Dr. Rath Gesundheitsbrief - Ausg. 12/2025 - Leber

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DR. RATH GESUNDHEITSBRIEF

Unsere Leber arbeitet im Winter, vor allem rund um die Weihnachtsfeiertage, auf Hochtouren. Deftige, fettreiche Festtagsgerichte, der eine oder andere Glühwein zu viel und weniger Bewegung belasten den Leberstoffwechsel enorm. Hält dieses Muster über einen längeren Zeitraum an, kann das ihre Leistungsfähigkeit beeinträchtigen und

LEBER

So bleibt sie leistungsfähig

MULTITALENT LEBER: WIE SIE

AUFGEBAUT IST UND WAS SIE LEISTET

Im rechten Oberbauch, direkt unter dem Zwerchfell, liegt eines unserer größten und leistungsfähigsten Organe: die Leber. Sie füllt den Raum unter den rechten Rippen fast vollständig aus und reicht mit ihrem kleineren linken Lappen bis in den linken Oberbauch. Zwischen dem rechten und dem linken Leberlappen verläuft ein Band aus Bindegewebe, das die Leber in der Bauchhöhle fixiert. An ihrer Unterseite sitzt die Gallenblase, die als kleines Speicherreservoir für die in der Leber produzierte Gallenflüssigkeit dient. Damit sie ihre vielfältigen Aufgaben erfüllen kann, verfügt die Leber über eine doppelte Blutversorgung: Über die Pfortader wird sie mit nährstoffreichem Blut aus dem Magen-Darm-Trakt und über die Leberarterie mit sauerstoffreichem Blut versorgt.

das Risiko für Lebererkrankungen langfristig erhöhen. Erste unspezifische Warnsignale wie anhaltende Müdigkeit, nachlassende Konzentration oder ein Druck- und Völlegefühl im Bauch können darauf hindeuten, dass die Leber Unterstützung benötigt.

Diese enge Einbindung der Leber in den Blutkreislauf macht sie zu einem zentralen Akteur bei allen Stoffwechselprozessen. Zu ihren wichtigsten Aufgaben gehören die Regulation des Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Fettstoffwechsels, der Abbau von Schadstoffen wie Alkohol oder Medikamenten sowie die Produktion von Gallenflüssigkeit, die für die Fettverdauung unerlässlich ist. Mit Hilfe von Vitamin K stellt die Leber außerdem wichtige Eiweiße her, die für eine normale Blutgerinnung erforderlich sind. Zudem speichert sie Energie in Form von Glykogen sowie lebenswichtige Vitamine und Mineralstoffe wie Eisen, Zink und Selen. Auf diese Weise beeinflusst sie unsere Gesundheit in vielerlei Hinsicht.

WENN DIE LEBER ERKRANKT

Die Leber ist ein äußerst widerstandsfähiges Organ. Selbst wenn ein Teil ihres Gewebes geschädigt ist, kann sie ihre Aufgaben oft noch gut erfüllen und kleinere Schäden bis zu einem gewissen Grad sogar selbst reparieren. Werden belastende Faktoren, wie ein dauerhaft hoher Alkoholkonsum, jedoch nicht rechtzeitig reduziert und erste Schäden zu spät erkannt, kann sich das Lebergewebe krankhaft verändern. Mögliche Folgen sind u. a. eine Leberentzündung (Hepatitis) und eine alkoholische oder nicht-alkoholische Fettleber, die in eine Leberzirrhose münden können. Die Leberzirrhose ist das gemeinsame Endstadium vieler chronischer Lebererkrankungen und eine ernste, oft lebensbedrohliche Erkrankung.

Sie entsteht, wenn über längere Zeit immer wieder Schäden und Entzündungen im Lebergewebe auftreten. Dabei bildet sich nach und nach immer mehr Narbengewebe, welches das gesunde Lebergewebe verdrängt. Die Struktur der Leber wird mit der Zeit knotig und verhärtet, sodass sie ihre lebenswichtigen Aufgaben nur noch

eingeschränkt oder gar nicht mehr erfüllen kann. Durch die Vernarbung staut sich das Blut vor der Leber, was zu einem Pfortaderhochdruck führt. In der Speiseröhre und im Magen können sich so gefährliche Krampfadern bilden, die leicht bluten. Gleichzeitig gelangen mehr Giftstoffe ins Gehirn (hepatische Enzephalopathie) und das Risiko für Leberkrebs steigt deutlich.

