Grundlagen der Planung und Konstruktion Wandsysteme
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Wandsysteme im Trockenbau Unter Wandsystemen im Trockenbau versteht man Ständerwände und Vorsatzschalen mit Unterkonstruktionen aus Stahlblechprofilen oder Holz und oberflächenbildender Beplaknung. In den inneren Hohlraum zwischen den Ständern werden je nach Anforderung und Konstruktion aus Brand-, Schall- oder Wärmeschutzgründen Dämmmaterialien eingelegt. Die nachfolgend betrachteten Trennwände und Vorsatzschalen haben hinsichtlich der Standsicherheit eines Gebäudes keine tragende Funktion.
tragende und aussteifende Wandsysteme) • Sondersysteme wie Strahlenschutzwände, durchschusssichere Wände, Wandsysteme für Reinräume, feldfreie Räume etc. • Wände als gestalterisches Element (frei formbare Systeme, Lichtintegration etc.)
Ständerwände und Vorsatzschalen erfüllen die Aufgabe der Raumtrennung inklusive bauphysikalischer Anforderungen, der Integration von Installationen und Einbauten, der bauphysikalischen und optischen Verbesserung vorhandener Wände sowie die Funktion eines gestalterischen Elements. Für besondere Situationen wurde eine Vielzahl spezieller Wandsysteme entwickelt: • Konstruktionen mit hohen Anforderungen an den Schall- und Brandschutz (z. B. Wohnungstrenn-, Gebäudeabschluss-, Brand- und Schachtwände) • grundflächenminimierte, schlanke Trennwände mit ausreichenden Schallund Brandschutzeigenschaften (Flächengewinn) • Installationswände und Vorwandinstallationssysteme • umsetzbare Trennwände, Systemtrennwände • Wandsysteme mit integrierter Heizung / Kühlung • Wände mit raumakustischen Aufgaben • Wände für Bereiche mit hoher Feuchtigkeitsbelastung • hochgedämmte, nicht tragende Außenwandsysteme • Wandsysteme mit erhöhten statischen Anforderungen (z. B. bzgl. Wandhöhe, Oberflächenfestigkeit, Konsollasten, 22
Mit allen Ständerwandsystemen lassen sich halbhohe Wände, Wandabzweigungen und Wandecken realisieren. Türen und Verglasungen können – abhängig von den Anforderungen – integriert werden. Die konstruktive Ausbildung der Anschlüsse sowie eventuell erforderliche zusätzliche Maßnahmen zur Aussteifung sind bei allen Systemen prinzipiell ähnlich. Leichte Montagewände sind die am häufigsten eingesetzten Trennwandsysteme. Sie werden als Einfach- oder Doppelständerwand aus standardisierten Bauteilen montiert. Als Unterkonstruktion werden Metallprofile oder Holzständersysteme verwendet. Die Randständer und die oberen und unteren Anschlussprofile werden an massiven Bauteilen (Wände, Decke, Boden) über eine Anschlussdichtung (Dämmstreifen, Trennkitt) befestigt, die auch Unebenheiten ausgleicht. Die Metallständer stehen lose in den Anschlussprofilen an Boden und Decke (U-Profile). Der Abstand der einzelnen Befestigungs-
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Einfachständerwand mit Metallunterkonstruktion, einlagig beplankt Doppelständerwand mit Metallunterkonstruktion, zweilagig beplankt, Ständer durch weich federnde Zwischenlage getrennt geschwungene Wände mit Ablageflächen, Hotel Ku’ Damm 101, Berlin 2003, Mänz und Krauss Doppelständerwand mit Holzunterkonstruktion, zweilagig beplankt: Die Ständer können berührungsfrei gegenübergestellt oder für eine günstige Elektroinstallation zueinander versetzt angeordnet werden, wie hier dargestellt. Installationswand, Ständer sind durch Plattenstreifen als Laschen verbunden frei stehende Vorsatzschale mit Metallunterkonstruktion