Magazin 2/2023

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Allein zu Berg. Allein in die Fremde. Allein zu den Sternen. Benjamin allein zuhause. Alle Konzerte, alle Musiker*innen, alle Spielorte – das ganze Festivalprogramm.

SEI DABEI! 5
AUGUST
— 19
20 2 3

Mehr erleben, mehr ermöglichen. Werden Sie Mitglied bei Freunde DAVOS FESTIVAL !

Der Verein Freunde DAVOS FESTIVAL ist der Förderkreis des Festivals und unterstützt es durch sein grosszügiges finanzielles und ideelles Engagement. Die Mitglieder tragen massgeblich zur unverwechselbaren Atmosphäre und zum Erfolg des Festivals bei.

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– 4 Freikarten nach Wahl für Gönner*innen

– 8 Freikarten nach Wahl für Donator*innen

– 2 Dauerkarten für Pat*innen

– Einladung zum Abschlusskonzert

– Pat*innen, Donator*innen und Gönner*innen werden namentlich genannt.

Jahresbeiträge

Einzelmitglied CHF 60

Paarmitglieder CHF 110

Gönner*in (auch als Paar) CHF 650

Donator*in (auch als Paar) CHF 1 300

Pat*in (auch als Paar) CHF 2 000

Kontakt

Eva Naegeli, Co-Präsidentin

Marco Schneider, Co-Präsident info@davosfestival.ch

DABEI SEIN! DAVOSFESTIVAL.CH/ FREUNDE
INHALT 03 04 Vorwort 05 Grusswort 07 Blümchen allein zu Berg Von Thomas Kobel 09 In die Ferne hinaus Von Usama Al Shahmani 10 Gedanken einer Psychiaterin Von Kamila Exner 12 Der einsame Mann und das Meer Von Sophie Emilie Beha DAVOS FESTIVAL 2023 18 Das ganze Programm 27 DAVOS FESTIVAL entdecken 32 DAVOS FESTIVAL macht Schule 36 Festivalkalender 38 Spielorte Service 41 Ticketing 42 Künstler*innen 47 DAVOS FESTIVAL Akademie 48 Festivalhotels 51 Dank und Impressum

Allein, verloren, verlassen ...

Die Worte Solistin und Solist sagen es schon: oftmals sind diejenigen, die uns mit Musik beglücken, ganz allein auf der Bühne. Dieses Alleinsein kann sie zu Höchstleistungen anspornen, aber vielleicht auch Angst auslösen. Auch das Proben ist mitunter ein einsamer Prozess, geht es doch darum, eine persönliche, individuelle Interpretation eines Werkes zu suchen und zu finden. Das wirft auch die Frage auf, ob und wie viel Einsamkeit man braucht, um kreativ zu sein. Kann das Alleinsein auch eine Last werden? Schaut man in die verschiedenen Kunstepochen, so scheint das Alleinsein immer wieder grosses kreatives Potenzial zu bergen, was Arthur Schopenhauer zu der Aussage brachte: «Einsamkeit ist das Los aller hervorragender Geister.» Das diesjährige Thema des DAVOS FESTIVAL geht diesen Thesen und Fragen auf unterschiedlichste Weise nach.

Die Musik ist vermutlich jene Kunstform, welche den Begriff «allein» am spürbarsten erfahrbar machen kann. Mir kommen Opernszenen in den Sinn, in denen die Musik diesen Zustand eindrücklich manifestiert. Wenn Elsa in Richard Wagners Lohengrin über ihren Traum berichtet, singt sie u.a. die Worte: «Einsam in trüben Tagen ...». Die Musik zieht uns in Elsas Traumwelt und schafft klingende Erinnerungen an ihre Kindheit und die Erscheinung des Schwanenritters – und Wagner gelang es, dies gleich mehrschichtig in Musik zu giessen und die Einsamkeit zum Klingen zu bringen. Am Ende von Giacomo Puccinis Manon Lescaut bleibt die Titelheldin alleine in einer amerikanischen Wüste zurück, während der Geliebte nach dem Rettung spendenden Wasser sucht. Manon fiebert, ist verwirrt und am Ende ihrer Kräfte. Die Musik macht die Ausweglosigkeit ihrer Situation erlebbar und lässt keinen Zweifel daran, dass die Alleingelassene dem Tode nahe ist.

Konzertbesuche sind ein wichtiges Mittel gegen das Alleinsein. Und beim DAVOS FESTIVAL ist uns dieser Gedanke besonders w ichtig. Die Solistinnen und Solisten sind nicht alleine, sondern werden unterstützt und getragen von Ihnen, geschätztes Publikum. Für diese Treue und Ihre Unterstützung danke ich Ihnen sehr herzlich. Dieser Dank gebührt auch dem ganzen Festivalteam, unserer Partnerin Swiss Life sowie allen Co-Partnern, Unterstützern sowie Freundinnen und Freunden unseres Festivals.

Allein (Adjektiv), umgangssprachlich auch alleine

[Definition] 1) für sich, getrennt, einsam, einzeln sein, ohne Anwesenheit von anderen Personen, ohne Hilfe sein; 2) einzigartig, unvergleichbar, selbstständig

[Wortherkunft] Aus dem mittelhochdeutschen alein(e), Verbindung aus all und ein, vergleiche mit dem englischen alone

[Sinnverwandte Begriffe] Mutterseelenallein, gottverlassen, ledig, selbst, unbegleitet, unbeweibt, weltvergessen

[Redewendungen] «Allein auf weiter Flur», «Der Mensch lebt nicht vom Brot allein», «Geld allein macht nicht glücklich», «Trautes Heim, Glück allein», «Ein Unglück kommt selten allein»

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VORWORT MOTTO

Liebe Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher

Wir unterstützen Talente, die ihren künstlerischen Weg verfolgen: Mit der Förderung klassischer Musik in der Schweiz und unserem Engagement für das DAVOS FESTIVAL möchten wir die teilnehmenden jungen Musikerinnen und Musiker aus aller Welt ermutigen, ihre Karrieren selbstbestimmt und mit viel Leidenschaft zu leben. Bereits seit 2014 engagiert sich Swiss Life für das DAVOS FESTIVAL . Umso mehr freuen wir uns, dass wir die Zusammenarbeit auch in diesem Jahr weiterführen und so einen Beitrag an die Kunst leisten können.

Das Festival bietet eine einzigartige Plattform für junge Musikerinnen und Musiker und ermöglicht ihnen einen Moment der kreativen Freiheit. Die rund achtzig passionierten Talente werden uns unter dem diesjährigen Festivalthema «Allein» berührende musikalische Momente schenken und zeigen, dass Alleinsein auch ein Symbol für Unabhängigkeit, Freiheit und Emanzipation sein kann.

Am 10. August laden wir Sie zum bereits vierten Entdeckungstag präsentiert von Swiss Life ein. Erfahren Sie, wie unterschiedlich Davos klingen kann. Starten Sie mit einem gemeinsamen Singen und besuchen Sie die zwei Offenen Bühnen: Sie sorgen für spontanen Konzertgenuss und Festivalstimmung fernab der Konzertsäle, beispielsweise mit dem Format «Allein auf der Orgelbank» – einem Kurzkonzert in der Kirche St. Theodul. Entdecken Sie zudem die interaktive Ausstellung «Allein 2.0» im Kongresszentrum Davos und lassen Sie den Abend mit dem Konzert «Zuflucht in Davos» ausklingen. Ich lade Sie im Namen von Swiss Life herzlich dazu ein, Teil unseres Entdeckungstags zu sein und dieses einzigartige Festival aus nächster Nähe mitzuerleben.

Wir wünschen Ihnen, liebe Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher, ein unvergessliches Festivalerlebnis.

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GRUSSWORT

BLÜMCHEN ALLEIN ZU BERG

Pflanzen, könnte man meinen, sind nie allein: Sie stehen im regen Austausch mit anderen Pflanzen und Tieren. Sie sind eingebunden in ein komplexes Ökosystem. Ein Geben und Nehmen, ein austarierter Tanz. Doch manche tanzen aus der Reihe: Auch in der Pflanzenwelt gibt es Einzelkämpfer*innen, die sich ganz alleine durchschlagen. Davon profitieren auch andere: Sogenannte Pionierpflanzen bereiten für Nachfolger*innen im wahrsten Sinn des Wortes das Terrain. Rund um Davos gibt es einige dieser faszinierenden Pionierinnen zu entdecken. Und dank dem WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) ist auch die Forschung dazu in Davos beheimatet.

Einsiedelei als Überlebensstrategie

Aus Christian Rixen sprudelt es nur so heraus. Der Forscher am SLF in Davos ist alpiner Pflanzenökologe und befasst sich von Berufs wegen mit Pflanzen bis auf die höchsten Berggipfel hinauf. Dass der Beruf für ihn auch Berufung ist, wird schnell klar: Rixen ist kaum zu bremsen, als er auf Pflanzen angesprochen wird, die sich alleine durchschlagen. Seit rund zwanzig Jahren forscht er zur hochalpinen Flora und gehört laut seinem Vorgesetzten «weltweit zu den erfahrensten Wissenschaftlern in diesem Themenbereich».

Wahnsinnig zäh und doch empfindlich

Eine der Lieblingspflanzen von Christian Rixen ist das Alpen-Leinkraut – ein wahres Bijou: Die Blüten sind von leuchtendem Lila und kräftigem Orangerot und strahlen einem aus den kargen Kalkböden, auf denen es wächst, regelrecht entgegen. Es ist eine der ersten Pflanzen, die ein hochalpines Geröllfeld besiedeln kann. «Ich habe mir aus Spass mal eines in den eigenen Garten gepflanzt», erzählt der Forscher. «Im ersten Jahr ist es ganz wunderbar gediehen und hat sogar Ausläufer gemacht. Im zweiten Jahr war es nur noch ganz mickrig, und im dritten Jahr ist es komplett verschwunden.» Das ist erwartbar für Pflanzen, die darauf spezialisiert sind, unter unwirtlichen Bedingungen überleben zu können. Sie brauchen sehr wenig zum Überleben. Doch sobald die Bedingungen freundlicher werden, werden sie von anderen Pflanzen verdrängt. «Es gibt halt viel Konkurrenz in der Natur», sagt Rixen. Schneller wachsende Pflanzen nehmen dem Alpen-Leinkraut das Licht weg, oder machen ihm im Wurzelwerk Wasser und Nährstoffe streitig.

Weit oben, an Hängen mit Gesteinsschutt und Geröll, geht es dem Alpen-Leinkraut gut. Es braucht fast nichts, um sich einnisten zu können – das ist sozusagen seine Superkraft. «Wenn Steine zerbrechen, entstehen ganz kleine Sandkörnchen – das ist der erste Schritt», erzählt Rixen. «Dort können seine Wurzeln reinwachsen und an Mineralstoffe gelangen.» Auch mit Bewegungen im Untergrund, wenn die Steine ins Rutschen geraten, kann das Alpen-Leinkraut gut umgehen. Und es muss keine Konkurrenz fürchten, weil andere Pflanzen unter diesen kargen Bedingungen nicht überleben können. Das Alleinsein ist also gewissermassen eine Überlebensstrategie für das Alpen-Leinkraut und andere sogenannte Pionierpflanzen. So werden Pflanzen bezeichnet, die als erste einen Lebensraum besiedeln und folglich zumindest am Anfang allein sind.

