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Cartoon | Kolumne
von Heiko Sakurai
Hallo Freunde,
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Foto: Nicole Homburg neulich war ich mit Frauchen in einem seltsamen Haus. Dort roch es echt besonders – irgendwie nach Abschied. Meine feine Hundenase riecht sowas sofort. Ich habe meinen Dosenöffner nämlich bei einem Abschied begleitet. Ein Freund von ihr, den sie schon sehr lange kannte, war auf so einer Palliativstation. Da kriegt man lauter Sachen, damit einem nichts mehr weh tut und man nur noch schläft. Jedenfalls kenne ich den auch gut und mochte ihn auch. Diesmal wollte und konnte ich mich aber nicht von ihm anfassen lassen. Ich war vom ersten Moment, als wir das Haus betraten und ich diesen Geruch in der Nase hatte, einfach total angespannt. Und dann war da auch noch so eine komische vollautomatische Tür. Kennt ihr die? Da macht man mit der Pfote einen Schritt und das Ding geht auf und zu. So was macht mich nervös. Jedenfalls hatte Frauchen dem Freund wohl noch ein Geschenk mitgebracht: so ein besonderes Kreuz. Ich denke, er hat sich darüber gefreut, weil er es direkt angezogen hat. Ich für meinen Teil war aber heilfroh, als wir wieder gegangen sind. Noch bevor Frauchen aufgestanden ist, stand ich schon parat. Ihr könnt euch ja denken, dass ich noch nie in so einem Haus war. Der Dosenöffner sagte zu mir: „Clayd, nun werden wir unseren Freund nie wieder sehen“, und: „Gut, das es solche Häuser gibt“. Ja, der Freund ist nun gestorben und mein Kumpel, der bei ihm lebte, musste in ein neues Zuhause. Alles sehr traurig. Ich hoffe, dass ich nie in ein fremdes Zuhause muss und mein Dosenöffner plötzlich weg ist. Das wäre eine Katastrophe. Aber bis wir uns mal trennen müssen, haben wir noch Zeit, sagt Frauchen. Euer Clayd
l l l Hallo, ich bin Clayd aus Rumänien. Von dort bin ich zu meinem Frauchen, der DRAUSSENSEITER-Verkäuferin Kölsche Linda, gezogen. In meiner Kolumne erzähle ich, was ich so alles in meinem Alltag erlebe.