BKH Schwaz

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BKH Schwaz Chirurgie

Erfahrung mit Mehrwert Einer der Schwerpunkte an der chirurgischen Abteilung des Bezirkskrankenhauses Schwaz ist die Behandlung von Speiseröhrenerkrankungen. Das hat einen guten Grund und der hat einen Namen: Primar Univ.-Prof. Dr. Gerold Wetscher.

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ls Leiter der chirurgischen Abteilung widmet sich Dr. Gerold Wetscher seit mehr als 20 Jahren der Behandlung von Speiseröhrenerkrankungen. Nach einem zweijährigen Forschungsaufenthalt in den USA hat er zunächst an der Universitätsklink Innsbruck und schließlich dem Bezirkskrankenhaus Schwaz ein modernes Speiseröhrenzentrum aufgebaut. Österreichweit hat er sein Wissen an zahlreiche Ärzte weitergegeben. Wir trafen den vielbeschäftigten Primar zum Interview. Welche sind die häufigsten Erkrankungen der Speiseröhre? Dr. Gerold Wetscher: Speiseröhrenerkrankungen sind prinzipiell die häufigsten des Gastrointestinaltraktes, also dem Magen-Darm-Trakt. Die häufigste Speiseröhrenerkrankung ist dabei die gaströsophageale Refluxkrankheit, also der Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre. Dies führt zunächst zu Sodbrennen und massivem Aufstoßen bis hin zu schweren Entzündungen der Speiseröhre, in sehr seltenen Fällen bis zur Entstehung von Krebs. Etwa zehn Prozent der Bevölke-

Gesamtes Leistungsspektrum » Allgemeinchirurgie Die operative Tätigkeit deckt die gesamte Palette der Abdominalchirurgie (Magen, Speiseröhre, Gallenblase und -wege, Bauchspeicheldrüse, Dünn- und Dickdarm) sowie Operationen der Brust, Schilddrüse, Leistenbrüche etc. ab. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die operative Therapie von Tumorerkrankungen. Darüber hinaus werden thoraxchirurgische Erkrankungen diagnostiziert und behandelt. » Onkologie Im Bezirkskrankenhaus Schwaz nimmt die operative Therapie von Tumorerkrankungen einen hohen Stellenwert ein. Insbesondere bei der Erkennung und Behandlung von Brust- und Darmkrebserkrankungen ist ein Vorgehen nach dem aktuellen Wissensstand von außerordentlicher Wichtigkeit. Im Rahmen interdisziplinärer Besprechungen (Tumorboard) wird für jeden Patienten ein individuelles Behandlungskonzept

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Von li. nach re.: Dr. Florian Juen, Dr. Martin Koidl, Dr. Hannes Müller, Primar Dr. Gerold Wetscher, DDr. Hannes Mühlthaler, Dr. Martin Weyers, Dr. Hermann Fuchs, Dr. Sandra Höring, Dr. Markus Mühlthaler; nicht im Bild: Dr. Hans Ernst Scharinger, Dr. Rüdiger Seiler

rung sind von der Refluxerkrankung betroffen. Eine weitere gutartige Speiseröhrenerkrankung, wenn auch seltener, ist der Speiseröhrenkrampf, die so genannte Achalasie, bei der sich der untere Speiseröhrenschließmuskel nicht mehr vollständig öffnet. Daraus resultierend kommt es zu Schluckbeschwer-

erstellt. Im Juni 2012 wurde überdies ein eigenes Brustzentrum für eine intensive Beratung und Behandlung bei Brustkrebserkrankungen eingerichtet. Im Brustzentrum erfolgt eine Zusammenarbeit der chirurgischen, radiologischen und gynäkologischen Abteilungen des Bezirkskrankenhauses Schwaz. Darüber hinaus beteiligt sich das Krankenhaus laufend an onkologischen Studien. » Gefäßchirurgie Die gefäßchirurgische Einheit bietet modernste Diagnosemöglichkeiten zur Feststellung krankhafter Veränderungen sowohl der Arterien als auch der Venen. Damit ist es möglich, das Ausmaß an Verkalkungen sowie die Zahl und Lokalisationen von Engstellen und Verschlüssen zu orten und ein entsprechendes Therapiekonzept zu erstellen. In zunehmendem Maße kommen dabei in Zusammenarbeit mit der Radiologie interventionelle Therapiekonzepte zur Anwendung, d. h. die radiologisch gesteuerte Platzierung von Gefäßstents oder die Aufdehnung von Gefäßengstellen.

den und zunehmender Erweiterung der Speiseröhre. Als Folge der Refluxkrankheit, aber auch der Achalasie kann es zu Aussackungen in der Speiseröhre kommen, in der Fachsprache Divertikel genannt, die meistens operativ behandelt werden müssen.

» Endoskopie Die „Spiegelungen“ von Magen, Darm und Gallenwegen nehmen laufend zu, wobei oftmals nicht nur eine Erkrankung festgestellt wird, sondern diese auch sofort behandelt oder sogar beseitigt werden kann. Die routinemäßige Vorbereitung mit stark beruhigenden Medikamenten hat diesen Untersuchungen längst den Schrecken genommen. Der Endoskopie zugeordnet ist auch das funktionsdiagnostische Labor. Die dort durchgeführte Manometrie (Druckmessung) und pH-Metrie (Säuremessung) der Speiseröhre sind notwendige Untersuchungen in der Refluxdiagnostik und zur Abklärung von Schluckstörungen. » Ambulanzen / Stationen Der Ambulanzbetrieb der Chirurgie gliedert sich in die tägliche Allgemeinambulanz sowie Spezialambulanzen (Gefäßambulanz, Ambulanz für Brustdrüsenerkrankungen, onkologische Ambulanz mit Tumornachsorge und genetischer Beratung). Weiters gibt es eine Reflux- sowie eine Adipositasambulanz. Zudem gibt es zwei chirurgische und eine Sonderklasse Station.


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