Anforderungen, bauphysikalische Wirkungen und konstruktive Lösungsprinzipien
1 2
ichendielen im Dänischen Seefahrtsmuseum, E Helsingør (DK) 2013, BIG – Bjarke Ingels Group prinzipieller Schichtenaufbau einer Bodenplatte gegen Erdreich nach DIN 18 195-4 mit seinen wesentlichen notwendigen und optionalen Funk tionsschichten. Die im Kontext des Fußbodens relevanten Schichten sind jeweils als Bestandteile des Fußbodenaufbaus (FB) gekennzeichnet. a einfachster Aufbau: Die Abdichtung erfolgt mithilfe der kapillarbrechenden Schicht (4). Der Fußbodenaufbau (FB) beschränkt sich hier auf eine optionale Oberflächenbehandlung oder
-beschichtung (1). Dieser Aufbau ist nach DIN 18 195-4 nur für Räume mit geringen An forderungen geeignet, nicht für ständige Aufenthaltsräume. b herkömmlicher Aufbau mit Abdichtung gegen Bodenfeuchte auf der B odenplatte. Der Fuß bodenaufbau (FB) besteht in diesem Fall aus dem Paket (6) und (8) (und ggf. (7) und (3)) c Aufbau mit Abdichtung gegen Bodenfeuchte unter der Bodenplatte. Der Fußbodenaufbau (FB) besteht hier aus dem Fußbodenpaket (6) (und ggf. (7) und (3)).
Bauteilen als ein Prozess zu verstehen, bei dem Funktionszuweisungen an materielle Schichten oder Lagen immer differenzierter erfolgen: Einfache, konstruktiv wenig komplexe Bauteile erfüllen zwar mehrere Funktionen gleichzeitig, sind 1 also multifunktional, tun dies (FB) aber 2nur 3mit 4 mäßiger Leistungsfähigkeit bezogen auf die einzelnen Teilfunktionen. Hingegen erlaubt eine gezielte Funktionszuweisung 1 an einzelne Schichten, also Monofunktio(FB) 2 3 4 nalität, eine weitreichende Spezialisierung derselben auf diese eine spezifische Teil funktion und somit auch eine deutliche 1 (FB) 2 3 4 Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit bezogen auf diese Teilfunktion. Mit dem Einsatz von monofunktionalen Schichten lassen sich spezifische Teilfunktionen optimal erfüllen. Multifunktionale Schichten hingegen sind aus dieser Sicht deshalb mit einem Handicap belegt, oftmals 6 da 7 8 (FB) (FB) zusam (FB) 2 gravierende Zielkonflikte zwischen mentreffenden Teilfunktionen existieren, so beispielsweise zwischen dem Ableiten von Kräften und der Wärmedämmung. 6 7 8 (FB) dichtes (FB) (FB) 2 Während Ersteres festes und Material voraussetzt, erfordert die Däm mung normalerweise exakt das Gegen 6 7 Es8ist teil, nämlich poröses und leichtes. (FB) (FB) (FB) 2 also unverkennbar, dass die Aufgabe, beide Teilfunktionen in einer einzelnen Schicht aus einem homogenen Material zu erfüllen, unter Umständen große Schwierigkeiten bereitet. Spezialisierung und Ausdifferenzierung von Schichten Dass der Begriff des Fußbodens 6 3 7als kon 8 (FB)Element (FB) (FB)überstruktiv ausdifferenziertes haupt existiert, liegt an dem beschriebenen Einteilen von Schichten, die spezia lisierte Funktionen erfüllen. So haben 6 3 7 8 (FB) (FB) (FB) von sich die oberseitigen Grenzbereiche Böden oder Geschossdecken im Laufe der Zeit aus der zunächst undifferenzier6 3oder 7 der ten Konstruktion des Bodens (FB) (FB) (FB) 8 Decke heraus zu eigenständigen Schich-
2
2
2
tenpaketen entwickelt, weil die Oberflächen der tragenden Hauptkonstruktionen mit steigenden Ansprüchen nicht mehr den gestellten Anforderungen entsprachen. Bei Böden gegen das Erdreich hielt man ab einem gewissen Zeitpunkt die 5 verwendeten Lehm- oder sonstigen Estriche für nicht mehr abriebfest oder sauber genug, sodass sie mit einem zusätzlichen festeren Bodenbelag versehen wurden. Auch bei Holzbalkendecken z. B. genüg5 ten die oberseitigen flächenbildenden Dielen nicht mehr den Ansprüchen, mit der Folge, dass sie mit einer zusätzlichen, 5 nach Verschleiß möglicherweise leicht austauschbaren Belagsschicht abdeckt werden. Dieser Prozess hat sich mit der industriell geprägten Bautechnik dramatisch intensiviert, sodass die heutigen Fußböden in der Regel aus einer Reihe von Schichten 3 aus technisch teilweise 4 modifizierten 5 (FB) 3 Werkstoffen bestehen, stark die auf verhältnismäßig eng gefasste Teilaufgaben hin optimiert sind. Letzteres gilt insbesondere für die oberste Schicht, 3 4 für 5den (FB) 3 also Bodenbelag. Prinzipielle Aufbauten von Böden und Decken 3 Als Fußbodenaufbau bezeichnet man die 4 5 (FB) 3
1 Glättung, Beschichtung oder Spachtelung 2 Bodenplatte (not wendig) 3 Trennlage 4 kapillarbrechende Kiesschicht (optional wenn Dichtschicht (8) 1 existent) (FB) 2 3 4 5 Filterschicht (optional) 6 Fußbodenaufbau (mindestens notwendig sofern Dichtschicht (8) existent) 1 (FB) 2 3 4
1 (FB)
a
Lagensequenz oberhalb der Oberkante der Tragkonstruktion. Die Schichtenfolge des Fußbodens richtet sich vornehmlich nach den baulichen Teilfunktionen, die er im Zusammenhang des Gesamtaufbaus b des Hüllbauteils übernimmt, also im vor liegenden Kontext eines Bodens gegen das Erdreich oder einer Zwischendecke. Diese können je nach Einzelfall sehr unter4 5 9 schiedlich sein: So kann ein Fußboden unter bestimmten Voraussetzungen eine Dichtschicht gegen Feuchte enthalten, wenn das Gesamtbauteil – wie etwa ein 4 5 9 Erdreich – diese Aufgabe Boden gegen insgesamt erfüllen muss. In anderen Fällen hingegen ist diese Dichtschicht entweder4 in der Schichtenfolge des Restbauteils 5 9 integriert – wie z. B. unterhalb der Trag 2c
2
3
4
7 Wärme- bzw. Trittschalldämmung (beide optional) 8 Dichtschicht nach DIN 18 195-4 (notwendig, außer wenn Bodenplatte (2) aus WU-Beton) 9 Ausgleichsschicht 5 (auch als Wärmedämmschicht anstelle von Wärmedämmschicht (7) ausführbar) 5
5
6 (FB)
7 (FB)
8 (FB)
2
4
5
3 (FB)
3
6 (FB)
7 (FB)
8 (FB)
2
4
5
3 (FB)
3
6 (FB)
7 (FB)
8 (FB)
2
4
5
3 (FB)
3
3 7 6 (FB) (FB) (FB)
8
2
4
5
9
6 3 7 (FB) (FB) (FB)
8
2
4
5
9
6 3 7 (FB) (FB) (FB)
8
2
4
5
9
9