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Forschungsbauten und Großgeräte

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Stefanie Matthys

Stefanie Matthys

pierten Laborbereiche der Schutzstufe S1 bis S3 gliedert sich vom Erdgeschoss bis zum 3. OG in die an der Westfassade und zum Atrium gelegenen biochemischen Laborräume mit Tageslichtanforderung. Innenliegend befinden sich Laborbereiche, die kein Tageslicht benötigen, und für den Austausch stehen offene Aufenthaltsräume zur Verfügung.

Im obersten Geschoss befindet sich ein Gewächshaus für die Anzucht von Insektenfutterpflanzen. Die eigene Anzucht liegt darin begründet, dass beim Kauf von „Fremdfutter“ mit möglichen Kontaminationen bzw. der Verfälschung wissenschaftlicher Ergebnisse zu rechnen wäre. Mit der Lage des Gewächshauses auf dem Dach ist einerseits gewährleistet, dass keine Manipulationen und Vandalismus durch Fremdpersonen möglich sind. Andererseits liegt das Gewächshaus auf dem Dach verschattungsfrei und ist über den Aufzug witterungsgeschützt direkt an die Labore angebunden.

Darüber hinaus befindet sich im Dachgeschoss, mit bester Aussicht über Gießen, ein großer offener Aufenthalts und Kommunikationsbereich mit Verbindung zur Dachterrasse. Dieser Gemeinschaftsbereich fördert die Zusammenarbeit und ermöglicht Synergien zwischen den Forschungszweigen und ersetzt die klassischen kleinen Teeküchen.

Bautafel FraunhoferInstitut Gießen IMEBR Neubau Institutsgebäude Bioressourcen am Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie

■ Bauherr: Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V., München ■ Architekt: Heinle, Wischer und Partner, Freie Architekten,

Stuttgart ■ Tragwerksplanung: Mathes Beratende Ingenieure GmbH,

Chemnitz ■ TGA: WINTER Beratende Ingenieure für Gebäudetechnik

GmbH, Düsseldorf ■ Laborplanung: EUROLABORS AG, Kassel ■ Kunst am Bau: Andreas Walther mit Thomas Vinson und

Henry Kreiling, Gießen ■ BGF: 9.083 m2 ■ NF: 4.396 m3 ■ Gesamtkosten: 27,8 Millionen € ■ Fertigstellung: 08/2020

Weitere Informationen:

Heinle, Wischer und Partner, Freie Architekten Leuschnerstraße 12, 70174 Stuttgart Tel. (0711) 166 54-0 info@heinlewischerpartner.de, www.heinlewischerpartner.de

Seit Mai 2007 fördern Bund und Länder deshalb Investitionen in Forschungsbauten an Hochschulen einschließlich Großgeräten. Von 2007 bis heute wurden insgesamt 178 Forschungsbauvorhaben mit einem Gesamtvolumen von ca. 5,5 Milliarden € in die gemeinsame Förderung aufgenommen. Seit dem 1. Januar 2019 erfolgt die Realisierung von großen Forschungsinvestitionsvorhaben an Hochschulen (Forschungsbauten) von besonderer wissenschaftlicher Qualität und überregionaler Bedeutung auf der Grundlage der Ausführungsvereinbarung zur Förderung von Forschungsbauten, Großgeräten und des Nationalen Hochleistungsrechnens (AVFGH).

Entsprechend dem forschungsfördernden Programmprofil werden die Anträge für Forschungsbauten durch den Wissenschaftsrat auf ihre Qualität überprüft. Auf Grundlage seiner Empfehlungen entscheidet die die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) über die Förderung. Alle beantragten Großgeräte in Forschungsbauten werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bewertet. Anträge zur Förderung von Großgeräten an Hochschulen, die nicht im Rahmen von Forschungsbauten beantragt werden, werden ebenfalls von der DFG begutachtet, die auch abschließend über die Bewilligung entscheidet.

Für die Förderung von Forschungsbauten stehen 401 Millionen € und für die Förderung von Großgeräten 170 Millionen € jährlich zur Verfügung. Diese Mittel werden hälftig durch den Bund und das jeweilige Sitzland bereitgestellt.

Am 26. Juni 2020 hat die GWK folgende Vorhaben neu in die gemeinsame Förderung von Forschungsbauten nach der AVFGH mit einem Förderbeginn ab 2021 aufgenommen:

– Technische Universität Dortmund: Center for Advanced

Liquid Phase Engineering Dortmund (CALEDO) – TU München: Zentrum für Integrierte Infektionsprävention (ZIP) (Center for Integrated Infection Prevention) – Universität Düsseldorf: CARDDIAB: Translational

Science Building for CARDiovascular research in DIA

Betes – Universität ErlangenNürnberg: Center for Immunotherapy, Biophysics & Digital Medicine (CITABLE) – Universität Hamburg: Hamburg Center for Translational Immunology (HCTI) – Universität Hannover: Zentrum für Wissenschaftsreflexion – Universität Heidelberg: Heidelberg Center for Interventional Network Neuroscience – HeiCINN – Universität Kiel: Center for Fundamental Research in

Translational Evolutionary Biology (CeTEB) – Universität Paderborn: Photonic Quantum Systems

Laboratory (PhoQSLab)

Weitere Informationen:

GWK Gemeinsame Wissenschaftskonferenz Friedrich-Ebert-Allee 38, 53113 Bonn Tel. (0228) 54 02-0, Fax (0228) 54 02-150 gwk@gwk-bonn.de, www.gwk-bonn.de

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