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FAKTENCHECK
VON MYTHEN ZU FAKTEN
Die aktuelle Gemengelange aus steigenden Zinsen, hoher Inflation, Rohstoff- und Mitarbeitermangel und Lieferengpässen sowie extrem hohen Energiekosten und damit einhergehenden steigenden Baukosten stellt die Immobilienwirtschaft vor einen Cocktail an Herausforderungen.
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INTERVIEW: MARINA BERNARDI
Die aktuelle Situation mit all ihren diffizilen Herausforderungen erschwert es momentan fast allen Branchen, erfolgreich und wirtschaftlich zu arbeiten. Die Baubranche ist von diesem Sammelsurium an Negativfaktoren in vielerlei Hinsicht betroffen. Das sorgt für Anspannung – nicht nur innerhalb der Branche. Die heimische Bauwirtschaft zählt zu einem der größten Wirtschaftsmotoren im Land. Schwächelt die Bauwirtschaft, kostet das gesamtwirtschaftlich Arbeitsplätze und es fehlt gesamtgesellschaftlich dringend benötigter Wohnraum.
NEGATIVSPIRALE Die Kombination aus steigenden Zinsen, hohen Baupreisen, Lieferkettenproblemen und der neuen Verordnung der Finanzmarktaufsicht sorgt für Verunsicherung am Immobilienmarkt. Durch die derzeit hohe Inflation sowie steigende Lebenshaltungs- und Energiekosten verschieben sich Immobilienkaufentscheidungen bereits merklich nach hinten. Wir haben mit Michael Kugler, Ausschussmitglied der Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Tirol und Geschäftsführer von Carisma Immobilien, darüber gesprochen.
ECO.NOVA: Seit März 2016 lag der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) bei null Prozent und damit über einen langen Zeitraum auf einem historischen Tief. Eine Anhebung war nur eine Frage der Zeit und hat gerade die Immobilienwirtschaft dennoch hart getroffen. Warum? MICHAEL KUGLER: Man konnte in der Tat nicht davon ausgehen, dass die Zinsen auf ewig auf diesem historisch niedrigen Niveau bleiben. Meiner Meinung nach hätte die EZB jedoch schon früher reagieren müssen. Die Nullzinspolitik hat zu einer Überhitzung der Wirtschaft geführt, die wir als gewerbliche Bauträger ganz besonders zu spüren bekommen haben. Die Auftragsbücher vor allem im Baunebengewerbe waren voll, sodass wir auf Ausschreibungen hin kaum mehr Angebote bekommen haben. Wachstum hat immer zwei Grenzen: einerseits in Bezug auf Ressourcen und andererseits in Bezug auf Arbeitskräfte. Beides trifft uns aktuell mit voller Härte. Wenn die Wirtschaft über einen längeren Zeitraum überdurchschnittlich wächst, gehen irgendwann die Arbeitskräfte aus, die Coronapandemie und der Krieg in der Ukraine haben die Ressourcenknappheit zusätzlich verstärkt. Die EZB hat dann
„Die Nachfrage nach Immobilien geht am Käufermarkt derzeit ungesund zurück.“
MICHAEL KUGLER
beschlossen, ihren Kurs zu korrigieren und den Drei-Monats-Euribor innerhalb kürzester Zeit von minus 0,5 auf plus 2 Prozent angehoben. Durch die steigenden Zinsen will man langsam bremsend auf die Wirtschaft einwirken, was in Bezug auf Wohnungskäufe damit allerdings passiert ist, ist eine Vollbremsung – vor allem in Kombination mit der neuen Verordnung der Finanzmarktaufsicht, die die Beschaffung von Wohnbaukrediten zusätzlich erschwert. Um einen Kredit zu bekommen, braucht es 20 Prozent Eigenmittel, die für die meisten vielleicht noch zu schaffen sind, die Kreditrate darf künftig allerdings nicht mehr als 40 Prozent des Haushaltseinkommens betragen. Viele Banken verzeichnen bereits jetzt starke Rückgänge bei Wohnbaukrediten, weil diese Hürde für viele zu hoch ist. Betroffen davon sind vor allem junge Leute, die sich ein Eigenheim schaffen wollen – übrigens nach wie vor die beste Pensionsvorsorge. Meiner Meinung nach ist man damit deutlich übers Ziel hinausgeschossen und sieht Probleme, wo keine Bank eines sieht. Wie man auf die 40-Prozent-Hürde gekommen ist, ist mir auch deshalb schleierhaft, weil hierzulande die Mieten in der Regel mehr als die Hälfte des Haushaltseinkommens ausmachen. Daran scheint sich aber keiner zu stören. Die Konsequenz ist eine massiv reduzierte Nachfrage am Käufermarkt, was in zweiter Konsequenz bedeutet, dass diese Menschen auf den Mietmarkt drängen. Und ich traue mich mit ziemlicher Sicherheit vorauszusagen, dass dieser bald ein veritables Problem bekommen wird.
