Der Homberger 2022 10

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A44 - Weitere 4 Jahre Verkehrsprobleme?

Als 'Der Homberger' in seiner Ausgabe 10/11 2017 diese Überschrift wählte, hätten wir nicht geglaubt, dass im Jahr 2022 -5 Jahre später- sich diese Frage erneut stellen würde. Zwar haben sich die Rahmenbedingungen in dieser Zeit verändert. Der Ostabschnitt wurde am 14. April 2018 für den Verkehr freigegeben, die Brücke über die Anger wird im November 2022 fertiggestellt sein. Aber das grundlegende Problem der Abwasserführung im Westteil ab Lilienstraße bis zur A3 ist und die Entwässerung sind aus Sicht des BUND immer noch nicht zufriedenstellend gelöst. Das Regenrückhaltebecken, das inzwischen statt Folien- einen Betonboden (hoher Grundwasserstand) bekommt, soll große anfallende Wassermengen bei Starkregen aus diesem A44 Autobahnteilstück auffangen, damit es am Unterlauf der Anger nicht deswegen zu Überschwemmungen kommt. Es darf nämlich immer nur eine bestimmte Menge Wasser (max. 68 l pro Sekunde) in den Homberger Bach abgegeben werden. Der Planfeststellungsbeschluss durch die Bezirksregierung ist bisher noch nicht erfolgt. Von der DEGES muss jetzt letztendlich nach so vielen Jahren der Nachweis erbracht werden, dass durch den Autobahnbau keine neuen Gefahren für das Grundwasser und bei Hochwasser geschaffen werden.

Die Zufahrt beim Weiterbau wird vorrangig über die Angertalbrücke oder über den Füstingweg mit der Baustrecke am Häuschen erfolgen müssen. Lärmbelästigungen und Verkehrsbehinderungen bei der Anfahrt sind weitestgehend zu vermeiden, damit die Verkehrssituation in Homberg nicht

noch weiter verschlechtert wird. Das muss die DEGES bei ihren Ausschreibungen für den Weiterbau berücksichtigen. Der Lärmschutz von der A44 Richtung Homberg-Nord ist ein weiterer wichtiger Punkt, den es gilt durchzusetzen. Lärmschutzwände und Flüsterasphalt sind dabei Mindestforderungen. Unverständlicherweise ist das bisher bei den Planungen nicht genügend berücksichtigt.

Viele Homberger Bürger würden immer noch den Weiterbau grundsätzlich verhindern. Hier hat jedoch, genau wie 2017 vorhergesagt, der Verkehrsdruck durch die Öffnung des Ostabschnittes in der Hofermühle und in Homberg immens zugenommen. Da bei erhöhtem Verkehrsaufkommen auch mit mehr Unfällen zu rechnen ist, wird hier eine Schwachstelle der L422 deutlich. Es gibt keine unmittelbare Ausweichstrecke zu einer evtl. Unfallstelle. Eine fer-

tiggestellte Autobahn wäre hier eine Möglichkeit das Nadelöhr Homberg zu umfahren. Das daneben auch die Verkehrsdichte auf der L422 abnehmen würde, ist für die Anwohner ein angenehmer Effekt. Im Umkehrschluss wird der Teil von Homberg Nord in der Nähe der Autobahn einer stärkeren Lärmbelästigung ausgesetzt sein, so dass hier Lärmschutzmaßnahmen dringend erforderlich sind.

Die Bewohner und Firmen der Städte Velbert, Heiligenhaus und Essen Süd hätten dagegen durch eine fertige A44 einen verbesserten Anschluss an die Metropole Düsseldorf.

Zurzeit plant die DEGES mit einer Fertigstellung in 2025. Nach den Erfahrungen der letzten Jahre dürfte sich das aber weiter hinauszögern und dann, 'siehe Überschrift'. H.Frericks

10/2022 11/2022
© DEGES

Themen

Aktuelles

Informationen zu Vorgängen und Vorhaben 2

Öffnungszeiten der Jugendarbeit 3

Frauenkleiderbörse – ein Neuanfang 3

Brücke am Haus Anger 4

Neues von den Stadtwerken 4

Förderverein mit neuem Vorstand 4 Sankt Martin ist zurück 5

Vorfreude ist die beste Freude 6

Hombergs 'Lebender Adventskalender' 6 Update – Tempo runter in Meiersberg 7

Buchvorstellung

Anna Ruhe: Die Duftapotheke 7 Dorfleben - Aktuelles

Kunst im Leerstand 8 Oh Schreck, der Bach ist weg 9 Apfelernte 9

Neuer Schiedsmann Homberg/Meiersberg 11 'Jacobustreff 55 plus' ist 20 Jahre alt 12

Geschickt gärtnern im Klimawandel (Teil 1) 13 Impressionen

Herbstimpressionen 14

Kinderseite

Porträt

Salzmalerei 15

Katarina Herold 17 Die (Homberger) Landfrauen stellen sich vor 18 Gut Zehnthof 19 Horst Borth 20 Elisabeth Weber 22

Bürgerverein Homberg Termine 24

TuS Homberg

Beim Family OCR gibt es freie Plätze 26

Geräteturnen - Danke für 13 Jahre als Trainerin 26 Mannschaftswettkampf 25.09.2022 27

Rückblick

Schlager aus der Zeit des Wirtschaftswunders 28 Das ökumenische Gemeindefest 29

Jens Heinrich Claassen – Klaviercomedian 30 20. Homberger 'Dreck-weg-Tag 31

Informationen zu Vorgängen und Vorhaben (Stand 07.10.2022)

1. A44 Weiterbau Westabschnitt

Bild der Angertalbrücke vom 05.10.2022 Blick Richtung Heiligenhaus. Die eigentlichen Brückenarbeiten sind beendet. Allerdings sind bis jetzt nur die Brücke und 50 m rechts und links davon fertiggestellt. Die Anschlussarbeiten A44 Ost an die Brücke und weiter in Richtung 'Am Häuschen' werden vermutlich in einem Verfahren mit dem weiteren Projekt bis zur A3 ausgeschrieben. Dann können Erdbewegungsmengen sinnvoller verteilt werden. Da das Projekt Regenrückhaltebecken A44 Brachter Straße aber immer noch nicht abgeschlossen ist, wird das noch einige Zeit dauern!!!

Redaktionsteam: Petra Baierl, Helmut Frericks, Jarno Gier, Corinna Mathy, Sabrina Mohr, Hermann Pöhling, Martina Schiller, Heinz Schulze, Anika Sommer-Plätke, Ulla Stahl

Layout: Ellen Bosdorf-Schmidt

Redaktionsschluss: 04.12.2022 - Erscheinen: zweimonatlichDruck: flyeralarm - Auflage: 2.500 Exemplare

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos sowie für deren Richtigkeit übernimmt der Herausgeber keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Texte spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Nicht gekennzeichnete Bilder wurden von der Redaktion gestellt.

2. Regenrückhaltebecken A44 Brachter Straße Kein neuer Sachstand (Bez.Reg. Düsseldorf Pressestelle)

3. Wiederaufbau 'Frischmarkt' Die Abrissarbeiten des Gebäudes schreiten weiter voran. Auf der Bezirksausschusssitzung am 16.08.22 wurden einige Gedanken ausgetauscht. So könnte der zu planende Markt die nötige Größe bekommen, wenn die angrenzenden Pavillons abgerissen und die se Grundstücke mit eingeplant würden. Aber für konkrete Überlegungen und Planungen ist die Situation (Eigentumsverhältnisse, Investor) zur Zeit noch zu unklar.

Impressum Herausgeber: Homberger Verein zur Förderung von Bürgerinteressen e. V. Anschrift der Redaktion: Ostring 2, 40882 Ratingen, Tel.: 02102 895161 E-Mail: homberger@gmx.de - Internet: www.derhomberger.de

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der Ausgabe 10/2022 - 11/2022
Editorial

Öffnungszeiten der Jugendarbeit in Homberg außerhalb der Ferien

Dienstag

Café du Nord / Konficafé

15:00 - 20:00 Uhr

Lutherhaus / Café ab 12 Jahren

Es sind alle willkommen, die Spaß haben wollen. Ein ansprechendes Programm wird angeboten oder mit den Besuchern gemeinsam geplant.

Ansonsten: Musik hören, Kicker, Tischtennis, Billard, Carrom usw. spielen, oder einfach nur abhängen.

Workout + Yoga/ Entspannung 19:00 Uhr

Lutherhaus / Saal ab 12 Jahren

Donnerstag

Zwackelclub 15:00 - 17:00 Uhr Lutherhaus / Café für 6 - 12-jährige

Freitag

Abendcafé 18:00 - 01:00 Uhr Lutherhaus / Café Ab 12 bzw. 16 Jahren

Aktionen / Events

27.10. 17:15 Uhr

Planungstreffen für den neuen Skaterplatz am Füstingweg

Sprechstunde der Jugendleiterin Larissa Bussmann nach Absprache: 0157 50718539 Larissa-Bussmann@web.de

20.10. Schneppersdelle Raketenspiele & Slime herstellen 27.10. Halloween Kostümparty & Verstecken/ Fangen Spiele 03.11. Waldbingo & Airbrush Tattoos 10.11. Karaoke/Singstar & Herbstbasteln 17.11. Schneekugeln herstellen & Kinderspiele des Jahres 24.11. Weihnachtsbasteln Teil 1 01.12. Weihnachtsbasteln Teil 2 08.12. Plätzchen backen und verzieren & Bügelperlen Schlüsselanhänger 15.12. Weihnachtskekshäuser bauen während Adventsfeier 22.12. Schrottwichteln

Bis 22:00 Uhr sind jüngere Besucher herzlich willkommen. Danach ist das Abendcafé für 16-jährige und ältere Besucher weiter geöffnet. Jede Woche wird lecker gekocht oder gegrillt. Zudem werden bis 22:00 Uhr verschiedene Aktionen angeboten.

Das Abendcafé findet auch in den Ferien statt

Ende Oktober: Gruselevent

Für nähere Infos und/oder Anmeldungen sprecht uns bitte an.

Café du Nord / Konficafé

17:00 - 20:00 Uhr Lutherhaus / Café ab 12 Jahren

Frauenkleiderbörse – ein Neuanfang

Kennen Sie die dicke Dame noch?

Viele Jahre war sie das Logo der Frauenkleiderbörse, die zweimal im Jahr in den Räumen des Homberger Treffs stattfand. Nach langjähriger Pause soll am 11. Februar 2023 ein Neuanfang gewagt werden. Hierfür werden Interessenten gesucht. Als Verkäufer und als Käufer befinden Sie sich auf jeden Fall auf der Gewinnerseite:

- Sie leisten einen Beitrag zu Nachhaltigkeit.

