Dr. Rath Gesundheitsbrief - Ausg. 11/2025 - Haarausfall

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Haarausfall betrifft Männer wie Frauen, bei Männern zeigt er sich allerdings häufiger und nicht selten schon in jungen Jahren. Für viele ist das mehr als ein kosmetisches Problem: Sichtbarer Haarverlust kann am Selbstbewusstsein nagen, den beruflichen Auftritt be -

einträchtigen und private Beziehungen belasten. Viele Betroffene greifen deshalb zu Medikamenten oder erwägen sogar eine Haartransplantation. Dabei gibt es auch sanfte, natürliche Wege, dem Haarverlust zu begegnen.

HAARAUSFALL Was kann

Mann tun?

Von Haarausfall spricht man, wenn über mehrere Wochen täglich mehr als 100 Haare ausfallen und nicht ausreichend nachwachsen. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von Schilddrüsenstörungen und akuten oder chronischen Infektionen über Mikronährstoffmängel bis hin zur Einnahme bestimmter Medikamente und zu starkem Gewichtsverlust. Ungünstige Lebensgewohnheiten wie chronischer Stress oder ein hoher Konsum von Nikotin, Alkohol und Zucker können Haarausfall begünstigen, sind jedoch selten die alleinige Ursache. Am häufigsten liegt bei Männern eine genetische Veranlagung zugrunde. In diesem Fall spricht man von „androgenetischer Alopezie“. Dabei reagieren die Haarfollikel – kleine Hautstrukturen, in denen das Haar gebildet und verankert wird – überempfindlich auf Dihydrotestosteron (DHT). DHT entsteht aus Testosteron durch das Enzym 5-α-Reduktase. Die Überreaktion verkürzt die Wachstumsphase der Haare und lässt die Follikel schrittweise schrumpfen. Die Haare werden dünner, wachsen langsamer nach und fallen leichter aus. Typischerweise entstehen zunächst Geheimratsecken; später entwickeln sich eine Stirnglatze und ein Haarkranz am Hinterkopf.

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WENN DAS HAAR AN FÜLLE VERLIERT

Eine weitere häufige Form des Haarausfalls ist der diffuse Haarausfall Dabei wird das Haar nicht nur an einzelnen Stellen, sondern gleichmäßig über den gesamten Kopf verteilt dünner. Um die Ursache zu ermitteln, befragt der Arzt den Patienten unter anderem zu seinem Lebensstil, seiner Ernährung, Gewichtsschwankungen, eingenommenen Medikamenten sowie bestehenden Erkrankungen und Infekten. Zudem werden die Haare, die Kopfhaut und gegebenenfalls die Nägel untersucht. Die Behandlung richtet sich immer nach der Ursache: Bei Diäten oder Nährstoffdefiziten helfen beispielsweise eine ausgewogene Ernährung und gezielte Nahrungsergänzung. In der Regel normalisiert sich der Haarwuchs innerhalb weniger Monate, nachdem der Auslöser behoben wurde.

SELTENE FORMEN DES HAARAUSFALLS: KREISRUND UND VERNARBEND

Zwei seltenere Formen des Haarausfalls sind der kreisrunde und der vernarbende Haarausfall. Beim kreisrunden Haarausfall handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der fehlgeleitete Immunzellen die Haarfollikel angreifen. Typisch sind scharf begrenzte, kahle runde Stellen. Glücklicherweise wächst das Haar der Betroffenen oft von selbst wieder nach. Eine gezielte Nahrungsergänzung kann diesen Prozess unterstützen.

dann kein Haar mehr nach. Häufig sind entzündliche Kopfhauterkrankungen die Ursache. Warnzeichen sind anhaltende Rötungen, Brennen oder Schmerzempfindlichkeit, Juckreiz, Pusteln, nässende Krusten sowie fest haftende Schuppen. Beim vernarbenden Haarausfall ist frühes Handeln entscheidend: Zunächst sollte eine dermatologische Abklärung erfolgen, anschließend ist eine gezielte entzündungshemmende Therapie angezeigt. So kann die Entzündung gebremst und der Erhalt vorhandener Haare unterstützt werden.

WAS HILFT WIRKLICH?

Anlagebedingter Haarausfall lässt sich nicht durch spezielle Shampoos oder Tinkturen verhindern – die genetische Veranlagung bestimmt, wann und wie das Haar ausfällt. Eine ausgewogene Ernährung ist bei Haarverlust hingegen in jedem Fall empfehlenswert, da in der Kopfhaut rund 100.000 Haarfollikel sitzen, die für gesundes Wachstum Proteine, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente benötigen. Mikronährstoffe sind wichtig für die Entwicklung und Funktion der Haarfollikel sowie für regulierte Immunprozesse. Bei Defiziten geraten Wachstums- und Regenerationsabläufe ins Stocken. Dadurch wird die Vorbeugung und Behandlung von Haarausfall erschwert und weiterer Haarverlust begünstigt. Gesundes Haar braucht vor allem die folgenden Mikronährstoffe:

Darüber hinaus verbessert Vitamin C die Aufnahme von pflanzlichem Eisen. Eisen ist Bestandteil des Hämoglobins und damit wichtig für den Sauerstofftransport im Blut. Eisenmangel kann die Sauerstoffversorgung der Haarfollikel beeinträchtigen und diffusen Haarausfall begünstigen.

• Der gesamte Vitamin-B-Komplex bildet einen wichtigen Nährboden für gesundes Haar. Die Vitamine B3 (Niacin), B5 und B6 unterstützen den Stoffwechsel der Haarfollikel und tragen zu einer gesunden Kopfhaut bei; Folsäure (B9) unterstützt das Haarwachstum durch Förderung der Zellteilung.

• Vitamin D spielt eine Rolle im Haarzyklus, insbesondere bei der Regulation des Haarfollikelwachstums.

• Zink unterstützt die normale Immunfunktion sowie die Zellteilung und Proteinsynthese – Prozesse, die für Haut und Haare wichtig sind.

• Selen ist Bestandteil von Selenoproteinen. Diese schützen die sich schnell teilenden Zellen der Haarwurzel vor oxidativem Stress. Darüber hinaus unterstützt Selen den S toffwechsel der Schilddrüsenhormone, welche den Haarzyklus beeinflussen.

Vernarbender Haarausfall ist schwerwiegender, da entzündliche Prozesse die Haarfollikel irreversibel zerstören. In den betroffenen Arealen wächst

• Vitamin C wirkt als Cofaktor der Kollagensynthese: Kollagen stützt die Blutgefäße – auch in der Kopfhaut – und trägt so zu einer guten Nährstoffversorgung der Haare bei.

Tipps für eine natürliche und effektive Haarpflege: Eine überwiegend pflanzenbasierte Vollwertkost, ergänzt durch die oben genannten Mikronährstoffe, ist ideal für kräftiges Haar. Verwenden Sie bei der Haarpflege am besten milde, pH-hautneutrale Shampoos. Verzichten Sie auf starkes Frottieren und heißes Föhnen. Am haarschonendsten ist das Trocknen an der Luft.

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