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Fachleute informieren

Energie- und kostensparend heizen

Angemessene Heizkosten und kuschelig warme Räume sind das Ziel der Wohnungs- und Hausbesitzer und natürlich auch der Mieter. In vielen Südtiroler Haushalten sieht die Wirklichkeit aber anders aus. Mit den nachstehenden Tipps kann der Brennstoffpreissteigerung etwas entgegengewirkt und bares Geld eingespart werden.

Die Tage werden kürzer, die Außentemperaturen geringer – ein klares Zeichen dafür, dass es nicht mehr lange dauert, bis es mit dem Heizen losgeht. Spätestens Mitte Oktober nehmen in den meisten Südtiroler Haushalten die Heizanlagen ihren Dienst auf. Damit beginnen auch die Ausgaben, welche auf Grund der massiv angestiegenen Brennstoffpreise ein riesiges Loch in die Haushaltskasse reißen können. Hier gilt es nun rechtzeitig zu handeln und damit die Heizverbrauch und Kosten zu senken.

Vor allem in alten Gebäuden, wo die Heizenergie über schlecht gedämmte Außenwände, Fenster und Türen, aber auch über zahlreiche luftundichte Stellen, ins Freie gelangen kann, wird es richtig teuer. Bei einer alten 90m²-Wohnung sind Heizkosten zwischen 3.000 und 5.000 Euro keine Seltenheit. Umso wichtiger ist es, mit der Heizenergie bedacht umzugehen und einiges zu berücksichtigen.

Tipps & Infos zur Heizkostensenkung

• Raumtemperatur absenken: Durch das Absenken der

Raumtemperatur um 1 Grad, könnten rund 6 Prozent des Energieverbrauches eingespart werden. Auch bei Abwesenheit und in den Nachtstunden, sollte die

Raumtemperatur abgesenkt werden (um ca. 4 Grad).

Dies bringt eine weitere Einsparung von rund 10 Prozent mit sich. • Richtiges energiesparendes Lüften: Durch gezieltes

Lüften mittels Querlüftungen (1 – 5 Minuten Durchzug erzeugen) oder mittels Stoßlüftungen (5-10 Minuten

Fenster ganz öffnen) wird die verbrauchte Raumluft durch neue frische Außenluft ersetzt. Dies ist die schnellste und energieeffizienteste Methode des händischen

Lüftens. Dauergekippte Fenster sind ein Tabu, denn sie erzeugen unnötige Energieverluste. • Luftundichte Stellen verschließen: Durch die Reduzierung der luftundichten Stellen wie z.B. im Bereich der

Fenster, Rollokästen und Türen, werden ein unkontrollierter Luftaustausch unterbunden und somit Heizkosten eingespart. Die luftundichten Stellen können mit Dichtungen, Silikon oder ähnlichem verschlossen werden. Je nach Größe und Anzahl der luftundichten

Stellen, können im Schnitt zwischen 5 und 10 Prozent an Energieverlust vermieden werden. • Sonnenenergie nutzen: Durch die gezielte Nutzung der Sonnenenergie über die verglasten Flächen, wie

Fenster und Balkontüren, kann vor allem in der Übergangszeit einiges an Heizenergie eingespart werden.

Aber auch in den Wintermonaten hilft die Sonne beim

Aufwärmen der Räume. • Verschließen von Verschattungselementen: Damit in den kalten Nächten die Wärme nicht so einfach ins

Freie gelangen kann, sollten Vorhänge, Rollos, Jalousien und dergleichen abends verschlossen werden. Dies gilt umso mehr, wenn die Fenster und Balkontüren nicht gut wärmegedämmt sind.

• Heizkörper nicht verdecken und regelmäßig reinigen: Heizkörper sollten nicht durch Vorhänge, Holzverkleidungen oder ähnlichem verdeckt werden.

Durch diese Abdeckungen kann die Wärme nicht mehr richtig zirkulieren. Dies hat eine Steigerung des Energieverbrauches von bis zu 40 Prozent zur

Folge. Auch Ablagerungen, wie z.B. Staub an der Oberfläche der Heizkörper, verhindern eine optimale Wärmeverteilung und tragen somit zu erhöhtem Heizverbrauch bei. • Heizkörper entlüften: Luft ist ein schlechter Wärmetransporteuer und hat im Heizkreis nichts verloren.

Gluckernde Heizkörper sind meist ein Zeichen dafür, dass sich Luft im System befindet. Werden die

Heizkörper nicht entlüftet, so wird unnötige Energie verschwendet. • Heizungsrohre dämmen: Bei alten Heizanlagen, sind meist weder Kessel noch Heizungsrohre ausreichend wärmegedämmt. Heizungsrohre, die in den kalten Kellerräumlichkeiten verlaufen, sollten mit einer Wärmedämmung versehen werden, um die

Energieverluste in diesen Bereichen zu reduzieren.

