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Beton
2016 ¥ 4 ∂
Kirchenbau aus einem Guss
Nachhaltig mit Leichtbeton
Schneller Schutz
Ein ungewöhnliches Bauprojekt wurde in Stuttgart-Bad Cannstatt 2015 fertiggestellt. Ein ovaler, rund 8 m hoher Hauptbaukörper und ein seitlich anschließender Flachdachbau, die durch ein Foyer miteinander verbunden sind, bilden die neue Heimat für die Gemeinde der neuapostolischen Kirche. Für Planung und Bauleitung war das Stuttgarter Büro Mühleisen + Partner zuständig, die Projektleitung übernahm Architektin Katrin Klenk von der Abteilung Bau & Unterhalt der Kirchenverwaltung. Errichtet wurde das neue Kirchengebäude aus LiaporLeichtbeton. Für die 60 cm starken Wände und 45 cm starken Decken wurden rund 750 m3 »LC20/22 D1.4« verbaut. Geliefert wurde der Leichtbeton von der Stuttgarter Godel-Beton GmbH, die auch die Rezeptur erstellte. Die Entscheidung für den Baustoff fiel infolge des Wunsches, das Bauwerk monolithisch mit hoher Masse zu errichten, um einen besonderen Schallschutz zur nahen Bahnstrecke zu erhalten. Gleichzeitig ließ sich mit einem U-Wert von 0,55 W/m²K eine optimale Wärmedämmung erzielen. Auf einen mehrschichtigen Wandaufbau und den oft damit einhergehenden Detail- und Anschlussprobleme konnte verzichtet werden. Dank der speziellen, projektbezogen gefertigten Schalung sind die einzelnen Arbeitsfugen der Betoniertakte kaum sichtbar und die gesamte Länge des Nebengebäudes weist keine Dehnfugen auf. Zudem wurden alle Schalstöße planeben ohne eingelegte Leisten ausgeführt. Das Ergebnis ist eine Flächigkeit, die dem Gebäude eine besondere Natürlichkeit und Lebendigkeit vermittelt. Das ovale Hauptgebäude wurde innen und außen mit Kalkputz sandfarben verputzt. Das Nebengebäude ist in Sicht beton mit besonders flächiger NatursteinOptik ausgeführt. Durch eigens angefertigte Sonderschalungen erhielt das Gebäude eine bunkerartige Tuffstein-Struktur.
Ein niedriger Primärenergiebedarf, hoher Wärmeschutz und eine sehr gute Recyclingfähigkeit sind nur einige Aspekte, die den »Klimaleichtblock« von KLB zu einem attraktiven Baustoff machen. Die Plansteine »SK08« und »SK09« gibt es nun auch in 42,5 und 49 cm Breite. Diese ermöglichen die Errichtung von KfW-Effizienz-, Passivund Plusenergiehäusern, auch ohne WDVS. Das Unternehmen hat jetzt seinen Nach haltigkeitsbericht präsentiert.
2015 entstand im rheinland-pfälzischen Bad Neuenahr-Ahrweiler ein Dorf mit 60 jeweils 15 m² großen Sheltern aus Betonfertigteilen für rund 300 Flüchtlinge. Die simplen, ursprünglich für Krisengebiete gedachten Betonshelter bestehen aus einer Bodenplatte, vier Wänden und einem Dach. Sie können eng gestellt werden, ohne dass es Probleme mit dem Brandschutz gibt. Sie lassen sich nahezu überall auf der Welt auch ohne Schaltisch fertigen.
¥ KLB Klimaleichtblock GmbH, Andernach www.klb.de
¥ Opterra GmbH, Leipzig www.opterra-crh.com
Einfacher betonieren
Eingebauter Brandschutz
Neu auf dem Markt ist die anwenderfreundliche Transportbeton-Produktfamilie »Ergoton« von Cemex. Dank einer weichen Betonkonsistenz von F4 oder F5 sind die Betone leicht und gleichmäßig verteilbar. Beim Einbau fällt nur ein geringer Verdichtungsaufwand an, und es bilden sich weniger Hohlräume und Nester. »Ergoton plus« ist mit einer sehr guten Pumpfähigkeit ausgestattet, damit sich auch schwer erreichbare Bauteile sicher betonieren lassen.
Für den mehrgeschossigen Wohnungsbau bietet »Porit Porenbeton« gute Produkteigenschaften hinsichtlich vorbeugendem baulichen Brandschutz. Unter anderem wird das Brandverhalten durch die, als gebundenes Kristallwasser vorhandene Feuchte, beeinflusst. Abhängig von der jeweiligen Wanddicke sind Porenbetonwände bis zur Feuerwiderstandsklasse F180-A klassifiziert. Bereits mit nichttragenden Wänden ab 7,5 cm wird mit Porit F90-A erreicht.
¥ Cemex Deutschland AG, Rüdersdorf www.cemex.de
¥ Porit GmbH, Rodgau www.porit-kann-das.de
¥ Liapor GmbH & Co. KG, Hallerndorf-Pautzfeld www.liapor.com