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Der frische Blick von außen

Im engen Austausch: Maren Uhe aus der Geschäftsführung der Atlas Schuhfabrik und DEW21-Energieauditor Martin Lehmköster.

Größere Firmen müssen regelmäßig ein Energieaudit durchführen lassen. Die Expert*innen von DEW21 stehen ihnen dabei als beratender Partner zur Seite und versprechen einen kristallklaren Erkenntnisgewinn – so wie bei der Atlas Schuhfabrik.

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Als Produzent von Sicherheitsschuhen 611 neue Bäume pflanzen? Was im ersten Moment wie ein ambitioniertes Aufforstungsprojekt klingen mag, ist das veranschaulichte Ergebnis eines Energieaudits. „Die Maßnahmen, die wir dem Unternehmen empfohlen haben, bringen eine beachtliche CO2-Ersparnis. Der Effekt ist vergleichbar mit der Anpflanzung eines kleinen Wäldchens“, erläutert Martin Lehmköster, Energieauditor beim Dortmunder Energieversorger DEW21. Das betreffende Unternehmen, die Atlas Schuhfabrik, kann dabei schon einige selbst angelegte Wälder vorweisen – um im Bild zu bleiben. Nachhaltigkeit wird am Hauptstandort in Dortmund-Wickede seit längerem großgeschrieben.

DEW21-Energieauditor Martin Lehmköster (2.v.r.) im Gespräch mit Maren Uhe, Hendrik Schabsky und und Thomas Lanzki von der Atlas Schuhfabrik (v.l.n.r.).

„Wir sind ein Familienbetrieb in der fünften Generation. Für uns ist Klimaschutz kein bloßes Lippenbekenntnis, sondern tief in der DNA des Unternehmens verwurzelt“, sagt der CEO von Atlas, Hendrik Schabsky. So nutzt die Schuhfabrik, die an den Standorten in Brasilien und in der Ruhrgebietsstadt im Jahr insgesamt 2,6 Mio. Schuhe fertigt, bereits eine Solarthermie-Anlage, die aus Sonnenenergie Wärme für den Produktionsprozess gewinnt. „Die Fertigungsformen für unsere Sohlen müssen auf 70 Grad erwärmt werden. An dieser Stelle haben wir einen der größten Energiebedarfe im ganzen Unternehmen“, so Schabsky. Das Hallendach schmückt zudem eine Photovoltaik-Anlage, die so viel Strom abwirft, dass dieser zumindest an Wochenenden ins öffentliche Netz eingespeist werden kann. Nicht zu vergessen die Toilettenspülung, für die seit etwa 20 Jahren ausschließlich Regenwasser genutzt wird – die Liste der Nachhaltigkeits-Projekte ließe sich weiter fortsetzen.

Möglichkeiten zum Feinschliff

Nach dem Audit war es demnach keine Überraschung, dass die Experten von DEW21 kein unmittelbares Potenzial für Quantensprünge in Sachen Klimaschutz sahen. Wohl aber konnten sie in puncto Feinschliff Möglichkeiten aufzeigen, die zusammen den eingangs erwähnten »Wald-Effekt« ermöglichen: „Die Wartungsintervalle an den Drucklufterzeugern könnten optimiert werden“, so Energieauditor Lehmköster. „In einer Halle ließe sich die Steuerung der Beleuchtung so konfigurieren, dass das einstrahlende Tageslicht besser nutzbar wird.“ Letzteres ein Punkt, der Maren Uhe aus der Atlas-Geschäftsführung, hellhörig werden ließ. „So naheliegend, aber im Tagesgeschäft von uns nicht angemessen berücksichtigt. Da ist ein fachkundiger Blick von außen und das Hinterfragen von Dingen ungemein hilfreich.“ Weitere Vorzüge aus Sicht des Schuhherstellers: die neue Transparenz und Detailtiefe. „Wir wissen jetzt genau, welche Anlagen und Prozesse wie viel Energie verbrauchen“, streicht Thomas Lanzki, ebenfalls Mitglied der AtlasGeschäftsführung, hervor. „Dieses energetische Röntgenbild ist für jeden Unternehmer spannend.“ Dabei ist der Zeitaufwand überschaubar. Gerade einmal drei Stunden nahm die Besichtigung der einzelnen Betriebsteile in Anspruch. „Deutlich aufwändiger war die Analyse der Daten“, so Lehmköster, der mit den Endergebnissen auch eine Priorisierung lieferte. „Man kann an vielen Stellschrauben drehen. Wichtig ist aber zu wissen, wo man anfängt und wo das Kosten-Nutzen-Verhältnis besonders ausgewogen ist“, so Maren Uhe dazu.

Elektromobilität auf der Agenda

Das nächste Projekt ist bereits identifiziert: Auch die letzte Halle mit konventioneller Beleuchtung bei Atlas soll bald mit einer energiesparenden LED-Beleuchtung ausgestattet werden. „Außerdem steht das Thema Elektromobilität auf unserer Agenda. Wir wollen weitere Ladesäulen für unsere Mitarbeiter*innen bereitstellen und denken über Leihfahrräder nach“, so CEO Schabsky.

DEW21 als Partner

Das Energiedienstleistungsgesetz schreibt Unternehmen, die nicht in die Kategorie »kleines und mittleres Unternehmen« fallen, ein Energieaudit alle vier Jahre vor. Andernfalls drohen Strafen. Die Expert*innen von DEW21 unter der Leitung von Alexander Harbach führen das Audit nach einer festen Methodik durch. Nach der Auftaktbesprechung folgen Datenerfassung, Außeneinsatz/Begehung und Analyse. Das Ganze schließt mit einem Bericht und einer Präsentation ab. Kontakt: alexander.harbach@dew21.de

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