Baustoffe im Trockenbau für Beplankung und Decklage
AK a
VK b
RK c
HRK d
HRAK 2e
Gipsgebundene Platten sind »oberflächenwarme« Baustoffe und diesbezüglich mit Holz vergleichbar. Eine thermische Behaglichkeit wird erreicht, da der Wärmeverlust eines Körpers durch die niedrige Wärmeeindringzahl der Gipsbauplatte gering ist. Trotz gleicher Oberflächentemperatur fühlt sich eine mit Gipsbauplatten bekleidete Wand wärmer an als beispielsweise eine massive Betonoder Kalksandsteinwand oder eine mit traditionellen Innenbaustoffen (z B. Kalkputze oder Kalkzementputze) behandelte Oberfläche. Gipsbauplatten unterliegen nur sehr geringen Formänderungen. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass auch verhältnismäßig große Flächen fugenlos, d. h. mit Verspachtelungen oder Verklebung ausgeführt werden können. Durch Feuchtigkeit werden die mechanischen Eigenschaften und das Verformungsverhalten der Platten negativ beeinflusst, bei einem lang anhaltenden Angriff von Wasser wird ihr Gefüge zerstört. Deshalb werden diese Bauelemente im Wesentlichen im Innenausbau verwendet. Eine nur vorübergehende Einwirkung von Feuchte ist unproblematisch, solange die Gipsbauteile immer wieder Gelegenheit haben auszutrocknen. Dauernder hoher Feuchtigkeit (Wäscherei, Sauna usw.) sollten sie jedoch nicht ausgesetzt sein. Feuchte Platten dürfen nicht eingebaut, sondern können erst nach dem Trocknen wieder verwendet werden. Gipsbauplatten werden üblicherweise durch Schrauben (ohne Vorbohren) oder Ansetzmörtel befestigt, abhängig vom Untergrund ist auch Nageln, Klammern und Leimen möglich. Auf Gipsbauplatten können nach Herstellerangaben geeignete Anstriche, Tapeten, Putze, Folien und keramische Beläge aufgebracht werden.
Gipskartonplatten (Gipsplatten) Anmerkung: Künftig wird man anstelle der bisher üblichen Bezeichnung Gipskartonplatte in zunehmendem Maße dem Begriff »Gipsplatte« begegnen. Der neue Begriff geht auf die europäische Norm EN 520 zurück, in welcher die Gipsplatten zukünftig geregelt sind. Die alte nationale Norm DIN 18180 bleibt als Restnorm erhalten – dadurch auch die gewohnten Kurzbezeichnungen und Kennzeichnungen der Platten. Plattentypen und Verwendung Die auf einem Band gefertigten Gipskartonplatten bestehen aus einem Gipskern, der einschließlich der Längskanten mit Karton ummantelt ist, während die geschnittenen Querkanten den Gipskern zeigen. Die verfügbaren Nenndicken der Platten betragen 9,5 mm, 12,5 mm, 15 mm, 18 mm, 20 mm und 25 mm. Durch das Fertigungsband ist die Plattenbreite begrenzt. Die Regelbreite beträgt 1250 mm, Platten ab 20 mm Dicke haben eine Regelbreite von 600 mm (Abb. 2). Für verschiedene Verwendungszwecke gibt es gemäß EN 520 / DIN 18180 unterschiedliche Plattentypen, die sich durch den äußeren Karton und Zusätze im Gipskern unterscheiden. Die Bezeichnung der Plattenarten nach EN 520, die den Plattentypen nach DIN 18180 in etwa entsprechen, ist nachfolgend in Klammern aufgeführt. Die Plattentypen sind in Tabelle T4 gegenübergestellt. • Gipskartonbauplatten GKB (Typ A) Standardplatte für Wand-, Decken-, Dach- und Bauteilbekleidungen (Karton weißgrau, Beschriftung blau) • Gipskartonbauplatten-imprägniert GKBI (Typ H) für Anwendungsbereiche der Bauplatten, jedoch mit einer verzögerten Wasseraufnahme; Verwendung insbesondere in Feuchträumen (Küchen,
3 T2: übliche Holzquerschnitte
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Ständer
60 ≈ 60 mm
60 ≈ 80 mm 60 ≈ 120 mm
Latten
24 ≈ 48 mm
30 ≈ 50 mm
40 ≈ 60 m
Bäder usw.) sowie als Untergrund für Verfliesungen (Karton grün, Beschriftung blau) Gipskarton-Feuerschutzplatten GKF (Typ DF) für Anwendungsbereiche der Bauplatten, jedoch mit Anforderungen an die Feuerwiderstandsdauer der Bauteile (Karton weißgrau, Beschriftung rot) Gipskarton-Feuerschutzplatten-imprägniert GKFI (Typ DFH) für Anwendungsbereiche der Gipskarton-Feuerschutzplatten, jedoch mit einer verzögerten Wasseraufnahme (Karton grün, Beschriftung rot) Gipskarton-Putzträgerplatten GKP (Typ P), Dicke 9,5 mm Gipskartonstatikplatten/Hartgipsplatten (Typ R, Typ I) für Anwendungen, die eine erhöhte Festigkeit und Oberflächenhärte der Platten erfordern. Diese wird meist durch eine höhere Plattenrohdichte, Zusätze im Gipskern sowie einen Karton höherer Festigkeit erreicht. Gipskarton-Schallschutzplatten entsprechen, je nach Ausführung, den oben aufgeführten Plattentypen. Durch ihre Zusammensetzung weisen sie darüber hinaus Eigenschaften auf (z. B. hohe Biegeweichheit), die sie für Schallschutzaufgaben besonders geeignet machen. Die GipskartonSchallschutzplatten sind herstellerspezifisch und nur nach den entsprechenden Prüfzeugnissen der Hersteller einzusetzen. Gipskartonlochplatten tragen zu einer raumspezifischen Nachhallzeitregelung bei. Wegen ihrer unterschiedlichen Perforationsmuster werden sie oft, unabhängig von ihren akustischen Eigenschaften, als besonderes Gestaltungsmittel für den Deckenbereich eingesetzt. 13