- Sie sparen in schwierigen Zeiten.

- Sie haben die Gelegenheit Ihre Kleidung modisch aufzupeppen.

- Sie erleben einen gemütlichen kommunikativen Abend.

Machen Sie mit und durchforsten Sie Ihren Kleiderschrank. Damit abgeschätzt werden kann, ob ausreichendes Interesse besteht melden Sie sich bitte bis zum 1. Dezember 2022 bei Elisabeth Stox, estox@web.de, Tel. 02102 895560 oder Petra Baierl, thbaierl@gmx.de

Falls Sie nur einkaufen wollen, suchen Sie in der nächsten Ausgabe des Hombergers nach der dicken Dame. Sie verrät Ihnen Genaueres.

Sprechstunde des Jugendleiters Uwe Reuning nach Absprache:

3Der Homberger 10-11/2022 Aktuelles
02102 /9977499 0178 3307484 uwereuning@gmx.de

Brücke am Haus Anger

Die gute Nachricht vorweg: Bald kann es wohl losgehen, denn es gibt einen Anbieter für die notwendigen Arbeiten! Weniger gut ist, dass es rund 4x so teuer wird wie gedacht. Ursprünglich ist die Verwaltung von einem Gesamtbudget von 51.600,00 € ausgegangen, rund 33.400 € waren schon zur Seite gelegt.

"Durch die größere Planungstiefe, den statischen Erfordernissen und der allgemeinen festzustellenden Baupreisentwicklung ist letztendlich ein submittierter Angebotspreis in Höhe von 218.889.08 € festzustellen. Demnach ergibt sich eine Differenz zu den verfügbaren Finanzmitteln von ca. 190.000,00 €, die für die Beauftragung und damit Herstellung der Stahlbrücke bereitgestellt werden müssen. In dieser Summe ist ein geringer Anteil für Unvorhergesehenes vorgesehen."

Dies teilte die Verwaltung dem Rat mit - und der stellte das Geld am 20. September aus liquiden Mitteln überplanmäßig bereit. Hermann Pöhling

Neues von den Stadtwerken

In unserer Juni-Ausgabe berichteten wir über die sog. Mini-PV-Anlagen, die aus einem oder zwei Photovoltaikmodulen bestehen und am Balkon, an der Hausfassade, auf der Garage oder einer anderen geeigneten Stelle angebracht werden können. Sie erzeugen bis zu 270 kWh Strom pro Jahr je Modul und unterstützen damit den Betrieb von Haushaltsgeräten wie Fernseher oder Kühlschrank.

Die Stadtwerke Ratingen (SWR) sprachen u. a. von einfacher und schneller Montage, räumen jetzt aber ein, "dass aktuell ein Engpass bei den Halterungen und der Energiesteckdose auf Seiten unseres Kooperationspartners Brenner Energie GmbH besteht. Wir bedauern, dass wir besagtes Zubehör derzeit also nicht kurzfristig mitliefern können. Allerdings findet man online zahlreiche Angebote für diverse Halterungen und Energiesteckdosen. Es ist also durchaus möglich, die gelieferten Anlagen mit etwas Eigeninitiative und wenigen Handgriffen in Betrieb zu nehmen." Das dürfte aber nicht jedermanns Sache sein!

Was wir sonst noch erfuhren: Zum Energiesparverhalten der Bevölkerung könnten aktuell keine Aussagen speziell auf den Stadtteil Homberg bezogen gemacht werden. Allerdings sei im gesamten Netz der SWR schon ein sichtbarer Rückgang beim Gas- und Stromverbrauch festzustellen. Hermann Pöhling

Förderverein mit neuem Vorstand

In unserer vorigen Ausgabe berichteten wir ausführlich über das Naturschutzgebiet Sandgrube Homberg, das im Verborgenen inmitten von Homberg aus der ehemaligen Sandgrube Liethen entstand. Und über den Förderverein, der sich seit Jahren dafür einsetzt, dass die Sandgrube als Naturschutzgebiet erhalten bleibt und nicht eines Tages mit Müll verfüllt wird.

Am 7. September fand nun (mit Corona-Verspätung) wieder eine Mitgliederversammlung statt – mit dem sehr erfreulichen Ergebnis, dass ein neuer Vorstand gewählt werden konnte! Man kann ohne Übertreibung von einem Generationswechsel sprechen, denn mit Sabrina Mohr (Vorsitzende) und Maik Langner konnten zwei junge Menschen für die Vorstandsarbeit gewonnen werden. Sie wohnen schon viele Jahre in Homberg und sind unserem Ortsteil sehr verbunden. Hubert Gamsjäger wurde übrigens erneut in den Vorstand gewählt, womit die nötige Kontinuität gewährleistet ist. Dr. Hubert Bosch und Hermann Pöhling stellten sich nicht mehr zur Wahl, bleiben dem Verein natürlich als erfahrene Berater erhalten. Hermann Pöhling

Förderverein Naturschutzgebiet Sandgrube Homberg e. V. Vorstand: Sabrina Mohr (Vors.), Hubert Gamsjäger, Maik Langner E-Mail: Foerderverein-NSG-Sandgrube-Homberg@gmx.de

4 Aktuelles
von links nach rechts: Hubert Gamsjäger - Sabrina MohrMaik Langner

Nach langer Pause darf dieses Jahr endlich wieder Sankt Martin in Homberg gefeiert werden. Gestartet wird mit der beliebten Fackelausstellung. Die mit viel Fleiß und Herzblut gebastelten Kunstwerke der Kinder können am 11.11.2022 von 17:00 – 18:30 Uhr in den Räumen der Grundschule bestaunt werden. Für das leibliche Wohl wird ebenfalls gesorgt.

Am Montag, den 14.11.2022 findet ab 17:15 Uhr der Martinsumzug statt. Gemeinsam geht es von der Mozartstraße bis zur Grundschule. Bitte beachten Sie, dass zunächst die Grundschüler im Klassenverband, sprich ohne elterliche Begleitung oder Geschwis terkinder, starten. Wer möchte ist herzlich willkommen, sich hinten dran zu hängen und am Ende dem Treiben durch das Schultor eintretend beizuwohnen.

Wertmarken für die Sankt-Martins-Tüten gibt es vom 30.09.29.10.2022 bei der Post 'JoSchänk' und in der Getränkewelt Homberg jeweils zu den bekannten Öffnungszeiten. Zusätzlich am Eingang der CMS vom 18.-20.10.2022 jeweils von 14:00 – 16:00 Uhr. Die Wertmarken können am 14.11.2022 ab 17:00 Uhr auf dem Schulhof der CMS gegen eine Tüte mit Leckereien eingetauscht werden. Wer zudem noch etwas spenden möchte, findet die Spendenboxen neben den genannten Stellen in den hiesigen Apotheken, in der Reinigung, bei Bruhy, beim Athen Grill oder in der Bäckerei Droste. Gewinn und Spenden kommen dem Förderverein der Christian-Morgenstern-Schule zugute. Sabrina Mohr

5Der Homberger 10-11/2022 Aktuelles
Sankt Martin ist zurück an der Christian-Morgenstern-Schule
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Vorfreude ist die beste Freude!

Am Sonntag den 11. Dezember (3. Advent) findet um 17 Uhr in der Hornberger Christuskirche ein großes Advents- und Weihnachtskonzert statt. Vokal und Instrumentalsolisten präsentieren ein abwechslungsreiches Programm aus alter und neuer Zeit. Den Auftakt bildet das bekannte Adventslied 'Macht hoch die Tür, die Tor macht weit'. Drei Gesangssolisten musizieren im Wechsel mit der Gemeinde, unterstützt vom Chor der Christuskirche und der Romantischen Orgel.

Eigens für dieses Konzert wurde ein Kompositionsauftrag für eine Adventskantate an den Leverkusener Kirchenmusikdirektor Michael Porr vergeben. Gespannt sein darf man auf ein Werk, das vertraute Adventstexte mit neuzeitlicher Dichtung kombiniert. Die Ausführenden sind Dorothea Wessel (Sopran), Kerstin Enzweiler (Alt), Carsten Siedentop (Bass) sowie das Homberger Barock-Ensemble unter der Leitung von Ulrich Cyganek. Ein Instrumentalkonzert über Advents- und Weihnachtslieder für Flöte, Streichquintett und Orgel von Karl Josef Jonkisch, bildet die Überleitung zur abschließenden Weihnachtskantate BWV 151 'Süßer Trost, mein Jesus kommt', von Johann Sebastian Bach. Das Werk ist in Bachs drittem Amtsjahr als Leipziger Thomaskantor im Dezember 1725 entstanden und gibt ganz allgemein der weihnachtlichen Freude Ausdruck, die mit dem Kommen Jesu verbunden ist. Der Eintritt ist frei, jedoch wird am Ausgang um Spenden gebeten. Ulrich Cyganek

Hombergs 'Lebender Adventskalender' bewegt unser Dorf

Diese wunderbare Tradition der nummeriert, geschmückt und beleuchtet gestalteten Fenstern/Türen wird auch in diesem Dezember unser Dorf NOCH schöner machen. Nach 10 Jahren haben Alina und Carsten Isermann die Organisation dieser Initiative unserer beiden Kirchengemeinden Ratingen-Homberg übernommen und bedanken sich hiermit herzlich bei ihren Vorgängerinnen. Die junge Familie lebt seit 2020 mit Töchterchen Katharina in Homberg und möchte die gute Dorfgemeinschaft hier eben auch mit der Aktion 'Lebender Adventskalender'weiter stärken, fördern, wachhalten und sozusagen das Dorf bewegen

Auch wenn nicht – wie in der Vor-Coronazeit – die Begegnung mit den Hausbewohnern möglich ist, kann man doch beim abendlichen Rundgang mit anderen ins Gespräch kommen. Mir selbst, als Schreiberin dieser Zeilen und Fotografin der geschmückten Fenster 2021, ist dies jedenfalls mehrfach so ergangen: man tauschte sich mit bekannten und fremden anderen Menschen, die unterwegs waren, über Betrachtetes auf den winterlichen Straßen Hombergs aus. Manchmal suchte man dann zusammen die nächste Adresse und ging ein Stück des Weges gemeinsam. Die 24 'Türchen' des besonderen Adventskalenders wollen ja auch erst einmal entdeckt werden.