Zu den steigenden Zinsen kommt eine aktuell extrem hohe Inflation hinzu. Was heißt das für die gewerblichen Bauträger? Die Inflation schlägt sich vor allem in den Baukosten nieder. Die Baubranche ist sehr personalintensiv und betrachtet man die aktuellen Lohnverhandlungen, wird das noch spannend. Der größte Treiber aber sind die Energiekosten, die vor allem die Baumaterialien deutlich teurer machen. Auf der anderen Seite bedeuten diese auch für die Wohnungskäufer höhere Betriebskosten, die sich unmittelbar aufs verfügbare Haushaltseinkommen auswirken. Kalkuliert man mit höheren Betriebskosten, bleibt weniger für die Bedienung des Kredits über. Wie sich die Baukosten weiterentwickeln werden, bleibt indes abzuwarten. Die Inflation treibt die Kosten zwar in die Höhe, andererseits sind die Auftragsbücher der Zuliefererfirmen nicht mehr ganz so voll, sodass die Preise hier zurückgehen könnten. Ich rechne mittelfristig mit einer Seitwärtsbewegung bei den Immobilienpreisen. Die Inflation sorgt zwar
„In Zeiten von steigenden Zinsen, hoher Inflation und massiv steigenden Baukosten zählen Immobilien zu den wertstabilsten Investitionen.“
MICHAEL KUGLER
dafür, dass sie nicht günstiger werden (können), die Baukosten werden aber nicht mehr in dem Maß steigen wie in den vergangenen Jahren. Betrachtet man die Gesamtsituation, wird es am Käufermarkt aber dennoch zu deutlichen Rückgängen kommen. Schon jetzt zeigt eine Marktstudie von ImmoScout24, dass es 36 Prozent weniger Kaufinteressenten am Portal gibt. Ich glaube nicht, dass sich das bald wieder ändern wird.
Könnte eine gesunkene Nachfrage am Immobilienmarkt nicht auch ein Stück weit zur Entlastung am Wohnungsmarkt bei-
tragen? Ich denke nicht, dass es Sinn macht, den Wohnungsmarkt zu entlasten, indem man die Nachfrage bremst, sondern man muss das Angebot erhöhen. Für uns als gewerbliche Bauträger ist es aktuell allerdings schwierig, entsprechende Grundstücke zu bekommen. Viele Gemeinden blockieren und forcieren den gemeinnützigen Wohnbau. Man übersieht dabei allerdings, dass 90 Prozent der Wohnungen, die in Tirol gekauft werden, von gewerblichen Bauträgern stammen. Die Gemeinnützigen sind ohne Frage wichtig, gehen aber zum Großteil in den Mietmarkt, weil es kaum mehr möglich ist, im Rahmen der Wohnbauförderungsrichtlinien Kaufimmobilien anzubieten. Es braucht beide Säulen, um den Markt zu entlasten. Verhindert man Wohnbau durch gewerbliche Bauträger, werden dem Käufermarkt à la longue einfach keine Wohnungen mehr zur Verfügung stehen. Gemeinden unterstützen eher noch das Modell Grundstückskauf und Einfamilienhaus, was erstens nur mehr der allerkleinsten Zielgruppe (finanziell) möglich und zweitens nicht sonderlich zukunftsorientiert ist. Denn Einfamilienhäuser verbrauchen vergleichsweise hohe Platzressourcen. Experten sind sich grosso modo einig, dass die Zukunft in der verdichteten Bauweise liegt.
Woran liegt es, dass man in vielen Gemeinden keine Projekte von gewerbli-
chen Bauträgern mehr will? Es gibt derzeit eine Reihe an Mythen und Fake News rund um gewerbliche Bauträger, die es uns verunmöglichen, an entsprechende Grundstücke zu kommen. Zum Beispiel, dass Wohnungen von gewerblichen Bauträgern nur durch Investoren-GmbHs oder Ausländer, vorwiegend Südtiroler, gekauft werden. Das ist durch einen Blick ins Grundbuch, das im Übrigen öffentlich einzusehen ist, einfach zu widerlegen. Aus einer von uns in Auftrag gegebenen IMAD-Studie von 2021 geht klar hervor, dass 65 Prozent der Wohnungen zur Eigennutzung gekauft werden und nur sieben Prozent von Investoren-GmbHs. Die restlichen 28 Prozent werden zu Anlagezwecken von Privatpersonen erworben – was übrigens nichts Böses sein darf. Wir sind an einem Punkt, an dem wir aufpassen müssen, dass man Anleger nicht zu Bösewichten macht. Diese Wohnungen werden wieder dem Mietmarkt zugeführt, den die Gemeinnützigen schlussendlich auch nicht alleine stemmen können. Auch mit dem Mythos, dass Immobilien vorwiegend von Menschen aus dem Ausland gekauft werden, ist rasch aufgeräumt. Laut dem Immobilienmarktbericht von prochecked wurden im vergangenen Jahr 95 Prozent der Immobilien in Innsbruck von Österreichern und dabei vorwiegend von Tirolern gekauft. Und das in einer Universitätsstadt. Klammert man Kitzbühel aus, dürfte sich die Zahl ohne weiteres auf Gesamttirol umlegen lassen.
