Brückenskulptur »Slinky springs to fame« in Oberhausen (D)
a a Tragwerksplaner: Mitarbeiter:
Künstler: Baujahr:
schlaich bergermann und partner, Stuttgart Mike Schlaich, Mathias Nier, Arndt Goldack, Sarah Peters, Christiane Sander, Ulrich Schütz, Rüdiger Weitzmann Tobias Rehberger, Frankfurt a. M. 2011
Die skulpturale Fußgängerbrücke über den Rhein-Herne-Kanal in Oberhausen schafft eine neue Verbindung zwischen dem Kaisergarten und der Emscher-Insel. Das Konzept wurde von den Planern in Zusammenarbeit mit dem Künstler Tobias Rehberger entwickelt und ist Teil des Projekts »EMSCHERKUNST.2010«. Mit einer S-förmigen Rampe auf der einen und einer U-förmigen auf der anderen Seite schwingt sich das farbige Band, umhüllt von 496 Windungen aus Aluminiumhohlprofilen, auf die für die Schifffahrt freizuhaltende Durchfahrtshöhe von 10 m über den Kanal.
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Die Leichtigkeit dieses Entwurfs entsteht durch das auf ein Minimum reduzierte Tragwerk der Spannbandbrücke. Zwei Bänder aus hochfestem Stahl sind über zwei zum Kanal hin geneigte Stützen geführt, die resultierende Zugkraft wird über äußere vertikale Zugstäbe in die Widerlager abgetragen. Als Lauffläche des 406 m langen Stegs dient ein in 16 unterschiedlichen Farbtönen gehaltener federnder Kunststoffbelag, der an aufgeschraubten Betonfertigteilen befestigt ist. Daran sind Brückengeländer und Spirale angebracht. Die Geländer aus Stahlpfosten und Seilnetzen tragen wir-
kungsvoll zur Schwingungsdämpfung dieser lebendigen Brücke bei. Das dynamische Erleben der Brücke wird verstärkt durch die mal auseinandergezogene, mal enger zusammengeschobene Spirale. So ähnelt die Brücke der bekannten Spielzeugspirale (Slinky – laufende Feder). Ihre volle Wirkung entfaltet die Schlange allerdings erst im Dunkeln. Verdeckt im Geländerhandlauf untergebrachte LEDs tauchen den farbigen Belag auf der gesamten Fläche in ein gleichmäßiges Licht. So erstrahlt die Brückenuntersicht in bunten Farben. Zusätzlich erhellen in die Spirale integrierte Leuchten die Unterseite des Bands.