Der Aufruf zur Teilnahme ist bereits in der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde erfolgt. Per Aushang und in den Gemeindebriefen der Kirchen wird es dann auch die Adressenliste geben, so dass man sich ab 1.12.2022 zusätzlich mit diesen speziellen Zielen auf den Weg durch unser schönes Homberg machen kann. Martina Schiller

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Aktuelles
© Pixabay, Rico

Update – Tempo runter in Meiersberg

Wie wir in der vorletzten Ausgabe (06/07 – 2022, S. 3) berichtet haben, kämpfen die Anwohner des Ortsteils Meiersberg bereits seit 2014 für ein Tempolimit von 50 km/h für die Ortsdurchfahrt, die zur beliebten Rennstrecke geworden ist. Nachdem sich letztendlich auch die CDU nach einem Ortstermin dafür ausgesprochen hatte, sich für eine Temporeduzierung in Zusammenarbeit mit den anderen Parteien stark zu machen, folgte dem vorsichtigen Optimismus am 15.09.2022 zunächst die große Ernüchterung.

Die Verwaltung hat in der Sitzung des Mobilitätsausschusses mit Mitteilungsvorlage 281/2022 mitgeteilt, dass eine Temporeduzierung "nicht begründet werden kann und die rechtlichen Voraussetzungen für die Geschwindigkeitsreduzierung auf 50 km/h nicht gegeben sind." Scheinbar muss es erst richtig knallen und Verletzte oder gar Tote geben, wie es tragischerweise am Altenbrachtweg der Fall war, so die Anwohner. Aber die Meiersberger wären nicht die Meiersberger, wenn sie so einfach aufgeben würden. Der Kampf geht weiter. Sabrina Mohr

Buchvorstellung: Die Duftapotheke

Ich stelle heute die Bücherserie 'Die Duftapotheke' von Anna Ruhe vor. 'Ein Geheimnis liegt in der Luft' ist das erste Buch der Serie der Autorin. Anna Ruhe wurde in Berlin geboren und studierte Kommunikationsdesign und Illustration und arbeitete einige Jahre als Grafikdesignerin in großen und kleinen Designbüros. Mit dem Schreiben begann sie nach der Geburt ihrer zwei Kinder. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Berlin.

In dem ersten Buch der Duftapotheke geht es um die 13 Jährige Luzie, die seit kurzem, zusammen mit ihrem 5 Jährigen Bruder Benno und ihren Eltern, in der Villa 'Evie' wohnt. Das erste, was Luzie auffällt, ist der seltsame Geruch, der nirgendwo hinzuführen scheint – es riecht nach tausend Dingen gleichzeitig. Doch als Luzie einen Schlüssel in einer Bodendiele findet und dadurch die Duftapotheke entdeckt, traut sie ihren Augen nicht. Überall reihen sich Duftflakons mit blubbernden und schillernden Flüssigkeiten. Zusammen mit ihrem Bruder Benno und dem Nachbarsjungen Mats geht sie dem nach. Doch, ob das so eine gute Idee ist, stellt sich noch heraus. Denn besonders ein Flakon wäre lieber für immer verschlossen geblieben. Ein magisches Leseabenteuer! Corinna Mathy Viel Spaß beim Lesen!

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(Erschienen bei ARENA, ISBN 978-3-401-60308-7)

7Der Homberger 10-11/2022
Aktuelles / Büchervorstellung

Kunst im Leerstand: Kunstgalerie im Arkadenhof

Das Homberger KreativAtelier von Pauline Kugler ist mit ihren Künstlerkolleginnen Gabriele Funk, Hannelore Kicken und Eva Koch sehr aktiv.

Pauline Kugler organisiert und führt die Kunstgalerie Arkadenhof in Ratingen ab dem 01.10.22-31.12.22. Für die Kunst im Leerstand hat sie folgendes Projekt entwickelt: ART.Projekt 'Künstler helfen Künstlern'. Das Projekt erfährt Unterstützung durch das Bürgermitwirkungsbudget, Innenstadtbüro Ratingen. Wir danken dem Eigentümer herzlich für die Bereitstellung seiner Räume für die Kunstgalerie im Arkadenhof.

Folgende Ausstellungen sind geplant:

22.10.-30.10.22 THE ARTS Association NRW, ein Zusammenschluss von Künstlern aus NRW die sich zum Ziel gesetzt hat, einen Teil des Verkaufserlöses für die Ukraine-Hilfe zu spenden.

01.11.-14.11.22 Gemeinschaftsausstellung des Fotoclubs Ratingen 'ImFokus' und Künstler der Gruppe 'auf dem Weg'

16.11.-20.11.22. Kreativmarkt (Künstler des KreativAteliers und Teilnehmer der Workshops)

21.11.-28.11.22. Ausstellung der Künstlergruppe 'Farbenrausch' und Workshop teilnehmer

03.12.-31.12.22. Ausstellung: 'Faszination Märchenwelten' Eine individuelle Auseinandersetzung und die künstlerische Umsetzung des Traditionsgutes verschiedener Märchen

Über viele Kunstinteressierte neugierige Besucher freut sich das Organisationsteam. Brechen Sie auf um Kunst lebendig neu zu Entdecken. Bei Kaffee und Keks füllen Sie den Begegnungsraum mit guten Gesprächen.

In der ersten Novemberhälfte werden in den Räumen des Arkadenhofs neben Gemälden und Skulpturen auch Fotografien des Ratinger Fotoclubs 'ImFokus zu sehen' sein. Drei der ausstellenden Fotografen kommen aus Homberg: Bernd Klemm, Siegfried Klodt und Martina Schiller.

Weitere Informationen erteilt Frau Kugler, Tel: 0173 990 1931

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8 Dorfleben

Oh Schreck, der Bach ist weg

Meine Tochter liebt das Wäldchen und den darin verlaufenden Steinhauser Bach. Gerade im Frühjahr und Sommer ist es immer wieder schön dort und es ergeben sich tausend Möglichkeiten. Im Frühjahr nach dem Starkregen haben wir Schaufel und Spaten mitgenommen und den kleinen Bach von Laub und Schlamm befreit, sodass 'die Tiere wieder genug Wasser haben'. Als wir dann feststellten, dass im Laufe des Sommers immer weniger Wasser vorhanden war. Hieß es auf einmal "Oh Schreck, der Bach ist weg!"

Wie erklärt man einer 6-jährigen altersgerecht was da gerade passiert. Und warum es passiert.

Zunächst einmal machten wir uns mit der lieben Sabrina Mohr von Waldgeflüster (www.waldgefluester-naturpaedagogik.de) auf den Weg und suchten nach der Quelle eben dieses Baches. Auf dem Weg dorthin entdeckten wir immer mal wieder kleine Pfützen im Bachbett. Annmarie war beruhigt, dass das Wasser nicht ganz versiegt war. Aber dennoch kam die Sorge, dass Pflanzen und Tiere nicht genug Wasser bekämen. Wir sahen schwirrende Mücken und entdeckten Rehspuren an Stellen wo noch etwas Wasser war. Aber die Quelle fanden wir leider nicht. Genauso wenig wie Wasser...

Und was soll man da schon sagen, der Klimawandel ist auch bei uns angekommen. In ganz Europa herrschte eine Trockenheit. Der Sommer 2022 bricht den Rekord der über 30 Grad Tage von 2003. Man kann von einer Zunahme von extremen Wetterverhältnissen sprechen. Dazu zählen Starkregen, Hagel, Sturm, Hitzewellen und lange Trockenzeiten.

Annmarie´s Fragen wurden zwar nicht komplett beantwortet aber immerhin hatte sie das Gefühl, dass die Tiere und die Pflanzen es schafften an Wasser zu kommen und nicht zu verdursten. Erst Wochen später kam sie wieder auf das Thema. Und zwar weil es unglaublich heiß war. "Mama, ich glaube das Wetter verändert sich!" Die Wespen waren ag-

Apfelernte

Am 07.09.2022 hieß es im Evangelischen Kindergarten 'Auf zur Schneppersdelle'. Gemeinsam mit vielen Eltern wurden dort jede Menge Äpfel geerntet und der ein oder andere natürlich auch direkt vor Ort probiert. Im Anschluss gab es ein gemeinsames Picknick. Die fruchtigen Schätze wurden sodann zum Grashof gebracht, wo am folgenden Freitag die mobile Mosterei aus Mettmann (www.mettmanner-mosterei.de) kam. Hierbei konnten die Kinder hautnah miterleben, wie aus den gesammelten Früchten Saft gepresst wurde.

Der Saft wird nun zu besonderen Anlässen in der Kita getrunken und kann in 3 l und 5 l Saftboxen ebenfalls in der Kita käuflich erworben werden. Den Apfelsaft gibt es ab sofort jeden Freitag während der Öffnungszeiten von 07:30 –16:30 Uhr in der Mozartstraße 37 zu kaufen. Sabrina Mohr

gressiv und selbst Mitte September hatten wir noch Temperaturen von 25 Grad und mehr. Dann kam der Starkregen und das Thema Wetter rückte wieder in den Fokus.

So versuchte ich meiner Tochter zu erklären was da mit unserer Erde gerade los ist. Und musste mich einmal mehr mit Begriffen wie Klimawandel, CO , Treibhauseffekt und Klimaschutz auseinandersetzen und auch darüber nachdenken... Letztlich ist es ein sehr komplexes Thema und es blieben viele Fragen offen, warum zum Beispiel nicht alle Länder auf der Welt mit machen und warum immer noch der Regenwald abgeholzt wird. Für ein Kind nicht nachzuvollziehen und um es mit Annmarie´s Worten zu sagen: "Ist doch kein Problem, das muss man einfach ändern!"

Und wir können verändern. Jeder einzelne von uns kann ein Klimaheld werden, in dem er zum Beispiel auf Plastik verzichtet, mehr mit dem Fahrrad fährt oder weniger Fleisch isst. Also lasst uns beginnen - für die Zukunft unserer Kinder! Anika Sommer-Plätke

9Der Homberger 10-11/2022 Dorfleben

Neuer Schiedsmann im Bezirk Homberg/Meiersberg

Der Rat der Stadt wählte vor ein paar Monaten Thomas Lepper zum neuen Schiedsmann für Homberg und Meiersberg. Die ehrenamtlich arbeitenden Schiedsleute versuchen, zivile Streitverfahren und auch kleinere Strafsachen zu schlichten, bevor sie vor Gericht landen. Ich besuchte ihn Ende September, um mehr zu erfahren, zu seiner Person, seiner Motivation, seinen Aufgaben.

