eco.nova April 2015

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EXIT NICHT ZWINGEND In Tirol mehr oder weniger unbeachtet hat die Tyrol Equity AG mit ihrem nachhaltigen Geschäftsmodell erhebliche Aufmerksamkeit in der deutschsprachigen Presse und Unternehmerlandschaft erhalten. Die eingegangenen Beteiligungen haben sich sehr gut entwickelt und sollen auch weiterhin gehalten werden. In den nächsten fünf Jahren wolle man das Unternehmensportfolio ausbauen und mittelfristig eine mittelständisch geprägte Industrieholding aufbauen, so Tyrol-Equity-Vorstand Dietmar Gstrein. // Text: Michael Posselt pital bei Nachfolgelösungen, Wachstumsfinanzierungen und Konzernausgliederungen, gerne auch unter Beteiligung des Managements (Management-Buy-out/-Buy-in), sowie in Restrukturierungsphasen, sofern ein gesunder Kern vorhanden und erkennbar sei, so Gstrein. Durch seine langfristige, auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Investmentstrategie ohne zwingende Exit-Orientierung unterscheidet sich Tyrol Equity maßgeblich von klassischen Private-Equity-Gesellschaften. „Insbesondere bei Nachfolgelösungen inhabergeführter Unternehmen und Konzernausgliederungen sind wir sehr gut positioniert und werden auch immer wieder angefragt“, so Gstrein. Insgesamt prüfe man zwischen 50 und 60 Unternehmen pro Jahr, 10 bis 12 genauer, um schließlich ein bis zwei Transaktionen durchzuführen. Dazu zählen allerdings auch Akquisitionen und Zukäufe für bestehende Unternehmen. „Diese sind ein wichtiger Baustein in der Entwicklung der Unternehmen“, so Gstrein.

Tyrol-Equity-Vorstand Dietmar Gstrein

AM ANFANG STAND DER EISBÄR

T

yrol Equity wurde im Oktober 2007 von einer Initiatorengruppe rund um Christoph Gerin-Swarovski gegründet und entwickelt sich seither zu einer führenden österreichischen Beteiligungsholding. „Wir investieren in mittelständische Produkti-

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onsunternehmen mit einem Umsatz zwischen zehn und 150 Millionen Euro“, so Tyrol-Equity-Vorstand Dietmar Gstrein. Der Fokus liegt dabei auf stabilen, gesunden und zukunftsträchtigen Unternehmen in attraktiven Märkten. Diesen Unternehmen biete Tyrol Equity langfristiges Unternehmerka-

Mit dem derzeitigen Portfolio ist der Geschäftsführer und Beteiligungsmanager sehr zufrieden. Ältestes Unternehmen im Portfolio ist die Eisbär Sportmoden GmbH, an der man sich bereits im Dezember 2009 beteiligt hat. Die Marke ist in Österreich und Deutschland sehr gut positioniert. In den nächsten Jahren sollen weitere Märkte wie die Schweiz und Italien ausgebaut sowie neue Märkte wie Skandinavien erschlossen werden. Aber auch in den USA und Kanada ist man gerade dabei, ein Vertriebsnetz aufzubauen, so Gstrein. Am Produktionsstandort in Feldkirchen an der Donau – einem der Kernassets der Marke – werde man festhalten. Zwei Jahre später, im Dezember 2011, stieg man in einer schwierigen Phase bei der RSN Sihn GmbH, einem der führenden Zulieferer von fluidischen und mechanischen Verbindungselementen im Automobilbau, ein. Mit der Zusammenlegung der beiden Pro-


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