Einführung
UK: BIM verpflichtend seit 2016 für öffentliche Gebäude und Bausummen über 5 Mio. £ sowie Einführung Level 2 BIM
USA: GSA, U.S. Army und buildingSMART Alliance mit National BIM Standard United States, Vers. 3
Frankreich: Plan Transition Numérique dans le Bâtiment und Richtlinie 2014/24/EU, BIM ab 2017 gefordert
Skandinavien: Dänemark (seit 2006), Finnland (seit 2007) und Norwegen (seit 2010) schreiben die BIM-Nutzung verbindlich vor. Deutschland: BMUB-Erlass vom 16.1.2017: BIM-Einsatz prüfen ab Bausumme 5 Mio. €; Stufenplan des BMVI: BIM ab 2020 verpflichtend Niederlande: RVB BIM Norm v1.1 von 2013 sowie seit 2016 das Basic Information Delivery Manual (IDM)
Österreich: Austrian Standards, Einführung der BIMNormenreihe Ö-Norm A 6241 Teil 1 und 2 sowie des freeBIM-Merkmalsservers
China: Hong Kong Institute of Building Information Modelling (HKIBIM), China BIM Union, initiiert vom Ministerium für Wissenschaft und Technologie Australien: Einführung der AS ISO 16739:2017 als Adaption der EN ISO 16739 zu IFC 4 und Open BIM-Ansatz, noch kein offizielles BIM-Mandat realisiert
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Es bewegt sich etwas auf dem internationalen Markt der BIM-Anwendung und Digitalisierung: Die großen Wirtschaftsnationen haben die Notwendigkeit erkannt, BIM als verbindliches Planungswerkzeugt zumindest mittelfristig, einzuführen. Vor allem Österreich (mit Ö-Norm und BIM-Merkmalserver) und Deutschland haben in den vergangenen zwei Jahren die Weichen eindeutig in Richtung Digitalisierung gestellt. Quellen: www.geospatial.com, www.standards.org.au, www.planenbauen40.de
wichtig, solche Projekte zu monitoren und deren spezifische Parameter auf ein allgemeingültiges Level zu bringen. In Wuppertal fördert das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) allein vier BIM-Projekte. Und diese Projekte setzen in der Praxis an: Anhand von Auftraggeber-Informationsanforderungen (AIA) entwickelt die Universität Checklisten für den realen Einsatz im BIM-Projekt. Und beantwortet die Fragen: Welche Daten sind relevant? Wer benötigt an einer bestimmten Stelle des Planungsprozesses welche Informationen und Detailtiefe und in was für einem Dateiformat? Und wie ist der BIM-Prozess zu beschreiben und damit zu strukturieren? Die Untersuchung der Schnittstellen zwischen den Fachplanern und weiteren am Bau Beteiligten lässt unter anderem folgenden Schluss zu: Es existiert die idealtypische Prozesskette. Ebenso spannend ist die Situation in Österreich. Im Juli 2015 stellte Austrian Standards die Ö-Norm A A6241-2 „Digitale Bauwerksdokumentation - Building Information Modeling (BIM) – Level 3-iBIM“ vor. Die Norm beschreibt, wie grafische Daten komplexer digitaler Datenmodelle strukturiert werden müssen und wie Gebäudedaten und -informationen zwischen den an der Planung Beteiligten auszutauschen sind. Ziel ist es, im Zusammenspiel mit IFC 4 und den Folgestandards den Gesamtlebenszyklus des Gebäudes abbilden zu können. Hierfür haben die Österreicher ergänzend einen Merkmalserver erstellt. Dies ist eine Datenbank, die in Zusammenarbeit mit dem Forschungsprojekt „freeBIM Tirol“ entstand und in der Eigenschaften von Bauteilen und Materialien gesammelt, ergänzt und überarbeitet werden. Vereinfacht dargestellt ist es das Ziel, die beschreibenden Eigenschaften von Bauteil und Material mit dem sog. bSDD (buildingSMART Data Dictionary) abzugleichen und um neue Werte zu ergänzen. In der Folge erhält jeder Parameter eine spezifische GUID (Globally Unique Identifier), wodurch die Bauteil-Eigenschaften eindeutig und unabhängig von der Sprache definiert werden können. Ergänzende Informationen wie Produktdaten lassen sich ebenfalls verknüpfen, sodass Modelldaten und hinterlegte Attribute Bauteil und Material umfassend beschreiben. Das Konzept des Merkmalservers ist wesentlich für die Einführung des Level 3-iBIM-Standards. Konzept und das gewonnene Know-how aus dem Einsatz des Merkmalservers, der bisher einzigartig im europäischen Raum ist, fließen ein in eine neue BIM-Europa-Norm (CEN/TC 442) in Form einer internationalen Arbeitsgruppe (CEN/CT 442/WG3). Diese wird von Österreich geleitet. In der Schweiz konstituierte sich im Herbst 2017 die Initiative netzwerk_digital, eine Arbeitsgemeinschaft des Schweizerischen Architekten und Ingenieurvereins SIA, der Schweizerischen
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