Thomas Lepper wohnt in HombergSüd, er ist 59 Jahre alt, Diplom-Ingenieur, verheiratet und hat vier Kinder. Mit anderen Worten: ein gestandener Mann! Durch seinen Beruf ist er strukturiertes Denken und Handeln gewohnt, das passt gut zu seiner neuen Aufgabe. Juristische Vorkenntnisse hat er nicht, die sind auch nicht erforderlich. Neben Geschick in der Verhandlungsführung sollen Schiedsleute über Einfühlungsvermögen und Durchsetzungsvermögen sowie Schreibgewandtheit verfügen.

Als das Schiedsamt im Ratinger Schiedsamtsbezirk V (Homberg/ Meiersberg) neu zu besetzen war, konnten sich interessierte Personen beim Bürger- und Rechtsamt der Stadt Ratingen melden. Thomas Lepper war interessiert, wurde für eine fünfjährige Amtsperiode vom Rat gewählt und dem Amtsgericht Ratingen zur Bestätigung vorgeschlagen. Durch die Leitung des Amtsgerichts erfolgte anschließend die Vereidigung für dieses Ehrenamt. Wie bei anderen Ehrenämtern gilt, dass man es schon aus Überzeugung und gesellschaftlichem Engagement tun muss, finanziell lohnt es sich nicht!

Die Aufgabe der Schiedsperson umfasst die Durchführung von Schlichtungsverfahren nach dem Schiedsamtsgesetz NRW. Die Schiedsperson wirkt damit auf die außergerichtliche Streitschlichtung in bürgerlich-rechtlichen Streitigkeiten wie zum Beispiel bei Nachbarschaftsstreitigkeiten, aber auch bei Privatklagedelikten hin, etwa Hausfriedensbruch, Beleidigung, Verletzung des Briefgeheimnisses.

Ich frage: wie finde ich 'meine' Schiedsperson, wenn ich einen Streitfall vortragen möchte? Zuständig ist stets die Schiedsperson, in deren Bezirk die Gegenpartei wohnt. Das dürfte bei uns in den meisten Fällen Thomas Lepper sein. Sonst hilft ein Blick ins Internet auf die Website der Stadt Ratingen oder hier: https://www.schiedsamt.de/ buerger/meine-schiedsperson

In einfacheren Streitfällen kann man zunächst mal mit Thomas Lepper telefonieren. Er sagt, dass diese 'Tür- und Angelgeschäfte' form- und kostenlos seien. Da ließen sich manche Probleme schon im Vorfeld klären. Wer hingegen einen schriftlichen Schlichtungsantrag einreicht, muss zunächst einen Vorschuss zahlen, der die voraussichtlich entstehenden Kosten abdeckt – man sollte mit etwa 50 bis 100 Euro rechnen. Der Antrag muss neuerdings nicht mehr zwingend schriftlich mit Unterschrift eingereicht werden, sondern kann auch per E-Mail erfolgen. In dem Antrag sind Problem und Forderung zu schildern, z. B. 'die nachbarliche Hecke wächst auf das eigene Grundstück' und 'die Nachbarn sollen die Hecke regelmäßig zurückschneiden'. Daraufhin würde Thomas Lepper einen Verhandlungstermin ansetzen und beide Parteien vorladen.

Erfolgreich ist eine Verhandlung aus Sicht von Thomas Lepper, wenn sich beide Parteien mit seiner Hilfe einigen, etwa ihren Streit beilegen oder eine Verhaltensänderung zusagen. Das wird per Unterschrift besiegelt und ist rechtlich bindend! Thomas Lepper sagt, gut die Hälfte bis Zweidrittel aller bei einer Schiedsperson landenden Streitigkeiten würden erfolgreich beendet, schneller, kostengünstiger, einfacher als vor Gericht. Die anderen Streitfälle landen dann möglicherweise doch vor Gericht. Ich wünsche ihm beim Abschied erfolgreiches Wirken als Schiedsmann für Homberg und Meiersberg und nicht allzu viele Streitfälle. Hermann Pöhling

Kontaktdaten Thomas Lepper Mobil: 0178.3129132 Mail: thomas.lepper@schiedsmann.de

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11Der Homberger 10-11/2022 Dorfleben

'Jacobustreff 55 plus' ist 20 Jahre alt

Im April 2002 wurde der 'Jacobustreff 55 plus' von Helga Maria Isenberg und Bernhilde Holkenborg gegründet. Gerne schaut man nach nunmehr 20 Jahren zurück. Bernhilde Holkenborg ist am 30.12.2018 leider verstorben, sie bleibt aber mit ihrem liebevollen Wesen unvergessen. Anfänglich waren es 26 Mitglieder und mittlerweile sind es 37, die sich darauf freuen, eine gemeinsame interessante Zeit zu verbringen. Es ist eine Verbundenheit entstanden, die familiären Charakter hat.

Das Programm ist sehr vielfältig. Es gab eine Theatergruppe, einen Literaturkreis, einen Kegelclub, einen Fahrradclub sowie eine Wandergruppe unter der Leitung von Meinhard Trennhaus. Mit den Jahren haben sich die Angebote geändert. Es hängt viel davon ab, ob jemand die Leitung einer Gruppe übernehmen kann. So mussten die Fahrradtouren leider aufgegeben werden, weil Rainer Kopal, der diese leitete, wegzog. Auch der beliebte Literaturkreis, den Renate Matussek mit viel Engagement organisierte, kann leider aus Altersgründen nicht mehr angeboten werden.

Die von Gregor von der Heiden jährlich organisierten Reisen und Besichtigungen finden weiterhin großen Anklang. Die Orte sind immer sehr interessant. Egal, ob mit künstlerischem Anspruch in das Folkwang Museum, einer Führung bei der Rheinischen Post, der Teekanne oder Görlitz und in die Abtei Marienthal in Ostritz.

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Der Zusammenhalt ist immer groß, weil die Gemeinschaft im Vordergrund steht. Bei Kaffee und Kuchen wird viel gelacht, erzählt und das gemeinsame Erleben schafft auch viele Anekdoten, über die man gerne spricht.

Sogar Corona konnte der Gruppe nichts anhaben. Man hielt die Kontakte über WhatsApp aufrecht. Trotzdem ist man froh, dass diese Zeit vorbei ist, und man sich wieder persönlich treffen kann.

Zu erwähnen bleibt, dass die religiöse Orientierung der Menschen keine entscheidende Rolle spielt. Jeder der dabei sein möchte, ist willkommen. Na-

türlich steht man den kirchlichen Themen offen gegenüber.

Helga Maria Isenberg hat viel Unterstützung, u. a. durch Gisela und Peter Bilgeri, sodass ihr die Aufgaben immer noch viel Freude bereiten.

Wie die anderen Mitglieder freut sie sich auf jeden ersten Freitag im Monat, ab 15 Uhr im Jacobussaal der katholischen Gemeinde. Heinz Schulze

12 Dorfleben

Geschickt

Die bereits erfahrenen Auswirkungen des Klimawandels werden von Jahr zu Jahr zunehmen und immer stärker unseren Alltag beeinflussen:

Starkregen-Ereignisse, lang anhaltende Hitze- und Dürrezeiten im Sommer, zu wenig Niederschlag im ganzen Jahr, entsprechende Bodenaustrocknung bis in größere Tiefen, Absinken des Grundwasserspiegels, zeitweises Verbot der Trinkwassernutzung zum Gartenwässern.

Leider helfen Regenfälle und eigene Bewässerungsversuche auf ausgetrockneten harten Boden nichts gegen die Bodendürre, da das Wasser nicht einsickern kann. Das Auflockern und Offenhalten des Bodens ist keine geeignete Abhilfe, sondern fördert im Gegenteil die Austrocknung.

Dagegen hilft die Abdeckung der Bodenflächen mit Pflanzenwuchs wie Bodendeckern oder Unkraut. Immer wieder erneuern kann man eine Schicht aus Laub, Häcksel, Mulch oder Rasen- und Pflanzenschnitt. Eben-

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so ist eine Kiesschicht zwischen den Pflanzen hilfreich, wo es passt, da die hellen Steine das Sonnenlicht reflektieren und nach unten hin isolieren. Im zeitigen Frühjahr eingesäte Gründüngerpflanzen verbessern die Bodenqualität und damit die Speicherfähigkeit von Feuchtigkeit und Nährstoffen.

Wenn dennoch bewässert werden soll, möglichst nur in den frühen Morgenstunden oder nach Sonnenuntergang. Und dabei, wenn möglich, nur die Wurzelbereiche begießen. Besonders wichtig: Selten aber sehr ausgiebig und über einen längeren Zeitraum mit weichem Brausestrahl wässern. Erstens sickert nur dann das Wasser bis zu den Wurzeln in die Tiefe, zweitens werden die Pflanzen zur Wasser-Genügsamkeit erzogen und drittens wachsen die Wurzeln (auch des Rasens) deutlich länger und holen sich aus größeren Tiefen noch lange selbst Wasser.

Allerdings geht nichts über die Anpflanzung von 'standortoptimierten' Pflanzen, den neuen Zeiten angepasst. Hier kann man umdenken und Altbewährtes

durch trockentolerante Überlebenskünstler ersetzen. Dazu muss insbesondere die Art des Bodens geprüft und berücksichtigt werden und natürlich die Dauer der Sonneneinstrahlung. Verwendet man heimische, eher niedrige, Pflanzen, auch Teppichpflanzen statt Rasenflächen und nutzt geschickt die Beschattung durch höhere Stauden und Sträucher, ist schon viel erreicht.

Mittlerweile sind Ergebnisse vieler Pflanzungsversuchsanlagen zu den veränderten Bedingungen des Klimawandels im Internet und Buch-Veröffentlichungen zu finden. Martina Schiller

13Der Homberger 10-11/2022
gärtnern im Klimawandel (Teil 1) Dorfleben
© Pixabay, Jody Davis
14 Herbstimpressionen

Salzmalerei

Heute wollen wir mit Salz, Kleber und Wasserfarbe schöne Herbst- oder Halloweenbilder malen. Eurer Kreativität ist keine Grenze gesetzt.

Nehmt euch ein Stück Pappe und malt mit dem Bastelkleber ein Bild, danach streut ihr das Speisesalz drüber, sodass es am Kleber hängen bleibt.

Jetzt könnt ihr mit viel Wasser und wenig Farbe den Pinsel an das Salz halten. Das Salz zieht sich nun mit der Wasserfarbe voll und es entstehen ganz interessante Farbverläufe.

Vielleicht probiert ihr das Ganze auch mal mit gesammelten Blättern aus.

Viel Spaß beim Malen!

15Der Homberger 10-11/2022 Kinderseite

Katarina Herold - Ayurveda & Yoga in Homberg

Wenn von Yoga die Rede ist, haben viele einen indischen Guru vor Augen, der vor sich hin meditiert und vielleicht dabei den Kopf zwischen die Beine klemmt.

