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«Ich habe den Willen, immer besser zu werden»

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Eis-Cocktail

Eis-Cocktail

Der EVZ bietet Nationalstürmer Fabrice Herzog sportlich und privat die optimalen Voraussetzungen, um sein bestes Eishockey zu zeigen. Darum hat er seinen Vertrag bereits anfangs Saison um drei Jahre verlängert.

Cupsieger 2016 und Schweizer Meister 2018 mit den ZSC Lions. Schweizer Meister 2022 mit dem EVZ. 54 Länderspiele für die Schweiz. Teilnahme an den Weltmeisterschaften 2017, 2021 und 2022 sowie an den Olympischen Spielen 2018 und 2022. Der Leistungsausweis von Fabrice Herzog fühlt sich an wie die Laudatio für einen erfolgreichen Profi am Ende einer langen Karriere. Dabei ist der EVZ Stürmer am 9. Dezember erst 28 Jahre alt geworden und hat die besten Jahre noch vor sich.

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Dass er in jungen Jahren schon so viele Ziele erreicht hat, von denen andere nur träumen können, schreibt der gebürtige Thurgauer seinem Willen zu: «Ich habe einen starken Willen, immer besser zu werden!» Daran hat sich auch nach den bisherigen Erfolgen nichts geändert: «Ich habe mein Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft und arbeite jeden Tag hart dafür, ein besserer Spieler zu werden. Vor allem in den Bereichen Schnelligkeit, Wendigkeit und Passspiel sehe ich noch Luft nach oben.» Ehrgeizige Ambitionen für einen Sportler, der sich jetzt schon auf einem hohen Level bewegt. Der Stürmer mit den Gardemassen 190 cm und 90 kg spielt hart und schnörkellos und sucht immer den direkten Weg zum Tor. Mit sieben Toren und sieben Assists und einer +9Bilanz in den 15 Playoff-Spielen hatte er letzte Saison einen grossen Anteil an der erfolgreichen Titelverteidigung.

DEN NHL-DRAFT VERSCHLAFEN

2011 wechselte Fabrice Herzog als 16-Jähriger von den Pikes Oberthurgau zu den EVZ Elitejunioren, in der Saison

2012/13 kam er im EVZ Dress zu seinen ersten 20 Einsätzen in der höchsten Liga. Am 30. Juni 2013 wurde er von den Toronto Maple Leafs in der 5. Runde als Nr. 142 gedraftet. «Ich habe die ersten Runden während der Nacht live im Internet verfolgt, legte mich dann aber irgendwann ins Bett und wurde vom Anruf aus Toronto aus dem Schlaf geholt», erinnert er sich an diesen denkwürdigen Moment, den er heute noch als grosse Ehre bezeichnet. Er zog dann auch nach Nordamerika, spielte eine starke Saison bei den Québec Remparts (66 Spiele/63 Punkte) in der kanadischen Juniorenliga QMJHL und kam zu fünf Einsätzen für die Toronto Marlies in der AHL. Trotzdem kehrte er Ende Saison wieder zum EVZ zurück. Er war noch nicht bereit für die NHL und zog seinen ersten Profivertrag beim EVZ einer zweiten Saison mit den Junioren in Québec vor.

Vielleicht wäre Fabrice Herzog seit 2014 beim EVZ geblieben, wenn ihm die ZSC Lions nicht früh in der Saison ein attraktives Angebot unterbreitet und eine wichtigere Rolle und mehr Eiszeit versprochen hätten. Herzog unterschrieb bei den ZSC Lions und erlebte mit den Zürchern vier grossartige Jahre, sportlich und privat, wie er erzählt: «Ich spielte bei einem Topclub, konnte den Cup und die Meisterschaft gewinnen, und in dieser Zeit kamen auch meine beiden Kinder auf die Welt.» Weil es in der vierten Zürcher Saison nicht mehr so gut lief, wechselte er 2019 zum HC Davos. Die Luftveränderung tat ihm gut: Beim Rekordmeister konnte er seine Scorerpunkte fast verdreifachen.

DER FAMILIENMENSCH

2021 dann die Rückkehr zum EVZ. Eine logische Rückkehr, wie selber sagt. Er nennt dafür drei Gründe: «Erstens ist meine Familie bereits während meiner Davoser Zeit ins Zugerland umgezogen, zweitens hatte sich der EVZ zu einem absoluten Topclub entwickelt und drittens konnte ich nach der Eröffnung des OYM von der bestmöglichen Infrastruktur profitieren. Für mich war von Anfang an klar: Wenn der EVZ mich will, dann komme ich!»

Fabrice Herzog ist ein Familienmensch. Er liebt Ruhe und Harmonie in seinem Umfeld, Lärm und Hektik mag er nicht. Um sein bestes Eishockey zeigen zu können, müssen für ihn zwei Voraussetzungen erfüllt sein: Eine Familie, die happy ist, und ein cooles Team, in dem die Chemie stimmt. Deshalb ging es ihm bei der jüngsten Vertragsverlängerung auch nicht um Geld und das bestmögliche Angebot: «Für mich und meine Familie passt hier alles. Warum hätte ich auch wechseln sollen?»

Meine frau

Tamara habe ich schon in jungen Jahren kennengelernt. Sie ist die Schwester von Gianluca Hauser, mit dem ich vor über 10 Jahren bei den Novizen von Oberthurgau zusammengespielt habe. In der Saison 2011/12 wechselten wir beide zu den EVZ Elitejunioren. Als ich beim EVZ 2014 meinen ersten Profivertrag erhalten habe, gehörte Gianluca als Backup von Tobias Stephan ebenfalls zum Kader der 1. Mannschaft. Dank ihm habe ich meine heutige Frau Tamara getroffen. 2015 haben wir uns verliebt und geheiratet, 2016 kam unsere Tochter Emma auf die Welt. Dass wir uns für Kinder entschieden haben, war die beste Entscheidung unseres Lebens. Tamara ist die beste Ehefrau und Mutter, die ich mir vorstellen kann.