Vielfach werden die gewerblichen Bauträger für die hohen Immobilienpreise verantwortlich gemacht. Können Sie das
nachvollziehen? Ich verstehe, dass für viele die teils horrenden Preissteigerungen von Immobilien nicht nachvollziehbar sind. Die Gründe dafür sind vielfältig, dass wir uns als gewerbliche Bauträger daran bereichern, ist allerdings keiner davon. Der Hauptgrund, dass die Preise in den letzten Jahren überproportional gestiegen sind, ist die Nullzinsphase der EZB, deren Ziel es war, die Wirtschaft anzukurbeln. Das hat funktioniert, aber eben auch die Baukosten nach oben getrieben. Wir gewerblichen Bauträger müssen wie alle anderen Unternehmen mit den gegebenen Marktpreisen kalkulieren. Steigen die Kosten, steigt der Preis, was in der Folge aber nicht heißt, dass es auch unser Gewinn tut. Die Hauptprofiteure der vergangenen Jahre waren die Grundstückseigentümer, die für ihre Grundstücke teils wahre Fantasiepreise ausgerufen haben – oft auch deshalb, weil sie keine Not hatten, ihr Grundstück überhaupt zu verkaufen, und damit in der Position waren, zu pokern. Die Nullzinsphase hat darüber hinaus zu einem weiteren Aspekt geführt, den viele nicht sehen: Seit 16 Jahren gibt es den Immobilienmarktbericht „Wohnen und Wirtschaften in Innsbruck“ von prochecked, der die tatsächlich erfolgten Kauftransaktionen eines Jahres bewertet. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis in Innsbruck lag im Jahr 2008 bei 2.785 Euro, der Drei-Monats-Euribor bei über fünf Prozent. Hat sich also jemand eine 50-Quadratmeter-Wohnung gekauft, lag man bei einer monatlichen Rate von rund 900 Euro. Im Jahr 2021 lag der Quadratmeterpreis im Schnitt bei 6.508 Euro, der Drei-Monats-Euribor allerdings im Negativbereich bei –0,5 Prozent. Inflationsbereinigt liegt man in der Folge bei einer Bankrate von ebenfalls zirka 900 Euro. Die Wohnungspreise sind zwar massiv gestiegen, in der Geldtasche der Käufer hat das jedoch kaum einen Unterschied gemacht. Mit der Zinserhöhung kann es nun durchaus zu Verwerfungen kommen, das liegt allerdings nicht an uns Bauträgern. Lässt man uns künftig nicht mehr bauen – aus welchen Gründen auch immer –, so schaffen wir uns heute die Probleme von morgen. Nämlich noch weniger Wohnungen am Markt und ein Wirtschaftsmotor, der stottert.
EIGENTUM VOM PROFI
Fünf Gründe, warum es Sinn macht, beim Bauträger zu kaufen:
1. Immobilien werden schlüsselfertig übergeben. 2. Der Bauträger steht als Ansprechpartner für Gewährleistungen zur Verfügung. 3. Insolvenzrisiken ausführender Firmen liegen beim Bauträger und nicht bei den Käufer*innen. 4. Das Risiko einer Preissteigerung liegt beim Bauträger – egal, ob
Inflation, Energiekrise oder Materialknappheit. 5. Käufer*innen genießen umfänglichen Schutz durch das Bauträgervertragsgesetz. Dieses inkludiert die treuhändische Abwicklung,
Zahlung nach Baufortschritt und ein grundbücherliches Sicherungsmodell.
ESG-NACHHALTIGKEIT WIRD PFLICHT FÜR UNTERNEHMEN
Der Ruf nach einer klimafreundlichen und nachhaltigen Zukunft wird in der Öffentlichkeit immer lauter. Während Umweltaktivist*innen mit provokanten Aktionen für Aufmerksamkeit sorgen, haben Unternehmen längst auch den Wert von Nachhaltigkeit für Image und Glaubwürdigkeit entdeckt.
TEXT: IVO RUNGG, BINDER GRÖSSWANG RECHTSANWÄLTE, INNSBRUCK
Was früher ein freiwilliger Akt der Achtsamkeit war, wird nun durch regulatorische Maßnahmen der EU schrittweise zur gesetzlichen Verpflichtung für Unternehmen. So der Europäische Aktionsplan für ein nachhaltiges Finanzwesen: In Anbetracht von Treibhausgasemissionen und Ressourcenverknappung steht in dessen Mittelpunkt die nachhaltige Finanzierung. So sollen Investitionsentscheidungen auch unter Berücksichtigung von objektivierten Umwelt-, Sozial- und Governanceaspekten (Environment Social Governance oder ESG) getroffen werden. Für Unternehmen bedeutet die Vernachlässigung dieser Aspekte einen Wettbewerbsnachteil, da Investor*innen zunehmend versuchen werden, ESG-Risiken zu vermeiden. Auch Finanzierungen ohne ausreichende ESG-Konformität werden künftig schwieriger, da nachhaltige Unternehmungen grundsätzlich als risikoärmer eingestuft und bevorzugt werden.
Um Investor*innen besser in die Lage zu versetzen, fundierte Entscheidungen in Nachhaltigkeitsfragen zu treffen, wurde kürzlich die EU-Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung vom Rat der Europäischen Union gebilligt. Diese Richtlinie steht auch im Zusammenhang mit dem Europäischen Green Deal und wird die Berichtspflicht großer oder börsenotierter Unternehmen auf Fragen der Nachhaltigkeit des Unternehmens erweitern.
Ein weiterer Nachhaltigkeitsaspekt im Zusammenhang mit dem Europäischen Green Deal ist, dass die EU bis 2050 die sogenannte „carbon neutrality“ („Klimaneutralität“) erreichen möchte. „Klimaneutralität“ soll dabei bedeuten, dass die EU-Länder insgesamt netto keine Treibhausgasemissionen mehr ausstoßen – es handelt sich daher um eine rein rechnerische Größe. Als Mittel zur Erreichung dieses Ziels dienen vor allem Emissionssenkungen von CO2 und weiteren Treibhausgasen, Investitionen in grüne Technologien und Förderungen zum Schutz der (natürlichen) Umwelt, also im Prinzip Ausgleichsmaßnahmen (etwa durch Wiederaufforstung), die eine Reduktion des CO2 in der Erdatmosphäre bewirken.