Wer sich aber damit befasst, wird einsichtig, dass entsprechend der Lehre die Harmonie zwischen Körper und Geist, eine wahre Heilmethode sein kann. Kaum jemand ist frei von Schlafstörungen, innerer Unruhe, Verdauungsbeschwerden, Gewichtsproblemen und Unwohlsein infolge von Leistungsdruck und Reizüberflutung. Man hofft auf die schnelle Heilung durch den Arzt, der aus dem reichhaltigen Sortiment die Pille heraussucht, um den Körper zu beruhigen. Aber kaum einem ist damit wirklich geholfen, denn die Pille beseitigt nicht die Ursache. Der Ansatzpunkt liegt sicherlich darin, seinen Körper besser wahrzunehmen und beweglich zu halten und den Geist und das Nervensystem durch Meditation und Atemübungen zu beruhigen und zu entschleunigen.

Jeder von uns kennt es, dass Gedanken, die nicht zu steuern sind, durch den Kopf jagen. Nur derjenige, der geübt ist, Ruhe einkehren zu lassen hat eine Chance diesem Übel entgegenzuwirken. Durch das Lernen, gesunde Routinen in den Alltag zu integrieren, behält man seine Energie, wacht morgens entspannt auf, kann die Verdauung regulieren und das Immunsystem stärken.

Katarina Herold strahlt diese positive Energie aus. Sie ist

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überzeugt davon, dass durch das methodische Lernen von Bewegungsabläufen, richtiges Atmen und Meditation die Menschen gestärkt werden können. Dies hat sie bei sich selbst und durch viele Rückmeldungen ihrer Übungsteilnehmer erfahren. Ihre Räumlichkeiten hat Katarina Herold in Homberg-Nord in der alten, unter Denkmalschutz stehenden Scheune an der Schneppersdelle 2a. Es ist eine Umgebung, die selbst schon Ruhe ausstrahlt.

Ihre Zuneigung zu den indischen Heilmethoden hat Katarina Herold durch das Studium von Ayurveda erweitert und gestärkt. Ayurveda befasst sich u. a. mit der gesunden Ernährung, Pflanzenheilkunde und einem zuträglichen Lebensstil. Die Beratung ist hier individuell und es gibt keine pauschalen Empfehlungen. Im Ayurveda sind Körper, Geist, Sinne und die Seele untrennbar miteinander verbunden. Laut Ayurveda ist in der Natur alles durch die 5 Elemente Raum, Luft, Wasser, Feuer und Erde gekennzeichnet. Jedes dieser Elemente bringt Eigenschaften mit sich, wie z. B. heiß, kalt, trocken, feucht, träge, beweglich. Sind eine oder mehrere Eigenschaften aus dem Gleichgewicht geraten, steuern wir mit dem Gegenteil dagegen. Die Ayurveda arbeitet also mit Gegensätzen. Essen wir lange Zeit zu trocken, können Beschwerden entstehen, die durch feuchte/ölige Nahrung besänftigt werden.

Es gilt also, alles in der Balance zu halten. Wir werden geschult wahrzunehmen, was unser Körper gerade braucht. Man lernt die Beschaffenheit der Nahrung kennen. Wie sie wirkt, erhitzend kühlend, trocknend oder befeuchtend. Thema ist auch die Zubereitung, so wirkt gekochte oder gedünstete Nahrung entlastend auf die Verdauung. Auch die Kombination von Nahrungsmitteln kann entscheidend für das Wohlbefinden sein. Schwierig können die Kombination von Milchprodukten mit Früchten, sauren oder salzigen Lebensmitteln, Fisch und Fleisch sein.

Die Lateiner sagten schon 'mens sana in corpore sano'. Diese Frage beantwortet auch unser Computer. Auf die Frage, was tun, wenn die Seele nicht mehr will, steht geschrieben: Yoga, autogenes Training, Meditation, Sport und Bewegung, Wahrnehmen sozialer Kontakte und Beachten einer vollwertigen Ernährung. Katarina Herold hilft uns diesen Weg zu beschreiten. Heinz Schulze

17Der Homberger 10-11/2022 Porträt

Porträt

Der ein oder andere hat sicher schonmal davon gehört oder kennt gar selbst jemanden, der bei den Landfrauen aktiv ist. Für alle anderen möchten wir den Verband einmal vorstellen. Der Rheinische LandFrauenverband e.V. feierte nämlich nächstes Jahr sein 75-jähriges Bestehen. Für ganz Ratingen und somit auch für Homberg gibt es den Ortsverband HubbelrathRatingen. Wieso Hubbelrath? Auf Grund der Größe und der direkt angrenzenden geologischen Lage hat man sich vor einiger Zeit dazu entschieden, die beiden Verbände zusammen zu legen. Aktuell gibt es knapp 170 Mitglieder.

Aber nicht nur Frauen, die auf einem Hof leben und arbeiten sind im Verband herzlich willkommen, sondern jeder mit einer gewissen Affinität zum Thema Landleben und Landwirtschaft. Selbst Männer werden, auch wenn es der Name zunächst nicht vermuten lässt, mit offenen Armen im Verein aufgenommen.

Vorsitzende des Ortsverbandes 'HuRa', wie er liebevoll genannt wird, ist Sigrid Rüttger aus Mettmann. 2. Vorsitzende ist Margret Cox-Papenhoff vom Gut Zehtnhof und stellvertretende Vorsitzende Irina Schreiber vom Forellenhof Schreiber hier in Homberg. Auch der Rheinische LandFrauenverband, der Dachverband, wird von

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einer Hombergerin repräsentiert: Jutta Kuhles, Vollzeitlandfrau auf dem Gut Arztberg, ist dort seit 2019 Präsidentin.

So vielfältig wie die Mitglieder, sind auch die Angebote des Vereins. Neben dem Schwerpunkt Kontakte zu knüpfen und (Land)Frauen und Männer zusammen zu bringen, bietet der Verein Bildungsangebote, wie die Qualifizierung zur Agrar-Bürofachkraft, jede Menge gemeinsame Unternehmungen, landwirtschaftliche Besichtigungen und Tipps unter Gleichgesinnten an. Sogar ein eigenes Sorgentelefon gibt es. Die diesjährigen Schwerpunkte sind 'Smarte Energie, Nachhaltigkeit und bewusste Ernährung'.

Kürzlich erst haben die Landfrauen einen gemeinsamen Ausflug zum Sackerhof der Familie Zimmermann nach Tiefenbroich

(www.sackerhof.de) unternommen, um sich dort einmal den Betrieb anzuschauen. Aber auch Cocktailabende und gemeinsames Herstellen von Weihnachtskränzen standen bereits auf der Tagesordnung. Regelmäßige Treffen sind in jedem Fall üblich, wenn nicht gerade irgendwelche Pandemien dazwischen funken.

Der Verband hatte zuletzt auf dem Ratinger Bauernmarkt einen eigenen Stand, an dem man sich bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen näher informieren konnte. Wer das verpasst hat, findet weitere Informationen unter www.rheinische-landfrauen.de oder kann sich direkt an landfrauenhura@gmail.com wenden.

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Die (Homberger) Landfrauen stellen sich vor

Idyllisch im Tal zwischen Homberg-Meiersberg und Heiligenhaus gelegen, findet man das Gut Zehnthof.

Kurt Papenhoff, der auf Gut Zehnthof das Licht der Welt erblickt hat, leitet den Hof bereits seit 1976. Den Reitbetrieb hat mittlerweile die Familie Elsiepen übernommen, aber genug zu tun gibt es dennoch, denn auf dem Zehnthof ist immer was los. So hegt und pflegt Herr Papenhoff zum Beispiel mit viel Herzblut seine knapp 2.500 m² große Streuobstwiese, auf der neben Pflaumen, Kirchen und Birnen an etwa 30 Bäumen viele verschiedene alte und neue Apfelsorten wachsen und gedeihen. Hier kommen gut und gerne mal über 500 kg Äpfel zusammen. Dass dies ein ganz besonderer Ort ist, erkannte auch Anwohnerin Kerstin Ehrenbogen, die das Habitat 2020 dem Netzwerk Streuobstwiesenschutz NRW für eine Auszeichnung vorgeschlagen hat. Die gab es auch prompt, denn die vorbildlich gepflegte Streuobstwiese ist ein ideales Zuhause für den mancherorts vom Aussterben bedrohten Steinkauz, Spechte und andere heimische Vogelarten und Insekten, die sich hier pudelwohl fühlen.

Ehefrau Margret Cox-Papenhoff ist vielen Hombergern u. a. sicher durch ihr Engagement bei den Homberger Feetz bekannt, wo sie 2. Vorsitzende ist und als Vorstandsmitglied den Ortsvereins der Landfrauen Hubbelrath-Ratingen (siehe auch S. 18). Zudem betreibt sie das Backhaus, in dem es auf Anfrage köstliches Sorten, wie das beliebte Steinofenbrot und leckeren Stuten gibt. Aber nicht nur zum Brot backen steht die schöne Räumlichkeit zur Verfügung. Man kann das Backhaus auch mieten und seine Feierlichkeiten auf dem Zehnthof ausrichten – auf Anfrage auch mit kulinarischer Unterstützung. So haben wir zuletzt beispielsweise unser Klassenfest bei schmackhafter Steinofenpizza auf dem Zehnthof gefeiert. Wer es romantisch-rustikal mag, kann hier sogar getraut werden. Mehrmals im Jahr werden in der Backstube Trauungen durch das Standesamt Heiligenhaus durchgeführt.

Mit großer Leidenschaft veranstaltet die Familie Papenhoff zudem diverse Feste und Events. So gab es neben Hof-Weihnachtsmärkten, bereits viele Konzerte, u. a. mit irischer Volksmusik und in Zusammenarbeit mit Christel Lueb-Pietron, die schon seit 1999 im Backhaus liest, das Event 'Kulinarisches trifft Literatur'. Nach langer Pause stehen nun endlich wieder die nächsten Termine fest:

09.12.2022 Weihnachtsgeschichten im Backhaus

27.01.2023 Wilhelm Busch (Kulinarisches trifft Literatur)

24.02.2023 Henkersmahlzeit (Kulinarisches trifft Literatur)

03.03.2023 Märchenhaftes im Backhaus (Kulinarisches trifft Literatur)

18.03.2023 Märchenhaftes im Backhaus (Kulinarisches trifft Literatur)

Wer Interesse an einem Ticket hat, meldet sich bitte rechtzeitig bei Frau Cox-Papenhoff an, der das abwechslungsreiche Hofleben nach über 40 Jahren immer noch einen Heidenspaß macht.

