
2 minute read
Center for Soft Nanoscience lockt Wissenschaftselite nach Münster
Bild 1. Das Center for Soft Nanoscience (SoN) bündelt die Fachbereiche für Nanoforschung der Westfälischen WilhelmUniversität Münster, ca.140 internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Biologie, Physik, Chemie und Molekularbiologie kommen hier zusammen
Ein imposanter Neubau stärkt Münster als führenden Standort für Nanowissenschaften. Auf dem Wissenschaftscampus der Westfälischen WilhelmUniversität (WWU) kommen Biologen, Physiker, Chemiker und Molekularbiologen aus aller Welt zusammen. KRESINGS Architekten gestalten das Center for Soft Nanoscience (SoN) als Ansammlung hochfunktionaler Solitäre. In den Sanitärräumen setzen GROHE Armaturen gekonnt Designakzente.
Als eine der größten Hochschulen Deutschlands lockt die WWU jährlich zahlreiche Studierende aus der ganzen Welt nach Münster. Um die Relevanz des Standorts im Bereich der Nanowissenschaften international weiter zu stärken und die entsprechenden Fachbereiche zu bündeln, wurde unweit des MaxPlanckInstituts für molekulare Biomedizin das Center for Soft Nanoscience (SoN) errichtet. Auch das Centrum für Nanotechnologie (CeNTechll) sowie das im Bau befindliche Multiscale Imaging Centre liegen in unmittelbarer Nachbarschaft und komplettieren das naturwissenschaftlich geprägte Stadtviertel westlich der Münsteraner Innenstadt. Für die verantwortlichen Architekten war das Konzept „Forschungsbau“ nicht neu, denn das Studio KRESINGS verantwortete bereits zwei der anderen Institute. In dem vom Bau und Liegenschaftsbetrieb NordrheinWestfalen ausgelobten Vergabeverfahren für den Neubau kam ihm diese Erfahrung zugute.
Geordnete Bauweise mit klarer Struktur
Das SoN soll auf Wunsch der Universität als spektakulärer Neubau die Präzisionsarbeit in seinem Inneren widerspiegeln. Der Oberbegriff „Soft Nanoscience“ fasst die Untersuchung im dreidimensionalen NanometerMaßstab in Flüssigkeiten zusammen.
Um dieses Prinzip auf das Hauptgebäude zu übertragen, schuf das Architektenteam einen langgestreckten Riegel mit drei Vollgeschossen und teilweiser Unterkellerung. Es wurde als eine Ansammlung von hochfunktionalen Solitären errichtet, die das SoN wie eine technische Apparatur wirken lässt. Das 100 m lange Institutsgebäude wird von Fensterbändern in den Obergeschossen betont, der Baukörper selbst ist mit schimmernden Aluminiumverbundplatten verkleidet, die ihm einen futuristischen Look verleihen. Den Haupteingang erschließt ein großzügiges Atrium im abgeschrägten Teil. Das andere Fassadenende ist von einem grünen Hügel umgeben und stellt damit

Bild 2. Der imposante Neubau besticht durch seine silberschimmernde Fassade, die mit den umliegenden, teilweise in den Baukomplex integrierten Hügeln zu verschmelzen scheint

Bild 3. Auch der Innenausbau ist geprägt von Ordnung und klaren Strukturen; die Fachbereiche Biologie, Physik und Chemie nehmen jeweils eine Ebene ein
Bilder 4 und 5. Die Planung von Forschungsbauten bringt spezifische Herausforderungen mit sich – so ist der Reinraum (links) beispielsweise deutlich tiefer als es die Norm vorgibt, hier werden Nanostrukturen untersucht, die 1000-fach kleiner sind als Staubteilchen
einen spannenden Kontrast zur glatten silberglänzenden Gebäudehülle dar.
Funktionale Raumkonzepte
Insgesamt forschen am SoN mit einer Grundfläche von fast 8.000 m2 knapp 140 Professoren, Doktoranden und Masterstudenten. Die Physiker arbeiten im Erdgeschoss, darüber die Biologen und auf der zweiten Etage befindet sich der Fachbereich Chemie. Im Erdgeschoss wurden der Reinraum – ein Raum, der eine extrem geringe Konzentration luftgetragener Teilchen aufweist und nur mit Schutzkleidung betreten werden darf –, die Physiklabore und das Herz des Instituts, die Mikroskopie, hintereinander angeordnet. Aufgrund der sehr spezifischen Anforderungen gab es hier kaum Gestaltungsspielraum. Die Aufgabe der Architekten lag vielmehr darin, die jeweiligen Gegebenheiten optimal zu organisieren. Während der Reinraum beispielsweise eine deutlich über der Norm liegende Gebäudetiefe erfordert, sind fünf Labore für Versuche in partikelfreier Luft von einem Grauraum umgeben, der nur über Schleusen zugänglich ist. Um das Tageslicht optimal zu nutzen,

