Aufbau des Untergrunds Für einen Lehmboden muss der Untergrund stabil, druckfest und vor allem unbeweglich sein, da er beim Verdichten mit einer Rüttelplatte nicht nachgeben darf (siehe Bild vorangehende Seite). Bei leichten Deckenkonstruktionen und großen Spannweiten sind Frequenz und Gewicht der Rüttelplatte zu berücksichtigen. Im Zweifelsfalle sollte der Tragwerksplaner bezüglich Spannweiten zu Rate gezogen werden – gegebenenfalls müssen Sprieße die Decke während des Stampfens stützen. Der Stampflehmboden kann meist ohne Folien und Einlagen direkt auf einer entsprechend geeigneten Trittschalldämmung liegen, denn das krümelige, lediglich erdfeuchte Lehmmaterial bringt wenig Feuchtigkeit ein. Zum Vergleich: Sowohl der erdfeuchte Stampflehm als auch Holz weisen beim Einbringen eine relative Feuchte von rund 18 % auf. Die Wachsemulsion dient als Dampfbremse, da sie den Feuchtigkeitsaustausch verlangsamt. Hingegen stoppt das Carnauba-Hartwachs diesen Austausch fast zur Gänze.
Wenn eine Bodenheizung vorgesehen ist, dann werden die Heizlei-
tungen unmittelbar vor Einbau des Lehmbodens mit einer weichen Mörtelschicht ummantelt, die je zur Hälfte aus Sand und Lehm besteht. Durch die Verdichtung presst der Stampfdruck die Leitungen in den Lehm, wodurch eine bessere Wärmeübertragung gewährleistet ist.
Der Boden kann durch eine mit Trasskalk gebundene Lehm-Kork-
schrotmischung isoliert werden. Dies unterstützt die baubiologischen Eigenschaften des Lehms und der Trasskalk hilft, die Druckfestigkeit des Korks zu erhöhen. Der Lehmboden kann alternativ auch direkt auf einer Dämmung Die Oberfläche ist bei geschlämmten
aus einer druckfesten Holzfaserplatte, aus Schaumglas oder extrudiertem
Böden leicht unregelmäßig und erfordert
Polystyrol-Hartschaum (XPS) zu liegen kommen. Die Platten müssen ohne
eine höhere Toleranz in Bezug auf die Ebenheit – der bewegte Boden spielt dafür seine haptischen Qualitäten aus.
Hohlflächen, bevorzugt direkt auf dem Untergrund verklebt sein, damit sie sich, wie oben beschrieben, nicht mehr bewegen können.
Der an der Oberfläche sichtbare Anteil von Steinen zu Lehm beträgt etwa 20:80 (obere Darstellung). Ein geschliffener Boden kommt dem Terrazzo näher: das sichtbare Verhältnis von Stein zu Lehm beträgt 50:50 (untere Darstellung).
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