Gut Zehnthof Familie Papenhoff

Zehnthofweg 12 42579 Heiligenhaus https://www.gut-zehnthof.de

Telefon: +49 (0)2102 963 555 Email: margret.cox-papenhoff@gmx.de

19Der Homberger 10-11/2022 Porträt

Porträt

Im Homberger Gewerbegebiet kommt man an der Firma Borth vorbei, die mit ihrem Motto 'competence in events' verrät, was hier in zwei großen Hallen eingelagert ist. Horst Borth ist ein kreativer Mensch, der alles vorrätig hat, was man braucht, um kleine oder große Veranstaltungen rund um eine Bühne oder Ausstellungspavillon zu bestücken. Natürlich verleiht er nicht nur alle Accessoires, er plant auch und kann auch den Aufbau übernehmen. Örtlich gibt es keine Begrenzung und das hat ihn in die verschiedensten Länder bis nach Shanghai tätig werden lassen.

Er hat eine offene Art, mit der er Wünsche realisieren kann. Kein Projekt ist gleich und man ist immer neu gefordert. Als er das Buch von Gerd Gellißen '2700 km Jakobsweg, eine Wanderung von Köln bis Santiago de Compostela' in den Händen hielt, sah er darin für sich eine neue Herausforderung. Er empfand eine 'Eingebung', dass neben der Faszination der Arbeitswelt, eine andere Welt existiert, die für ihn nicht zugänglich war.

Ausschlaggebend war, als bei der Beerdigung seines Onkels der Pfarrer meinte, im Leben solle man nichts verschieben. Als dann Corona kam, war für Horst Borth klar, wohin sein nächster Weg ihn führen würde. Er hatte den Wanderstock des Onkels behalten und am 26. März dieses Jahres um 22.00 Uhr marschierte er von seinem Wohnort in Isenbügel zur Jakobus Kirche in Homberg, wo er auf den ersten Stempel für seine Wanderung hoffte. Doch die Kirche war verschlossen.

Dadurch ließ sich Horst Borth nicht entmutigen. Bald musste er feststellen, dass es in Deutschland insbesondere wegen mangelnder Unterkünfte den Pilgern nicht leicht gemacht wird. Seine Route führte durchs Ahrtal, mit den schrecklichen Verwüstungen durch die Flutkatastrophe.

Hier auf den ersten 1000 km war Horst Borth noch mit dem Zelt unterwegs. Er merkte aber, dass die 21,5 kg zu viel Last waren, und so reduzierte er auf 15 kg und schickte 6,5 kg nach Hause. Das Wetter brachte anfänglich Schnee und auch Hagel. Aber dies konnte ihn nicht aufhalten. Die Schuhe waren nach 1500 km aufgerissen und abgelaufen, sodass er sich neue besorgen musste.

Ab Le Puy in Frankreich war vieles besser. Es war einfacher eine Herberge zu finden. Da half ihm die App auf dem

Smartphone, um auf den richtigen Weg zu kommen. Teilweise war es trotzdem wie bei einer Schnitzeljagd, man musste sich an Symbolen, Pfeilen, Schildern orientieren. Natürlich helfen sich auch die Pilger untereinander den Weg oder eine gute Herberge zu finden.

Da wird die Nächstenliebe gelebt. Sich gegenseitig unterstützen ist selbstverständlich. Es gibt die Hospitaleros vor Ort, die uneigennützig helfen. Wie man so schön sagt, dass Herz geht einem auf, bei den weiten Landschaften, den Dörfern in denen scheinbar die Zeit stehen geblieben ist. Die Kirchen und Kathedralen, die mit ihren spitzen Türmen zum Himmel zeigen. Es ist fast unglaublich, wie es im Mittelalter möglich war, solche filigranen Bauwerke herzustellen.

Die Reiseführer empfehlen, den Weg alleine zu gehen. Es stellt sich ein Gefühl des Glücks ein. Es ist keine Erleuchtung. Das Bewusstsein für die wichtigen Dinge im Leben wird geschärft. Das sonstige Nachdenken über das Alltägliche verblasst. Man kann durchatmen. Man empfindet es

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Horst Borth auf dem Jakobsweg
Alle Wege bahnen sich vor mir, weil ich in Demuth wandle (Goethe)

wie eine Gesundung, die Herzinfarkt, Burnout entgegenwirkt. Es hat durch das Erleben der einzigartigen Natur einen spirituellen Charakter. Die Frage nach dem Sinn des Lebens findet aber auch hier keine Antwort. Es ist wie ein großes Mosaikbild, das ein Ganzes ergibt, was Demut und Faszination gleichermaßen erzeugt.

Ein Cousin hat Horst Borth gefragt, warum er dies macht. Er hat nur geantwortet, er könnte morgen wieder loslaufen. Viele Menschen aus den verschiedensten Nationen haben sich auf den Weg gemacht, um ein gemein-

sames Ziel zu erreichen. Es herrscht Toleranz unter Menschen jeden Alters. Wenn es sich ergibt, kann man auch mal zusammen gehen. So lernte Horst Borth einen Pfarrer aus Fallingbostel kennen. Der Pfarrer hatte ein Durchschnittsbudget von 20 Euro am Tag. Er sammelte unterwegs Spenden für seine Gemeinde und übernachtete anfangs nur in Pfarreien.

Der Tagesablauf ist für alle gleich. Wandern, Essen und Schlafen. Das Ziel sind ca. 30 km am Tag. Das Pilgermenü besteht aus drei Gängen. Die Unterkünfte sind sehr unterschiedlich. Man gewöhnt sich daran auf Komfort zu verzichten. Es gibt auch eine Deutsche in Frankreich, die Pilger abholt und sie zu Hause beköstigt und sie dann am nächsten Morgen nach einem köstlichen Frühstück entlässt. Jeder Tag bringt neue Erlebnisse, die man wie Perlen an einem langen Band knüpfen kann.

Das große Ziel hat Horst Borth in Santiago de Compostela nach 3,5 Monaten erreicht und nach weiteren 100 km die Pilgertour in Finisterre beendet. Außer

einem Fußnagel, gab es keine Verluste und 15 Kilo, die er auf der Pilgerstrecke abgenommen hat.

Sein Pilgerheft ist mit allen Stempeln der Stationen versehen. Wichtiger für ihn sind die Eindrücke, die sich auf dem langen Weg in seiner Erinnerung an ein friedliches Zusammenspiel von Kultur, Natur und Mensch, die ihn selbst positiv verändert haben. Heinz Schulze

21Der Homberger 10-11/2022 Porträt
Horst Borth auf dem Jakobsweg Alle Wege bahnen sich vor mir, weil ich in Demuth wandle (Goethe)
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Leben mit Tageskindern – Elisabeth Weber

Eigentlich kennt sie fast jeder in Homberg, die blonde Frau, die seit über 30 Jahren jeden Tag mit bis zu fünf kleinen Kindern im Dorf unterwegs ist. Die, die noch nicht laufen können, in einem großen Wagen, andere an der Hand. Die 'großen Zwerge' stapfen voraus. Sie, immer zugewandt, immer alle im Blick, immer die Ruhe selber.

Auch ich kenne Frau Weber schon seit über 30 Jahren, war doch meine Tochter in der Vor- und Grundschulzeit mit ihrer ältesten Tochter Vanessa befreundet. Oft habe ich sie zum Spielen zu Webers gebracht. Da war es nie langweilig. Das Wohnzimmer war eigentlich ein großes Kinderzimmer und am Tisch war Platz für Viele. Jetzt ist Vanessa selber Mutter von drei Kindern und erzählt. Ihre Mutter geht nach der langen Tagesmuttertätigkeit in diesem Jahr in den wohlverdienten Ruhestand und Vanessa möchte sie mit einem Artikel im Homberger überraschen. "Wer so viele homberger Kinder vom ersten bis zum dritten Lebensjahr begleitet hat, hat sich einen Platz im Homberger verdient", meint sie schmunzelnd.

Angefangen hat alles 1989. Vanessa war ein Jahr alt und Frau Weber musste sich einen beruflichen Wiedereinstieg überlegen. Eigentlich war sie Zahnarzthelferin. Um in ihren Beruf wieder einzusteigen hätte sie selber eine Tagesmutter gebraucht. Da war ihr der Vorschlag einer Bekannten, Tagesmutter für ihr Kind zu werden, nicht unsympathisch, hatte sie doch vor ihrer Ausbildung als Zahnarzthelferin Erzieherin werden wollen. Dass da jemand war, der gut mit Kindern umgehen konnte, sprach sich herum. Bald waren immer zwei bis drei Tageskinder im Haus und wuchsen gemeinsam mit den Weberkindern – in den folgenden Jahren wurden noch zwei eigene Töchter geboren – auf. "Es war wie eine große Familie", erzählt Vanessa, "immer war jemand zum Spielen da und wenn wir zum Schwimmen oder zum Sport gingen, kamen die Tageskinder einfach mit. Das Einzige was wir doof fanden, war, dass wir häufig Tageskinder in unseren Betten beim Mittagsschlaf vorfanden, wenn wir aus dem Kindergarten oder aus der Schule nach Hause kamen. Das ging uns zu weit."

Aus der privaten Tätigkeit als Tagesmutter wurde später nach einer Qualifikation ein richtiger Beruf. Jetzt schickte der SkF immer fünf Kinder. Oft gab es lange Wartelisten. Wusste man doch, bei Frau Weber sind die Kinder gut auf-

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gehoben und man kann sich auf sie verlassen. Erziehungstipps gab es gratis und so manche Eltern staunten beim Abholen, was ihre Kinder schon alles können, denn Kinder lernen schneller, wenn man es ihnen nur zutraut. Wichtig war es Frau Weber, immer viel Zeit draußen zu verbringen. Der Spielplatz an der Käthe-Kollwitz-Straße war sozusagen ihr Spielplatz. Auch bei Regenwetter ging es zumindest einmal um den Block. Klar waren auch die Kinder von Vanessa Tageskinder bei der Oma und weil sie die Oma natürlich auch Oma nennen wurde Frau Weber in den letzten Jahren auch für die Tageskinder zu Oma Elisabeth. Wie viele Windeln Frau Weber wohl gewechselt hat und wie viele Kinder bei ihr wohl laufen, sprechen und alleine essen gelernt haben? Oft trifft sie 'ihre' Kinder im Dorf und zum Abschied organisierte eine der letzten Mütter ein Fest mit Ehemaligen. Auch wenn die Kinder Frau Weber fehlen werden, freut sie sich auf den Ruhestand. Waren die letzten Jahre immer mit so vielen kleinen Kindern doch häufig auch körperlich anstrengend. Sie ist auch privat gerne in der Natur unterwegs, geht Walken oder fährt mit dem Fahrrad. Sport, insbesondere Aqua Fitness ist ihre Leidenschaft. Und wenn es doch mal langweilig wird, wofür gibt es Enkel? Vielleicht in der Zukunft auch noch ein paar mehr.

