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xtreme Geländeformationen, raues Klima, felsiger Untergrund und schwierige Erreichbarkeit sowie der wichtige Landschaftsschutz machen das Bauen in den Bergen zu einer großen Herausforderung für Planer und Projektumsetzer. Aber genau diese Schwierigkeiten lassen oftmals Objekte von höchster Qualität und Anmut entstehen.
Ein kurzer Blick zurück ...
Die 1927/28 errichtete Nordkettenbahn zählt nicht nur aus seilbahntechnischer Sicht zu den Pionierleistungen der alpinen Bergschwebeseilbahnen. Ihre besondere, bis heute ungebrochene Bedeutung liegt vor allem in der überragenden architektonischen Ausformung der Stationen im hochalpinen Raum. Architekt Franz Baumann, der als Sieger aus einem Wettbewerb für die Gestaltung der Stationen hervorging, gelang vom Einfügen der Gebäude in die topografische Situation bis zur Detailgestaltung der Möbel und Innenausstattung ein architektonisches Gesamtkunstwerk von internationaler Bedeutung. Durch behutsame Renovierungs- und Ergänzungsarbeiten während der letzten Jahre haben diese Juwelen der Bergarchitektur bis heute nicht an Attraktivität verloren. Sie sind wichtige Zeitzeugen und Vorbilder für das moderne Bauen in den Bergen.
Ein aktueller Rundumblick ganz nach oben
Feuerwehr Margreid, Südtirol In Margreid, einer kleinen Gemeinde im Südtiroler Unterland, wird der Traum vom „Feuerwehrmann werden“ Wirklichkeit. Die örtlichen Feuerwehrmänner bekamen ihre eigene richtige Höhle im Berg. Ein Kavernengerätehaus fürs schwere Gerät mit angeschlossenem eigenen Schulungsraum für alle zukünftigen Helden ist hier entstanden. Als architektonisches Grundelement für das neue Gerätehaus der Feuerwehr Margreid wurde eine vorgelagerte, schwarz eingefärbte, geknickte Betonwand im Neigungswinkel des dahinter stehenden Felsens errichtet. Drei Kavernenstollen docken unmittelbar an die Stahlbetonwand an. Aus der Wand dringen drei Baukörper, davon zwei Garagen mit Portalen, welche mit schwarz lackiertem Stahl verkleidet sind. Geschlossen werden die Garagen mit Schiebefalttoren aus Glas. Die Transparenz der Tore bringt das Rot der Fahrzeuge nach außen. Ein großartiges Objekt, das sich wie eine riesige Skulptur an die Felswand schmiegt, ist hier entstanden. >
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Jagdhütte, Südtirol Architektur: EM2 Architekten, Bruneck // Foto: Günter Richard Wett, Innsbruck