Beispiel A Halle
Die Anforderungen an Herstellungs- und Montageschnelligkeit, an flexible Nutzung und Umrüstung sowie an die Wirtschaftlichkeit führen bei weitgespannten Industriehallen häufig zu Stahltragwerken.
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Beispiel A zeigt daher eine Halle, die als Handwerkerwerkstatt, Lager, Verkaufsoder Produktionsstätte verwendet werden könnte. Der Grundstückszuschnitt entspricht denen in Gewerbegebieten, er ermöglicht Zu- und Abfahrt aber auch eine Umfahrt. Das Gebäude ist als kompakter Baukörper angelegt, der innerhalb einer Hülle unterschiedliche Raumqualitäten bietet. Im vorderen Bereich sind Empfang und Ausstellung sowie die Aufenthaltsräume und Umkleiden der Mitarbeiter untergebracht. Im Obergeschoss liegen zusätzlich Büroarbeitsplätze, die direkte Kommunikation in die Halle erlauben. Die große stützenfreie Werkfläche endet in einer überdachten An- und Auslieferungsfläche. Form und Größe einer Halle können im Stahlbau in den Dimensionen nahezu unbeschränkt gewählt werden. Typologisch werden sie eingeteilt u. a. nach der Anzahl der Hallenschiffe, nach der Dachform, nach den Einbauten, nach Kranbahnen und Regalanlagen. Die hier vorgestellte Halle ist eine einschiffige Standardhalle ohne Kranbahn mit einer Zwischenbühne zur Aufnahme der Büroräume. Das Achsraster der Tragkonstruktion entspricht dabei üblichen Dimensionen, im Beispiel 5 m, die sich unter Abwägung der Ausbaumaße als wirtschaftlich herausgestellt haben. Dabei wird zwischen der Decken- und Trägerhöhe und zwischen den freien Blechspannweiten und Montagemöglichkeiten abgewogen. Die Werkhalle ist üblicherweise als kalte Halle ausgebildet, die im Gegensatz zu den Büroflächen gering beheizt wird (ca. 16 °C). Die Hallengrundfläche ist ein wichtiges Kriterium zur Anwendung unterschiedlicher Vorschriften. So werden beispielsweise Hallen bis 200 m2 in der Industriebaurichtlinie bzw. der DIN 18230 mit einfacheren Forderungen zum Brandschutz belegt. In den Beispielen wird vor allem das Zusammenwirken von Tragwerk, Ausbauteilen, Hülle und gestaltender Idee aufgezeigt. Dabei wird erläutert, wie sich aus einem Stahltragwerk ein Gebäude mit einer ansprechenden Hülle entwickelt, das die Fügungslogik und klare Geometrie des Stahlbaus herausarbeitet.
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