Übrigens: Möchten auch Sie einen Menschen mit einer besonderen Geschichte zu einem besonderen Anlass mit einem Artikel im Homberger überraschen? Sprechen Sie uns an. Petra Baierl

23Der Homberger 10-11/2022 Porträt

Bürgerverein Ratingen-Homberg

Veranstaltungskalender im Homberger Treff: November - Dezember 2022 (Programmänderung vorbehalten)

Mittwoch

19:00 Uhr Mittwoch

Uhr

Samstag

Uhr

Einlass: 19:00 Uhr

"Energiesparen ist das Gebot der Stunde" Vortrag mit Martin Vogel, Energieberater der Stadtwerke Ratingen Eintritt frei. "Castles in the west of England" Vortrag in englischer Sprache mit Hans Peter Münster Eintritt 5,00 Euro.

"Klassische Musik & Folklore aus aller Welt" mit dem 'Duo Charade' Eintritt 12,00 Euro Kartenvorverkauf: Lotto-Postagentur, Homberg-Nord, Ostring 1a Kartenreservierung: Komossa Tel.: 02102 51366, E-Mail: komossa@bv-homberg.de

Feste Programmangebote

Montag: 13:30 - 14:30 Uhr Bewusste Bewegung mit Feldenkrais Einstieg jederzeit möglich, 1. Stunde gratis Kursangebot von Gerda Maas Auskunft unter: 0172 244 88 73

Montag: 19:00 Uhr Homberger Spieletreff Z. B. Doppelkopf, Skat usw. …. 14-täglich an den ungeraden Kalenderwochen

Montag: 19:30 - 22:00 Uhr Offener Tanzkreis "Historisches Tanzen" Auskunft erteilt: Vilja Köster Tel.: 0171 83 23 343

Sonntag

11:00 Uhr 17:00 Uhr

"Weihnachtsmarkt im Homberger Treff" Schönes aus Holz, Näharbeiten & Babykleidung, kreative Papierarbeiten, Mützen, Schals, Handschuhe, individueller Schmuck, Tiffany-Objekte, Strick-Creationen, weihnachtliche Deko aus Holz, individuelle Kerzen, Treibholzobjekte, selbstgemachte Marmeladen, stimmungsvolle Leuchtelemente & Bastelarbeiten und vieles mehr mit Waffeln und Glühwein im Homberger Treff genießen.

Dienstag: 10:00 - 11:30 Uhr Donnerstag: 10:00 - 11:30 Uhr Qi Gong Einstieg jederzeit möglich, 1. Stunde gratis Kursangebot von Claudia Starek Auskunft unter: 0162 / 710 71 05

Mittwoch: 14:00 - 16:00 Uhr Hobbykreis Tiffany Auskunft erteilt: Angela Winkler Tel.: 02102 52477

Donnerstag

15:00 Uhr

Uhr

"Der Lebende Adventskalender" im weihnachtlichen Buchcafé Ein gemütlicher Adventsnachmittag bei Kaffee, Tee, Glühwein und Plätzchen. Eintritt frei.

Mittwoch: 16:30 - 18:00 Uhr English Conversation Club Auskunft erteilt: Renate Gieding Tel.: 02102 5351848

Donnerstag: 15:00 - 17:00 Uhr Schmökern und plaudern 14-täglich in den geraden KW

Wir wünschen allen eine schöne Vorweihnachtszeit, ein geruhsames und friedvolles Weihnachtsfest und alles Gute für das Neue Jahr

Freitag: 09:30 - 10:30 Uhr 11:00 - 12:00 Uhr Geistige Fitness durch Bewegung – Ganzheitliches Gedächtnistraining für Senioren Beginn neuer Kurse ab 12.08.2022 Kursangebot von Anja von Prónay Auskunft unter: Tel.: 02102 166 74 15

Bürgerverein Ratingen-Homberg e. V. Homberger Treff, Herrnhuter Str. 4, 40882 Ratingen www.buergerverein-ratingen-homberg.de

Programminfos: Ingeborg Komossa: Tel.:02102 51366, E-Mail: komossa@bv-homberg.de Sprechzeiten: Mo.-Sa. 10.00-18.00 Uhr, E-Mail jederzeit

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04.12.
12.11. 20:00
02.11.
09.11. 19:00
15.12.
17:00
25Der Homberger 10-11/2022 Bürgerverein Ratingen-Homberg Anzeigen

TuS Homberg

Beim Family OCR gibt es freie Plätze.

Für alle Eltern, die mit Ihren Kindern im Alter von 6 bis 10 Jahren, gemeinsam Grenzen als Team ausloten möchten, findet Mittwoch‘s in der Zeit von 18:00 Uhr bis 19:00 Uhr, dass Family OCR statt. Ein Einstieg in das laufende Kursangebot ist möglich, interessierte melden sich gerne bei Frank Burckardt unter 0177.3956710.

Erweiterung OCR Sport um Jugendbereich

Der TUS-Homberg möchte den OCR-Sport für Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis 15 Jahren anbieten. Was bei den Erwachsenen und unseren Kleinsten (ab 6 Jahren) unter den Begriffen 'OCR-Training' und 'Family OCR' erfolgreich umgesetzt ist, erweitern wir für Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis 15 Jahren. Wir möchten den Kindern und Jugendlichen den Zugang zum OCR-Sport und zur Bewegung im Allgemeinen ermöglichen.

Neben dem Lauftraining, werden Krafteinheiten, Koordinationsworkouts und Techniken, die zum Überwinden der Hindernisse ausschlaggebend sind, trainiert und auf dem OCR-Platz an den einzelnen Obstacles erprobt und erlernt.

Geräteturnen

Die Gruppe im Kinder- und Jugendbereich wird von zwei ausgebildeten Übungsleitern*innen betreut werden, welche auch als aktive Sportler nicht nur das theoretische Wissen (ausgebildete OCR Trainer), sondern auch praktische Tipps aus ihrem sportlichen Hintergrund weitergeben können.

Interessierte können sich bei Frank Burckardt unter 0177.3956710 bereits jetzt vormerken lassen und erhalten weitere Informationen, sobald die Kurszeiten feststehen.

Wir sagen Danke für 13 Jahre als Trainerin beim Geräteturnen im TuS Homberg!!!

Maren Hoffmann brachte 2009 ihre Tochter zum Turnen und schaute öfter mal zu. Auf Nachfrage, ob nicht jemand der Eltern Zeit und Erfahrung mit Turnen hätte, kam sie in unser Team und blieb bis heute. Als ehemalige Leistungsturnerin brachte sie viel wertvolles Wissen und Können mit in den Verein

Mit viel Liebe zum Sport und zu den Kindern hat sie viele Mädchen in Homberg durch ihre Kindheit und Jugend begleitet. Gelegentlich gab es auch Tipps von der Orthopädin. Gemeinsam im Team haben wir wundervolle Jahre mit Wettkämpfen erlebt, mit Siegen und auch Niederlagen, die wir aber gerade für unsere Turnerinnen als wertvolle Lernerfahrung verbuchen konnten. Die phantastischen Plätze auf dem Siegerpodest bleiben besonders in Erinnerung. (siehe Folgebericht)

Zusammen wurden Aktionen wie Spendenturnen und mehrfache Ausflüge zur Turnshow 'Feuerwerk der Turnkunst' gemacht. Während Corona wurde unser Turnen schnellstmöglich auf den Sportplatz verlegt, damit die Kinder etwas Normalität behalten durften.

Liebe Maren, wir danken Dir für die tolle, lange Zeit und Deinen Einsatz auf allen Ebenen. Deine Turnerinnen und dein Trainerteam.

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Letzter Wettkampf mit Maren als Trainerin und unseren 1. Mannschaftswettkampf nach dem Lockdown. Was für ein phantastischer Tag! Herzlichen Glückwunsch.

Wir sind mit 3 Mannschaften angetreten und haben versucht, alle Kinder unserer Gruppe, die nicht krank oder anderswie verhindert waren, endlich mal wieder auf einem Wettkampf turnen zu lassen.

Dafür haben wir auch von den Jüngsten schon Kinder hochgezogen, damit wir eine Mannschaft zusammen bekommen. Es hat sich gelohnt. Sie hatten zwar leider keine Konkurrenz, haben sich mit guten Übungen den 1. Platz aber auch so verdient.

Auch unsere Turnerinnen der Jahrgänge 2012/11 sind auf dem 1. Platz gelandet. Unsere Ältesten hatten das größte Konkurrenten Feld mit insgesamt 7 Mannschaften und haben sich auch da mit dem 2. Platz sich für den Verbandsgruppenwettkampf qualifiziert.

27Der Homberger 10-11/2022 TuS Homberg Mannschaftswettkampf 25.09.2022
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Rückblick

Die Zeit des deutschen Wirtschaftswunders sind die Jahre, an die sich die älteren unter uns noch gut erinnern können. Es war die Zeit des Aufschwungs in der Heinz Erhardt, als Komiker mit seinem Schalk im Nacken, einer ganzen Nation wieder das Lachen beibrachte. Er stand für einen milden Humor, nicht böse nicht verletzend. Dazu kam seine lustige Erscheinung mit Bauch und Brille, schütterem Haar und freundlichem Gesicht.

Dieses Auftreten mit dem paradoxen Charme haben die 'Sweethearts', die im Homberger Bürgertreff sich in die 60er zurückversetzen ließen, voll in ihr Programm übernommen. Es war die Zeit der Teenagerträume, des Italienurlaubs und des Putzfimmels. Dargeboten wurden die Songs der 60er Jahre von Annette Praktisch, Klaus Saubermann und Martin Modern. Bei dieser Namensgebung war der Erfolg schon garantiert. Sie brauchten das Homberger Publikum, das zu dem stimmungsvollen Abend zahlreich erschienen war, nicht lange aufzufordern mitzusingen, denn die Lieder waren weitreichend noch bekannt.