Um dieses ambitionierte Vorhaben zu realisieren, will die EU, dass alle Bereiche der Wirtschaft und der Gesellschaft ihren entsprechenden Beitrag leisten. Für Unternehmen liegt hier die Chance, besonders „nachhaltige“ und „umweltschonende“ Produkte zu entwickeln, um den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Für Verbraucher*innen entsteht ein besonderer Anreiz, diese Produkte aus Nachhaltigkeitsgründen zu erwerben. Aufmerksamen Verbraucher*innen wird beim Gang durch den Supermarkt oder beim Blick in die Werbung bereits aufgefallen sein, dass Unternehmen schon zunehmend damit werben, dass ihre Produkte „nachhaltig“ und „klimaneutral“ sind. Was darunter allerdings konkret zu verstehen ist, ist trotz der Ambitionen der EU nicht immer leicht zu erraten. Um hier Scharlatane unter den werbenden Unternehmern, die sogenanntes „Greenwashing“ betreiben, zu entlarven, hat die EU daher auch kürzlich ihre Leitlinien und Vorgaben zur Vermeidung von unlauterer Werbung überarbeitet. Die in der Werbung kommunizierte Nachhaltigkeit soll nämlich auch verlässlich und nachvollziehbar sein.
Und die Entwicklung geht weiter: So hat die EU-Kommission Anfang des Jahres einen Richtlinienvorschlag zu Unternehmensregeln für die Achtung der Menschenrechte und der Umwelt in globalen Wertschöpfungsketten veröffentlicht. Ziel ist ein wirksamerer Schutz der Menschenrechte und die Vermeidung negativer Umweltauswirkungen. Damit wird beispielsweise dem Anliegen der Verbraucher*innen entsprochen, keine umweltschädlichen Produkte oder solche zu kaufen, die womöglich durch Zwangs- oder Kinderarbeit hergestellt wurden.
Trotz unter Umständen hoher Aufwände für Dokumentations-, Prüf- und Informationspflichten kann die Einhaltung von ESG-Zielen wie Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Menschenrechte für Unternehmen auch eine Chance sein. Vor dem Hintergrund des wachsenden Bewusstseins der Gesellschaft ist es zunehmend ein wesentliches Kriterium der Kaufentscheidung und bedeutet damit einen Wettbewerbsvorteil gegenüber nicht nachhaltigen Unternehmen.

Dr. Ivo Rungg
AUS- UND WEITERBILDUNG GEGEN DEN FACHKRÄFTEMANGEL
Der Arbeitskräftemangel, der bereits seit vielen Jahren besteht, befindet sich österreichweit auf einem Allzeithoch (seit den 1950ern mit verlässlichen Daten) und dies trotz Nachwirkungen der Coronakrise bzw. Einflüssen aufgrund des Ukraine-Kriegs.

© ADOBESTOCK
Zahlen aus dem Fachkräfteradar 2022 (des ibw – Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft) untermauern die aktuelle Lage. 75,1 Prozent der befragten Tiroler Unternehmen gaben an, sehr stark (48 %) bzw. eher stark vom Fachkräftemangel betroffen zu sein. 86,6 Prozent der Tiroler Unternehmen schätzen, dass der Fachkräftemangel in den nächsten drei Jahren zunehmen wird, 70,5 Prozent erwarten sogar eine starke Zunahme. Per Oktober 2022 waren 8.640 offene Stellen beim AMS Tirol gemeldet. 47,0 Prozent der Unternehmen würden aktuell mehr Lehrlinge ausbilden, wenn sie dafür ausreichend geeignete und interessierte Jugendliche finden könnten. 56,3 Prozent sehen als wichtigste Ursache für den Fachkräftemangel „zu wenig fachlich geeignete Bewerber*innen“.
INDIVIDUELLE BILDUNGSMASSNAHMEN ENTWICKELN
Viele Ausbildungen können auch im zweiten Bildungsweg nachgeholt werden, besonders bei Lehrberufen steht eine breite Auswahl zur Verfügung. Diese sind ebenso für Umschulungen geeignet. Das Nachholen von Abschlüssen ist nicht nur bei der Matura gefragt, sondern auch bei kaufmännischen und technischen Berufen. Das BFI Tirol geht gerne auf individuelle Bedürfnisse ein und entwickelt kundenspezifische und zielgerichtete Aus- und Weiterbildungen. Nach Bedarf konzipieren wir maßgeschneiderte Firmenschulungen, die auf Ihre speziellen Bedürfnisse abgestimmt sind. Das BFI Tirol ist mit seiner mehr als 55-jährigen Erfahrung ein verlässlicher Partner für professionelle Firmentrainings und Ausbildungsmaßnahmen. Wir freuen uns über Ihr Interesse. PR
„Wir unterstützen Unternehmen mit maßgeschneiderten Schulungskonzepten gegen den Fachkräftemangel.“
AKTUELLE SEMINARE
• Ausbildung zum/zur
Einzelhandelskaufmann/ -frau – Ergänzung zum/zur
Bürokaufmann/-frau
Start am 19. Dezember 2022
• Ausbildung zum/zur Bauträger*in
Start am 13. Jänner 2023
• Maurer*in im zweiten Bildungsweg
Start am 16. Jänner 2023
• Ausbildung zum Führen von
Baudreh- und Fahrzeugkranen über 30 MT
Start am 16. Jänner 2023
• Ausbildung zum/zur Case
Manager*in – ÖGCC-zertifizierter
Diplomlehrgang
Start am 16. Februar 2023
• Ausbildung zum/zur
Bürokaufmann/-frau
Start am 27. Februar 2023
• How to Instagram Marketing
Start am 28. Februar 2023
• Ausbildung zum/zur Kosmetiker*in und Fußpfleger*in – Lehrgang
Start am 6. März 2023
• NEU: Fortbildungsprogramm für
Sozial- und Pflegeberufe
Starts seit Herbst 2022
• Ausbildung zum/zur
Buchhalter*in – Praxislehrgang
Start am 23. März 2023

BFI TIROL

Das Kanzleiteam Greiter Pegger Kofler & Partner anlässlich der Jubiläumsveranstaltung Anfang Oktober 2022
125 JAHRE GREITER PEGGER KOFLER & PARTNER
Wenn sich viel kompetentes Wissen unter einem Dach vereint, ist der Erfolg nicht weit. Seit 125 Jahren nimmt die Wirtschaftskanzlei Greiter Pegger Kofler & Partner eine Vorreiterrolle ein und besticht mit hochspezialisierter Fachkompetenz ebenso wie mit gesellschaftlichen Themen.
