächsten vor, den Kauf von Blumen oder eines Geschenkes durch eine Spende für ein Projekt der Fondation Follereau zu ersetzen. Wir können Ihnen konkrete Projekte zur Unterstützung anbieten. Ihre Freunde erhalten ein persönliches Dankeschön mit einer kleinen Erklärung zum unterstützten Projekt.

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UNTERSTÜTZEN SIE UNS MIT EINER SPENDE Ihnen fehlt es an Zeit um die oben aufgelisteten Vorschläge umzusetzen? Unsere Arbeit ist ohne Ihre Großzügigkeit nicht möglich. Sie können unsere Projekte direkt durch eine Spende an unser BCEE-Konto IBAN LU38 0019 1100 2081 3000 oder online auf unserer Website www.ffl.lu unterstützen.

Interessiert? Kontaktieren Sie uns und wir werden GEMEINSAM definieren, wie Sie uns unterstützen können: presse@ffl.lu oder (+352) 44 66 06 30 S’engager ici

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>>> WHAT’S NEW

In Burkina Faso sind 39,2% der Kinder gezwungen zu arbeiten.

LET KIDS BE KIDS

© FFL/ T. Winn

WHAT’S NEW?

Schülerinnen der Schreinerei im Ausbildungszentrum in Tougouri, Burkina Faso.

Der Nordwesten Burkina Fasos ist reich an Bodenschätzen, vor allem Goldminen und Erzbergwerke befinden sich in der Region. Tausende von Kindern und Jugendlichen arbeiten in Burkina Faso in äußerst prekären Situationen im informellem Bergbaugeschäft. Um Jugendlichen, die teilweise auf dem Minengelände geboren und aufgewachsen sind eine zweite Chance zu geben, leitet die Fondation Follereau gemeinsam mit ihrem lokalen Partner ein Ausbildungszentrum in Tougouri, was auf dem Prinzip der inklusiven Bildung beruht, d.h. die Kinder und Jugendlichen werden dort aufgenommen ohne ein Mindestniveau an Bildung, sprich keine Alphabetisierung, erlangt zu

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What’s new

haben zu mussen, was bei konventionellen Zentren oft der Fall ist. Im Juli 2017 haben die ersten 55 Auszubildenden des Zentrums an dem Examen der fachlichen Qualifikation teilgenommen. 7 Kandidaten sind für Schreinerei, 11 für Metallbau, 14 für Mechanik und 23 für Schneiderei angetreten. Mit einer Erfolgsquote von 54% beim ersten Versuch liegen die Jugendlichen des Zentrums sogar leicht über dem nationalen Durchschnitt. Alle Absolventen und Absolventinnen werden mit einem Basisausstattungspaket ausgerüstet um ihnen die Integration in den Arbeitsmarkt zu erleichtern und ihre Selbstständigkeit zu fördern.


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Mind the gap

Die digitale Kluft vermindern Die Fondation Follereau hat 2011 die Aktion « Mind the Gap » im Rahmen zweier Projekte in Mali und Benin gestartet, um die digitale Kluft zu verringern, die heute noch die Bevölkerungen des Globalen Nordens und des Globalen Südens trennt. Dieser digitale Graben hindert einen Teil der Bevölkerung daran ins Netz zu gehen, sich zu informieren und Wissen anzueignen und somit vom großen Nutzen der technischen Entwicklungen und Kommunikationsmedien zu profitieren. Viele junge Leute erhalten keine informatische

Grundausbildung wie in den Schulplänen vorgesehen, weil es am nötigen Material fehlt. Um diesen Mangel zu ergänzen, sammelt die Fondation Follereau Computer und informatisches Material bei luxemburgischen Firmen und Vereinigungen und schickt diese an ihre Partnerschulen. Seit 2011 konnten mehr als 2500 Computer an 180 Schulen installiert werden, wodurch 20 000 Schülerinnen und Schüler informatisches Grundwissen erlangen konnten.

Merci!

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Dëst Joer huet de Groupe Foyer sech dem Projet Mind the Gap ugeschloss. Mat hirem Don vu 50 Computeren kënnen am November 2017 véier Schoulen am Benin equipéiert a méi wéi 1000 Schülerinnen a Schüler an der Informatik forméiert ginn. De Projet Mind the Gap besteet am Benin a Mali an ab Januar 2018 och am Togo.

E grousse Merci un all d’Entreprisen, déi sech 2017 mat engem Don vun Informatikmaterial um Projet Mind the Gap bedeelegt hunn. Villmools Merci un AG2R La Mondiale - Lalux – Hôpital Intercommunal de Steinfort – BCEE – KPMG – Raiffeisen – Société Générale - POST. Enn Oktober 2017 wäerten am Ganzen 225 Computeren, 387 Ecranen, 42 Laptoppen a nach emol souvill Zousazmaterial am Benin ukommen.Mat dësem Material wäerten 27 Schoulen equipéiert ginn, wouvun all Joer méi wéi 3 000 Schülerinnen a Schüler profitéieren wäerten. VILLMOOLS MERCI !

What’s new

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>>> REMERCIEMENTS

Merci!

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ECOLE PRIVÉE MARIE-CONSOLATRICE Der Ecole Marie Consolatrice soe mir villmools Merci fir hir Ënnerstëtzung. Mat der Hëllef vun der Direktioun, den Enseignanten an de Schülerinnen si während dem Wantermaart 2016 3.500€ gesammelt ginn. Dësen Don kënnt dem Projet vun den Jeunes Jardiniers de Dédougou am Burkina Faso zegutt: 40 Kanner tëschent 12 + 19 Joer sinn do an der Opfaangstatioun a kréien ënner anerem eng Ausbildung vun 3 Joer am Enseignement général oder an enger mei technesch orientéierter Ausbildung. Dës enorm Gelegenheet fir d’Kanner bitt hinnen Sëcherheet, Iessen a Versuergung, a virun allem d’Méiglechkeet sech eng Zukunft opzebauen. Dank der Ecole Marie Consolatrice ginn 40 Schüler während engem Joer ernährt a versuergt.