Marstaugliche Überlebenskünstler*innen

Eine besonders faszinierende Art der Extreme sind Schneealgen. Sie zeigen sich, wenn sich im Frühling eine rötliche Schicht auf alpinen Schneeoberflächen bildet. Die roten Pigmente schützen die Sporen der Schneealgen vor zu starker UV-Strahlung. Wie gelangen sie auf den Schnee?

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VON THOMAS KOBEL
Das Alleinsein ist also gewissermassen eine Überlebensstrategie für das Alpen-Leinkraut und andere sogenannte Pionierpflanzen.

Sie beginnen unter der Schneedecke zu keimen, wenn im Frühling das erste Schmelzwasser den Boden erreicht. Einzelne grüne Algenzellen schwimmen dann mit Hilfe zweier Geisseln an die Oberfläche. «Wie das physikalisch überhaupt möglich ist, hat die Wissenschaft bis jetzt noch nicht herausgefunden», erklärt Christian Rixen. Auch sonst scheint es sich um eine regelrechte Wunderpflanze zu handeln: Die Algen überleben Temperaturen von minus 196 Grad und überdauern ausgetrocknet bis zu 25 Jahre, um dann wieder zu neuem Leben zu erwachen. Das hat sogar das Interesse von Marsforschenden geweckt: Die Schneealgen dürften auch auf dem roten Planeten überlebensfähig sein.

Den Boden für andere bereiten

Die Algen stehen am Anfang der Nahrungskette in der Schneedecke. Bakterien, Einzeller und Pilze ernähren sich von diesen winzigen pflanzlichen Lebewesen und dienen dann wiederum als Nahrung für etwas grössere Tiere wie etwa den Gletscherfloh

Das Beispiel zeigt: Die solistischen Pflanzen sind in ein grösseres Ganzes eingebunden, indem sie für andere Pflanzen den Boden bereiten – im wahrsten Sinn des Wortes. «Eine Pionierpflanze wie das Alpen-Leinkraut erzeugt Humus. Durch Wurzelausscheidungen und abgestorbene Pflanzenteile entsteht organische Substanz, die anderen Pflanzen als Lebensgrundlage dienen kann», erklärt Christian Rixen. Sie legen damit den Grundstein für eine ganze Abfolge von Folgepflanzen, die sogenannte Sukzession beginnt. Opfern sich Pionierpflanzen also quasi auf im Sinne einer höheren Sache? Das ist dem Wissenschaftler Rixen dann doch etwas zu blumig. «Pflanzen sind nicht in dem Sinne nett oder selbstlos, das sind menschenzentrierte Kategorien. Das ist einfach ihre Nische, in der sie überleben können, wo es anderen zu garstig ist. Aber natürlich hat in einem komplexen Ökosystem jede Pflanze eine Funktion in einem grösseren Ganzen.» Genau deshalb sei es auch so wertvoll, die Biodiversität zu erhalten.

Völlig frei und doch verbunden

Der Blick ins Pflanzenreich zeigt: Alleinsein kann eine clevere Überlebensstrategie sein. Und «allein» bedeutet noch lange nicht egoistisch oder eigenbrötlerisch: Wer es auch unter schwierigen Bedingungen allein aushält, kann sich einerseits besser und freier entfalten und andererseits den Weg für andere bereiten – und gerade dadurch eingewoben sein in ein grösseres Ganzes.

Vom Rasen zur höchstgelegenen Blütenpflanze

Die Schwarzhorn-Wanderung startet auf einer Höhe von 2330 Metern. «Beim Startpunkt finden wir noch einen geschlossenen alpinen Rasen vor», erklärt Christian Rixen. «Dieser wird dann gegen oben hin immer lückenhafter.» Unwirtliche Geröllhalden nehmen nach und nach überhand. Unterwegs lassen sich verschiedene interessante Pflanzen erspähen. Auf offenen Rasen und Schuttfeldern findet sich beispielsweise die pinke Kalk-Polsternelke. Sie bildet dichte, moosartige Polster und blüht im Juli und August. «Das fluffige Polster fängt Nährstoffe auf und sorgt für etwas wärmere Temperaturen. Das verbessert die Lebensbedingungen auch für andere Pflanzen», erklärt Rixen. Das Polster kann über einen Quadratmeter gross werden – bis es so weit ist, dauert es mehrere hundert Jahre.

Wandertipp: Schwarzhorn

Wer sich auf die Spuren der alpinen Pflanzenwelt begeben möchte, kann dies im Sommer zum Beispiel auf dem FlüelaSchwarzhorn-Weg tun (Route 972 der Schweizer Wanderwege, Karte unter schweizmobil.ch oder in der Gästeberatung an der Talstrasse 41 in Davos). Mit dem Postauto bis zur Haltestelle «Susch, Abzweigung Schwarzhorn» (direkt nach dem Flüelapass). Von dort ist der Weg auf den Gipfel ausgeschildert. Gutes Schuhwerk ist empfehlenswert, in schattigen Abschnitten sind bis in die Sommermonate Schneefelder möglich. Es sind gut 800 Höhenmeter zu bewältigen. Zurück geht es auf dem gleichen Weg. Wanderzeit knapp vier Stunden.

Rekordhalter und Gipfelpanorama

Mit etwas Glück erspäht man etwas weiter oben einen Gletscher-Hahnenfuss. Dieser wächst ausschliesslich auf sauren Böden in grosser Höhe. Seine Widerstandskraft ist beeindruckend: Er wurde auf Höhen von über 4000 Metern gesichtet und war damit lange die höchstgelegene alpine Blütenpflanze. Möglich ist dies, weil der Hahnenfuss Sonnenlicht viel effizienter in Energie umwandelt als eine Talpflanze. Nur der Gegenblättrige Steinbrech klettert noch höher: Auf dem Dom in den Walliser Alpen wurde ein Exemplar auf 4500 Metern Höhe entdeckt.

Auch nach dem Alpen-Leinkraut sollte man Ausschau halten. Und dann lohnt es sich, den Blick – so faszinierend die Pflanzen auch sind – ab und zu vom Boden zu lösen: Das 360-Grad-Panorama auf dem Gipfel ist absolut atemberaubend.

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Thomas Kobel (37) ist freischaffender Wissenschaftsjournalist und Moderator. Er ist sommers wie winters gern in den Bergen unterwegs und leidenschaftlicher Laiensänger.

In die Ferne hinaus

USAMA AL SHAHMANI

«Was macht das Exil mit deinem arabischen Gefäss?», fragte mich ein alter Freund, als ich ihn, fünfundzwanzig Jahre nach meiner Flucht, in Bagdad wiedersah.

Ich gab ihm keine Antwort, weil ich nicht wusste, wie ich seine Frage hätte beantworten können. Es gelang mir nicht, die im Halse steckenden Wörter herauszubringen. Ich hätte ihm erzählen sollen, wie die Exil- und die Muttersprache in zwei parallelen, geraden Linien verlaufen, und wie diese Linien sich niemals kreuzen oder treffen, wie eine Sprache von der anderen lernt und nach einer Gelegenheit sucht, sich ihr anzunähern. Nach zwanzig Jahren im Exil weiss ich, was ich tun muss, wenn die Muttersprachen-Linie kürzer wird. Ich lernte, dem Flüstern meiner Muttersprache zu lauschen und dem Dröhnen des Krieges den Rücken zu kehren. Und ich lernte im Exil die Suche nach den Synonymen vieler Wörter, die ich nur auf Arabisch kannte.

Vor ein paar Wochen kam ich wieder auf die Frage zurück, ich schrieb sie auf ein Blatt Papier und legte sie auf den Schreibtisch in meiner Wohnung in Frauenfeld. Und anstatt sie zu beantworten, schrieb ich meinem alten Freund ein Gedicht.

In die Ferne hinaus Erinnerst du dich noch, als der Krieg ausbrach, du und ich sassen auf dem Boden, der Teppich im Himmel von Bagdad wurde zerrissen, der Wind schlug, er trug sein Gewebe fort, eine Rakete fiel auf die alte Holzbrücke über dem Tigris, sie brach ihre Rippen ab, die Sprache zitterte, viele Wörter versteckten sich, ein paar Verben, Nomen und Ideen warfen sich in den Fluss, König Gilgamesch ging aus dem Museum in den Garten, barfuss stand er vor dem grossen Kastanienbaum, hob seinen Kopf in den Himmel, vergeblich suchte er das zerrissene Gewebe, Vögel flogen aus dem Baum auf, Gilgamesch schrie laut, sein Schrei trat in die Küchen, Schlafzimmer, Schulhäuser, die kleinen Kammern von Bagdads Volkstheater, wo die Schauspieler ihre Kleider wechselten, in alte Gassen, wo Bücher auf der Strasse zum Kauf ausgestellt wurden, Gebärsäle im grossen Spital am Fluss, wo du und ich zur Welt kamen, auch in Ateliers drang sein Schrei ein, in sogenannte Allah-Häuser, und in die Kunststrasse, in der Gemälde verkauft wurden, deren Künstler und Künstlerinnen anonym blieben, wie du und ich, mein Freund. Dann fror dieser Schrei ein, abrupt wurde er zu dünnem Glas, das in all diesen Räumen zersplitterte, mischte sich in den Sand, näherte sich dem Tigris und versuchte, die Spuren der Verben, Nomen und der Ideen zu verfolgen.

Usama Al Shahmani, geboren 1971 in Bagdad und aufgewachsen in Qalat Sukar (Nasirija), hat arabische Sprache und moderne arabische Literatur studiert. Er publizierte drei Bücher über arabische Literatur, bevor er 2002 wegen eines Theaterstücks fliehen musste und in die Schweiz kam. Seit 2021 ist er Literaturkritiker beim Literaturclub des Schweizer Fernsehens SRF. Sein erster Roman In der Fremde sprechen die Bäume arabisch wurde mehrfach ausgezeichnet und war u.a. für das «Lieblingsbuch des Deutschschweizer Buchhandels» nominiert. Seither sind die Romane Im Fallen lernt die Feder fliegen und Der Vogel zweifelt nicht am Ort, zu dem er fliegt erschienen. Usama Al Shahmani lebt in Frauenfeld.

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VON

GEDANKEN EINER PSYCHIATERIN

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AUS PSYCHIATRISCHER SICHT

IST DAS ENTSCHEIDENDE ELEMENT, DAS EINSAMKEIT VOM ALLEINSEIN TRENNT, VERBUNDENHEIT.