TEXT: DORIS HELWEG
Es ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit, dass eine der größten Wirtschaftskanzleien Westösterreichs mit einer Frauenquote von 46 Prozent auf Anwaltsebene aufwartet und nebst dem hohen Anspruch an die Juristerei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein großes Augenmerk schenkt. In einer immer noch bestehenden Männerdomäne geht die Kanzlei Greiter Pegger Kofler & Partner (GPK) hier als leuchtendes Beispiel voran und konnte mit ihren Strukturen dazu beitragen, dass aktuell sechs von dreizehn Kanzleipartnern Partnerinnen sind. „Wir legen großen Wert darauf, junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf ihrem beruflichen Weg zu begleiten und zu fördern. Personalentscheidungen werden demnach nach objektiven Kriterien und somit völlig unabhängig vom Geschlecht getroffen“, erzählt Rechtsanwältin und Kanzleipartnerin Melanie Gassler-Tischlinger in
© ANDREAS FRIEDLE

Die Liegenschaftsrechtsexperten Dr. Alexandra Eder und Dr. Norbert Rinderer Spezialistinnen im Gesellschaftsrecht und M&A: Mag. Andrea Pegger, B.Sc., und MMMag. Barbara Egger-Russe

einer Gesprächsrunde mit mehreren Kanzleipartnerinnen und -partnern in der Bibliothek der erfolgreichen Wirtschaftskanzlei. „Das hat sich über die Jahre einfach so ergeben und entspricht in etwa der Frauenquote der Studienabgänger“, ergänzt Rechtsanwältin Alexandra Eder. Sie selbst ist im Jahr 2006 als Mutter von damals zweijährigen Zwillingen in die Kanzlei eingetreten, eine Zeit, in der diese Möglichkeiten in Kanzleien noch Seltenheitswert hatten. Seither fand eine Handvoll weiterer Partnerinnen ihren Weg in die bekannte Kanzlei.
AWARD-GEWINNERIN Diese Förderung der Strukturen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird in der Kanzlei nicht nur von Frauen sehr gerne angenommen, auch der eine oder andere Kanzleipartner weiß das zu schätzen: „Alleinerziehend mit drei Kindern nach dem Tod meiner Frau war und bin ich sehr dankbar für das menschliche Entgegenkommen in der Kanzlei“, bestätigt Rechtsanwalt Norbert Rinderer. Ähnlich sieht das Rechtsanwalt Fabian Bösch, der gerade mit seinen kleinen Kindern auch zu Hause gefordert wird.
Generell scheint der Teamfunke trotz der beachtlichen Größe der Kanzlei ziemlich überzuspringen, ist das gesamte Team samt Anwaltsanwärter*innen, juristischen Mitarbeiter*innen und Assistent*innen über die Jahre auf rund 35 Köpfe angewachsen. „Bei uns trifft neben verschiedensten Altersstufen so viel unterschiedliche Fachkompetenz aufeinander. Jahrzehntelange Erfahrung und der frische Wind der Jungen ergänzen sich perfekt. Die Offenheit für neue Ideen belebt auch den Austausch untereinander und stellt eine großartige Wissensbereicherung für alle dar“, weiß Rechtsanwältin Barbara Egger-Russe, seit 2009 als Partnerin in der Kanzlei tätig. So unterschiedlich und hochspezialisiert die Fachgebiete der Teams in der Kanzlei auch sein mögen, in einem Punkt sind sich alle einig: „Wer auch immer in unser Team kommt, sie oder er muss zu uns passen.“ Der Teamgedanke wird hochgehalten und trotz oder gerade weil die Arbeit als Rechtsanwältin oder Rechtsanwalt sehr fordernd ist, stehen regelmäßig Kanzleievents am Programm. „Angefangen von Yoga über Kochkurse, Bowling, Skitage, Line Dance oder eine Achenseeschifffahrt bis hin zu Segeltörns über mehrere Tage in Kroatien“, berichtet die siebenköpfige Gesprächsrunde. Zudem treffen sich die Partnerinnen und Partner jede Woche einmal beim gemeinsamen Mittagessen zum fachlichen und organisatorischen Austausch. Für dieses Gesamtpaket an höchster Fachkompetenz und Chancengleichheit unter den Geschlechtern wurde die Kanzlei Greiter Pegger Kofler & Partner erst kürzlich mit dem Promoting-the-Best Award in der Kategorie „Women in Law: 21st Century Award – Rechtsanwaltskanzlei 2022“ ausgezeichnet, der von den Organisationen Women in Law und der Vereinigung Österreichischer Unternehmensjuristen in Wien verliehen wurde.