Nicht wärmegedämmte Rohre können in einem privaten Haushalt zu einer Energieerhöhung von bis zu 15 Prozent führen. • Regelmäßige Kontrolle der Heizanlage: Durch eine regelmäßige Kontrolle und Reinigung der Heizanlage kann einem ungewollten Energieverbrauch vorgebeugt werden. Ein Millimeter Ruß bringt nämlich rund 4 Prozent mehr Energieverbrauch mit sich. • Gemeinsamer Brennstoffkauf: Durch sogenannte

Sammellieferungen, also einem gemeinschaftlichen

Ankauf von Brennstoffen in der Nachbarschaft, kann einiges an Geld eingespart werden.

Info und Hilfe:

Bildungs- und Energieforum

Pfarrhofstraße 60/a, I-39100 Bozen, Tel. 0471 25 4199 info@afb.bz; info@energieforum.bz www.afb.bz; www.energieforum.bz

Christine Romen

Bildungs- und Energieforum AFB

VERANSTALTUNGEN

Hausbauseminare 2022

Jeder Hausbau und jede Gebäudesanierung sind eine große Herausforderung und stellen Baufrauen und Bauherrn vor einen Berg voller Fragen. Produktunabhängige Fachleute informieren über energiesparendes Bauen und Sanieren, Heizsysteme, Förderungen, u.v.m.:

• Förderungen und Steuerabzüge für die Altbausanierung im Überblick, 26.10.22, 18–20 Uhr • Rechtliche Aspekte beim Bau/Kauf und Steuerbegünstigungen für Erstwohnungen, 28.10.22, 18–20 Uhr • Energiebonus und energiesparende Altbausanierung, 16.11.22, 18–20 Uhr • Heizsysteme im Vergleich, 23.11.22, 18–20 Uhr • Gesundes und nachhaltiges

Wohnen, 30.11.22, 18–20 Uhr

Kosten pro Abendeinheit: 55 Euro inkl. MwSt.; Preisnachlass: 15% bei Buchungen von 3 Kursen. Anmeldungen und Infos: AFB

33. WohnbauMesse des AFB, 15.–16.10. 22, Waltherhaus, Bozen

Bei freiem Eintritt erhalten die Besucher eine umfassende Beratung, von der Wohnbauförderung und anderen Finanzierungsmöglichkeiten, bis hin zur Erstellung eines persönlichen Finanzierungsplanes. Auskunft gibt`s aber auch über Steuerabzüge, Bausparen, das energiesparende Bauen und Sanieren und die verschiedensten Heizsysteme.

15.10.22 10 Uhr Eröffnung der 33. WohnbauMesse durch den Vorsitzenden Christoph Gufler, Grußworte von Waltraud Deeg, Landesrätin Wohnbau 10.15 Uhr Förderungen im Kurzüberblick 11 Uhr Die Wohnbauförderung - Was wird gefördert und wie suche ich an? 14 Uhr Staatliche Förderungen für Sanierungsmaßnahmen Steuerabzüge 50%–60 %–65%–75%–110 %

16.10.22 10 Uhr Energiekosten reduzieren durch nachhaltiges Bauen und Sanieren 11 Uhr Krisensicheres Bauen, Wohnen und Sanieren 14 Uhr Photovoltaik: Batteriespeicher oder Stromeinspeisung 15 Uhr Intelligentes Heizen, Lüften und Kühlen mit Wärmepumpe & Photovoltaik 16 Uhr Warmes Wasser und Heizen mit der Sonne

FACHBERATUNG Fachkundige Personen stehen Ihnen täglich kostenlos jeweils von 9 bis 18 Uhr, in folgenden Bereichen mit Informationen zur Verfügung: Bau-, Energieberatung; Bausparen; Energieausweis; Förderung zur Energieeinsparung; Finanzierung; Heizungs-Check; Niedrigenergiehaus - Passivhaus; Planungsberatung; Sanierungs- und -Förderungsberatung; Steuerabzug für Immobilien; Versicherung am Bau; Wohnbauförderung; Wohnbauförderung in der Landwirtschaft

FACHAUSSTELLUNG Die Besucher erhalten an beiden Tagen von 9 bis 18 Uhr Informationen und Auskünfte von kompetenten Fachleuten über nachstehende Materialien, Produkte und Leistungen: Baustoffe; Dachabsturzsicherung; Fenster für Niedrigenergie- und Passivhäuser; Fertighäuser; Hackschnitzel- und Pelletsanlagen; Holzhäuser; kontrollierte Raumlüftung; Türen mit Wärme, Schal- und Einbruchschutz; Luft- und Erdwärmpumpten; natürliche Baumaterialien; Öfen, Ganzhausheizung; Planen und Einrichten; Photovoltaik; Selbstbau von Sonnenkollektoren; Schimmelbeseitigung; Wand- und Deckenaufbau in Holzbauweise.