Fußgängerbrücken

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Ausbau Belag

Dünnschichtbeläge

Reaktionsharzgebundene Dünnbeläge dienen der Abdichtung und dem Schutz von Stahl- oder Betonoberflächen. In Deutschland ist durch die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) die Anwendung derartiger Beläge auf Betonoberflächen (Oberflächenschutzsysteme – OS-F) durch »Zusätzliche technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Ingenieurbauten (ZTV-ING), Teil 3: Massivbau, Abschnitt 4: Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen« geregelt. Für die Anwendung auf Stahloberflächen (Dünnbeläge) gilt »ZTV-ING, Teil 7: Brückenbeläge, Abschnitt 5: Reaktionsharzgebundene Dünnbeläge auf Stahl«. Dünnbeläge bestehen üblicherweise aus drei Schichten: Grundierung, hauptsächlich wirksame Oberflächenschutzschicht (hwO) sowie Deckversiegelung, und sind insgesamt ca. 4 – 5 mm dick. Eine Quarzsandeinstreuung gewährleistet die Rutschsicherheit. Durch eine entsprechende Einfärbung lassen sich die Beläge mittlerweile in nahezu allen Farbtönen herstellen, wodurch farbliche Akzente gesetzt werden können. Helle Beläge sind allerdings anfällig gegenüber Verschmutzung und sichtbaren Bremsstreifen z. B. durch Fahrräder. Um Abplatzungen oder größere Fehlstellen zu vermeiden, sind die Anforderungen an den Untergrund, z. B. Haftfähigkeit des Betons, und die Umgebungsbedingungen wie Luftfeuchte und Temperatur bei der Herstellung zu beachten.

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Asphalt

Fahrbahnbeläge aus (Guss-)Asphalt werden auf Unterkonstruktionen aus Beton und Stahl aufgebracht (Abb. 4). Als Abdichtung kommt dabei meist Bitumen zum Einsatz, vgl. »ZTV-ING Teil 7 : Brückenbeläge«, Abschnitte 1– 4. Die Belagsdicke beträgt dabei im Regelfall ca. 8 cm, bestehend aus 0,5 cm

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Abdichtung, 3,5 cm Schutzschicht und 4 cm Deckschicht. In Einzelfällen können jedoch auch Dicken von ca. 4 – 5 cm realisiert werden. Solche Beläge führen allerdings zu einem erheblichen Zusatzgewicht, was sich insbesondere bei leichten Brücken nachteilig auswirken kann. Wie auch bei Dünnschichtbelägen lässt sich die Oberfläche von Gussasphalt durch Einfärben farblich gestalten. Des Weiteren ist zu beachten, dass Gussasphalt eine Einbautemperatur von ca. 180 – 220 °C hat. Der mit dem Aufbringen des Asphalts verbundene Temperatureintrag kann daher einen bemessungsrelevanten Lastfall für die Gesamtkonstruktion darstellen. Holz

Elemente aus Holz müssen, insbesondere wenn sie der Bewitterung ausgesetzt sind, möglichst allseitig belüftet sein, um Schimmelbildung oder Holzfäule zu vermeiden (konstruktiver Holzschutz). Diese Anforderung ist Voraussetzung für die Verwendung von Holzbelägen und impliziert, dass Brückenbeläge aus Holz zumeist nur auf offenen Konstruktionen wie Trägerrosten oder Fachwerkträgern Anwendung finden. Anschlussdetails müssen sorgfältig geplant werden, um insbesondere schlecht belüftete Bereiche oder Zonen mit stehendem Wasser zu vermeiden. Bei der Anordnung der Holzelemente sind sowohl die maximal verfügbaren Abmessungen als auch die Nutzung zu berücksichtigen: Längs angeordnete Bohlen stellen unter Umständen eine Gefahr für Radfahrer und Inline-Skater dar, weil sie zu Stürzen führen können, wenn die Räder in den Fugen einfädeln. Bei bewitterten und geneigten Flächen muss die vergleichsweise schlechte Rutschsicherheit von nassem Holz bedacht werden. Es empfiehlt sich in jedem Fall eine Anordnung der Bohlen


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