WIE ALLES BEGANN Im Jubiläumsjahr 2022 wurde anlässlich des 125-jährigen Bestehens der Kanzlei gebührend gefeiert. Über 300 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Bildung und Kultur waren ins AC Marriott Hotel in Innsbruck geladen, um unter anderem einem Vortrag von Brigitte Bierlein, Bundeskanzlerin a. D., unter dem Titel „Von der Juristerei in die Politik“ zu folgen. In einem Rückblick auf ein paar Meilensteine beschrieb Rechtsanwalt Ivo Greiter, Enkel des Kanzleigründers Rechtsanwalt Josef Greiter und Sohn von Rechtsanwalt Franz Greiter, die Geschichte der Kanzlei. Das Vorreiter-Gen scheint der Familie Greiter schon damals in die Wiege gelegt worden zu sein, denn nicht lange nach seiner Kanzleieröffnung 1897 in Wels in Oberösterreich sorgte Josef Greiter für Aufsehen, weil er erstmals einen Schriftsatz geschrieben mit der Schreibmaschine anstatt handschriftlich einreichte. „Die Gerichtsbeamten liefen zusammen und diskutierten, ob es erlaubt sei, Schriftsätze nicht mehr handgeschrieben einzubringen“, schmunzelt Ivo Greiter über die damalige Errungenschaft seines Großvaters. Mit Oktober 1919 übersiedelte die Kanzlei Josef Greiters nach Innsbruck, 1926 trat dessen Sohn Franz Greiter im Alter von 30 Jahren in die Kanzlei ein. 1929 wurde Franz Greiter in den Innsbrucker Gemeinderat und 1933 zum Stadtrat gewählt. Wegen seiner ablehnenden Haltung gegenüber dem NS-Regime gestaltete sich die Zeit von 1938 bis 1945 für Franz Greiter ziemlich turbulent. Er wurde sogar zweimal verhaftet und über mehrere Wochen im Lager Reichenau eingesperrt. Vom Mai 1945 bis April 1946 war Franz Greiter Vizebürgermeister, von 1951 bis 1956 dann Bürgermeister der Stadt Innsbruck. „1976, also vor 46 Jahren, war unsere Kanzlei die erste in Österreich mit eigenem Computer für Mahnungen, Klagen und Exekutionsverfahren“, erinnert sich Ivo Greiter stolz und ergänzt: „Und ebenfalls im Jahr 1976 trat Friedrich Schwank als erster Partner außerhalb der Familie in die Kanzlei ein,

Die beiden Arbeitsrechtsexperten Mag. Melanie Gassler-Tischlinger, LL.M. und Mag. Fabian Bösch, B.A. mit dem Promoting-the-Best Award, den die Kanzlei kürzlich in der Kategorie „Women in Law: 21st Century Award – Rechtsanwaltskanzlei 2022“ verliehen bekam
© ANDREAS FRIEDLE
wiederum zwei Meilensteine in der Entwicklung der Kanzlei.“
Viel gesellschaftspolitischen Mut bewies die Kanzlei auch zu ihrem hundertjährigen Jubiläum. „So wurde unser Vorschlag für das ‚Bundesverfassungsgesetz betreffend den Schutz der Rechte künftiger Generationen‘ vorgestellt, welches in vielen Punkten seiner Zeit voraus war. Außerordentliche Leistungen sind stets das Ergebnis gewissenhafter Vorbereitung“, ist Ivo Greiter überzeugt. Ständig aktualisiertes Fach- und Spezialwissen ist also die Voraussetzung für erfolgreiche juristische Beratung und Vertretung.
JUNGE TALENTE FÖRDERN Publikationen in namhaften internationalen und nationalen Fachzeitschriften gehören dabei ebenso zur Tagesordnung wie Lehraufträge an Universitäten und Hochschulen sowie Vorträge und Seminare. Generell liegt es den Partnern am Herzen, junge Talente zu fördern und in der Kanzlei auszubilden. „Neben den 22 Anwält*innen waren insgesamt 98 Rechtsanwaltsanwärter*innen sowie 198 Praktikant*innen seit 1897 in der renommierten Kanzlei tätig. Sie alle haben dazu beigetragen und daran mitgewirkt, dass wir heute nach 125 Jahren so in einer Gemeinschaft zusammen sein können“, sind sich die Seniorpartner Ivo Greiter, Franz Pegger und Stefan Kofler einig. „Die Weitergabe von Wissen ist uns generell ein großes Anliegen, nicht nur innerhalb unserer Kanzlei, sondern auch außerhalb. Viele von uns sind Lehrbeauftragte an den verschiedensten Institutionen, zum Beispiel an der Universität Innsbruck, am MCI oder anderen Aus- und Weiterbildungsstätten“, erklärt Melanie Gassler-Tischlinger. „Damit wollen wir auch speziellere Themen, die in der Praxis wichtig sind, aber nicht jeden Tag auf dem Tisch liegen, jüngeren Kollegen zugänglich machen. Intern tauschen wir uns in regelmäßigen Gesprächsrunden aus“, ergänzt Barbara Egger-Russe.