Tops und Flops

Meine Tops

Familie

Mit den Kindern spielen

Der Pool im Garten für unsere Kids im Sommer

Ferien in Mykonos

Meine Flops

Zuviel Lärm

Live-Interviews

Meine kinder

Ich bin unheimlich stolz auf meine Kinder, sie sind mein Ein und Alles. Es ist einfach schön, mit ihnen Zeit zu verbringen, ihnen etwas beizubringen und ihre Entwicklungsschritte zu verfolgen. Es ist jedes Mal hart für mich, wenn ich sie wegen Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften länger nicht sehen kann. Emma ist mittlerweile 6 Jahre alt, William 4. Beide besuchen die EVZ Hockeyschule Young Bulls und ich gehe regelmässig mit ihnen aufs Eis, solange sie das noch wollen. Wichtig ist, dass sie Freude an dem haben, was sie machen. Das kann auch etwas anderes als Eishockey sein.

Mein zuhause

Wir haben ausserhalb von Baar ein Haus gemietet, dass alle unsere Wünsche erfüllt. Es ist ein älteres Haus mit Charme, mit genügend Platz für unsere vierköpfige Familie und einem wunderschönen Garten, in dem sich die Kinder austoben können. Im Sommer ist unser Aufstellpool der Renner, im Winter, wenn es genügend Schnee hat, können sie sogar einen kleinen Abhang hinunterschlitteln. Ich arbeite auch sehr gerne im Garten. Es beruhigt mich und gibt mir jedes Mal ein gutes Gefühl, wenn alles wieder sauber herausgeputzt ist.

Mein arbeitsplatz

Super Infrastruktur, super Essen – das OYM bietet alles, was sich ein Hockeyprofi wünschen kann. Eine so grosse Athletikhalle habe ich noch nie gesehen. Ich trainiere gerne – auch off-ice!

Fabrice Herzog

Geboren am: 9. Dezember 1994 in Frauenfeld.

Zivilstand: Seit 2015 verheiratet mit Tamara. 2 Kinder: Emma (6) und William (4).

Wohnort: Baar.

Ausbildung/Beruf: Hockeyprofi seit 2014.

Eckdaten: Stürmer, 190 cm, 90 kg, Schussseite links.

Beim EVZ seit: 2011–2013, 2014/15 und 2021 bis heute. Vertrag bis 2026.

Bisherige Klubs: Frauenfeld, Winterthur, Oberthurgau, EVZ, Québec Remparts (QMJHL), ZSC, Davos.

Grösste Erfolge: Schweizer Meister mit den ZSC Lions 2018 und mit dem EVZ 2022. Cupsieger mit den ZSC Lions 2016. Teilnahme an den Weltmeisterschafen 2017, 2021, 2022 und an den Olympischen Spielen 2018 und 2022.

Grösste Enttäuschung: 3:7-Niederlage im Final des Swiss Ice Hockey Cups 2020 in Lausanne gegen das damals noch unterklassige Ajoie.

Mein vorbild

Der kanadische Stürmer Rick Nash war immer mein Vorbild. Sein Spielstil, sein Speed, sein Schuss, sein direkter Weg zum Tor und seine Abschlussgefährlichkeit haben mich schon in jungen Jahren beeindruckt. In der NHL-Lockout-Saison 2012/13 gastierte er mit dem HC Davos in der BOSSARD Arena. Als EVZ Elitejunior hatte ich damals Zugang zu den Spielergarderoben. Ich habe nach dem Spiel im Gang gewartet und konnte mit ihm ein paar Worte wechseln und ein Selfie machen. Für mich damals ein tolles Erlebnis. Früher spielte ich wie er mit der Nummer 61, inzwischen habe ich für meine Kinder auf die 68 gewechselt: 6 für Emma (2016) und 8 für William (2018).

Meine souvenirs

Von jeder Saison und von jedem Club, bei dem ich einmal gespielt habe, bewahre ich zuhause ein Matchdress auf. Dieses Dress erinnert mich an das Rookie Camp im Juli 2013 mit den Toronto Maple Leafs, die mich zuvor gedraftet hatten.

Meine lieblingsserie

Mein Ritual vor einem Spiel: Meine Matchvorbereitung läuft immer nach dem gleichen Zeitplan ab, die Schlittschuhe binde ich zum Beispiel genau 20 Minuten bevor ich aufs Eis gehe.

Wenn ich nicht Eishockeyspieler geworden wäre, wäre ich: Als Kind wollte ich Polizist oder Automechaniker werden. Nach dem Ende meiner Karriere möchte ich: Im Hockeybusiness bleiben.

Mein wohnort

Schon in meiner Juniorenzeit habe ich mich in den Kanton Zug verliebt. Ich liebe den See und die Berge. Die Stadt ist nicht zu gross, die Wege sind kurz und die Leute sind offen und angenehm.

Wenn wir zu Hause vor dem Fernseher sitzen, schauen wir meistens eine Netflix-Serie. Meine Lieblingsserie ist «Haus des Geldes», meine Frau schaut am liebsten «Queen of the South».

Mein buch

Wenn ich Zeit zum Lesen finde, tue ich das auf dem iPad. Im Moment lese ich «Das Buch, von dem du dir wünschst, deine Eltern hätten es gelesen» von Philippa Perry. Es geht darum, wie wir selbst erzogen wurden und welchen Einfluss das auf unsere Elternschaft hat. Ich finde immer wieder gute Ratschläge für die Erziehung unserer Kinder.

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