HÔPITAUX ROBERT SCHUMAN D’Hôpitaux Robert Schuman fueren weider mat hirem gesellschaftlechem an innovativem Engagement. Am Joer 2017 hu si d’Oprënnen vun den Salairen agefouert. De Prinzip ass einfach: all Ugestallten decidéiert op seng Pai opgerënnt gëtt fir dës Mënz enger ONG ze spenden. D’Fondation Follereau ass 1 vun 3 Begënschtegen vun dëser aussergewéinlecher Initiativ hei zu Lëtzebuerg. Mir wëllen den Hôpitaux Robert Schuman villmols Merci soen fir hiert Vertrauen an hir Generositéit déi si ons säit Joren entgéint bréngt. E grousse Merci.

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RAIFFEISEN

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Remerciements

E grousse Merci un d’Raiffeisen Bank fir de generéisen Don vun 5.000€. Dësen Don gëtt dem Projet vun de Jeunes Jardiniers de Dédougou am Burkina Faso zougedeelt, fir 2017 den 40 Kanner Schoulbicher, Uniformen, Material an Maschinen ze finanzéieren. Merci


>>> REMERCIEMENTS ÉCOLE PRIVÉE FIELDGEN

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E besonnesch grousse Merci soe mir der Ecole Privée Fieldgen, déi zënter Joren zu eisen wichtegsten Partner zielt. Och dëst Joer huet de Fieldgen eis mat engem Don vun iwwer 27.000 € ënnerstëtzt. Des Zomm kënnt dem Projet PROSMIK a Mali zu gutt, den d’Gesondheet vu Mammen an hire Kanner garantéiert.

ALFI

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E grousse Merci un d’ALFI (Association luxembourgeoise des Fonds d’Investissement) fir hir Ënnerstëtzung. En Don vu 5.000€ ass der Fondatioun den 18. September iwwerreecht ginn. Dësen Don ass d’Resultat vun engem Golfturnéier deen d’ALFI all Joers organiséiert.

Den Programm fir Basishygiene huet zu Kpélé-Tutu am Togo als Ziel d’Infektiounskrankheeten ze reduzéieren. 2017 hunn Aktivitéiten a méi wéi 13 Schoulen stattfonnt zur Preventioun an Sensibilisatioun géint Infektiounskrankheeten, dësweidere ginn 13 Hangare gebaut, fir de Kanner ze erméiglechen op enger propperer Plaz hir Moolzechten anzehuelen, am Schutz virun Onwiederen, Stëbs an der Sonn. 70 Méiglechkeeten fir d’Hänn ze wäschen ginn och an de Schoulen installéiert. Mat dësen Basisinfrastrukturen gëtt de Risiko vum Ustiechen vun Infektiounskrankheeten enorm reduzéiert. Merci un Diddeleng Hëlleft déi dësen Projet mat 1.000€ ënnerstëtzen.

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DIDDELENG HËLLEFT

STAD LËTZEBUERG Villmools Merci der Stad Lëtzebuerg fir hir Ënnerstëtzung. Mat engem Don vun 19.254€ ënnerstëtzt sinn d’Fondation Follereau am Bauprojet vun der Extensioun vun der Polyclinique, souwéi d’medezinesch Hëllef zu Mbuji Mayi, an der demokratescher Republik vum Kongo, méi breet ze fächeren. Mat dëser Vergréisserung ëmfaasst d’Polyclinique 45 Better an erlaabt lo och Verkéiersaffer mat komplizéierte Knachebréch opzehuelen. Ënner anerem gëtt och e Labo gebaut an equipéiert fir méi séier Diagnosen stellen ze kënnen an soumat dem Patient éischter ze hëllefen.

Remerciements

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Encourager la formation professionnelle, c’est soutenir un changement durable dans la société.

Salamata, 14 ans Burkina Faso

A la maison, nous sommes six enfants, trois garçons et trois filles. J’ai été à l’école jusqu’au CM1. Parfois, il fallait que je quitte l’école pour aller dans les mines afin de gagner un peu d’argent. Cela me faisait peur, le travail dans les mines est dangereux. J’ai décidé de rejoindre le centre de Tougouri toute seule, mais ma maman était d’accord. La connaissance est précieuse.

© FFL/ T. Winn

Mon cœur a choisi la formation de couture. Un jour, j’espère confectionner de beaux habits. Si vous me voyez dans 10 ans, vous verrez une femme dans son atelier qui a réussi et subvient à ses besoins et à ceux de sa famille.

30€

prennent en charge l’alimentation d’un enfant au centre pendant 2 mois. supportent le matériel scolaire de 12 enfants du centre pour un mois de formation.

120€

financent le kit remis aux jeunes diplômés pour lancer leur activité professionnelle.

60€

...ou le montant de votre choix, chaque geste fait une différence!

Vous pouvez agir dès maintenant avec un don en ligne sur www.ffl.lu, via Digicash en scannant le QR Code, ou par virement bancaire sur le compte BCEE LU38 0019 1100 2081 3000. Les dons en faveur de la Fondation Follereau sont fiscalement déductibles dans les conditions prévues par la loi sur les établissements d’utilité publique.

151, Avenue du Dix Septembre L-2551 Luxembourg Tel: 44 66 06 1 - Email: info@ffl.lu

www.ffl.lu


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