eco.nova lifestyle winter 2011

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11. 9. Emo Henrich erfand 1946 die Kurzskier, die später als Figl bekannt wurden 10. Kitzbühels legendärer Skischulleiter Karl Koller 1950 11. Ein Bild der legendären Kitzbüheler Skischule der „Roten Teufel“ mit Kurzskiern 12. Auch 1952 hatte sich das Bild vom Skilaufen trotz erster Lifte noch wenig geändert 13. Mittagsrast am Patscherkofel mit Blick ins Stubaital

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p Skiläufer besonders Bedacht. Er kaufe sich nur die pine besten Ski aus Hickoryholz und wähle dieselben nicht b zzu kurz.“ Nur fünf Jahre später kam mit Cellulix der eerste Kunststoff belag zur Anwendung. Die Wahltirolerin Erika „Riki“ Mahringer holte 1948 auf solchen Skiern zwei Bronzemedaillen bei den Olympischen Spielen in St. Moritz. Ende der 40er-Jahre wurde Holz nur mehr als Kern verwendet, in den 80ern schließlich verschwand es ganz als Element von Skiern und wird heute völlig durch Kunststoffe und Schäume ersetzt. Auch die Skilänge schwand im Lauf der Jahre. Stattdessen wurden die Skier „tailliert“. Im Jahr 1991 kam die Tiroler Skifirma Kneissl mit dem ersten „Carver“ auf den Markt. Nicht mehr wegzudenken, wenngleich als Gefahr für den klassischen Skilauf gesehen, war von Tirols Pisten ab den späten 1980er-Jahren auch das Snowboard. Kein Wunder, dass Burton Snowboards sein Hauptquartier für den europäischen Markt in Innsbruck installierte.

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Ein Kuriosum in Sachen Technik war die Erfindung eines Kurzskis durch den Innsbrucker Emo Henrich 1946. Er hatte mit seiner Entwicklung zwar wirtschaftlich kein Glück, dennoch gibt es sie bis heute: Seit 1951 sind Henrichs Kurzski als Figl – die Abkürzung für Firngleiter – bekannt.

14. Verschiedene Modelle heutiger Figl

alistischen Durchhaltewillens. Zahlreiche Skiasse der Vorkriegszeit verloren in diesen Jahren ihr Leben. Nach dem Krieg, so schien es, ging die Geschichte ihren gewohnten Gang. Man schnallte die Bretter an, stieg auf einen Berg und fuhr ihn wieder hinunter. Ein Bild, an dem sich bis in die 1950er-Jahre wenig änderte. Doch fast unbemerkt hatte sich eine technische Neuerung eingeschlichen, die bald den Skilauf zum Massensport werden lassen sollte: Im Jänner 1947 wurde in der Wildschönau der erste Einsessellift Tirols eröffnet, am 25. Dezember desselben Jahres in Westendorf der zweite. Mit dem Bau von immer mehr Liften und Bahnen ging auch eine Trennung von Pistenskifahrern und Tourengehern einher. Knappe 20 Jahre später, 1966, waren es schon 428 Lifte und Seilbahnen aller Art, die auch konditionell Schwächeren das Skilaufen ermöglichten. Im Jahr 2010 gab es dann mehr als doppelt so viele „Aufstiegshilfen“, nämlich 952 in 92 Skigebieten in Tirol. Dabei stellt dies gemessen an der Anzahl der Lifte und Bahnen keineswegs den Höhepunkt dar. Dank höherer Transportkapazitäten wurden in den letzten Jahren nämlich kleinere und schwache Anlagen durch solche mit großem Fassungsvermögen ersetzt. Aufstiegshilfen in einem großen Skigebiet, wie etwa Serfaus-Fiss-Ladis, können heute bis zu 77.000 Personen pro Stunde befördern.

Zeitalter des Massensports Der Zweite Weltkrieg brachte einen tiefen Einschnitt: Im Winter 1941/42 wurde die Bevölkerung dazu aufgerufen, ihre Skier für die Ausrüstung der Wehrmacht an der Ostfront abzuliefern. Jene Wettkämpfe, die stattfanden, wurden zu Demonstrationen des nationalsozi-

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Aus den wenigen „wilden Hunden“ wurden so in ganz Österreich innerhalb von etwas mehr als 100 Jahren 2,257 Millionen Pistenskifahrer, über 200.000 Snowboarderinnen und -boarder und an die 500.000 Tourengeher.

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