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neues ICE-Werk
Die Bahn will ihre Flotte für den Fernverkehr erheblich ausbauen.
DB findet »idealen« Standort für neues ICE-Werk
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Seit 2007 liegt die Fläche des früheren Güterbahnhofs an der Westfaliastraße am Rande des Dortmunder Hafens brach. Sofort wird sie neu belebt – und wie: Die Deutsche Bahn (DB) AG baut dort ein Werk für Wartung und Instandhaltung ihrer ICE-Flotte.
„Der Standort am Dortmunder Hafen ist für das neue Werk ideal“, sagt DB-Infrastrukturvorstand Roland Pofalla. Durch die Nutzung des DB-eigenen Bahngeländes werde die Planungs- und Bauzeit deutlich verkürzt. Mehr als 400 Mio. € will die DB in ihr neues Instandhaltungswerk am Rande des Hafengebietes investieren und bis zu 500 Arbeitsplätze schaffen. Herzstück wird eine 450 m lange Halle, in der auf vier Gleisen täglich bis zu 17 ICE-Züge gewartet werden können. Ähnlich dem ICE-Werk in Köln, soll auch das Werk an der Westfaliastraße zu 100 % CO2-neutral betrieben werden. Der Baubeginn ist für 2025 geplant, die Fertigstellung für 2027.
Mit dem Bau des zweiten Dortmunder ICE-Werks wird das unmittelbare Umfeld der Logistikdrehscheibe Dortmunder Hafen um eine wegweisende

Dornröschenschlaf: Der alte Güterbahnhof an der Westfaliastraße ist 2007 stillgelegt worden.
Verfallene Gebäude werden modernen Werkstatthallen, Verwaltungsgebäuden und Lagerräumen weichen.
Nutzung bereichert, unterstreicht Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder Hafen AG. Die vorhandene Infrastruktur sei bereits in der Vergangenheit für wirtschaftlich bedeutende Ansiedlungen, wie etwa das Ikea-Logistikzentrum, ausschlaggebend gewesen. „In der Entscheidung der DB drückt sich auch die Standortqualität des trimodalen Hafens aus, in dem Schiene, Straße und Wasserstraße aufeinandertreffen“, so Büscher. Neben einer guten Zusammenarbeit mit der DB seien vielfältige logistische Synergien zu erwarten, die den Industrie- und Logistikstandort Dortmunder Hafen zusätzlich bereicherten.
Hintergrund: Im Zeichen der Verkehrswende und ihres Programms »Starke Schiene« will die DB ihre Flotte für den Fernverkehr erheblich erweitern. Für die Modernisierung und den Ausbau sollen bis 2026 die Rekordsumme von 8,5 Mrd. € investiert und 167 neue ICE 3 und ICE 4 beschafft werden. Damit geht auch der Aus- und Neubau der ICE-Werke einher, für den bis 2030 knapp 2 Mrd. € investiert werden. Mit ihrem Grundstück des früheren Güterbahnhofs an der Westfaliastraße, bei der Dortmunder Hafen AG und der Stadt Dortmund zuletzt als Standort für Gewerbeansiedlung ins Blickfeld geraten, scheint für die DB die in Dortmund ideale Fläche gefunden. „Von hier aus kann die Wartung der Fahrzeuge perfekt in die nationalen Umläufe integriert werden“, sagt Oberbürgermeister Thomas Westphal. Eine der wirtschaftlichen Stärken Dortmunds sei die Drehscheibenfunktion für globale Warenströme, so der OB. Die Entscheidung der DB untermauere diese Stärke. Zudem habe Dortmund auch als zentraler Bahnknotenpunkt stetig an Bedeutung gewonnen.
Eigenen Angaben zufolge beschäftigt die DB in Dortmund bereits mehr als 3.000 Menschen, die nun um einige Hundert ergänzt werden. Die Vorbereitungen für das Genehmigungsverfahren zum Bau des ICE-Werks sind angelaufen. Im ersten Halbjahr 2022 will die DB ihre Planungen in enger Abstimmung mit der Stadt Dortmund öffentlich vorstellen.
