2 minute read

Einfach zum Wohlfühlen

Inmitten einer herbstlichen Kulisse: Maria Tolkacz (l.) und Ulrike Struck (r.) vom DOGEWO21-Mieterbeirat zeigen ihre Großsiedlung Scharnhorst-Ost.

In Scharnhorst-Ost gestaltete das Dortmunder Wohnungsunternehmen DOGEWO21 vor 50 Jahren eines der landesweit größten Siedlungsbauprojekte mit. Heute wie damals wissen die Mieter die vielen Vorzüge des Areals östlich der Flughafenstraße zu schätzen.

Advertisement

Irgendwann einmal aus Scharnhorst-Ost wegziehen? Für Ulrike Struck ist das keine Option. „Ich bin hier fest verwurzelt. Meine Familienmitglieder wohnen alle ein paar Häuser weiter und ich muss nur für außergewöhnliche Besorgungen in die Innenstadt fahren“, sagt die Verkäuferin, die mittlerweile seit 33 Jahren im Dortmunder Nordosten zu Hause ist. Das Angebot an Einkaufsmöglichkeiten, Cafés, Apotheken oder Ärzten lasse genau wie die direkte Anbindung an den Nahverkehr kaum Wünsche offen. Sogar ein kleiner Baumarkt befinde sich in Reichweite. Entstanden ist die Großsiedlung, die seit nunmehr 50 Jahren das Areal östlich der Flughafenstraße prägt, aus einer länger anhaltenden Wohnungsnot heraus. Zunächst waren nördlich des Scharnhorster Ortskerns Anfang der 1950er Jahre 1.300 Wohnungen vorrangig für Bergbauund Stahlarbeiter errichtet worden. Doch um die enorme Nachfrage nachhaltig stillen zu können, musste schließlich eines der damals landesweit größten Siedlungsbauprojekte losgetreten werden: Sieben Wohnungsunternehmen, darunter die DOGEWO21-Vorgängerin DGW, zogen zwischen Mitte der 1960er und Anfang

der 1970er Jahre mehr als 5.000 Wohnungen hoch, die seitdem die Siedlung Scharnhorst-Ost bilden.

Befreiungsschlag gegen die Wohnungsnot

„Das war eine richtungsweisende Kooperation, mit der seinerzeit ein gigantischer Befreiungsschlag gegen die Wohnungsmisere geglückt ist“, hebt DOGEWO21-Geschäftsführer Klaus Graniki die Dimension des Bauprojekts hervor. Das Wirken von DOGEWO21 fokussierte sich auf den Bereich am Vierkandtweg, am Mackenrothweg, am Sombartweg und am Schumpeterweg. Mit insgesamt 352 Wohnungen verschiedener Zuschnitte und Größen zeichnete das Wohnungsunternehmen für ein ganzes Quartier innerhalb der Großsiedlung verantwortlich.

Deren grüne, fast schon parkähnliche Gestaltung mit weitläufigen Rasenflächen zählt zu den charakteristischen Merkmalen, die Ulrike Struck hervorhebt. „Hier kann man sich einfach wohlfühlen“, meint die 60-Jährige. So würden die Kinder der Siedlung nach Erreichen des Erwachsenenalters zwar häufig aus-, aber eben nicht wegziehen – und sich meist einfach ein paar Häuser weiter niederlassen. „Gerade für junge Familien gibt es ein gutes Angebot an Spielplätzen, Kitas und Grundschulen“, ergänzt Maria Tolkacz, die gemeinsam mit Ulrike Struck dem DOGEWO21-Mieterbeirat vorsteht.

Jederzeit für die Mieter ansprechbar

Eben jener Mieterbeirat versteht sich als Ergänzung zum Siedlungs-Hausmeister und zum Servicebüro von DOGEWO21. Man habe ein Auge auf die Entwicklung vor Ort und stehe allen Mietern auch bei ganz banalen Dingen wie dem tropfenden Wasserhahn unbürokratisch mit Rat und Tat zur Seite, so Tolkacz. „Wir sind jederzeit ansprechbar und können die richtigen Ansprechpartner vermitteln.“ Darüber hinaus richte der Beirat zusammen mit DOGEWO21 den beliebten Balkonblumen-Wettbewerb aus: Zur Verschönerung der Balkone werden jedes Frühjahr kostenlos Blumen und -erde ausgegeben.

Zum Wohle seiner Mieter investiert das Wohnungsunternehmen, das zum 50-jährigen Bestehen des Quartiers ein kleines Fest ausrich

Vor 50 Jahren auf der grünen Wiese gebaut (unten), prägt die Großsiedlung Scharnhorst-Ost auch heute noch maßgeblich den Stadtteil (oben).

tete, auch massiv in den Bestand. So flossen zwischen 2006 und 2008 etwa 7 Mio. € in die Modernisierung der insgesamt 39 DOGEWO21Häuser. Diese erhielten Aufzüge, wurden rundum wärmegedämmt und zum Teil barrierefrei umgebaut. Nicht zuletzt wertete das Unternehmen die Hausfassaden mit einem geschmackvollen Anstrich in Braun-, Grün- und Gelbtönen auf. Die Mieter honorieren solche Aktivitäten und wohnen durchschnittlich 14 Jahre in der Großsiedlung Scharnhorst-Ost. Nachvollziehbar, dass daher auch der Leerstand gegen Null tendiert.

This article is from: