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Der 11169. Tag- Abschied von Ulli Karla

Der 11169. Tag - Abschied von Ulli Karla als Leiterin der Kindertagesstätte St. Jacobus d. Ä

Verabschiedungen können schrecklich sein oder Höhepunkte nach einem langen Arbeitsleben. "Langweilige Lobesreden und verkrampfte Aufführungen nach 30 Jahren Kitaleitung, bloß das nicht," dachte Frau Karla und lud zu ihrem letzten Arbeitstag am 28.7. einfach alle Wegbegleiter ein.

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Als Mutter der ersten Stunde und Dorfschreiberling durfte auch ich dabei sein. Den ganzen Tag über herrschte Hochbetrieb. 'Offi zielle', ehemalige Mitarbeiterinnen, Eltern, Netzwerkpartner und Freunde gaben sich die Klinke in die Hand. Den weitesten Weg hatte Frau Kuklinski (viele Homberger kennen sie als Kucki) aus Brandenburg. Was für ein Tag!

Der Auftakt furios, auch Kitakinder können HippHopp. Zu 'Together' tanzten sie voller Freude und der Funke sprang über. Together, ja, genau darum geht es und Together hätte auch als Motto über diesem Tag stehen können. Gemeinsam mit den Kindern war der 'Festsaal' gestaltet worden. Die Kinder waren Gäste und Akteure zugleich. Klar durften auch sie vom Kuchen essen. Immer wieder kommt jemand um ein letztes Mal Kontakt mit Ulli Karla zu haben und nicht nur Frau Karla ist wichtig.

Sophia hat Geburtstag, nach dem Tanz singen alle für sie und als es Geschenke gibt, ruft Frau Karla nach einem Geschenk für Sophia. Wie schön! Schön auch die Geschenke der Kinder. Da gibt es eine gemalte Königin und die genähte Kuscheldecke für Frau Karlas Kater, von allen das selbst gebaute Bienenhotel für den Garten und als beim Auspacken die Tränen fl ießen das Päckchen Tempotaschentücher. "Ich hab ein Geschenk für dich," sagt der kleine Knirps, da ist es nur verständlich wenn die Tränen erst recht fl ießen. Geschenke gibt es auch für die Kinder. Große Pakete dürfen sie gemeinsam auspacken. Endlich einen grünen Sandspieleimer, Legoplatten kann man nie genug haben, ebenso wie Bücher für das gemütliche Bücherzimmer. Der Titel eines dieser Bücher taugt auch als Motto 'Einfach nett – ein Buch über das Freundlichsein'. Wenn alle Menschen nur einfach nett miteinander umgehen würden, wie das unter der Leitung von Frau Karla in der Kita oberstes Gebot war, wie schön könnte das Leben sein. Natürlich wird auch noch gemeinsam gesungen: 'Wir wollen uns wiedersehen', 'Wir sagen alle Dankeschön' und auch eine kurze Rede gibt es noch.

Man ist sich einig: "So eine Ulli kriegen wir nimmer!" Was wünscht man nach einem langen erfüllten Arbeitsleben? Zum Beispiel, dass man immer in Bewegung bleibt und dass immer jemand da ist, der einem die Sterne vom Himmel holt. Die Kinder haben die passenden Symbole. Am Schluss steht auch ein schönes Symbol, ein besonderes Geschenk. Aus einem großen Paket holt Frau Karla gemeinsam mit den Kindern Schmetterlingsraupen hervor. In den nächsten Wochen werden die Kinder beobachten können, wie sich die Raupen verpuppen und die Schmetterlinge ausschlüpfen. Die werden dann in unserem schönen Homberg freigelassen und vielleicht fi ndet sogar einer den Weg nach Wülfrath in den Garten von Frau Karla. Petra Baierl

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