VON KAMILA EXNER

Als ich angefragt wurde, ein paar Gedanken basierend auf dem Erfahrungsschatz meiner psychiatrischen Sprechstunde zum Thema «Allein» zu formulieren, musste ich erst mal einen Augenblick finden, in dem ich tatsächlich alleine war. Als Mutter eines 2,5-jährigen Sohnes ist Alleinsein ein Sehnsuchtsort geworden. Letztlich wurde ich in einem ruhigen Nachtdienst fündig und nutze nun die Gunst der Stunde.

Es drängt sich die Frage auf, was, aber auch wer, allein ist? Allein ist erst mal jede*r ohne Gesellschaft, also eine nüchterne Beschreibung einer Tatsache. Und doch löst dieser Begriff bei den meisten viel aus, was wohl an der naheliegenden Assoziation mit «einsam» liegt. Aber ist «allein» nicht auch ein Ausdruck von Souveränität und Selbstständigkeit, und folglich auch ein Zustand von Unabhängigkeit und Freiheit? Oft bestimmt die Haltung zu etwas die innere Erlebniswelt und bleibt darum für die Beobachtenden verborgen. So müssen sich Menschen, die zwar alleine sind, nicht unbedingt einsam fühlen, und umgekehrt können Menschen in Gesellschaft einsam sein. Sicherlich spielt die Freiwilligkeit des Alleinseins eine wichtige Rolle bei der subjektiven Bewertung dieses Umstandes. Hat sich eine Person von etwas Belastendem oder Einengendem befreit, wird das Alleinsein zum Zeugnis der Selbstwirksamkeit hin zur Unabhängigkeit. Ist der Zustand jedoch die Folge eines Verlustes, bedarf es an dieser Stelle keiner weiteren Erklärung, dass der Mensch dann mit Schmerzen konfrontiert ist. Aus psychiatrischer Sicht ist das entscheidende Element, das Einsamkeit vom Alleinsein trennt, Verbundenheit. Spürt eine Person Verbundenheit zum Gegenüber, zur Familie, zu einer Interessensgruppe, zu einer Lebenstätigkeit, zur Welt im Allgemeinen oder zu was auch immer, ist das ein bewährtes Mittel gegen Einsamkeit. Verbundenheit gibt Sicherheit und Zugehörigkeit und verleiht so der Bedeutungslosigkeit des einzelnen Lebens eine Rolle im Gefüge des grossen Ganzen. Dann können auch Aspekte der Emanzipation und Selbstbestimmung im Alleinsein erlebt werden.

Wenn Menschen in meiner psychiatrischen Sprechstunde an Einsamkeit, zum Beispiel im Rahmen einer depressiven Episode, leiden, versuche ich, durch eine Intensiv ierung des Erlebens einen Bezug zur Welt aufzubauen. Hierbei hilft das sinnliche Erleben. Durch ein Anhören der Sinne gelingt es, eine Wechselwirkung zur Umwelt herzustellen und nicht länger nur Beobachter*in des eigenen Lebens zu sein. So sind auch Tätigkeiten, die die Sinnlichkeit erhöhen, verbindend mit dem, was die Sinne stimuliert. Dies macht sich, meiner Meinung nach, die Kunst in all ihren Erscheinungsformen zunutze und die Musik in einem ganz besonderen Masse. Dass Musik verbindet und Gemeinschaft erzeugt, ist oft gehört, steht jedoch im Kontext der Verbundenheit in einem besonderen Lichte.

Verbunden sind ja nicht nur die Musiker*innen im gemeinsamen Musikschaffen, sondern auch die Zuhörenden, wenn sie sich von dem blossen Beobachten des Geschehens auf der Bühne lösen und auf die emotionale Wirkung der Musik einlassen und somit auf einer anderen Ebene partizipieren. Wie immer verstehen wir das Selbsterlebte am besten, und ich berufe mich bei diesem Beispiel auf meine ganz persönliche Erfahrung. Musik war schon sehr früh ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Mit vier Jahren berührte ich bereits in musikalischer Absicht Klaviertasten, und als ich mit acht Jahren das erste Mal an einer Chorprobe teilnahm, wollte ich diese Erfahrung nicht mehr missen. Und wie häufig ich auch das Glück hatte, instrumental in Ensembles zu musizieren, kommt für mich nichts an das gemeinsame Singen heran. Die Stimme als Instrument ist so viel intimer und gibt so viel vom Selbst preis. Dies in die Gruppe einzubringen, sich zu zeigen, angenommen zu werden, so wie man auch die anderen annimmt, um daraus einen gemeinsamen Klang zu entwickeln, ist nicht nur verbindend, sondern auch erhebend. Sage ich erhebend, meine ich auch eine Art der Verbundenheit, vielleicht zu etwas Überindividuellem, etwas über der Vergänglichkeit der Dinge Stehendem.

Menschen beschreiben mir, dass durch erlebte Einsamkeit die Frage nach Bedeutung und Sinn ihres Lebens aufkommt, welche es, nüchtern betrachtet, in meinen Augen gegenüber dem einzelnen Leben nicht gibt. Diese Erkenntnis hat jedoch nichts Bedrückendes. Bei Störungsbildern wie Panikattacken und diversen Ängsten hat sie sogar einen grossen therapeutischen Nutzen, da es die Tragweite der eigenen Handlung relativier t. Alles scheint weniger schlimm, wenn man selbst nicht so bedeutsam ist. Es ist eine menschliche Fähigkeit, den Dingen eine Bedeutung beizumessen. Wir bestimmen, was sinnvoll ist und zu was man vielleicht eine gesunde Gleichgültigkeit entwickeln möchte. Führt man diesen Gedanken weiter, geht es im Leben um das Anreichern mit subjektiv bedeutsamen Dingen, um somit die eigene Zufriedenheit zu mehren. Das eigene Glück ist nicht bedeutsam für jemand anderen, und doch begegnen wir unserem Gegenüber anders, wenn wir selbst zufrieden sind und nicht mit einer leeren inneren Schale Zufriedenheit sammeln gehen. Es ist bekannt, dass nicht die Qualität der Emotion Zufriedenheit beeinflusst, sondern die persönliche Klarheit über diese. Man kann also auch mit unangenehmen Emotionen, solange man sich im Klaren über ihre Entstehung und Berechtigung ist, zufrieden sein. Durch Klarheit lassen sich Situationen wieder gestalten. In der Gestaltung liegt Selbstwirksamkeit, also die Fähigkeit, Einfluss auf sein Leben auszuüben und die Verantwortung für die eigene Zufriedenheit zu tragen.

Lebt man diese Selbstwirksamkeit aus, mehrt man Zufriedenheit und nährt Verbundenheit und ist folglich weniger einsam. Doch vor dieser Aufgabe steht jede*r ganz allein. •

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Kamila Exner ist als Psychiaterin in Zürich tätig und der Musik seit Kindheitstagen in vielfältiger Weise verbunden.

Der einsame Mann und das Meer

Wer so gut das Meer beschreiben kann wie Benjamin Britten, der weiss, wie es ist, allein zu sein. Eine steile These. Aber seine Musik weiss, was sie erzählt, und das Meer war Brittens lebenslanges Leitmotiv. Die erste Musik, die er gehört habe, sagte Britten einmal, sei das Rauschen der Wellen gewesen. Im stürmischen November 1913 kommt Britten im englischen Lowestoft zur Welt. Aus seinem Elternhaus sieht er den Sandstrand und wie die Wellen der Nordsee schäumen und spritzen – der Nordsee, die bis zum Ersten Weltkrieg «Deutsches Meer» genannt wurde. Später erinnert er sich an «wilde Stürme», die «oftmals Schiffe an unsere Küste warfen und ganze Strecken der benachbarten Klippen wegrissen». Brittens Eltern gehören zur Mittelklasse. Sein Vater ist Zahnarzt und verdient nicht schlecht. Jeden Morgen um elf Uhr soll er eine Whisky-Pause eingelegt haben, um sich von seiner Arbeit zu erholen. Für Musik interessiert er sich nicht sonderlich. Dafür aber Brittens Mutter, eine Sängerin, die ihrem fünfjährigen Sohn den ersten Klavierunterricht gibt. Die beiden spielen oft vierhändig. Auf einem Foto sitzt der siebenjährige Britten am Klavier, vor ihm liegen mindestens fünf verschiedene Musikstücke ausgebreitet. Wagners Siegfried-Idyll kann er aus der Partitur spielen. Ausserdem lernt Britten Bratsche und beginnt mit 14 Jahren mit Kompositionsunterricht bei Frank Bridge, der früh das Potenzial des Jungen erkennt. Seine Mutter sagt ihm voraus, dass er das «vierte B» werde – nach Bach, Beethoven und Brahms.

Mit 16 Jahren schreibt Britten stachelige, beinah atonale Stücke. Seine Wendung hin zum Wiener Expressionismus kann mit der Entfremdung zu tun haben, die er im Internat verspürt hat. Als er die Gresham’s School verlässt, schreibt er eine Elegie für Viola, in der die Bratsche rastlose, nicht-tonale Kreise um das Zentrum C zieht. 1930 bekommt Britten ein Stipendium für das Royal College of Music in London. Daneben bildet er sich mit Radiohören, denn die BBC spielt mit grossem Einsatz die Werke lebender Komponist*innen und Britten lernt die schneidend-schrägen Klänge aus Paris, Wien und Berlin schätzen.

Allmählich baut Britten, «der Sänger letzter Einsamkeiten», sich sein musikalisches Vokabular zusammen. Er schöpft von Vorbildern wie Alban Berg – bei ihm wollte er eigentlich studieren, was seine Eltern aber nicht erlaubten, da Bergs Zwölftonmusik zu «unmoralisch» und «kein guter Einfluss» sei –, Igor Strawinsky oder Gustav Holst, von dem sich Britten die enharmonische Umdeutung abschaut.

Sie teilen sich die Wohnung mit W. H. Auden, Jane und Paul Bowles und dem Lektor

George Davis. Auf dem Dachboden wohnt Golo, der Sohn von Thomas Mann. Besuch bekommen sie unter anderem von Salvador Dalí, Leonard Bernstein und der High-Society-Stripperin Gypsy Rose Lee.

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VON SOPHIE EMILIE BEHA
BILD:
KURT HUTTON

Zu Beginn des Jahres 1937 scheiden gleich zwei wichtige Menschen aus Brittens Leben: seine Mutter und sein Freund Peter Burra Britten stürzt in eine tiefe Einsamkeit, das Komponieren fällt ihm schwer. Vom mütterlichen Erbe kauft er sich nur 50 Kilometer von seinem Elternhaus entfernt vor den Toren von Aldeburgh die Old Mill: ein runder Bau aus dem 18. Jahrhundert, von dem aus er einen wunderbaren Blick hat – auf den Fluss, die Marsch und das Meer.

Im selben Jahr lernt Benjamin Britten den Tenor Peter Pears kennen, die zukünftige Liebe seines Lebens. Aber auch den 18-jährigen Wulff Scherchen, Sohn des Dirigenten Hermann Scherchen, mit dem die Freundschaft am sexuellen Kontakt schrappt. Denn Britten fühlt sich sein Leben lang immer wieder auch zu Teenagern hingezogen. Sein Dichterfreund W. H. Auden, mit dem Britten bereits einige BBC-Projekte realisiert hatte, will ihm mit einem Brief seine Flausen für «brettdünne Jugendliche, d.h. für das Sexfreie und Unschuldige» austreiben.

Im April 1939 reisen Britten und Pears, die sich immer näherstehen, in die USA. Sie wollen sich dort dauerhaft niederlassen, aus mehreren Gründen: Einerseits sind da immer noch Brittens ungeklärt-ambivalente Irrungen und Wirrungen für Wulff Scherchen; andererseits spitzen sich in Europa Faschismus und AppeasementPolitik zu. Nordamerika soll vor all dem Zuflucht bieten. Während am anderen Ende des Atlantiks der Zweite Weltkrieg ausbricht, leben Britten und Pears in New York im February House, einer WG von Avantgarde-Künstler*innen. Sie teilen sich die Wohnung mit W. H. Auden, Jane und Paul Bowles und dem Lektor George Davis. Auf dem Dachboden wohnt Golo, der Sohn von Thomas Mann. Besuch bekommen sie unter anderem von Salvador Dalí, Leonard Bernstein und der High-Society-Stripperin Gypsy Rose Lee. In all dem Trubel kann Britten nicht arbeiten und findet Zuflucht bei den Mayers, deutschen Flüchtlingen. An seinen Schwager schreibt er:

«Hier ist alles irre – irre – irre. […] Mir wird langsam klar, dass ich Engländer bin – & als Komponist habe ich das Gefühl, stärkere Wurzeln nötig zu haben als andere Menschen.»

Im Haus der Mayers auf Long Island vollendet Britten schliesslich im Oktober 1939 seine noch in Suffolk begonnenen Les Illuminations. Die Komposition für hohe Stimme und Streicher basiert auf Gedichten des bisexuellen Arthur Rimbaud. Britten habe sie durch W. H. Auden kennengelernt und sei sofort fasziniert gewesen, erinnert sich Sophie Wyss, die Sängerin der Uraufführung: «Er war so erfüllt von dieser Dichtung, dass er überhaupt nicht mehr aufhören konnte, darüber zu reden.» Diese Vertonung hält Britten für sein bis dahin bestes Werk.

Rimbaud war wie Britten in der Provinz aufgewachsen. Während er seine Gedichte schrieb, hielt er sich mit seinem Kollegen und Geliebten Paul Verlaine in London, Stockholm und der Schweiz auf. Übrigens: Die rauschhafte, selbstzerstörerische Beziehung mit dem zehn Jahre älteren Dichter war Vorlage für ein Theaterstück und einen Spielfilm mit Leonardo di Caprio. Sie eskalierte, als Verlaine, in Gegenwart seiner Mutter, mit einer Pistole auf Rimbaud schoss und dafür zwei Jahre im Gefängnis sass.

Rimbauds Texte sind Malereien in Sprache und in Klängen, gleichzeitig fixiert und dennoch schweben und entschweben sie –so wie Brittens Vertonungen. Vor allem in den Städtebildern: Da führen unendlich verschachtelte Konstruktionen, die sich umeinander winden, ins Nichts, in eine dschungelhafte Mythenwelt, in Palmengärten, Rausch und neuen Lärm. Antike und Gegenwart, Schmutz und grelles Licht begegnen sich in einer Sprache, die ein Rätsel bleibt. Verstehen können sie nur der Dichter und der Komponist: «J’ai seul la clef de cette parade sauvage» – «Ich allein besitze den Schlüssel zu dieser wilden Parade», schreibt Rimbaud, und Britten macht diese Worte zum Motto, indem er sie drei Mal wiederholt.

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www.sinfonieorchesterbasel.ch
Illustration: Janine Wiget SAISON 23/24 FAMILIENBANDE
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«Ich allein besitze den Schlüssel zu dieser wilden Parade», schreibt Rimbaud, und Britten macht diese Worte zum Motto, indem er sie drei Mal wiederholt.

Schon in der Fanfare erklingt der Schlüsselsatz das erste Mal, eindringlich und ganz zum Schluss auch mit Zurückhaltung. Kurz danach ist man in Villes mitten hineingeworfen in hektische Streicherphrasen und ruhelose Rhythmen, die laut Britten «einen sehr guten Eindruck des chaotischen modernen Stadtlebens» vermitteln. Phrase dient als träumerisches Zwischenspiel, das in Antique übergeht, einen einfachen, aber verführerischen Tanz, den Britten Wulff Scherchen widmete – möglicherweise war er der «anmutige Sohn des Pan».

Danach folgt das etwas an Strawinsky erinnernde Royauté mit seinen neobarocken Marschpassagen und grell-satirischen Akkorden. In Marine wogen im Hintergrund volksliedhafte Rhythmen und epische Streichergirlanden. Being Beauteous ist gespickt mit erotischen und sexuellen Konnotationen; ihnen einen eindeutigen Ausdruck zuzuschreiben würde den Text vergröbern und veröden lassen. Er kann als Masturbationsszene verstanden werden, doch weder Rimbaud noch Britten lassen sich darauf festnageln. Viel eher zeigt Britten die Zwischenräume dieser Zeilen. Trunkene Streicherflächen flirren in schwebsamen Sphären, schmiegen sich an die Gesangsstimme, taumeln nieder und schrauben sich in höchste Höhen hinauf. Das sinnlich-verzauberte Spektakel hat Britten Peter Pears gewidmet.

Parade beschreibt Britten gegenüber Sophie Wyss als «ein Bild der Unterwelt: Es sollte so gesungen werden, dass es gruselig, böse, schmutzig (Entschuldigung!) und w irklich verzweifelt klingt». Und mit dem nostalgisch-wehmütigen Départ, das sterbend (morendo)

vorgetragen werden soll, verabschiedete sich zumindest Rimbaud von diesem alten Leben. «Genug gesehen. Genug gehabt. Genug erkannt.» Mit seinen knapp zwanzig Jahren legte er die Feder für immer zur Seite und begann als Weltenbummler ein neues Leben. Nach drei Jahren im Exil ziehen seine Wurzeln Britten wieder zurück an die englische Küste. Peter Pears kommt mit, ist allerdings viel unterwegs und verfolgt seine Sängerkarriere. (Les Illuminations werden erst berühmt, als er sie in sein Repertoire aufnimmt.) Britten bleibt zuhause am Meer. Die beiden schreiben sich Briefe, und wenn Britten seine Zeilen mit «XOXXXOX» signiert, ist das tausendmal intimer als in jeder Folge von Gossip Girl. Was aus heutiger Perspektive schnell in den Hintergrund rücken mag: Benjamin Britten konnte seine Homosexualität nie öffentlich ausleben – so wie alle seine Zeitgenoss*innen. Das macht natürlich einsam und schlägt sich auch in seinen Werken wie Peter Grimes, Death in Venice oder Billy Budd nieder. In Grossbritannien wurde Homosexualität noch später als anderswo entkriminalisiert – erst 2003 wurde die berüchtigte «Clause 28» abgeschafft, die Gemeinden, Schulen und Kommunalbehörden die «Förderung von Homosexualität» untersagte.

«Es war eine schwierige und einsame Zeit. Er war ein Mann, der mit der Welt im Zwiespalt war», beschrieb ihn Leonard Bernstein. «Wenn man Brittens Musik hört, wenn man sie wirklich hört und nicht nur oberflächlich betrachtet, wird einem etwas sehr Dunkles bewusst – es gibt Zahnräder, die knirschen und nicht ganz ineinandergreifen. Sie verursachen einen grossen Schmerz.»

Sophie Emilie Beha ist multimediale Musikjournalistin. Sie ist Autorin und Moderatorin für verschiedene öffentlich-rechtliche Sender. Daneben schreibt sie regelmässig für die taz, verschiedene Fachzeitschriften und Online-Magazine. Auf Bühnen sowie vor der Kamera moderiert sie Festivals, Konzerteinführungen, Podcasts und Podiumsdiskussionen. Zudem ist sie Dramaturgin für das Sänger*innenkollektiv PHØNIX16 in Berlin und Mitglied im experimentellen Vokalensemble Γλωσσα

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BILD: FORTEPAN, SZALAY ZOLTÁN

Das ganze Festivalprogramm

Samstag | 5. August

20.30 Uhr | Kongresszentrum Davos Eröffnungskonzert 01

Sonntag | 6. August

Allein im Museum

To see, to hear To touch, to kiss To die with thee again In sweetest sympathy (Ausschnitt aus Henry Purcells Come again)

Gibt es Schöneres, als allein durch ein Museum zu schlendern? Die Ruhe geniessen, die Bilder und Atmosphäre auf sich wirken lassen. Dem Klang der eigenen Schritte lauschen, die Farbe riechen, die Kreativität spüren.

Selbstgespräche

«Habe ich den Herd ausgeschaltet?» – Selbstgespräche sind Teil des Alltags. Meist unbemerkt werden innere Dialoge geführt, das Gedankenkarussell kreist unentwegt. Irritation löst hingegen aus, wenn im öffentlichen Raum laut ohne ein Gegenüber gesprochen wird. Selbstgespräche finden deshalb zumeist in Momenten des Alleinseins statt. Sie können nicht nur motivieren, reflektieren und vorbereiten, sie steigern auch die Kreativität.

Johannes Brahms begann 1886 am Thunersee mit der Komposition seiner Violinsonate Nr. 3 in d-Moll. Brahms brauchte einen kreativen Rückzugsort, um mit neuer Inspiration an mehreren Kammermusikwerken zu arbeiten. Weit abseits des Alltags konnte er neue musikalische Ideen entwickeln. Auch die Romanfigur Don Quichotte wollte dem Alltag immer wieder entfliehen. Ideal und Wirklichkeit treffen in der parodistischen Rittergeschichte von Miguel de Cervantes aufeinander. Welchen Worten ist noch zu trauen und wo beginnt der Wahnsinn?

Philippe Hersant (*1948)

Pavane

Amy Beach (1867 – 1944)

Klaviertrio a-Moll, op. 150

Maurice Ravel (1875 – 1937)

Don Quichotte à Dulcinée

Johannes Brahms (1833 – 1897)

Violinsonate Nr. 3 d-Moll, op. 108

Sào Soulez Larivière, Viola

Trio Orelon

Äneas Humm, Bariton

Renate Tsuyako Rohlfing, Klavier

Dmitry Smirnov, Violine

Julius Asal, Klavier

Mit Grussworten von Dr. Matthias von Orelli, Präsident der Stiftung DAVOS FESTIVAL , und Philipp Wilhelm, Landammann der Gemeinde Davos, sowie einer Eröffnungsrede.

Ende ca. 22.15 Uhr

Musik für Soloinstrumente wohnt ein besonderer Geist inne. Selten hört man ein Instrument so nackt und exponiert. Jede Nuance bemerkbar. Das Instrument wird regelrecht zur Stimme: singend, sprechend, krächzend und flüsternd.

