136 | Kapitel 4
Außendämmung
4.4 Wärmeschutz erdberührter Bauteile
Materialien bedürfen der bauaufsichtlichen Zulassung durch das DIBt. Heute erfolgt jedoch die Dämmung der Bodenplatte typischerweise auf der Außenseite. Man unterscheidet die Wärmedämmung bei lastabtragenden und nicht lastabtragenden Bodenplatten. Die zu wählende Wärmedämmung muss deshalb auf das jeweilige statische Lastbild abgestimmt sein. Bei der oberseitigen Dämmung, also bei einer Innendämmung, bringt man auf der Bodenplatte zunächst eine Feuchtesperre auf. Anschließend wird eine druckfeste Wärmedämmung wie z.B. expandierter Polystyrol-Hartschaum (EPS) verlegt und darauf der übrige Fußbodenaufbau (z.B. Dampfsperre, Trittschalldämmung, Estrich). Um Wärmebrücken zur Außenwand zu minimieren, ist die außenseitig aufgehende Wand bis zur Unterkante des Fundaments mit einer Perimeterdämmung zu dämmen. Alternativ lässt sich auf die Dämmung bis zur Fundamentunterseite verzichten, wenn die Wand als Mauerwerk ausgebildet ist und in das Mauerwerk als unterste Steinreihe ein Dämmelement eingesetzt wird. Für das Material im Anwendungsgebiet „Fußpunkt unter aufgehenden Wänden“ ist eine Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) erforderlich.
Bild 8: Wärmedämmung unter dem Mauerwerkfuß als unterste Steinreihe
Bild 9: Wärmedämmung auf der Bodenplatte
Wird die Bodenplatte mit einer Wärmedämmung ausgerüstet, die außerhalb der Tragkonstruktion liegt, also unterhalb, dann gelten wieder die Anforderungen als Perimeterdämmung. Die Verlegung der Dämmung unter der Bodenplatte erfolgt auf einem tragfähigen und ebenen Untergrund (z.B. Sauberkeitsschicht, Planum oder Magerbeton). Die wasser- und druckbeständige Perimeterdämmung wird einlagig verlegt, da bei mehrlagiger Verarbeitung Wasseransammlungen zwischen den Platten zu Wärmeverlusten führen könnten. Als Dämmung eignen sich extrudierte Polystyrol-Hartschaumplatten (XPS) oder Schaumglas. Beim Betonieren der Bodenplatte verhindert eine auf der Dämmung ausgelegte PE-Trennfolie das Eindringen von Zementmilch. Wärmebrücken im Bereich der Fundamente lassen sich weitgehend minimieren, indem man die Fundamente beidseitig vertikal dämmt.