DETAIL Praxis Bad und Sanitär

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Technik und Konstruktion

Fußbodenheizung

22 Radiator

Wandheizung

Deckenheizung

Konvektor

Unterflurkonvektor

Wasser und Feuchtigkeit eindringen könnte. Zur Bewegungsaufnahme sind Randfugen zwischen Wand und Boden mindestens 5 mm breit auszuführen und dauerelastisch zu versiegeln (Abb. 21). Bewegungsfugen müssen als Feldbe­ grenzung und als Fortführung der beste­ henden Gebäudetrennfugen vorgesehen werden.

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drige Vorlauftemperatur benötigen. Weil die Bauteile selbst als Wärmequelle ­fungieren, sind Heizkörper, die sowohl die Bewegungsfreiheit als auch die ­Möblierung einschränken, nicht mehr ­not­wendig. Allerdings dürfen die Wände nicht komplett verstellt werden, damit sie die Wärme in den Raum abgeben kön­ nen. Aufgrund der verzögerten Abgabe (Trägheit) eignen sich Flächen­heizungen jedoch z. B. nicht in Schulen geeignet, da sie zu langsam auf ge­­wünschte Tempe­ raturveränderungen ­reagieren.

Flächenheizungen

Fußboden-, Wand- und Deckenheizungen bezeichnet man als Flächenheizungen. In den jeweiligen Bauteilen werden Heiz­ rohre verlegt, die mit einer zeitlichen ­Verzögerung eine behagliche Strahlungs­ wärme abgeben. Diese wird aufgrund ihres gleichmäßigen Temperaturniveaus als sehr angenehm empfunden (Abb. 26). Im Gegen­satz zur Konvektionswärme bewirkt Strahlungswärme nur sehr ge­­ ringe Luftströme, die aufgrund von Tem­ peraturunterschieden (höhere Tempe­ ratur am Heizkörper als in der Raumluft) entstehen und die im Haus befindlichen Milben, Bakterien und den Staub perma­ nent verwirbeln (Abb. 28). Den erhöhten Anschaffungskosten von Flächenheizun­ gen stehen weitere Vorteile gegenüber: Durch den großen Anteil der wärme­ abstrahlenden Wandflächen (und einem entsprechend höheren Anteil an ange­ nehmer Wärmestrahlung) ist die Empfin­ dungstemperatur (gefühlte Temperatur) höher und damit eine etwas geringere (um 1– 2 °C) Betriebstemperatur notwen­ dig, was wiederum zur Energieeinspa­ rung beiträgt. Flächenheizungen lassen sich auch mit umweltfreundlichen, rege­ nerativen Energien wie z. B. Sonnenen­ ergie betreiben, da sie nur eine sehr nie­

Heizungsinstallation Die Raumtemperatur stellt einen wichti­ gen Faktor für das Wohlbefinden im Bad dar. DIN EN 12831 empfiehlt Auslegungs­ temperaturen für Sanitärräume, die vom Verband Deutscher Ingenieure in seiner Richtlinie VDI 6000 Blatt 1 ergänzt wer­ den (Abb. 27). Grundsätzlich sollten Heizflächen mög­ lichst leicht zu reinigen sein sowie eine gute Regelfähigkeit der Raumtemperatur und nassraumgeeignete Oberflächen ­aufweisen. Heizflächen geben die Wärme entweder durch Strahlung (direkte Wär­ mestrahlung durch erwärmten Heiz­ körper) oder durch Konvektion (mit Luft als Wärmeträger) ab, weshalb man zwi­ schen Strahlungsheizungen (Flächen­ heizungen) und Konvektionsheizungen (z. B. konventioneller Heizkörper, siehe S. 49f.) unterscheidet.

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22 L age verschiedener Wärmeübergabesysteme im Schnitt 23 Fliesenverlegung im Dünnbettverfahren 24 Fußbodenheizung unter Trockenestrich 25 Wandheizung in Trockenbauwand 26 Temperaturprofil im Raum in Abhängigkeit vom Wärmeübergabesystem 27 empfohlene Raumtemperatur für Sanitärräume (nach DIN EN 12 831 und VDI 6000 Blatt 1) 28 Strahlungs- und Konvektionsanteil verschiedener Heizungsarten 29 Verlegearten der Heizungsrohre einer Fußboden­ heizung: a  im Nassestrich b  unterhalb des Nassestrichs c  unterhalb des Trockenestrichs

Warmwasser-Fußbodenheizung Warmwassergeführte Fußbodenheizun­ gen müssen nach den Vorgaben von DIN EN 1264 aufgebaut sein. Für die entspre­ chenden Rohrleitun­gen sind DIN 16 892, 4724, 4726 und 16 836 zu beachten. Die Rohre können im Nassestrich, unterhalb des Nass­estrichs oder unterhalb von Tro­ ckenestrichen verlegt werden (Abb. 29). Das Nasssystem kommt üblicherweise bei Neubauten zum Einsatz. Dabei wer­ den flexible Kunststoffrohre verlegt und mit dem Estrich vergossen. Bei nachträg­ li­chen Einbauten kommt in der Regel ein Trockensystem zur Anwendung, da die fertigen Bodenelemente nicht vergossen werden müssen und der nachträgliche

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