DIE KOMPETENZEN In den vergangenen 125 Jahren hat sich die Kanzlei zu einer der größten Wirtschaftskanzleien Westösterreichs entwickelt. „Wir korrespondieren in den Sprachen Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch, Türkisch und Spanisch und betreuen daher auch viele international tätige Klienten“, verrät Norbert Rinderer. „Die persönliche Beziehung zum Mandanten ist Vertrauenssache, rund 90 Prozent unserer Klienten begleiten wir seit Jahrzehnten“, freut sich Rechtsanwältin Andrea Pegger. Die Tochter des Seniorpartners Rechtsanwalt Franz Pegger ist nach auswärtigen Erfahrungen, unter anderem in Wien, 2021 als Partnerin in die Kanzlei eingetreten. Die geballte Fachkompetenz aus den verschiedensten juristischen Wirtschaftsthemen wie Arbeitsrecht, Gesellschaftsrecht, Datenschutz, IT & IP, Banken- und Kapitalmarktrecht, Compliance, Steuerrecht, Immobilien-, Bauträger- und Baurecht, Unternehmensrecht, Vergaberecht und vielen anderen mehr in Kombination mit juristischen Basiskompetenzen wie Schadenersatz und Haftungsrecht ermöglichen den Klienten ein überaus breites Spektrum und eine langjährige juristische Begleitung. MITGLIEDSCHAFTEN IN NETZWERKEN
ALFA International ist ein weltweit führendes Netzwerk von insgesamt 140 Anwaltskanzleien. Greiter Pegger Kofler & Partner zählt als einzige österreichische Kanzlei zu den Mitgliedern. Das Konzept ermöglicht es, auf globaler Ebene von den Kenntnissen und Erfahrungen der Anwaltskolleg*innen und deren Kanzleien zu profitieren, die wiederum auf das eigene lokale Fachwissen zurückgreifen können. Damit können international tätige Klient*innen noch besser beraten und weltweit Mandate an kompetente Kolleg*innen vermittelt werden.
GALA (Global Advertising Lawyers Alliance) ist eine weltweite Vereinigung von Rechtsanwält*innen aus über 80 Ländern, die über Fachwissen und Erfahrung in den Bereichen Werbung, Marketing und Verkaufsförderung verfügen. Greiter Pegger Kofler & Partner ist als einzige Kanzlei in Österreich GALA-Mitglied. In Kooperation mit der International Advertising Association (IAA) hat GALA zuletzt auch die zweite Auflage des zweibändigen Werkes „Privacy Law: A Global Legal Perspective on Data Protection Relating to Advertising & Marketing“ herausgegeben – ein Leitfaden zum Datenschutzrecht in der Werbeindustrie.
Im Dachverband Eurojuris International, der 1992 in Brüssel gegründet wurde, vereinen sich rund 600 Kanzleien mit etwa 5.000 Rechtsanwält:innen. Damit handelt es sich um das führende Anwaltsnetzwerk Europas mit weltweiten Kontakten, die sich auf mehr als 650 Städte in 50 Ländern erstrecken.
Legal Tech Hub Europe (LTHE) ist die Plattform und „Drehscheibe“ zur Förderung der Digitalisierung der Rechtsbranche in Europa und eine in dieser Form bis dato einzigartige kanzleiübergreifende Initiative, die 2018 ins Leben gerufen wurde und ihren Sitz in Wien hat. Greiter Pegger Kofler & Partner ist – als einzige Kanzlei Westösterreichs – Mitglied des LTHE und somit einer der Vorreiter in diesem Bereich. So können gemeinsam mit Expert*innen Effizienz und Qualität der Rechtsberatung gesteigert und das Potenzial der Digitalisierung ausgeschöpft werden.
GREITER PEGGER KOFLER & PARTNER RECHTSANWÄLTE
Maria-Theresien-Straße 24 6020 Innsbruck Tel.: 0512 / 571811 office@lawfirm.at www.lawfirm.at
MIT HOLZ UND SONNE HOCH HINAUS
„Himmel Hoch“ lautet der Name des 19 Meter hohen Hochregallagers, das diesen Herbst vom Kräuterexperten SONNENTOR feierlich eingeweiht wurde. Die Dachflächen werden für Photovoltaikanlagen genutzt, um Sonnenstrom zu produzieren.



Auf 3.000 Quadratmetern finden die Kräuter und Gewürze des Bio-Pioniers SONNENTOR im Waldviertel nun viel Platz zum Rasten, bevor sie ihren Weg in Tassen und Kochtöpfe in über 50 Ländern der Welt antreten. Natürlich ist eine nachhaltige Bauweise der Grundstein. Beim Material wurde vor allem auf den regionalen Baustoff Holz gesetzt. Auch bei den ausführenden Betrieben legte man großen Wert auf die Zusammenarbeit mit Firmen aus der Region. Baustart für das Projekt war bereits im Dezember 2020. Der Betrieb konnte nach nur wenigen Monaten Bauzeit im März 2022 aufgenommen werden. Im Juni dieses Jahres erfolgte abschließend die Installation der neuen Photovoltaikanlage.
KREISLAUFWIRTSCHAFT
Die große Dachfläche des Gebäudes wurde genutzt, um die bestehende Photovoltaikanlage des Betriebs auszubauen. SONNENTOR kann in Summe bereits die Hälfte seines Energiebedarfs mit Sonnenstrom decken. Außerdem wurde ein Heiz-Kühlsystem mit Wärmepumpe installiert – so sind die Kräuterschätze immer perfekt temperiert. Vor dem Hochregallager befindet sich eine E-Tankstelle für den neuen E-LKW. Diese wird natürlich mit dem Sonnenstrom, der auf dem Dach gesammelt wird, gespeist. Das Fahrzeug unterstützt unter anderem bei den Transporten zwischen den Kräuterhallen auf dem Gelände.
