eco.nova Februar 2016

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Kunst-Identität 2013 keimte die Idee auf, eine Biennale in Innsbruck zu installieren. Drei Tage lang wurden ungewöhnliche Plätze mit Kunst bespielt, darunter das Servitenkloster und die ehemalige Walde-Seifenfabrik. Im Innenhof des Landhauses hat der Künstler Lois Weinberger Pflanzen in gelben Kübeln aufgestellt. Diese sind inzwischen ordentlich gekeimt und stehen symbolisch für das wachsende Pflänzchen Biennale in Innsbruck. // TEXT: JULIA SPARBER

© BIRGIT KOELL

Kuratorin Tereza Kotyk (re.) betreibt den „Soap Room“ in der Innsbrucker Innstraße, ein „open space“ zur zeitgenössischen Kunstproduktion, der als Büro- und temporärer Ausstellungsraum dient. Gemeinsam mit Franziska Heubacher zeichnet sie für die Umsetzung der Innsbruck Biennale verantwortlich.

U

rsprünglich hätte be-

taurants und anderen Veranstaltern will

merziell nutzbare Marktplatz wurde für ein

reits 2015 die zweite

man „alle in die zeitgenössische Kunstpro-

großes Kunstprojekt angefragt, der wegen

Auflage des zeitgenös-

duktion mit einbeziehen und damit end-

einer plötzlich größer ausfallenden Baustel-

sischen Festivals statt-

gültig den Beweis antreten, dass die Kultur-

le im Sommer nicht mehr in Frage kommt.

finden sollen, doch „die

zahlen den Sport längst überholt haben“, so

neuerlichen Behördengänge und Präsen-

Tereza Kotyk.

Nicht immer „die eine“ Stadt

tationen waren langwierig“, so Franziska

Vom 10. bis 20. März 2016 stellen eingeladene

Das gebotene Kunstprogramm ist ein spar-

Heubacher zur Verzögerung. Aber sie waren

Künstler aus den Bereichen Bildende Kunst,

tenübergreifendes, das einen neuen Blick

von Erfolg gekrönt: Stadt, Tourismusver-

Film, Sound und Theater in Innsbruck aus.

auf die Stadt zulässt. Dazu wird es einen

band, Land und Bund haben sich zur zeitge-

Die Orte stehen noch nicht alle fest, einige

eigenen Stadtplan geben, der Innsbruck ei-

nössischen Kunst und einer längerfristigen

Hürden sind zu nehmen: „Ungewöhnliche

ne ungewohnte, neue Identität verleiht. Die

Zusammenarbeit bekannt. Die ursprüng-

Plätze mit Kunst zu bespielen, ist natür-

Stadt muss nicht immer „die eine sein“ son-

lich drei geplanten Festivaltage wurden

lich auch ungewöhnlich für die Behörden“,

dern kann durch die eigene Konstruktion

auf zehn ausgedehnt, auch die Subventi-

so Heubacher über die organisatorischen

mitgestaltet werden. „Unser Fokus liegt auf

onssumme steigerte sich von 40.000 auf

Schwierigkeiten von „Innsbruck Internati-

der Neuproduktion von Kunst. Dafür wer-

rund 122.000 Euro. Kooperationen mit dem

onal“. Genehmigungen werden nicht ohne

den unbekannte Plätze freigelegt, die in ei-

Künstlerhaus Büchsenhausen, Hotels, Res-

weiteres ausgestellt. Doch auch der kom-

nem neuen Licht erscheinen.“ Aber auch die

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