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Lisa und Werner Rasl feierten ihre Gnadenhochzeit

„Jung gefreit, hat nie gereut“ unter diesem Motto feierte das Ehepaar Rasl am 17.01.2023 ihren 70. Hochzeitstag. Für Werner Rasl ist dieser Spruch nicht nur eine Redensart. Das Jubiläumspaar ist mittlerweile 25.550 Tage verheiratet und die Gnadenhochzeit wird so definiert, dass – dem christlichen Glauben zufolge – den Eheleuten durch Gottes Gnade ein langes, gemeinsames Leben beschert wird.

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Werner Rasl wurde am 18.03.1931 in Zschorlau am westlichen Rand des Erzgebirges geboren. Seine Frau Lisa, erblickte am 03.08.1934 das Licht der Welt in Albernau, einem Ortsteil der Gemeinde Zschorlau. Beide sind nur wenige Kilometer voneinander entfernt aufgewachsen. Gute 30 Kilometer weiter, in der großen Kreisstadt Annaberg-Buchholz, hat es dann gefunkt. Die 16-jährige Lisa arbeitete in dem dort ansässigen Konsum als Verkäuferin. Kurz nach Ladenschluss kam ein junger Mann herbeigeeilt, der dringend einen Koffer brauchte. War es Absicht, so kurz nach Ladenschluss, oder Taktik? „Werner hatte schon länger ein Auge auf mich geworfen!“ Ein Koffer, der dazu bestimmt ist, notwendige Dinge für eine Reise mitzunehmen. In diesem Fall nahm Werner Rasl mit seinem Koffer seine Frau Lisa auf die gemeinsame Lebensreise mit.

Am 17.01.1953 fand die standesamtliche Trauung in Albernau statt. Das verflixte siebte Jahr ist laut Volksmund das Jahr der Trennung. Für das Ehepaar Rasl ist diese „Weisheit“ nur ein Aberglaube. Sieben Jahre später heirateten sie nochmals kirchlich in Heilbronn, wo sie gemeinsam lebten. Eine Anzeige in der Zeitung veranlasste das Ehepaar Rasl nach Riedmoos zu ziehen. Ein großes Haus mit Garten war immer ihr Traum, den sie sich im Jahre 1964 erfüllt hatten. Knapp 60 Jahre leben sie in ihrem Haus in Riedmoos, wo sie schöne, aber auch traurige Erlebnisse begleiteten. Bastelarbeiten wie Seidenmalerei oder die faszinierende Handarbeit, das Klöppeln, gehörten zu den Hobbys von Lisa Rasl. Neben Haushalt, Garten und drei Kindern ging sie ihrer kreativen Ader nach und stellte 19 Jahre lang im Behindertenzentrum ihre Werke aus.

Bürgermeister Christoph Böck überreichte dem Ehepaar Rasl zur Gnadenhochzeit einen Geschenkkorb und gratulierte im Namen der Stadt Unterschleißheim

Werner Rasl blickt auf sein erfülltes Arbeitsleben als Fernfahrer zurück. Heute kocht er sehr gerne und verwöhnt seine Frau ab und zu mit Eintopf und Beinscheiben oder Halsgrat mit Knödel. An ihrem Jubeltag wurden sie bekocht und ihre Haushaltshilfe überraschte sie mit einem Kuchen nach portugiesischem Rezept aus ihrer Heimat. Eine „70“ und viele Kerzen zierten den Kuchen und zahlreiche Blumen schmückten den Wohnbereich. „Ein ganzes Blumenmeer“, betonte Lisa Rasl immer wieder und freute sich über die Geschenke. Bürgermeister Christoph Böck hatte die Ehre, dem Ehepaar Rasl ebenfalls einen Geschenkkorb im Namen der Stadt Unterschleißheim zu überreichen. Für ihn war diese Gnadenhochzeit als Gratulant ebenfalls etwas ganz Besonderes. Claudia Porsch