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Reisen bildet

Beitrag zur kulturellen Bildung

»Gedankenzüge« rollen durch Dortmund Was machen Sie, wenn Sie mit der Stadtbahn in Dortmund unterwegs sind? Werfen Sie einen Blick in die Tageszeitung? Führen Sie mal eben noch ein wichtiges Telefonat? Oder schauen Sie einfach nur aus dem Fenster? Ein Projekt der Technischen Universität Dortmund möchte Sie während der Fahrt jetzt auf ganz andere Gedanken bringen.

„Man muss nicht immer in Worten reden, und nicht immer kann man es…“ – dieses Zitat des kirgisisch-russischen Schriftstellers Tschingis Aitmatow ist eines von sechs, das seit dem 12. April sowohl im Original als auch in der deutschen Übersetzung in den Bahnen zu lesen ist. Neben Tschingis Aitmatow tragen Ataol Behramoglu (Türkei), Eduardo Galeano (Uru­­guay), June Jordan (USA), Ilse Kibgis (Ruhrgebiet) und Nagib Machfus (Ägyp­ten) mit ihren Gedanken dazu bei, die Fahrgäste der Dortmunder Stadtbahnen zum Nachdenken anzuregen. »Gedankenzüge: Dialog zwischen Kulturen« lautet der Titel des Projektes, das im Rahmen einer Lehrveranstaltung zur (inter)kulturellen Bildung unter der Leitung von Prof. Walter Grünzweig und Julia Sattler im amerikanistischen Programm der Fakultät Kulturwissenschaften der Technischen Universität Dortmund entstanden ist. Die »Gedankenzüge« wurden von Kerstin Steitz, Gastdozentin von der University of Virginia (USA) an der TU Dortmund, und den vier TU-Studentinnen Rebecca Baynton, Svenja Laubenstein, Kerstin Otto und Vanessa Pfänder entwickelt. In vielen

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Stadtbahnen von DSW21 sind bis Ende des Jahres 2011 sechs verschiedene Aufkleber in den Dachschrägen platziert. Darauf befinden sich literarische Zitate in sechs Sprachen, die in Dortmund gesprochen werden und zu hören sind: arabisch, deutsch, englisch, russisch, spanisch und türkisch. Sie stammen von bedeutenden internationalen Autorinnen und Autoren und sind in der Originalsprache und in deutscher Übersetzung zu lesen. Im Laufe des Jahres werden die »Gedankenzüge« noch von verschiedenen Aktionen begleitet, die zur Diskussion und zur Mitarbeit in einem multikulturellen Umfeld auffordern sollen.

Weltoffene Stadt Das Projekt verfolgt mehrere Ziele: Es möchte einen Beitrag zur kulturellen Bildung in einer multikulturellen Gesellschaft leisten und das weltoffene und internationale Potenzial Dortmunds betonen – einer Stadt, die aufgrund ihrer kulturellen Vielfalt auch weit über das Jahr 2010 hinaus den Titel »Kulturhauptstadt« verdient. Es handelt sich um ein gemeinsames Projekt der TU Dortmund, von DSW21 und der Stadt Dortmund im Rahmen des städtischen Integrationsprozesses.


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