Henry Purcell (1659 – 1695)

O Solitude, Z 406

Igor Strawinsky (1882 – 1971)

Élégie

Jonathan Harvey (1939 – 2012)

Chant

John Dowland (1563 – 1626)

Lachrimae, or Seven Tears, 1. Lachrimae antiquae

Come again

Come, heavy sleep

Germaine Tailleferre (1892 – 1983)

Klarinettensonate

Henry Purcell (1659 – 1695)

Pausanius, Z 585, 1. Sweeter than roses

Not all my torments can your pity move, Z 400 Fairest Isle, aus King Arthur, Z 628

Grażyna Bacewicz (1909 – 1969)

Violinsonate Nr. 2

Julia Duscher, Sopran

Lorenzo Abate, Theorbe

Sào Soulez Larivière, Viola

Ann Lepage, Klarinette

Dmitry Smirnov, Violine

Ende ca. 12.10 Uhr

18
11 Uhr | Kirchner Museum Davos Museumskonzert 02
BILD: CLARA EVENS
Sào Soulez Larivière

Zuhause

Zuhause ist, wohin ich jeden Abend gerne zurückkehre. Zuhause ist, wo die Liebsten sind. Zuhause ist, wo ich meine Kindheit verbracht habe. Zuhause ist, wohin ich nicht mehr kann. Zuhause ist, was mir fremd geworden ist. Zuhause kennt keine Geografie. Zuhause ist Sehnsuchtsort, Utopie und zugleich Realität. Zuhause ist veränderbar.

Wie eng sind Komponist*innen mit ihrer Herkunft verbunden? Edvard Grieg wehrte sich stets gegen seinen Status als norwegischer Nationalkomponist. In seinen Sechs Liedern verzichtete er bewusst darauf, Verse norwegischer Dichter*innen zu vertonen. Stattdessen verwendete er deutsche Gedichte, die er aus seiner Studienzeit in Leipzig bestens kannte. Und dennoch ist Griegs Herkunft in jeder Phrase hörbar. Das Zuhause werden wir nicht so schnell los.

Edvard Grieg (1843 – 1907)

Sechs Lieder, op. 48

Julia Fass (*1998)

Familie

Grażyna Bacewicz (1909 – 1969)

Sonatina

Iman Mersal (*1966)

Eine Vorstellung von Zuhause

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847)

Klaviertrio c-Moll, op. 66

Äneas Humm, Bariton

Renate Tsuyako Rohlfing, Klavier

Linda Hügel, Sprecherin

Magdalena Steinbauer, Oboe

Trio Orelon

Ende ca. 18.15 Uhr

5 Fragen an ... Ann Lepage | Klarinette

In welchen Situationen bist du gerne allein? Je dois dire que je ne suis pas très souvent seule. J’adore être entourée. D’ailleurs, la clarinette me correspond bien, c’est un instrument assez social, parfait pour jouer avec les autres. Je n’ai pas un caractère solitaire mais j’apprécie la solitude lorsque je travaille. C’est un moment où j’aime me retrouver et me concentrer sur mes idées.

Welchen Beruf würdest du ausüben, wenn du keine Musik machen könntest?

C’est une question que je me pose parfois. Du plus loin que je me souvienne, j’ai toujours voulu être musicienne. C’est quelque chose qui était en moi depuis mon plus jeune âge. Je suis d’ailleurs terrifiée à l’idée de ne plus pouvoir jouer un jour. Mais, si je n’avais pas pu faire de musique, j’aurais aimé être kinésithérapeute au sein d’une équipe de sport.

Was erträgst du nur mit Humor?

J’adore rire! Je peux tout supporter avec humour tant que cela reste bienveillant.

Was war die schlechteste oder beste Idee deines bisherigen Lebens?

La meilleure idée a été d’arrêter mon école d’économie pour me consacrer entièrement à la musique. Lorsque je suis arrivée pour étudier au Conservatoire de Paris, j’étais en même temps étudiante à l’Université Paris-Dauphine. C’était une période difficile et très fatigante durant laquelle j’ai travaillé énormément pour cumuler les deux cursus. Un jour, j’ai pris la décision d’arrêter l’Université. Ce fut difficile mais tellement bénéfique. J’étais libérée. Je savais que je ne voulais pas faire autre chose que de la musique.

Welche Rituale pflegst du vor einem Konzert?

Je n’ai pas de rituel très précis.

Je mange une banane et du chocolat noir et je fais des exercices de respiration pour essayer de me relaxer. J’ai l’habitude de réessayer mes anches pour être sûre que celle que j’ai choisie soit la bonne. Cela dit, nous ne sommes jamais à l’abri de surprises!!

Sonntag | 6. August
Konzert
17 Uhr | Kirche St. Johann, Davos Platz
03
BILD: GAIA SQUARCI 16 UHR TALK VOR DEM KONZERT
Renate Tsuyako Rohlfing
19

Montag | 7. August

20.30 Uhr | Pauluskirche, Davos Platz

Konzert 04

Auf Kur

Sechs Stunden pro Tag auf dem Balkon liegen, eingehüllt in Decken. Die Davoser Höhenluft galt im 19. Jahrhundert als das beste Mittel gegen die Bekämpfung der Tuberkulose. Oder war es doch eher das Sonnenlicht, das sich in Davos häufiger zeigte als in Paris und London? Einerlei, manchmal helfen auch der Placeboeffekt und der Glaube an eine baldige Besserung!

Femme fatale?

Die Musikgeschichte hat bereits viele berühmte Paare hervorgebracht. Eine der wohl schillerndsten Liaisons ist die Ehe zwischen Alma und Gustav Mahler. Alma Mahler-Werfel wird oftmals als «femme fatale» beschrieben, die eine Reihe Künstler um den Verstand gebracht haben soll. Als sie 1969 in New York starb, lagen drei Ehen und zahlreiche Affären hinter ihr. Während die Geschichtsschreibung Frauen für liberale Lebensstile diskreditiert, werden männliche Pendants als abenteuerliche Helden gefeiert. Heute gibt es Bemühungen, Alma Mahler-Werfels Lebensbilanz aus neuer Perspektive zu beleuchten. Belegt ist, dass Gustav Mahler nicht wollte, dass seine Frau ebenfalls komponierte. Er duldete keine Konkurrenz im eigenen Haus und befürchtete, ihre Fürsorge für ihn könnte darunter leiden. Zu Anfang ihrer Beziehung schrieb Alma einmal: «Er hält von meiner Kunst gar nichts – von seiner viel – und ich halte von seiner Kunst gar nichts und von meiner viel. So ist es!»

Alma Mahler-Werfel (1879 – 1964)

Vier Lieder

Wie stellst Du Dir so ein komponierendes Ehepaar vor?

Franz Schubert (1797 – 1828)

Die schöne Müllerin, D 795, 18. Trockne Blumen

Introduktion und Variationen e-Moll, D 802, über Trockne Blumen aus Die schöne Müllerin

Alma Mahler-Werfel

Ich brauche meine Kunst

Maija Einfelde (*1939)

Violinsonate Nr. 2

Henriëtte Bosmans (1895 – 1952)

Dix mélodies, 2. Le regard éternel

Gustav Mahler (1860 – 1911)

Rückert-Lieder, 3. Ich bin der Welt abhanden gekommen

Julia Duscher, Sopran

Renate Tsuyako Rohlfing, Klavier

Linda Hügel, Sprecherin

Äneas Humm, Bariton

Denis Linnik, Klavier

Alberto Navarra, Flöte

Dmitry Smirnov, Violine

Ende ca. 21.50 Uhr

Tun Sie sich, Ihrem Körper, Ihren Ohren und Ihrem Wohlbefinden etwas Gutes und begeben Sie sich auf die DAVOS FESTIVAL Kur. Ein Pool, dreissig Liegestühle, drei Instrumente und eine betörende Stimme. Kurz dem Alltag entfliehen, im Wellnessbereich des Waldhotels barocker und zeitgenössischer Musik lauschen und im Anschluss mit Kaffee und Kuchen über die kleinen Schönheiten der Welt plaudern. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie das Programmheft und fragen Sie Ihren Ohrenarzt oder Intendanten.

Napoléon Coste (1805 – 1883)

Andante

Mauro Giuliani (1781 – 1829)

Studi dilettevoli, op. 98, 6. Allegro Raccolta di pezzi musicali, op. 111, 3. Grazioso

Henry Purcell (1659 – 1695)

O Solitude, Z 406

I attempt from love’s sickness to fly, aus The Indian Queen, Z 630

Johann Kaspar Mertz (1806 – 1856)

Trois nocturnes, op. 4, 1. Notturno

Dominic Argento (1927 – 2019)

Dirge

Mauro Giuliani

Marche de l’opéra: Les deux journées de Cherubini, varié, op. 110, 15. Rondo allegro

Ferdinando Carulli (1770 – 1841)

Andantino, op. 241/5

Franz Schubert (1797 – 1828)

Winterreise, D. 911, 12. Einsamkeit

Clara Schumann (1819 – 1896)

Sechs Lieder, op. 13, 1. Ich stand in dunklen Träumen

Olga Neuwirth (*1968)

In Nacht und Eis

Esa-Pekka Salonen (*1958)

Concert étude

Linda Hügel, Sprecherin

Lorenzo Abate, Theorbe

Julia Duscher, Sopran

Tillmann Höfs, Horn

Nejc Grm, Akkordeon

Mathis Stier, Fagott

Ende ca. 16.45 Uhr

Wandelkonzert Kaffeekränzchen mit den Young Artists inbegriffen

20
August 15 Uhr | Waldhotel Davos Konzert 05
Dienstag | 8.
BILD: MAURICE HAAS
Äneas Humm

Von der Freundschaft

Der Anführer Julian, der hitzköpfige Dick, die mutige George, die schüchterne Anne und der Hund Timmy erleben in Enid Blytons Kinderbuchreihe Fünf Freunde zahlreiche Abenteuer, die dank ihrer starken Freundschaft immer glimpflich enden. Gemäss Forschung bezeichnen wir rund zehn bis fünfzehn Personen als Freund*innen, drei bis fünf als enge Vertraute. Die Besetzung ändert sich im Laufe der Jahre, die Anzahl bleibt aber überraschend stabil. Freundschaft auf Zeit, kurz oder lang.

In den 1920er-Jahren fanden in Paris fünf Komponist*innen zusammen, die vor allem die Ablehnung der wagnerianischen Musik verband. Die spätere Groupe des Six war weniger eine produktive Einheit als vielmehr ein Kreis von Freund*innen, die sich gegenseitig unterstützten. Entstanden ist eine Musik, die um eine eigene Identität ringt und ohne Berührungsängste auf die Unterhaltungsmusik zugeht. In aller Freundschaft.

