Tragwerksentwurf Transport, Montage
29 Montage einer Stahlkonstruktion am Tiefenbachkogel (BIG 3), Österreich 30 Anhängelasten in Abhängigkeit der Auslegung eines 35 t Autokrans 31 Zulässige Abmessungen und Gesamtgewichte für beladene Straßentransportfahrzeuge 29
Transport und Montage Ebenso wie der Lastabtrag im Tragwerk bestimmen auch Einflüsse aus Montage und Transport die Gestalt einer Stahlkonstruktion und ihre Detailausbildung. Schon während der industriellen Vorfertigung der Stahlbauteile findet eine Vielzahl von Transportvorgängen statt, deren Begrenzungen für Gewicht und Abmessungen jeweils stark von der Ausstattung der ausführenden Firma abhängen. Die frühzeitige Berücksichtigung der auf der Baustelle und in der Produktion vorhandenen Randbedingungen gewährleisten eine sinnvolle Elementierung der Gesamtkonstruktion und eine angemessene Gestalt in der Detailausbildung. Bei der Werkstattplanung, die in der Regel im technischen Büro des Stahlbaubetriebs erfolgt, werden die Vorgaben der Architektur und der Tragwerksplanung auf die spezifischen Randbedingungen der Produktion und des Bauablaufs hin angepasst. Dies kann zu erheblichen Abweichungen im Erscheinungsbild der Konstruktion und in der Lastabtragung führen. Werkstattzeichnungen sind daher stets von den Planern zu prüfen und freizugeben, gestalterisch wichtige Punkte wie beispielsweise die Art der Profile und deren Fügung bereits im Leistungsverzeichnis präzise zu definieren. Für die Festlegung der wirtschaftlichsten Transporte sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen. Insbesondere ist darauf zu achten, dass eine Wechselwirkung zwischen der Bauteilgröße beim Transport nach Abschluss der Werkstattfertigung und den Hebezeugen auf der Baustelle besteht. Für Transport- und Montageabläufe sind daher immer Varianten zu untersuchen. Die Grenzen für die Ausführbarkeit und die Wirtschaftlichkeit bezogen auf die Größe von Einzelelementen der Konstruktion werden in der Regel durch die Be- 31
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schränkungen der StVZO hinsichtlich Abmessungen und Gesamtgewicht eines Straßentransportfahrzeuges erreicht. Aufgrund des hohen Vorfertigungsgrades bis hin zum bereits aufgebrachten Korrosionsschutz sind nachträgliche Änderungen an bereits auf der Baustelle angelieferten Bauteilen nur sehr begrenzt möglich und mit erheblichem Mehraufwand und Verlust an Qualität verbunden. Im Stahlbau ist daher auf eine detaillierte und sorgfältige Planung bis hin zur Festlegung der Anschlagpunkte und Hebezeuge zu achten. Auf die Baustelle transportierte Bauteile sollten idealerweise direkt unter dem Hebezeug angeliefert und ohne Zwischenlagerung an den Einbauort gehoben werden. Bei Schraubverbindungen auf der Baustelle ist darauf zu achten, dass die Schraubenbilder eines Knotenpunktes jeweils mit einer möglichst geringen Anzahl gleicher Schrauben (Schraubendurchmesser, Schraubengüte) ausgeführt werden, um den Montageaufwand zu minimieren und Verwechslungen bei der Montage vorzubeugen. Baustellenschweißstöße sind möglichst zu vermeiden. Sind sie unvermeidbar sollte bereits bei der Planung und Festlegung der einzusetzenden Stahlgüten ein Schweiß-
fachingenieur hinzuzugezogen werden. Der Berücksichtigung und Eingrenzung von Bautoleranzen nach DIN 18201, DIN 18202 und DIN 18203 kommt im Zusammenhang mit der Planung von Montageabläufen eine hohe Bedeutung zu. Es ist darauf zu achten, dass die zulässigen Toleranzen konstruktiv ohne Zwängungen aufgenommen werden können. Die im Stahlbau mögliche Präzision in der Fertigung von Bauteilen kollidiert auf der Baustelle häufig mit der geringeren Genauigkeit von Bauteilen aus Stahlbeton oder Holz. An der Schnittstelle zwischen Stahlbau und anderen Gewerken müssen daher stets größere Maßungenauigkeiten eingeplant und ausgeglichen werden. Dies gilt insbesondere im Bereich der Fundamentierung von Stahlbauteilen. Neben der Berücksichtigung der Montageabläufe wird bei der Entwicklung von Stahlkonstruktionen häufig auch eine Planung der Demontage gefordert. Lösbare Klemm- und Schraubverbindungen in den Montagestößen und eine gute Zugänglichkeit der Anschlüsse ermöglichen einen mehrfachen Auf- und Abbau. Ein möglicher Verschleiß in den Verbindungsteilen bei wiederholtem Auf- und Abbau ist bei der Planung zu berücksichtigen.
Zulässige Abmessungen und Gesamtgewichte für beladene Straßentransportfahrzeuge nach §§ 32 und 34 StVZO Straßentransporte ohne besondere Genehmigung
Schwer- und Spezialtransporte
Fahrzeuge mit 2 Achsen
Fahrzeuge mit über 2 Achsen
Sattelkraftfahrzeuge
Lastzüge
mit Jahresdauer- mit Einzelfahrtgenehmigung genehmigung
Länge [m]
12,00
12,00
15,501
18,00
25,00
> 25,00
Breite [m]
2,50
2,50
2,50
2,50
3,00
> 3,00
Höhe [m]
4,00
4,00
4,00
4,00
4,00
> 4,00
Gesamtgewicht [t] 16,00
22,00
40,00
40,00
40,002
> 40,00
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nach Euro-Norm 16,50 m 42,00 t für unteilbare Lasten
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