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Smarte Sensoren

Majlinda Caci und Sven Baumgarte von DOdata mit den wirkungsvollen CO2-Sensoren.

DOdata hat ein wirkungsvolles Instrument für den Infektionsschutz entwickelt: Die DEW21-Tochter vernetzt CO2-Sensoren mit Hilfe der LoRaWAN-Funktechnologie. Unternehmen wie DSW21 und DOGEWO21 setzen die Lösungen bereits in geschlossenen Räumen ein. Auch für Schulen, Einzelhandel, Gewerbe und Büros können sie in Pandemie-Zeiten hilfreich sein.

Aerosole, CO2-Gehalt, Lüftungs-Intervalle: Durch das Corona-Virus haben die Themen Luftqualität und Raumklima eine neue Relevanz erhalten. Wem es gelingt, die mögliche Viruslast in der Luft zu beherrschen, der hat ein wirkungsvolles Instrument zum Infektionsschutz in der Hand. Und genau an dieser Stelle setzt DOdata, eine hundertprozentige Tochter des Dortmunder Versorgers DEW21, mit ihrer Lösung an.

Die von ihr eingesetzten CO2-Sensoren zeigen an, wenn in einem Raum die CO2-Grenzwerte erreicht werden und somit gelüftet werden muss. Entweder blinkt am Sensor ein rotes Lämpchen oder die Info wird über Smartphone, PC sowie sonstige Endgeräte ausgegeben – oder beides zusammen. Mit Hilfe einer Analyse-Software, die die Messdaten auswertet und mit weiteren Informationen verknüpft, kann DOdata auch Voraussagen für die Zukunft treffen. Auch Lüftungskonzepte, maßgeschneidert für jeden Raum, sind aus dem Datenmaterial ableitbar.

Faktenbasiert handeln

„Das ist kein Hexenwerk. Wir kombinieren vorhandene Technologien mit unserem eigenen

LoRaWAN-Netz und können somit faktenbasiert Handlungsanweisungen liefern“, sagt Sven Baumgarte, Geschäftsführer von DOdata. »In allen Schulen alle 20 Minuten lüften« – holzschnittartige Vorgaben wie diese werden durch Echtzeitdaten überflüssig. „Wir haben noch eine Weile mit dem Virus zu tun. Damit wir in dieser Zeit gut zurechtkommen, sollten wir unsere technologischen Möglichkeiten ausreizen. Genau an dieser Stelle kommen wir als Dienstleister ins Spiel“, so Baumgarte.

Doch wie funktioniert der Ansatz von DOdata? Coronaviren können erwiesenermaßen von Aerosolen in der Luft übertragen werden. Und je mehr ausgeatmetes CO2 sich in der Luft befindet, desto mehr Aerosole sind auch dort. Demnach ist der CO2 -Gehalt der Luft ein Gradmesser für die mögliche Viruslast. DOdata setzt nun Sensoren ein, die permanent den CO2 -Gehalt in der Luft erheben und über das LoraWAN-Netz (s.Info-Kasten) an eine Daten-Plattform übertragen. Dort werden die Daten analysiert, aufbereitet und an die Endgeräte weitergegeben.

Nützliche Zusatzinfos einbinden

„Wir können die Messwerte mit Zusatzinformationen wie der Anzahl der Personen im Raum oder der Außentemperatur kombinieren“, erklärt Majlinda Caci, Product Owner bei DOdata. Heraus käme z. B. die Handlungsempfehlung an einen Friseurmeister: wie häufig er im Winter lüften muss, wenn sich vier Kund*innen im Laden befinden. Die Vorzüge der Lösung sind in Dortmund kein Geheimnis mehr. Unternehmen wie DEW21, DSW21 und DOGEWO21 haben längst Sensoren im Einsatz. Ebenfalls hat DOdata über einen Förderverein eine Grundschule ausgestattet. Mit weiteren Institutionen, u. a. dem Jobcenter und städtischen Ämtern, laufen Piloten und Gespräche. „Überall dort, wo in vielen Räumen ähnliche Bedingungen herrschen, kann man die Ergebnisse von Stichproben auf die Gesamtheit übertragen – man muss also nicht gleich alle Besprechungs-, Beratungs- oder Schulungsräume mit Sensoren ausstatten“, so Baumgarte. Darüber hinaus könnten die Sensoren auch für Einzelhandel, Gewerbe, Kulturstätten oder auch die Gastronomie gewaltige Vorteile bringen. „Ich bin optimistisch, dass wir einige Kund*innen dazu gewinnen werden.“

Long Range Wide Area Network (LoRaWAN)

Die Funktechnologie LoRaWAN eignet sich gut, um kleine Datenmengen zu transportieren. Das können Zustandsbeschreibungen wie die Belegung eines Parkplatzes sein, die von den Sensoren erfasst und sicher verschlüsselt an die Plattform gefunkt werden. LoRaWAN hat eine Reichweite von bis zu 15 Kilometern und ist über eine lizenzfreie Frequenz nutzbar. DOdata hat im Stadtgebiet mehr als 20 kleine Funkmasten errichtet, über die das LoRaWAN aufgespannt wurde. DSW21-Mitarbeiterin Ursula Vogelsang mit einem der CO2-Sensoren, die in den Kunden-Centern eingesetzt werden.