Egal ob 'Souvenirs, Souvenirs', 'Bona sera seniorina', 'Sugar Baby', '2 Kleine Italiener', 'Schuld war nur der Bossanova', 'Geh`n Sie mit der Konjunktur', 'Ich will keine Schokolade', 'Istibitsiteenyweeny', 'Tippitipso' bald war fast jeder wieder von dem Schwung der guten alten Zeit ergriffen. Da erschienen die Schlagersterne und Stars wieder vor den Augen egal, ob Conny Froboess, Trude Herr, Catarina Valente, Peter Kraus, Ilse Werner, Bill Ramsey, Bibi Jones und die vielen anderen. Dazu passte dann auch das Lied von Feddy Quinn 'Schön war die Zeit'.

Es war eine lebendige Darstellung der bonbonfarbenen Musikszene der 50er und 60er Jahre, die vielleicht auch man-

chen zum Grübeln gebracht haben. Denn wie sagte schon William Shakespeare "Das Verlorene loben, macht die Erinnerung liebenswert".

Die 1960er – das waren die Beatles, Mondlandungen, die spektakulären Morde am US-Präsident John F. Kennedy und dem schwarzen Bürgerrechtler Martin Luther King. In Berlin wurde die Mauer gebaut und in San Francisco sangen Blumenkinder für den Weltfrieden. Die Gesellschaft befand sich irgendwo zwischen Prüderie und dem Aufbruch in ein gleichberechtigtes Zeitalter.

Die Zuhörer in Homberg waren inspiriert von diesen Abend im Bürgertreff. Es gab noch eine Darbietung der 'Golden 50s' mit Liedern von Jonny Cash, Marilyn Monroe, Conny Francis und Frank Sinatra.

Der Schwung des Glanzes der Welt des Hula-Hup Reifens und der Petticouts war von der Bühne auf das Publikum übergegangen. Eine schillernde Romantik, die uns in dieser Form verloren gegangen ist. Heinz Schulze

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Schlager aus der Zeit des Wirtschaftswunders - Revue mit den Sweethearts im Homberger Treff
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Wegen Corona hat es zwei Jahre lang kein ökumenisches Pfarrfest gegeben. So war die Hoffnung groß, wieder am Haus Wichern feiern zu können.

Leider spielte das Wetter nicht mit. Es war sehr unbeständig, sodass der Gottesdienst in der Kirche und das anschließende Fest im Luthersaal stattfand.

Pfarrer Michael Füsgen von der evangelischen Kirchengemeinde und Pater Rafal Lotawiec von der katholischen Kirchengemeinde hatten als Thema 'die Quelle in der Wüste' als Gleichnis für die wieder aufkeimende Hoffnung im Leben gewählt. Dieses eindrucksvolle Bild zeigt, dass bei aller Trockenheit von Sand und Steinen eine brodelnde Quelle in der Einöde blühendes Leben entstehen lassen kann. Wichtig ist, dass man das Vertrauen nicht verliert, mit dem man erreichen kann, dass 'die Quelle die leeren Krüge wieder füllt'.

In seiner Predigt rief Pfarrer Füsgen die Anwesenden dazu auf, mit Gottvertrauen die leeren Krüge das Lebens immer wieder zu füllen. Das hilft auch Egoismus und Lieblosigkeit einzudämmen. Mit einer biblischen Erzählung lässt Pfarrer Füsgen das Bild der Wüste und des Brunnens aufleben.

So erzählt er die Geschichte aus dem Alten Testament von dem Paar Abraham und Sara und ihrer Sklavin Hagar. In dieser Geschichte wird ein nicht genau benannter Brunnen zum Retter von Hagar und ihrem mit Abraham gezeugten Sohn Ismail.

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Nach dem Gottesdienst, der von Posaunenchor und Chor unterstützt wurde, begaben sich die Gemeindemitglieder in den Luthersaal. Hier konnte man sich stärken mit Gegrilltem und Salaten, welches von den Eltern der Konfirmanden gespendet wurde. Danach wurden Kaffee, Kuchen und Waffeln von den Eltern der Kommunionkinder angeboten.

Es gab darüber hinaus Informationsstände, einen Büchertisch, Angebote vom fairen Handel und Keramikverkauf. Auch das Orgelkochbuch wurde gegen eine Spende angeboten.

Als Programmpunkt trat noch einmal der Posaunenchor auf, der sich Tierstimmen zum Thema gemacht hatte. Auch eine serbische Tanzgruppe lockerte den Nachmittag auf und die Kindergartenkinder zeigten mit Begeisterung wie perfekt sie turnen und balancieren können. Gerd Dörner führte musikalisch durch das Programm. Das ökumenische Pfarrfest war nicht nur ein Fest der beiden Kirchengemeinden. Alle Homberger konnten einen unterhaltsamen und abwechslungsreichen Tag miteinander verbringen. Heinz Schulze

29Der Homberger 10-11/2022 Rückblick Das ökumenische Gemeindefest am 18.09.2022

Jens Heinrich Claassen – Klaviercomedian im Homberger Treff

Am 10. September war er nicht als Komiker auf der Aida unterwegs. Er hatte auch keinen Auftritt bei den Berliner Wühlmäusen, im Düsseldorfer Kom(m)ödchen oder in der Fernsehsendung Quatsch Comedy Club. Nein, der Klaviercomedian Jens Heinrich Claassen saß leibhaftig zwischen Klavier und Publikum auf der kleinen Bühne des Homberger Treffs.

In seinem Programm 'Ohne Liebe rostet nichts' ging es natürlich in großen Teilen um die Liebe. Aber will er sich wirklich verlieben, wie er augenzwinkernd vorgibt? Seine humorvoll und selbstironisch vorgetragenen Lieder lassen Anderes vermuten. Wer die ersten 115 Kommastellen der Zahl Pi auswendig lernt (beeindruckend!) nur um sich von der nicht mehr geliebten Mathestudentin zu trennen, oder Liebeslieder so umdichtet, dass sie nicht mehr lieb sind, der kann nicht wirklich hoffen, dass 'mit Gehässigkeit auch das Glück zu ihm kommt'. Das Lied von der gemeinsam vorgenommenen Darmspiegelung lässt nicht gerade romantische Gefühle aufkommen und welche Frau will wohl tief in der Nacht an der Seite ihres Liebsten die überaus spannende Serie Bahn TV sehen, die er originell vertont.

Nein, Jens Heinrich Claassen hat keine Torschlusspanik. Er ist mit sich zufrieden wie er ist, ein guter Pianist und Sänger, der in allen Stilrichtungen auf der Klaviatur des Tragikomischen spielt und der immer im Kontakt zu seinem Publikum steht. Auch die Homberger lassen sich aus der Reserve locken und spielen mit. Besonders lustig wird es, wenn er Anleihen bei Kollegen nimmt, deren Lieder er ohne Scheu umdichtet. 'Gib mir mein Pfand zurück'klingt noch besser als bei Grönemeyer. Aus Heinz Ehrhards Korn wird in seinem turbulen ten 'Immer wenn ich traurig bin…' Kaffee in jeglicher Form.

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Was er eigentlich will, seinen Traum, verrät Jens Heinrich Claassen in der Zugabe: "Ich will Rentner sein und Kunst mach ich nebenbei." Recht hat er! Genau mein Ding und wenn man dann noch ab und zu für den Homberger schreibt, auch nicht schlecht.

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Rückblick

Am Samstag, den 17. September 2022 war es wieder so weit. Auf dem Schulhof der Christian-Morgenstern-Schule versammelten sich die Helfer, um Homberg von Dreck und Unrat zu befreien. Meist waren es junge Familien mit ihren Jüngsten um die Warnwesten, Handschuhe, Greifer und Müllsäcke in Empfang zu nehmen. Zusätzlich gab es noch es Pläne auf denen eingezeichnet war, wo überall Müll gesammelt werden sollte. Die älteren Teilnehmer, unter ihnen Hubert Gamsjäger, unternahmen die Reinigung an der Steinhauser, Brachter und Homberger Straße. Hier wurden sie von Andreas Grabow, dem Bezirkspolizeibeamten vor den vorbeifahrenden Autos geschützt.

Schon kurz nach 10:00 Uhr waren die leuchtenden Warnwesten und die blauen Mülltüten in ganz Homberg bei der Reinigung zu beobachten, wie sie aus den Büschen den Unrat heraus sammelten. Insgesamt waren ca. 120 Helfer im Einsatz. Der Himmel war bedeckt und der Regen begann erst, als der Hauptteil schon eingesammelt war.

Zum vierten Mal leiteten nun Sebastian Reiff, Marcus Ferber und Dominik Franken die Säuberung. Mit dabei sind nun auch Marc Thessel und Susann Fischer. In den Jahren davor hatte 16 Jahre lang Anne Korzonnek mit ihrem Elan und Tatendrang hier das Zepter geschwungen.

Wie notwendig es ist einmal im Jahr dies durchzuführen, zeigen die zahllosen vollen Mülltüten. Aber damit nicht genug. Teppichboden und sogar alte Dachfenster wurden aus Bepflanzungen herausgezerrt und zum Sammelpunkt transportiert. Haupt-

treffer war ein verschlossener Aktenschrank aus dem Bachbett an der Schneppersdelle. Die gesamte Menge wurde auf 900 kg geschätzt.

Sebastian Reiff berichtete, dass der Bereich um die Glas- und Papiercontainer immer besonders zugemüllt ist. Hier werden Teile, die nicht in die Container passen oder nicht hineingehören in der Umgebung entsorgt. Dies erscheint vielen einfacher, als sie wieder mitzunehmen. An der unteren Steinhauser Straße, wo mittlerweile die Altpapiercontainer entfernt wurden, entsorgen Sorglose weiterhin hier ihren Papiermüll.

Alle Helfer wurden bei der Ankunft an der Christian-Morgenstern-Schule für ihren Einsatz belohnt. Die Älteren versammelten sich um den Stand mit den Grillwürsten (von Fa. Franken Bau) und den dazugehörigen Brötchen (gestiftet von der Bäckerei Droste) und natürlich gab es auch kalte Getränke, Kaffee und Kuchen. An dieser Stelle sei allen Spendern hierfür gedankt. Erwähnt werden sollte auch die Fa. Technik und Grün, die einem nicht unerheblichen Beitrag leistete.

Das Jugendamtsteam der Stadt vom Café du Nord war mit Mitarbeitern auf dem Schulhof präsent, die zur Freude der Kinder Spielgeräte aufbauten. Es war ein gelungener Tag, der wieder einmal gezeigt hat, dass die Sauberkeit unseres Dorfes vielen Mitbürgern wichtig ist. Heinz Schulze

31Der Homberger 10-11/2022 Rückblick
Der 20. Homberger 'Dreck-weg-Tag' Verschlossener Aktenschrank an der Schneppersdelle geborgen
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