Arthur Honegger (1892 – 1955)

Sonatine, H 42

Francis Poulenc (1899 – 1963)

Élégie

Germaine Tailleferre (1892 – 1983)

Harfensonate

Darius Milhaud (1892 – 1974)

Sonata, op. 47

Louis Durey (1888 – 1979)

Nocturne Des-Dur, op. 40

Georges Auric (1899 – 1983)

Violinsonate G-Dur

Ann Lepage, Klarinette

Denis Linnik, Klavier

Tillmann Höfs, Horn

Julius Asal, Klavier

Joanna Thalmann, Harfe

Linda Hügel, Sprecherin

Alberto Navarra, Flöte

Magdalena Steinbauer, Oboe

Carter Muller, Klavier

Dmitry Smirnov, Violine

Ende ca. 22 Uhr

21 Dienstag | 8. August 20.30 Uhr | Kongresszentrum Davos Konzert 06
Julius Asal BILD: MICHAEL REINICKE Joanna Thalmann
BILD: ELINA AKSELRUD

Mittwoch

20.30 Uhr | Hotel Schatzalp

Konzert 07

Im Exil

Charkiw. Niederhasli. Odessa. Grächen. Laut Wikipedia ist das Exil die Abwesenheit eines Menschen oder einer Volksgruppe in der eigenen Heimat, die durch Ausweisung, Verbannung, Vertreibung, Ausbürgerung, Zwangsumsiedlung, religiöse oder politische Verfolgung sowie unerträgliche Verhältnisse im Heimatland mit anschliessender Auswanderung hervorgerufen wird.

Die deutsche Komponistin Maria Herz wanderte Ende des 19. Jahrhunderts aufgrund des wachsenden Antisemitismus nach England aus. Als sie 1914 zur Hochzeit ihres jüngeren Bruders in Deutschland weilte, brach der Erste Weltkrieg aus und zwang die ganze Familie zum Bleiben. Marias Mann Albert wurde in die Armee eingezogen und leistete als Chemiker Dienst. 1933 wurden jüdische Komponist*innen mit einem Aufführungsverbot sanktioniert und Maria musste erneut ins englische Exil flüchten. Später emigrierte sie zu ihren Töchtern in die USA. Maria Herz’ Nachlass befindet sich in der Musikabteilung der Zentralbibliothek Zürich, wo noch heute zahlreiche musikalische Schätze schlummern.

Frank Bridge (1879 – 1941)

Three Songs, H 76

Else Lasker-Schüler (1869 – 1945)

Mein blaues Klavier

Bent Sørensen (*1958)

Looking on Darkness

Lera Auerbach (*1973)

I Walk Unseen

Else Lasker-Schüler

Die Verscheuchte

Maria Herz (1878 – 1950)

Die Einsame

Aaron Copland (1900 – 1990)

Twelve Poems of Emily Dickinson, 1. Nature, the gentlest mother

Else Lasker-Schüler

Über glitzernden Kies

Paul Hindemith (1895 – 1963)

Hornsonate

Äneas Humm, Bariton

Sào Soulez Larivière, Viola

Renate Tsuyako Rohlfing, Klavier

Linda Hügel, Sprecherin

Nejc Grm, Akkordeon

Mathis Stier, Fagott

Carter Muller, Klavier

Julia Duscher, Sopran

Tillmann Höfs, Horn

Ende ca. 21.45 Uhr

Die Schatzalpbahn fährt nach Bedarf im Anschluss an die Veranstaltung. Die Fahrt ist im Konzertticket nicht inbegriffen.

Zuflucht in Davos

Ewiges Eis. Flüchtiges Eis. Die Gletscher sind nach den Ozeanen die grössten globalen Wasserspeicher und beeinflussen das Klima. Seit Jahrzehnten ist ihr Rückgang zu beobachten. Auch in der Schweiz, auch in Davos, auch auf dem Gletscher Ducan. Im Wallis wird verzweifelt versucht, Gletscherzungen mit Tüchern abzudecken und so ihr Schwinden zu bremsen. Welchen Einfluss hat die Gletscherschmelze auf die Zukunft der Alpen und auf die Zukunft der Menschen?

Paul Éluard und Else Lasker-Schüler haben Davos aus ganz anderen Gründen besucht. Der 17-jährige Éluard verbrachte einige Monate im Sanatorium in Clavadel, um sein Lungenleiden zu kurieren. Er lernte dort seine Frau Gala kennen und veröffentlichte erste Gedichte. Lasker-Schüler trieben der Krieg, die Krankheit ihres Sohnes und die nationalsozialistische Verfolgung und Verfemung immer wieder in die Schweiz. 1926 schreibt sie: «Mein armer Junge ist nun in Davos. Von dort hoffen w ir alles Gute.» 1927 verstarb ihr Sohn und sie stürzte in eine Krise. In Nacht und Eis.

Christian Morgenstern (1871 – 1914)

Einem Berge

Olga Neuwirth (*1968)

In Nacht und Eis

Else Lasker-Schüler (1869 – 1945)

Ankunft

Olivier Messiaen (1908 – 1992)

Catalogue d’oiseaux, 1. Chocard des Alpes, 2. Loriot d’Europe

Paul Éluard (1895 – 1952)

Die Erde ist blau wie eine Orange

Dmitri Schostakowitsch (1906 – 1975)

Violasonate, op. 147

Linda Hügel, Sprecherin

Mathis Stier, Fagott

Nejc Grm, Akkordeon

Mélissa Ligurgo, Ballett

Kevin Pouzou, Ballett

Carter Muller, Klavier

Sào Soulez Larivière, Viola

Julius Asal, Klavier

Ende ca. 22 Uhr

Der Entdeckungstag präsentiert von Swiss Life

Infos & Spezialangebot: davosfestival.ch/ entdeckungstag

22 Donnerstag | 10. August
Uhr | Kongresszentrum Davos Konzert 08
20.30
| 9. August

Freitag | 11. August

Wege zum Glück

En Huet, en Stock, en Rägeschirm Und vorwärts rückwärts sitwärts zämme ...

Das Wandern ist in der Schweiz ein Volkssport – jeder noch so kleine Hügel wird erschlossen und markiert. Wandern belebt Körper und Geist, und wer gemeinsam marschiert, festigt zusätzlich zwischenmenschliche Beziehungen. Ein gutes Lauftempo und ein gleichbleibender Rhythmus sind dafür entscheidende Erfolgsfaktoren. Warten auf dem Weg noch musikalische Erfrischungen, ist das Glück perfekt. Die junge Komponistin Aregnaz Martirosyan hat für die Festivalwanderung ein Werk komponiert, welches das Akkordeon mit der Natur verschmelzen lässt. Einmalig und ganz bestimmt gesundheitsfördernd.

1. STATION | BAHNHOF DAVOS MONSTEIN

Benjamin Britten (1913 – 1976)

Suite für Harfe, op. 83

Joanna Thalmann, Harfe

2. STATION | BAHNHOF DAVOS WIESEN

Domenico Scarlatti (1685 – 1757)

Klaviersonate d-Moll, K 1

Klaviersonate d-Moll, K 213

Klaviersonate d-Moll, K 9

Aregnaz Martirosyan (*1993)

Uraufführung

Nejc Grm, Akkordeon

3. STATION | SCHÖNBODEN

Offenes Singen

Onna Stäheli, Leitung

Routenänderung möglich, Information folgt

4. STATION | KIRCHE ST. MARTIN FILISUR SCHLUSSKONZERT

Fernando Sor (1778 – 1839)

24 leçons progressives, op. 31, 1. Andante 24 exercices très faciles, op. 35, 14. Allegro Konstantia Gourzi (*1962)

Astrolávos, the Angel at the Bottom of the Sea. Neun Konstellationen, op. 68

Fernando Sor

Introduction à l’étude de la guitare, op. 60, 5. Allegro, 14. Andante, 19. Andantino

Jacques-Martin Hotteterre (1674 – 1763)

Suite e-Moll, op. 2/4

Lorenzo Abate, Gitarre

Magdalena Steinbauer, Oboe

Eckdaten

Treffpunkt: 8.45 Uhr am Bahnhof Davos Monstein (Anreise: Rhätische Bahn um 8.31 Uhr ab Davos Platz)

Tour: vom Bahnhof Davos Monstein durch die Zügenschlucht zum Bahnhof Wiesen und weiter via Schönboden nach Filisur; reine Marschzeit ca. 3 Stunden, Aufstieg ca. 200 Meter, Abstieg ca. 480 Meter

Mitbringen: gute Schuhe, dem Wetter angepasste Kleidung und Getränk für unterwegs

Verpflegung: Znüni im Züga-Beizli am Bahnhof Wiesen und Mittagessen im Restaurant il Nido in Filisur inbegriffen. Bitte melden Sie Lebensmittelunverträglichkeiten und Allergien rechtzeitig der Geschäftsstelle DAVOS FESTIVAL .

Rückreise: Nostalgiezug um 16.06 Uhr ab Filisur; Ankunft in Davos Platz um 16.50 Uhr

Die Wanderung findet bei jeder Witterung statt. Die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist nicht im Ticket inbegriffen.

Ende ca. 15.45 Uhr in Filisur

23
Uhr | Treffpunkt am Bahnhof Davos Monstein Festivalwanderung mit vier Stationen 09
8.45
BILD: KATERINA STANKEVICH
Aregnaz Martirosyan
BILD: YANNICK ANDREA
Offenes Singen mit Onna Stäheli

Äneas Humm | Bariton

In welchen Situationen bist du gerne allein? Vor Auftritten bin ich gerne allein in totaler Stille. Wenn es rundherum zu viele Geräusche gibt, beruhigen mich Gong-Klänge. Aber auch im hektischen Alltag suche ich oft das Alleinsein, und sei es bloss einen Augenblick der Stille. Kurz Energie auftanken und weiter geht’s.

Welchen Beruf würdest du ausüben, wenn du keine Musik machen könntest?

Es wäre ziemlich sicher ein Beruf in der Diplomatie. Ich bin fasziniert davon. Diplomat*innen sind Menschen, die meist hinter den Kulissen agieren, aber unglaublich wichtige Entscheidungen mitgestalten. Das Buch The Education of an Idealist von Samantha Power hat mein Leben verändert. Sie war früher US-Botschafterin in der UN.

Was erträgst du nur mit Humor? Fake News und Zugverspätungen der Deutschen Bahn.

Was war die schlechteste oder beste Idee deines bisherigen Lebens?

Die beste: Meinen Mann zu heiraten und klassische Musik zum Beruf zu machen. Die schlechteste: In Arosa vor einer Generalprobe ohne Ausrüstung zu einer Wanderung aufzubrechen ... Ich kam 10 Minuten vor der Probe an, total verschwitzt und entkräftet ... Wandern geht seither nur noch bedacht und professionell.

Welche Rituale pflegst du vor einem Konzert? Wie bereits beschrieben brauche ich vor einem Konzert einige Momente der Stille. Dazu gehört für mich auch eine gewisse sportliche Tätigkeit vor einer Vorstellung – das bringt meine Atmung in Schwung. Und ein tägliches Muss: meine heilige Siesta. Egal, wo auf der Welt ich gerade bin, ich halte jeden Tag eine kleine Siesta und trinke danach einen schwarzen Kaffee. Ansonsten bin ich abends nicht zu gebrauchen.

