eco.nova Wirtschaftsmagazin: Die Macht der Marke

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Face to face mit Facebook Facebook lud die Innsbrucker Web-2.0-Agentur ICA in die Zentrale nach Dublin ein. Lucas Frischmann und Caroline Holzknecht waren in der Dubliner Facebook-Zentrale zu Gast

Dass die Sozialen Netzwerke und vor allem Facebook in den kommenden Jahren im Marketing-Mix immer wichtiger werden, ist unbestritten. Mittlere und große Unternehmen werden schon 2012 verstärkte Anstrengungen unternehmen müssen, ihre Produkte und Leistungen in diesen Netzwerken zu präsentieren. „Aug in Aug mit den Konsumenten und Geschäftspartnern“, wie es Lucas Frischmann, Office Manager bei ICA-Web 2.0 und ICC, plastisch ausdrückt. In der europäischen Facebook-Zentrale in Dublin wurde man auf die Innsbrucker Agentur aufmerksam, als diese immer größere Werbebudgets von Kunden auf Facebook platzierte. Da der direkte Kontakt zu solchen Kunden für das weltweit soziale Netzwerk Nummer eins von großer Bedeutung ist, wollte man mit ICA-Web 2.0 nun ins Gespräch kommen. „Die Einladung kam dann völlig überraschend: Das Europa-Hauptquartier von Facebook bat uns zu einem Gesprächstermin nach Dublin. Man wollte mit den Tiroler Web-2.0-Experten über Facebook-Werbestrategien für deren Großkunden reden“, erklärte Geschäftsführer Elmar Frischmann von der ICA-Web-2.0-Agentur. „Ich bin mir sicher, dass ICAWeb 2.0 mit zu den ersten österreichischen Agenturen gehört, die eine solche Einladung erhalten haben“, meint er nicht ohne Stolz. Und hebt die Vorteile dieses nun eingerichteten „direkten Drahtes“ zu Facebook hervor.

Projektmanagerin bei ICA-Web 2.0, die Situation auf dem sich rasant ändernden Werbemarkt der Sozialen Netzwerke. „Wir sind der Ansicht, dass Facebook im Werbemix jedes Unternehmens bereits heuer eine besondere Stellung einnehmen wird.“

Punktgenaue Werbung via Facebook Als Beleg führt Holzknecht die Möglichkeiten der punktgenauen Werbung via Facebook an. „Es ist in Zukunft möglich, exakt jene Zielgruppe anzusprechen, die sich für ein bestimmtes Produkt oder eine Dienstleistung interessiert. Angefangen von der Altersgruppe über den Bildungsstand, spezifische Interessen bis hin zu regionalen Eingrenzungen der Werbung.“ Und weiter: „Erfolgreiche Werbung hat vor allem mit dem Knowhow der Agentur zu tun. Und ICA-Web 2.0 hat genau dieses Know-how und darüber hinaus das Backup von Facebook.“

Direkter Draht von Innsbruck nach Dublin

Die Anzahl jener, die über diese Facebook-Seite „sprechen“, zeigt deren Viralität. Anders gesagt: Je mehr Menschen „darüber sprechen“, desto größer die „Werbewirkung“

„Wir sind jetzt in der Lage, noch bessere, individuelle Werbelösungen für das weltweit größte Soziale Netzwerk anzubieten. Denn Facebook Europa hat uns angeboten, uns in Zukunft direkt und aktiv zu unterstützen und mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.“ Auch bei den zu erwartenden Facebook-Neuerungen wird ICA-Web 2.0 in Zukunft die Nase vorn haben. „Der frühe Vogel fängt den Wurm“, umschreibt Caroline Holzknecht,

Beeindruckt war man vom lockeren Stil innerhalb der Dubliner Facebook-Zentrale. „Die leben Social Media tagtäglich“, meint sie. Da werden Partys für die Kinder der Mitarbeiter veranstaltet, in der Kantine sitzen Manager gemeinsam mit den Angestellten am Tisch. „Ich glaube, dass sich das lockere Arbeitsklima auch auf das unglaubliche Innovationspotential von Facebook auswirkt“, meint Caroline Holzknecht.

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Erfolg auf Facebook. Aber wie?

Kritik an Facebook: Was ist dran?

Alle, die eine Facebook-Seite betreiben, kennen den Button „Statistiken“. Die Eckdaten bei Facebook sind: „Gefällt mir“, „Reichweite“, „Personen, die darüber sprechen“ und „Besuche“. Aber, so Lucas Frischmann von ICA-Web 2.0: „Viele Unternehmen glauben, dass die Anzahl der Fans einer Seite deren Erfolg widerspiegelt. Das trifft nur bedingt zu.“ Auf allen Sozialen Netzwerken geht es vor allem um die sogenannte „Viralität“, die exponentielle Ausbreitung von Neuigkeiten, Angeboten, Fotos etc. Als Basis dazu dienen natürlich die „Fans“ einer Seite. Diese werden aber nur dann Inhalte weiter verteilen, wenn diese auch interessant sind. Elmar Frischmann: „Es gibt bei allen Sozialen Netzwerken eine Grundregel: Der Inhalt eines Postings sollte neu und informativ sein.“ Ein weiteres Erfolgskriterium ist die Wirkung von Facebook (und aller anderen Sozialen Netzwerke) auf die WebSite eines Unternehmens. „Diese Wirkung kann mit spezieller Software gemessen werden.“ Immer mehr Suchmaschinen nehmen den Auftritt von Unternehmen in den Sozialen Netzwerken in ihren Suchalgorithmus auf. Die stärkere Gewichtung der Social Media beeinflusst mehr und mehr das Ranking einer WebSite. Deshalb rät ICC kleinen und mittleren Unternehmen, den Auftritt in Facebook, Twitter oder Google+ ernst zu nehmen. „Wer in den Suchmaschinen in Zukunft nicht unter „ferner liefen“ vorkommen will, sollte sich täglich in den Sozialen Netzwerken um die „Fans“ kümmern.“

Das globale Soziale Netzwerk wird inzwischen von rund 900 Millionen Menschen genützt. Dass Facebook als Netzwerk-Riese auch selbst in die Kritik kommt, ist logisch. Ein immer wiederkehrender Vorwurf: Facebook besitze eine Unmenge von Daten über seine Benutzer. Und man wisse nicht, wie diese Daten verwendet werden. Dazu ICA-Web 2.0: „Die Menge und die Genauigkeit der persönlichen Daten, die ein User bekannt gibt, werden einzig und allein durch ihn bestimmt.“ Mit anderen Worten: Es ist der Benutzer selbst, der darüber entscheidet, was über sie/ihn bekannt werden soll. Die Innsbrucker Agentur ist aber überzeugt, dass Facebook den Datenschutz generell ernst nimmt. Das zeige sich besonders bei der unsachgemäßen Benutzung eines Facebook-Accounts. „Es passiert immer öfter, dass Facebook Konten schließt. Verstöße gegen die Facebook-Regeln werden sofort geahndet.“

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