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TIROL INNOVATIV

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AUS DER PRAXIS

AUS DER PRAXIS

© STANDORTAGENTUR TIROL

Die Energieversorgung aktueller Drohnentechnologien basiert vorrangig auf LiPo-Batterien. Die Einsatzmöglichkeiten der Drohnen sind daher begrenzt. Der Antrieb mittels Wasserstoffs würde deutlich längere Flugzeiten und Flughöhen ermöglichen. Kürzere Ladezeiten wären durch Tanktausch in wenigen Minuten ebenso möglich wie vielfältigere Einsatzmöglichkeiten, etwa bei „Search&Rescue-Missionen“, bei denen Drohnen im Schwarm eingesetzt werden. Und: Umweltschäden durch den Ressourceneinsatz bei der Herstellung der Batterien sowie die Problematik ihrer Entsorgung wären kein Thema mehr. Vorausgesetzt, es gäbe praktikable Wasserstofftanks in Leichtbauweise. Genau daran tüfteln die Fachhochschule Kufstein und Tiroler Unternehmen.

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SCHWERPUNKT AUF ZUKUNFTSTHEMEN Handelsübliche kartuschenförmige Tanks, wie sie etwa von der US-Marine eingesetzt werden, haben bestenfalls suboptimale Eigenschaften. Daher setzt das Tiroler Konsortium neben Leichtbauweise auf kugelförmige Designs, mit denen höhere Drücke und Tankvolumina erreicht werden. Zur Gewichtseinsparung wird der neue Tank als tragendes Element direkt in die Drohnenplattform integriert, durch die Kombination des neuen Tankdesigns inklusive Drohnenplattform sollen unter anderem Flugdauer, Flughöhe und Effektivität der Drohnen wesentlich gesteigert werden.

Möglich macht solche Vorhaben auch die Technologieförderung K-Regio, mit

ABHEBEN MIT WASSERSTOFF

In Tirol wird die weltweit erste Drohne mit einem Leichtbau-Wasserstofftank entwickelt. Dadurch sollen etwa Suchflüge von Einsatzkräften oder der Transport von Medikamenten möglich werden. In dem Projekt forschen und entwickeln Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam – mit Unterstützung des Landes Tirol.

der das Land Tirol heimische Unternehmen und Forschungseinrichtungen dabei unterstützt, gemeinsam Produkte, Dienstleistungen und Verfahren mit hohem Entwicklungsrisiko zu erarbeiten. Erstmalig seit dem Start von K-Regio im Jahr 2008 findet in der aktuellen Förderperiode eine thematische Schwerpunktsetzung in den Bereichen Green, Umwelt und Klima sowie Gesundheit und Digitalisierung statt. Seit dem Start der Technologieförderung K-Regio im Jahr 2008 wurden – exklusive des Wasserstoffdrohnen- und fünf weiterer Kompetenzzentren – 105 Tiroler Unternehmen und 145 heimische Forschungsgruppen mit rund 18,2 Millionen Euro gefördert. Neben den Fördernehmer*innen profitieren von K-Regio insbesondere der Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Tirol sowie der Arbeitsmarkt. Denn ein Blick auf die heuer genehmigten Förderprojekte zeigt die Vielfalt der Technologiekompetenzen in Tirol. Diese erstrecken sich von der Weiterentwicklung bestehender Dünnschichtphotovoltaik in Beschattungslösungen zur Stromerzeugung und dem Einsatz von Nanoteilchen bei der Oberflächenbeschichtung, um funktionale Oberflächen mit modifizierbaren Eigenschaften herzustellen, über den Einsatz von Recyclingbaustoffen im Straßenbau und die Entwicklung einer standardisierten Bildgebungsplattform der Augenoberfläche für die tele-augenheilkundliche Anwendung bis zur Entwicklung eines Verfahrens, um die Wirkung von chemischen oder physikalischen Desinfektionsmethoden in Echtzeit und ohne technischen Aufwand nachweisen zu können.

Mit der Technologie-förderung K-Regio unterstützt das Land Tirol heimische Unternehmen und Forschungseinrichtungen dabei, gemeinsam Produkte, Dienstleistungen und Verfahren mit hohem Entwicklungsrisiko zu erarbeiten.

NACHHALTIGKEIT KANN MAN MESSEN UND BUCHEN

Mit gutem Klima-Gewissen Urlaub machen wird für viele Gäste immer wichtiger. Ein Unternehmen aus Tirol entwickelt die passende Lösung dazu.

© FOTOKARUSSEL MELANIE / MELANIE KARRER

Das Gesamtpaket aus An- und Abreise, Hotelaufenthalt und den gebotenen Freizeitaktivitäten macht einen gelungenen Urlaub aus. Wer dabei auch noch auf das Klima schauen will, steht vor Herausforderungen: Wie findet man heraus, welche ökologischen, ökonomischen und sozialen Auswirkungen der geplante Urlaub hat und welche klimafreundlicheren Alternativen es möglicherweise gäbe? Wie lassen sich Urlaubsangebote hinsichtlich ihrer Klimabilanz objektiv miteinander vergleichen?

Antworten bietet ein Nachhaltigkeitsindex, der von der Kufsteiner ActiVales GmbH gemeinsam mit Hotelpartnern und der Universität Innsbruck entwickelt wird. In diesem soll etwa untersucht werden, welche Energieformen Hotels und Regionen einsetzen und wie effizient sie dabei sind, welche Umweltauswirkungen die Beschneiung vor Ort hat oder wie es um die Verwendung regionaler Produkte und Services und den fairen Umgang mit Mitarbeiter*innen bestellt ist. Auch bei der Planung der An- und Abreise soll der Nachhaltigkeitsindex wertvolle Hinweise geben und helfen, den CO2-Ausstoß nicht nur zu ermitteln, sondern mittels alternativer Angebote und Routen möglichst gering zu halten.

MIT GUTEM GEWISSEN URLAUBEN Aktuell wird gerade untersucht, welche Parameter für den Index aussagekräftig sind und wie sie erhoben, aufbereitet und miteinander vergleichbar gemacht werden können. Letztendlich sollen die aufbereiteten und standardisierten Informationen auf dem Urlaubsportal ActiVales und auf den Webseiten der Hotelpartner abgebildet werden. Zusammen mit den gewohnten Hotelinformationen lassen sich Tourismusangebote dann einfach buchen und bezahlen. So können Nachhaltigkeit und Resilienz im Tourismus schon bei der Urlaubsplanung berücksichtigt werden und wird es Gästen möglich, nachhaltige und objektive Bewertungskriterien als Entscheidungsgrundlage für ihre Urlaubswahl heranzuziehen.

Für dieses Projekt wurde ActiVales vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus gemeinsam mit der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank aus über 30 Einreichungen als eines von acht österreichischen Leuchtturmprojekten ausgezeichnet. Sowohl bei Unternehmensgründung und -wachstum als auch bei der Entwicklung des Urlaubsportals wurde und wird ActiVales von der Standortagentur Tirol, zum Beispiel von ihrem Cluster Wellness, umfassend betreut. Und damit ein weiterer Schritt gemacht auf dem Weg, Tirol zur nachhaltigsten und lebenswertesten Innovationsregion im alpinen Raum zu machen.

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