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Kunst-Identität 2013 keimte die Idee auf, eine Biennale in Innsbruck zu installieren. Drei Tage lang wurden ungewöhnliche Plätze mit Kunst bespielt, darunter das Servitenkloster und die ehemalige Walde-Seifenfabrik. Im Innenhof des Landhauses hat der Künstler Lois Weinberger Pflanzen in gelben Kübeln aufgestellt. Diese sind inzwischen ordentlich gekeimt und stehen symbolisch für das wachsende Pflänzchen Biennale in Innsbruck. // TEXT: JULIA SPARBER
© BIRGIT KOELL
Kuratorin Tereza Kotyk (re.) betreibt den „Soap Room“ in der Innsbrucker Innstraße, ein „open space“ zur zeitgenössischen Kunstproduktion, der als Büro- und temporärer Ausstellungsraum dient. Gemeinsam mit Franziska Heubacher zeichnet sie für die Umsetzung der Innsbruck Biennale verantwortlich.
U
rsprünglich hätte be-
taurants und anderen Veranstaltern will
merziell nutzbare Marktplatz wurde für ein
reits 2015 die zweite
man „alle in die zeitgenössische Kunstpro-
großes Kunstprojekt angefragt, der wegen
Auflage des zeitgenös-
duktion mit einbeziehen und damit end-
einer plötzlich größer ausfallenden Baustel-
sischen Festivals statt-
gültig den Beweis antreten, dass die Kultur-
le im Sommer nicht mehr in Frage kommt.
finden sollen, doch „die
zahlen den Sport längst überholt haben“, so
neuerlichen Behördengänge und Präsen-
Tereza Kotyk.
Nicht immer „die eine“ Stadt
tationen waren langwierig“, so Franziska
Vom 10. bis 20. März 2016 stellen eingeladene
Das gebotene Kunstprogramm ist ein spar-
Heubacher zur Verzögerung. Aber sie waren
Künstler aus den Bereichen Bildende Kunst,
tenübergreifendes, das einen neuen Blick
von Erfolg gekrönt: Stadt, Tourismusver-
Film, Sound und Theater in Innsbruck aus.
auf die Stadt zulässt. Dazu wird es einen
band, Land und Bund haben sich zur zeitge-
Die Orte stehen noch nicht alle fest, einige
eigenen Stadtplan geben, der Innsbruck ei-
nössischen Kunst und einer längerfristigen
Hürden sind zu nehmen: „Ungewöhnliche
ne ungewohnte, neue Identität verleiht. Die
Zusammenarbeit bekannt. Die ursprüng-
Plätze mit Kunst zu bespielen, ist natür-
Stadt muss nicht immer „die eine sein“ son-
lich drei geplanten Festivaltage wurden
lich auch ungewöhnlich für die Behörden“,
dern kann durch die eigene Konstruktion
auf zehn ausgedehnt, auch die Subventi-
so Heubacher über die organisatorischen
mitgestaltet werden. „Unser Fokus liegt auf
onssumme steigerte sich von 40.000 auf
Schwierigkeiten von „Innsbruck Internati-
der Neuproduktion von Kunst. Dafür wer-
rund 122.000 Euro. Kooperationen mit dem
onal“. Genehmigungen werden nicht ohne
den unbekannte Plätze freigelegt, die in ei-
Künstlerhaus Büchsenhausen, Hotels, Res-
weiteres ausgestellt. Doch auch der kom-
nem neuen Licht erscheinen.“ Aber auch die
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