20.30 Uhr | Kirche St. Johann, Davos Platz Konzert

Verloren

Ich habe meinen Schlüssel verloren. Ich habe meine Fassung verloren. Ich habe meine Freund*innen verloren. Ich habe mich selbst verloren.

Unter Einsamkeit leidet nicht nur die Psyche, sondern auch der Körper. Gewichtsschwankungen, Schlafstörungen und Kopfschmerzen sind nur einige der möglichen Symptome. Der Weg aus der Einsamkeit und zu einem Gefühl der Verbundenheit ist weit. In Galina Ustwolskajas Werk kreisen Motive und drei Instrumente, die zwar zusammenspielen, sich aber meist in unterschiedlichen Sphären bewegen.

Bachs Chaconne in d-Moll hat zahlreiche Komponist*innen zu Bearbeitungen inspiriert. Zu den aussergewöhnlichsten gehört zweifelsfrei Johannes Brahms’ Fassung für die linke Hand. Allein und doch verbunden. Verbunden und doch allein.

Galina Ustwolskaja (1919 – 2006)

Trio

Claude Debussy (1862 – 1918)

Préludes, Livre 1, 6. Des pas sur la neige Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)

Partita Nr. 2 d-Moll, BWV 1004, 5. Chaconne (bearbeitet von Johannes Brahms für die linke Hand allein)

Johannes Brahms (1833 – 1897)

Klaviertrio Nr. 1 H-Dur, op. 8

Dmitry Smirnov, Violine

Ann Lepage, Klarinette

Denis Linnik, Klavier

Julius Asal, Klavier

Trio Orelon

Ende ca. 22 Uhr

5 Fragen an ...
24
11. August
Freitag |
10
BILD: BERNARD BAYLE
Dmitry Smirnov

Waldeinsamkeit

Waldeinsamkeit!

Du grünes Revier, Wie liegt so weit

Die Welt von hier!

Schlaf nur, wie bald Kommt der Abend schön, Durch den stillen Wald

Die Quellen gehn, Die Mutter Gottes wacht, Mit ihrem Sternenkleid Bedeckt sie dich sacht

In der Waldeinsamkeit, Gute Nacht, Gute Nacht!

Joseph von Eichendorff

Der Wald fasziniert. Bäume kommunizieren miteinander über ein Netz aus feinen unterirdischen Pilzfäden und warnen sich vor Unwettern oder Bränden. Feen, Trolle und andere magische Wesen haben ihre Heimat im Wald. Seit Urzeiten lockt der Wald als Sinnbild für Mystik und reine Natur.

Waldsterben – In den 1980er-Jahren wurden in der Schweiz und anderen Ländern Europas vermehrt Schäden an den Wäldern beobachtet. Luftverschmutzung und saure Niederschläge schwächten die Bäume und machten sie anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Dank entschiedener Massnahmen und Vorschriften konnte ein Requiem auf den Wald noch einmal abgewendet werden. Zeit also, der Waldeinsamkeit zu lauschen.

WALDFRIEDHOF

Othmar Schoeck (1886 – 1957)

Zwölf Eichendorff-Lieder, op. 30, 1. Waldeinsamkeit (arr. von Philipp Classen für Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und Horn)

Maurice Ravel (1875 – 1937)

Ma mère l’oye (arr. von Joachim Linckelmann für Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und Horn)

Thierry Escaich (*1965)

Vers les cimes

Johannes Brahms (1833

1897)

Sieben Lieder, op. 62, 3. Waldesnacht (arr. von Philipp Classen für Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und Horn)

Alberto Navarra, Flöte

Magdalena Steinbauer, Oboe

Ann Lepage, Klarinette

Mathis Stier, Fagott

Tillmann Höfs, Horn

KREMATORIUM

Kazuo Fukushima (*1930)

Requiem

Peter Stamm (*1963)

Im Wald

Benjamin Britten (1913 – 1976)

Lachrymae. Reflections on a Song of Dowland, op. 48

John Dowland (1563 – 1626)

If my Complaints Could Passions Move

Alberto Navarra, Flöte

Linda Hügel, Sprecherin

Sào Soulez Larivière, Viola

Nejc Grm, Akkordeon

Anreise zum Waldfriedhof: Bus 301 um 10.10 Uhr ab Davos Platz, Postplatz bis Islen oder Gadenstatt; danach 15–20 Minuten zu Fuss hoch zum Waldfriedhof. Der Weg ab Gadenstatt ist etwas kürzer, aber steiler.

Der gemeinsame Spaziergang vom Waldfriedhof zum Krematorium führt dem Landwasser entlang und dauert ungefähr 35 Minuten. Alternativ kann ein Teil der Strecke mit dem Bus zurückgelegt werden (Bus 301 um 12.09 Uhr ab Islen bis Davos Platz, Spital). Die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist im Konzertticket nicht inbegriffen.

Ende ca. 13.10 Uhr

25 Samstag | 12. August 11 Uhr | Waldfriedhof & Krematorium Zweiteiliges Konzert mit Spaziergang 11
BILD: MAGNUS DIETRICH
Magdalena Steinbauer
BILD:
Alberto Navarra
STEFANO PUGLIARA

Orpheus und die Sterne

Löwe und Widder. Mondzeichen Jungfrau. Aszendent Krebs – Elizabeth Teissiers Jahreshoroskop in der Schweizer Illustrierten fasziniert und belustigt zugleich. Die Vorstellung, die Zukunft bereits zu kennen und doch etwas verändern zu können, ist verheissungsvoll. «Seien Sie wachsam, im Januar müssen Sie in Liebesdingen auf der Hut sein.» – «Im April winkt eine grössere Geldsumme.» – «Im August stehen Veränderungen im Raum. Seien Sie mutig.»

Die Sterne dienen als Projektionsfläche. Sie hüten Träume, gewähren einen Blick in die Ewigkeit und erhellen die Nacht. Auch Orpheus blickte sehnsüchtig gen Himmel. Sein Weg in die Unterwelt war gepflastert mit Hoffnung, Liebe und Verzweiflung. Alles hinter sich lassen und für die eigenen Überzeugungen einstehen sind Sujets, die auch heute nichts an Aktualität eingebüsst haben. «Den Besuch dieses Konzerts werden Sie nicht bereuen» (verspricht zumindest das Horoskop).

Franz Liszt (1811 – 1886)

Sinfonische Dichtung Nr. 4, Orpheus

Volker David Kirchner (1942 – 2020)

Tre Poemi

Guillaume Connesson (*1970)

Constellation de la couronne boréale

Constellation de la couronne australe

Benjamin Britten (1913 – 1976)

Les Illuminations, op. 18

Julius Asal, Klavier

Carter Muller, Klavier

Tillmann Höfs, Horn

Renate Tsuyako Rohlfing, Klavier

Sào Soulez Larivière, Viola

Denis Linnik, Klavier

Julia Duscher, Sopran

DAVOS FESTIVAL Camerata

Holly Choe, Dirigentin

Ende ca. 22 Uhr

Radio SRF 2 Kultur zeichnet dieses Konzert auf und sendet es zu einem späteren Zeitpunkt. Im Anschluss wird es auch online und in der App «Play SRF» nachzuhören sein.

26 Samstag | 12. August 20.30 Uhr | Kongresszentrum Davos Konzert 12
BILD: ANEMONE TAAKE
Julia Duscher
BILD: PIERRE ADAMIK
Tillmann Höfs

DAVOS FESTIVAL entdecken

TERMINE & ORTE SIEHE

FESTIVALAGENDA

Allein 2.0

Bei DAVOS FESTIVAL macht Schule werden partizipative Projekte mit Schulklassen aller Altersstufen realisiert. Die Ergebnisse werden in einer interaktiven Ausstellung im Kongresszentrum präsentiert. Geöffnet jeweils eine Stunde vor den dortigen Konzerten.

Offene Bühne

Zwei Offene Bühnen sorgen für spontanen Konzertgenuss: «Allein auf der Orgelbank» lädt zum Kurzkonzert in die Kirche St. Theodul, und in der Schalterhalle des Bahnhofs Davos Platz sorgen Young Artists regelmässig für musikalische «Zwischenhalte».

Offenes Singen

Die positive Wirkung des Singens ist nachgewiesen: Schon nach einer halben Stunde produziert unser Gehirn erhöhte Anteile von Endorphinen, Serotonin und Noradrenalin. Auch deshalb bietet das DAVOS FESTIVAL jeden Morgen ein Offenes Singen an.

Talk vor dem Konzert

In kurzen Gesprächen mit den Young Artists und Gästen führt Marco Amherd in das Konzert ein. Dabei erfährt das Publikum Anekdotisches sowie Hintergründe zu den im Anschluss gespielten Werken. Ein bunter Mix aus Musik und Gespräch.

Einblick in die Komponierstube

Uraufführungen haben beim DAVOS FESTIVAL eine lange Tradition. Besonderheit: In diesem Jahr erklingt das neue Werk der Komponistin Aregnaz Martirosyan auf der Festivalwanderung und lässt ein Akkordeon mit der Natur verschmelzen.

Pas de deux – Ballett für alle

Plié, Port de bras, Quatrième position: Professionelle Tänzer*innen geben in einer kurzweiligen Lektion einen Einblick in die Welt des Spitzentanzes. Garantiert unfallfrei, dafür mit viel Musik und etwas Muskelkater.

27

Untertauchen

Anlauf nehmen, abspringen und eintauchen. Einige Sekunden unter Wasser bleiben und auftauchen. Herrlich erfrischend! Zugegeben, der Sprung ins kühle Nass kann bei quellfrischen Bergseen zuweilen Überwindung kosten. Um die Hemmschwelle zu senken, startet der Festivalbrunch mit tänzerischer Musik für Holzbläserquintett, die den Körper in wohlige Schwingungen versetzt. Prickelnde Geschichten rund um Tonleitern, Davoser Frühstücksköstlichkeiten und Musik für Saxophonquartett tun ihr Übriges. Der Mythos, dass man nach dem Essen während zwei Stunden auf ein Bad verzichten sollte, wurde übrigens widerlegt und taugt an diesem Vormittag nicht als Ausrede ...

Henri Tomasi (1901 – 1971)

Cinq danses profanes et sacrées

Franz Hohler (*1943)

Tonleiter

Michael Fehr (*1982)

Nichts und niemand

Alberto Ginastera (1916 – 1983)

Sonatina für Harfe, 2. Aria

Pierick Houdy (1929 – 2021)

Sonate für Harfe

u.a.

Musik für Saxophonquartett

Alberto Navarra, Flöte

Magdalena Steinbauer, Oboe

Ann Lepage, Klarinette

Mathis Stier, Fagott

Tillmann Höfs, Horn

Linda Hügel, Sprecherin

Joanna Thalmann, Harfe

Ardemus Quartet

Das reichhaltige Brunchbuffet steht bereits ab 9.30 Uhr bereit und bietet warme und kalte Speisen sowie Kaffee, Tee und Orangensaft. Weitere Getränke können aus der Getränkekarte ausgewählt werden.

