Glauben

Die Sehnsucht begleitet dich…

Jetzt, wenn es draußen schon früh dunkel und kalt wird, suchen wir vermehrt die Wärme und das Licht. Es ist sehr angenehm, beim Heimkommen, eine „warme Stube“ vorzufinden. Das angezündete Licht deutet darauf hin, dass jemand schon da ist und vielleicht sich auf mich freut. In diesen Tagen wird mir bewusst, wie sehr ich mich nach einem Ort sehne, an dem ich mich wohlfühle, wo jemand auf mich wartet, wo ein Lächeln mir entgegenkommt und Zuneigung mir die Sorgen nimmt. Mehr als sonst spüre ich jetzt im Advent die Sehnsucht nach Glück, nach Geborgenheit und Liebe. „Alles beginnt mit der Sehnsucht“ meint die jüdische Schriftstellerin Nelly Sachs. Und dann weiter: „Immer ist im Herzen Raum für mehr, für Schöneres, für Größeres. Das ist des Menschen Größe und Not: Sehnsucht nach Verstehen, nach Freundschaft, nach Liebe. Und wo Sehnsucht sich erfüllt, dort bricht sie noch stärker auf. Fing nicht auch deine Menschwerdung, Gott, mit dieser Sehnsucht nach dem Menschen an? So lass nun unsere Sehnsucht damit anfangen, Dich zu suchen, und lass sie damit enden, Dich gefunden zu haben.“ Vielleicht findest du in diesen Tagen des Advents Zeit, die Kerzen am Adventkranz anzuzünden, still in dich hineinzuhorchen und deiner Sehnsucht nachzuspüren. Sie ist der Antrieb und die Kraft, Neues zu wagen, etwas zu gestalten und zu verändern. Sie zeigt den Weg und lässt neue Horizonte finden. Wenn wir die Sehnsucht in uns wachhalten, dann werden wir erkennen: Die absolute Geborgenheit und Liebe können wir uns nicht selbst geben. Allein Gott kann diese unsere tiefste Sehnsucht erfüllen. Aber wir können unseren Beitrag dazu geben. Eine gesegnete Adventszeit.

Mit diesem Beitrag verabschiede ich mich von euch. Ich bin sehr dankbar für die schöne und wertvolle Zeit beim KFS. Unvergesslich bleiben mir viele schöne Begegnungen, tiefe und berührende Gespräche und auch die Feste, die uns so gutgetan haben.

Es ist wichtig, dass wir uns über die schönen Dinge freuen können. Das macht unser Leben reich. Letztlich verdanken wir alles, was uns freut und guttut, einem ganz Guten und Großen – Gott.

Ganz besonders habe ich mich über eure sehr persönlichen und liebevoll gestalteten Wünsche, die zu einem Buch gebunden wurden, gefreut. Vielen herzlichen Dank, vergelt’s Gott.

TONI FIUNG, FAMILIENSEELSORGER