DAS GLEICHGEWICHT BEWAHREN
„Uns ist bewusst, dass jeder Bau ein Eingriff in die Natur ist, deshalb bemühen wir uns, das natürliche Gleichgewicht wieder herzustellen“, erklärt Geschäftsführer Gerhard Leutgeb: „Um weite Transportwege zu sparen, wurde gleich hinter der Baustelle eine Humusdeponie angelegt. So wurden der Umwelt rund 5.000 LKW-Fuhren erspart. Auf der Fläche wurden bereits 200 verschiedene Wildblumen ausgesät und 600 Sträucher gepflanzt.“ Viele Pflanzen, die vor dem Start der Bauarbeiten auf dem Gelände verwurzelt waren, haben ein neues Zuhause auf dem SONNENTOR Frei-Hof gefunden. www.sonnentor.com PR

AUF DEM HOLZWEG
Die Konstruktion der Hochregale in der Lagerhalle baut voll und ganz auf Holz. In Summe wurden in diesem Projekt 2.400 Kubikmeter Brettsperrholz, 60 m3 Brettschichtholz und 330 m3 Konstruktionsvollholz verbaut. Die Holzfassade umfasst eine Gesamtfläche von 1.400 Quadratmetern. SONNENTOR hat mit diesem Projekt definitiv einen neuen Maßstab für den Holzbau in Österreich gesetzt.
MOBILITÄT
Happy Geburtstag

1972 muss ein super Jahr gewesen sein, denn nebst dem sympathischen Smiley feiert heuer auch das ebenso sympathische Bobby-Car seinen 50. Geburtstag. Vorgestellt am 2. Feber 1972 ist das Rutschauto aus Fürth für viele der erste fahrbare Untersatz des Lebens. Bayern kennt sich eben aus in Sachen Auto. In der Original-Classic-Version kommt das Bobby-Car mit rund 60 Zentimetern Länge und 40 Zentimetern Höhe in sattem Rot daher. Das knapp zwei Kilo schwere Chassis wird aus eingefärbtem Polyethylen-Granulat hergestellt. Ursprünglich wurde das Gefährt entwickelt, um kleinen Kindern das Laufenlernen zu erleichtern – was durch seine ergonomische Funktionalität durchaus Sinn macht –, mittlerweile ist es den Kinderschuhen längst entwachsen, wie die Bobby-Car-Rennszene eindrücklich beweist.

NEWCOMER
Muskulöse Formensprache kombiniert mit einem eleganten, modernen Interieurdesign: Mit dem Austral erweitert Renault sein Modellprogramm um ein komplett neu entwickeltes Kompakt-SUV, das schon im Stand Dynamik ausstrahlt. Innen präsentiert sich der Austral als wahres Raumwunder, wobei vor allem das Platzangebot im Fonds echt großzügig ist. Die verbauten Materialien sind wertig, die Verarbeitung top und auch in Sachen Bedienbarkeit gibts nichts zu mäkeln. Die Basisvariante Techno mit Mild-Hybrid-Antrieb startet bei 35.400 Euro; erstmals bietet Renault im Austral auch zwei sportliche Esprit-Alpine-Verianten an, deren Design an die sportliche DNA der Sportwagenmarke Alpin angelehnt ist. SERVICEPARTNER

Der schwedische Elektro-Performance-Fahrzeughersteller Polestar wurde 2017 von Volvo Cars und der Geely Holding gegründet. In Österreich ist Polestar seit einem Jahr mit einem eigenen Space im Hochhaus Herrengasse in Wien vertreten. Testfahrten sind auch in Innsbruck buchbar. Weil ein Auto aber ohne Serviceangebot nichts bringt, wurde das Netz nun ausgebaut. Ab sofort ist auch die Innsbrucker Autowelt Denzel-Unterberger offizieller Servicepartner.
Im Bild: Dieter Unterberger, Betriebsleiter Michael Schotzko, Polestar-Kundenservice-Manager Dietmar Danglmaier und die beiden Autowelt-Serviceleiter Johannes Pletzer und Christian Profanter
GOLDJUNGE

Kia ist schon seit einiger Zeit eine der treibenden Kräfte bei der Antriebselektrifzierung und hat mit seinem Soul EV schon 2014 seinen ersten Stromer auf den Markt gebracht. Heute ist bereits mehr als die Hälfte der Kia-Palette elektrifiziert. Das kommt an. So bekam die Marke kürzlich das „Goldene Lenkrad“ für ihren neuen Niro EV verliehen. Für den von Auto Bild und Bild am Sonntag vergebenen Preis wurden heuer 47 Neuerscheinungen für insgesamt sieben Fahrzeugklassen von den Redaktionen der beiden Medien nominiert, abgestimmt haben schließlich die Leser. In der Klasse der Kompakt-SUV setzte sich dabei das Kia-Elektro-Crossover durch, der EV6 wurde in der Mittel- und Oberklasse mit Silber belohnt.
„Wir bauen Autos, die keiner braucht, aber jeder haben will.“
FERDINAND PORSCHE

KLASSE FÜR JEDEN TAG
Schon von außen vermittelt die neue A-Klasse von Mercedes Kraft und Dynamik. Mit dem (sanften) Facelift haben sich die Stuttgarter also durchaus etwas Gutes getan. Das Interieur indes kommt mit ordentlich Hightech daher. Das Highlight ist das freistehende Doppel-Screen-Display, das serienmäßig mit dabei ist, auffällig ist auch die wirklich tolle Lichtinszenierung. Generell kommt die neue A-Klasse mit deutlich aufgewerteter Ausstattung angerollt, die bereits serienmäßig zahlreiche praktische Features mitbringt. Leistungsstark zeigt sich auch die Antriebspalette, wobei das Benzin-Motorenprogramm durchgehend hin zu Mild-Hybrids elektrifiziert wurde. Einen großen Schritt macht Mercedes auch bei seinen Plug-in-Hybridmodellen, deren elektrische Reichweite noch einmal erhöht werden konnte. Startpreis der neuen A-Klasse: 38.080 Euro.