WAS DER GESCHÄDIGTEN LEBER HILFT

Trotz der erstaunlichen Regenerationsfähigkeit der Leber ist es wichtig, bestehende Lebererkrankungen konsequent zu behandeln. Wird die Ursache rechtzeitig erkannt und gezielt angegangen, kann das Fortschreiten einer Leberzirrhose verlangsamt oder gestoppt werden. In frühen Stadien können sich Vernarbungen teilweise sogar zurückbilden und die Leberfunktion sich bessern. Bei einer fortgeschrittenen Zirrhose mit ausgeprägter Vernarbung und Umbau der Leberstruktur lassen sich die bereits entstandenen Schäden jedoch nicht mehr vollständig rückgängig machen. Eine Leberzirrhose gilt daher in der Regel als nicht heilbar, auch wenn sich der Verlauf oft bremsen und Beschwerden lindern lassen. Im Endstadium, wenn die Leber ihre Aufgaben kaum noch erfüllt, bleibt häufig nur eine Lebertransplantation als letzte Therapieoption.

Welche Maßnahmen sinnvoll sind, um das Fortschreiten der Erkrankung zu bremsen, hängt von der Ursache der Zirrhose ab. Wurde sie durch eine virusbedingte Hepatitis verursacht, kommen antivirale Mittel zum Einsatz. Liegt ihr eine alkoholische Fettleber zugrunde, ist ein konsequenter Verzicht auf Alkohol entscheidend. Ist eine nicht-alkoholische Fettleber die Grunderkrankung, helfen vor allem Gewichtsreduktion, eine ausgewogene (z. B. mediterrane) Ernährung, regelmäßige

Bewegung und die Behandlung von Begleiterkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck.

Grundsätzlich kann eine gesunde Lebensweise Leberschäden vorbeugen und die Leber bei bestehenden Erkrankungen entlasten. Mikronährstoffe unterstützen sie dabei auf zwei Ebenen: Einerseits dienen sie als Bausteine für die Zellen und das Gewebe der Leber, andererseits als „Werkzeuge” für ihre Stoffwechsel-, Entgiftungs- und Immunprozesse. Insbesondere bei chronischen Lebererkrankungen kann eine gezielte Ergänzung sinnvoll sein, da es dabei leicht zu Mangelzuständen kommen kann.

MIKRONÄHRSTOFFE FÜR EINE GESUNDE LEBER

B-Vitamine – insbesondere B1, B6, B12 und Folsäure – unterstützen den Energie- und Eiweißstoffwechsel der Leber. Vitamin D reguliert die Aktivität von Immunzellen und entzündungsfördernden Botenstoffen und hilft so, übermäßige Entzündungsreaktionen zu dämpfen. Selen ist als Bestandteil antioxidativer Enzyme am Schutz vor oxidativem Stress beteiligt. Das hilft, den durch schädliche Substanzen wie Alkohol entstehenden oxidativen Schaden zu begrenzen und die Leberzellen zu schützen. Zink spielt eine Rolle beim Abbau des Stoffwechselprodukts Ammoniak in der Leber und trägt – ebenso wie Vitamin C – zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei.

Da eine eingeschränkte Leberfunktion das Immunsystem schwächen kann, ist diese Unterstützung besonders wichtig. Vitamin C wirkt zusätzlich als Antioxidans und schützt die Leberzellen vor oxidativem Stress. So unterstützt eine bedarfsgerechte Versorgung mit Mikronährstoffen die Leber dabei, Funktionsstörungen vorzubeugen und ihre vielfältigen Aufgaben möglichst lange gut zu erfüllen.

Die Dr. Rath Unternehmensgruppe ist einzigartig: Alle Gewinne fließen in eine gemeinnützige Stiftung und dienen der Finanzierung der weiteren unabhängigen Forschung

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