Alles perfekt? Muss ja, heutzutage. Kann doch nicht so schwer sein, perfekt zu sein im Beruf, in der Familie, in der Partnerschaft. Seltsamerweise sehen so viele Menschen nur gar nicht so glücklich dabei aus, perfekt zu sein.
Was das kleine Wort im Lateinischen meint: vollendet sein. Oder: abgeschlossen. Besser geht nicht. Aber auch nicht einsamer. Perfekt ist der Gipfel. Aber auch Endstation. Da gibt es keinen Weg mehr, nichts mehr zu verbessern, zu bereuen oder zu verzeihen. Ziemlich kalt muss es da sein.
Und ziemlich weit entfernt vom wirklichen Leben. Das ist nicht abgeschlossen, sondern eine offene Straße mit vielen Kurven und Abzweigungen.
Die Chemnitzer Familie Sporbert etwa wollte Beruf und Familie perfekt in Einklang bringen und gab ihren Sohn Ole mit einem Jahr zu einer Tagesmutter – dann sahen sie seinen Trennungsschmerz. Und entschieden sich um. Ihre unabgeschlossene Geschichte lesen Sie ab Seite 6.