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Titel und WM im Visier

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Eis-Cocktail

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2014, in seiner ersten Saison in der höchsten Liga, als 22-Jähriger seinen ersten von inzwischen drei Meistertiteln gefeiert. Das Arbeitspapier ist heute noch gültig und im September bis 2026 verlängert worden –der schriftliche Beweis, dass der Nationalstürmer beim EVZ seine sportliche Heimat gefunden hat. «Ich wollte hierbleiben und bin megahappy, dass es geklappt hat.

Schön fand ich, dass das Interesse gegenseitig war», freut sich der Spieler über die vorzeitige Vertragsverlängerung.

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Aber auch EVZ Sportchef Reto Kläy darf sich freuen, dass er immer am zuverlässigen Zweiweg-Center festgehalten hat.

Sven Senteler hat sich in den sieben EVZ Saisons vom zuverlässigen Teamplayer zu einem Schlüsselspieler und Leistungs- träger entwickelt, zu einem Denker und Lenker, zu einem Jan Kovar mit Schweizer Pass, der aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken ist. Die laufende Saison könnte seine beste werden, auch wenn der Gelobte, bescheiden wie er ist, den Puck flachhalten will: «Es war sicher ein guter Start, aber warten wir mal das Saisonende ab. Ich denke schon, dass ich im Moment einen guten Job mache, aber gleichzeitig habe ich auch das Gefühl, dass es besser laufen könnte. Wie beim ganzen Team gibt es auch bei mir noch zu viele Hochs und Tiefs.»

An der Feststellung, dass Sven Senteler gerade eine hervorragende Saison s pielt, führt allerdings kein Weg vorbei. Auch nicht für Nationalcoach Patrick Fi- scher, der den EVZ Stürmer nachträglich für den Karjala Cup im November in Finnland aufgeboten hat. In der Verlängerung gegen Tschechien sicherte der Zuger mit dem 3:2-Siegestreffer den zweiten Platz, punktgleich mit Turniersieger Schweden - im sechsten offiziellen Länderspiel sein erstes Tor im Schweizer Dress. «Es war ein spezielles Tor, der Pass kam von einem gegnerischen Verteidiger. Aber ich habe mich trotzdem gefreut und konnte mich in beiden Einsätzen gut verkaufen.»

Gut verkaufen konnte er sich bis jetzt auch in der Meisterschaft und in der Champions Hockey League. Dass er nochmals einen Schritt nach vorne gemacht hat, glaubt er selber auch: «Vor allem im defensiven Bereich bin ich verlässlicher geworden, das habe ich mir für diese Saison vorgenommen.» Seine eishockeytechnische Grundausstattung ist bekannt. «Ich sehe mich als Zweiweg-Center, der offensiv und defensiv Impulse setzt, bin stark am Puck, kann die Scheibe gut abdecken und im Powerplay und Penaltykilling eingesetzt werden», sagt Senteler über Senteler. Mit «polyvalent» würde das Sportchef Reto Kläy zusammenfassen, der ihn schon länger als besten Drittliniencenter der Schweiz bezeichnet.

In der Meisterschaft steht der EVZ noch nicht dort, wo es auch die EVZ Nummer 88 erwartet. Wo ortet er die Gründe? «Wenn wir es wüssten, wäre es nicht mehr so», lautet seine diplomatische Antwort. «Aber sicher haben wir zu viele Partien, in denen wir nicht ins Spiel finden.» Lösbare Probleme, die für ihn auch eine positive Seite haben: «Das zeigt uns, dass wir immer hundertprozentig bereit sein müssen. Wenn wir bereit sind und mit der richtigen Einstellung ins Spiel gehen, sind wir voll dabei. Und wir sind ja auch jetzt nicht abgeschlagen.»

An Sven Sentelers hohen Zielen in seiner achten EVZ Saison hat sich jedenfalls nichts geändert: Zuerst der Meistertitel, dann ein WM-Aufgebot! «Wir gehören an die Spitze, das ist keine Frage», ist er überzeugt. Und auch seine Hoffnung auf ein WMAufgebot ist berechtigt. Es wäre seine erste Teilnahme an einem grossen internationalen Turnier, nachdem die bereits gebuchte Reise an die Olympischen Spiele in Peking wegen einer Corona-Infektion im letzten Moment ins Wasser gefallen ist. Seine Rechnung: «Wenn ich beim EVZ gut spiele, dann kommt das andere automatisch – der Nationalcoach hat mich sicher auf dem Radar».

Stand heute hätte er es verdient, aber wie es Sven Senteler selber sagt: Warten wir mal das Saisonende ab.

Eiszeit Three Stars

In dieser Rubrik vergibt die EISZEIT-Redaktion während der Saison ein bis drei Sterne für besondere Leistungen. Hier unsere Wahl für den November 2022.

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