Übernachtungsgäste im Hotel Grischa erhalten vergünstigte Tickets. Bitte kontaktieren Sie die DAVOS FESTIVAL Geschäftsstelle oder die Hotelrezeption.

Ende ca. 12 Uhr

Anreise: Rhätische Bahn um 9.26 Uhr ab Davos Platz; Ankunft in Davos Laret um 9.41 Uhr

Rückreise: Rhätische Bahn um 12.16 Uhr ab Davos Laret; Ankunft in Davos Platz um 12.33 Uhr

Die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist nicht im Ticket inbegriffen.

28 Sonntag | 13. August 10 Uhr | Schwarzsee, Davos Laret Brunchkonzert 13
BILD: JASPER DEL PRADO
BILD: SOPHIA HEGEWALD
Ardemus Quartet Mathis Stier

Sonntag | 13. August

17 Uhr | Hotel Schatzalp Konzert 14

Montag | 14. August

18 Uhr | Restaurant Jody’s Dinnerkonzert mit gewürzter Volksmusik 15

Bergnacht

Stille Nacht! Heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht.

Weit weg von Lichtverschmutzung und dem Lärm der Stadt gibt die Bergnacht den Blick frei auf die Helligkeit der Sterne und die Dunkelheit des Himmels. Tote Planeten und lebendige Gedanken. Einfaches Leben und grosse Träume.

Der Jedermann ist eine Symbolfigur, die das menschliche Streben nach Macht und Reichtum, aber auch die Angst vor dem Tod verkörpert. Frank Martin zeichnet in seinen Monologen Jedermanns Gedankengang fein nach. Im Alleinsein muss zuerst Freundschaft mit sich selbst geschlossen werden und es fordert die Versöhnung mit dem Ungewissen. Schlafe in himmlischer Ruh!

Mieczysław Weinberg (1919 – 1996)

Klaviertrio a-Moll, op. 24

Frank Martin (1890 – 1974)

Sechs Monologe aus Jedermann

Toshio Hosokawa (*1955)

Trio

Hans-Peter Kraus (*1965)

Der letzte Blick

Alfred Schnittke (1934 – 1998)

Stille Nacht

Trio Orelon

Äneas Humm, Bariton

Renate Tsuyako Rohlfing, Klavier

Linda Hügel, Sprecherin

Dmitry Smirnov, Violine

Ende ca. 18.30 Uhr

Die Schatzalpbahn fährt nach Bedarf im Anschluss an die Veranstaltung. Die Fahrt ist im Konzertticket nicht inbegriffen.

Allein am Tisch

Die alten Standards der Schweizer Volksmusik, neu interpretiert und aufgetischt! Mal schroff, wild und ungebremst, mal gewürzt, geschliffen oder innig dargeboten.

Die Mitglieder des alpechrüterchili trio enthüllen Alt(un)bekanntes aus der Schweizer Volksmusikküche, gehen damit in der Welt spazieren und verarbeiten es zu einer bisher ungehörten Mixtur. Ihre Musik, angereichert durch ein kulturell und stilistisch vielfältiges Gepäck, taucht in träumerische Alpenidyllen ein, wandelt in den Tiefen unerforschter Felsspalten und wagt einen Blick in die hitzigen Kafistuben gedrungener Berghütten.

alpechrüterchili trio:

Laura Moser, Gesang & Jodel

Leo Wildi, Gitarre, Kontrabass & Gesang

Mario Alonso Rodriguez Cordova, Klarinette, Flöte & Saxophon

Die Tischzuteilung erfolgt vorgängig gemäss Ticketbestellung. Bitte wählen Sie bei der Bestellung das vegetarische Menü oder die Variante mit Fleisch, und melden Sie Lebensmittelunverträglichkeiten und Allergien rechtzeitig der Geschäftsstelle DAVOS FESTIVAL Getränke sind im Ticketpreis nicht inbegriffen.

Ende ca. 21 Uhr

29
BILD: ANNA FIOLKA
Trio Orelon
BILD: LAURA KNEISEL
alpechrüterchili trio

15 Uhr | Kirche Daovs Monstein

Konzert 16

Innenansichten

Aussen und innen. Weit und eng. Kurzsichtig und langatmig. Die Aussenperspektive verschafft einen groben Überblick. Sie sieht Wälder, keine Bäume. Sie sieht Zahlen und Statistiken, keine Einzelschicksale. Sie dient als Grundlage für Entscheidungen. Von innen betrachtet sieht vieles anders aus. Fassaden beginnen zu bröckeln, harte Schalen werden aufgebrochen und Blicke werden weich. Die Innenansicht führt ins Verborgene und Unbekannte. Dobrinka Tabakova war 2018 Composer in Residence des DAVOS FESTIVAL . In ihrem Werk Insight zeigt sich, dass die äussere Erscheinung eines Instruments nicht immer mit seinem Klang übereinstimmt und ein Streichtrio durchaus wie ein Akkordeon klingen kann – innen und aussen.

Germaine Tailleferre (1892 – 1983)

Klarinettensonate

Dobrinka Tabakova (*1980)

Insight

Philippe Hersant (*1948)

In the Dark

Franz Schubert (1797 – 1828)

Streichtrio B-Dur, D 581

Ann Lepage, Klarinette

Trio Streich

Ende ca. 16 Uhr, ohne Pause

Anreise: Bus 301 um 14.10 Uhr ab Davos Platz, Postplatz; umsteigen in Davos Glaris, Bahnhof auf den Bus 310; Ankunft in Davos Monstein, Dorf um 14.42 Uhr

Rückreise: Bus 310 um 16.18 Uhr ab Davos Monstein, Dorf bis Davos Glaris, Bahnhof; umsteigen auf den Nostalgiezug um 16.39 Uhr; Ankunft in Davos Platz um 16.50 Uhr

Die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist im Konzertticket nicht inbegriffen.

IM VORFELD DES KONZERTS WIRD EIN APÉRO IN ZUSAMMENARBEIT MIT DEN FREUNDEN DAVOS FESTIVAL ANGEBOTEN.

Kleine Wanderung

Das Konzert findet im Anschluss an eine leichte Wanderung von Davos Glaris nach Monstein statt, die von den Freunden DAVOS FESTIVAL organisiert wird. Die Teilnahme ist gratis und steht auch Nicht-Mitgliedern offen. Anmeldungen bitte bis zum Vortag via info@davosfestival.ch.

Treffpunkt: 12.30 Uhr bei der Talstation der Rinerhornbahn in Davos Glaris

Wanderung: Dauer ca. 2. Stunden, Anstieg ca. 230 Meter

Mitbringen: Gute Schuhe, dem Wetter angepasste Kleidung und Getränk für unterwegs

30
|
Dienstag
15. August
BILD: ZVG
Ann Lepage

Dienstag | 15. August

20.30 Uhr | Kongresszentrum Davos Konzert 17

17 Uhr | Hochgebirgsklinik Davos, Davos Wolfgang Familienkonzert 18

Ein eigenes Zimmer

Ein eigenes Zimmer? An jeder Ecke gibt’s einen hippen Co-Working-Space, Grossraumbüros sind die Regel und Loftwohnungen mit schroffen Betonwänden gelten als besonders chic. Ist der Rückzugsort überbewertet und vergeudet unnötig räumliche Ressourcen? Verdichtetes Bauen lautet die Devise einer wachsenden Menschheit! In ihrem Essay Ein eigenes Zimmer (A Room of One’s Own) griff die britische Schriftstellerin Virginia Woolf eine ganze Reihe von Fragen rund um Frauen, Armut und Literatur auf. Brauchen wir das Alleinsein, um unser Potenzial auszuschöpfen, und welche Privilegien sind erforderlich, um sich darüber überhaupt Gedanken machen zu können?

Rebecca Clarke (1886 – 1997)

Poem

Virginia Woolf (1882 – 1941)

Das sonderbare Fabelwesen

Emilie Mayer (1812 – 1883)

Klaviersonate d-Moll, 1. Allegro

Virginia Woolf (1882 – 1941)

Shakespeares Schwester

Benjamin Britten (1913 – 1976)

Streichquartett Nr. 1 D-Dur, op. 25

Barbican Quartet

Linda Hügel, Sprecherin

Carter Muller, Klavier

Ende ca. 21.45 Uhr

Die grosse Pinguin- und Bananenshow

Irgendwo am Südpol leben die letzten vier Pinguine von Katona. Das Besondere an diesen Pinguinen ist, dass sie nur Bananen essen. Als der einzige Bananenbaum am Südpol stirbt, machen sich die Pinguine auf die Suche nach einem Ort, an dem es reichlich Bananen gibt: dem Bananenstand von Onkel Jaap in Amsterdam. Aber was soll Onkel Jaap mit vier Pinguinen anfangen?

Eine lustige und bewegende Geschichte für die ganze Familie mit Musik u.a. von Claude Debussy, George Gershwin und Toek Numan, gespielt von den vier vielseitigen Saxophonist*innen des Ardemus Quartet.

Pro erworbenem Kinderticket können bis zu zwei erwachsene Begleitpersonen gratis ins Konzert.

Ardemus Quartet:

Lisa Wyss, Sopransaxophon

Lovro Merčep, Altsaxophon

Jenita Veurink, Tenorsaxophon

Deborah Witteveen, Baritonsaxophon

Ardemus Quartet, Musik und Schauspiel

Margrith Vrenegoor, Regie und Text

Emile Zeldenrust, Bilddesign

Teus van der Stelt, Lichtdesign

Judith de Zwart, Kostümdesign

Har Smeets, Voice-over

Das Stück wurde vom Ardemus Quartet in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Jugendorchester der Niederlande und der Regisseurin Margrith Vrenegoor entwickelt.

Ende ca. 17.50 Uhr

MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG DER HOCHGEBIRGSKLINIK DAVOS.

31
BILD: ONDER KORUNALP
| 16. August
Carter Muller
Mittwoch
Ardemus Quartet
BILD: GRYCKO VISUALS
Ein Konzert für Gross und Klein

20.30 Uhr | Kirche St. Johann, Davos Platz

DAVOS FESTIVAL macht Schule

Seit dem Schuljahr 2021/2022 drückt das DAVOS FESTIVAL die Schulbank. Gemeinsam mit Schüler*innen aller Altersklassen werden dabei in verschiedenen Projekten musikalische Erlebnisse geschaffen und vielfältige Erfahrungen ermöglicht.

Aktuelle Projektpartner*innen

Klassen 3 A, 5 A, 5 B, 6 A Primarschule Davos Platz

Klassen 1 bis 6 Schulhaus Wiesen

In den Projekten von DAVOS FESTIVAL macht Schule ist der Zugang zu kulturellen Angeboten und die praktische Auseinandersetzung mit dem Kulturschaffen ein wichtiges Anliegen. Die persönliche Erfahrung und Wissenserweiterung erfolgt dabei nicht nur auf theoretischer Ebene, sondern im Dialog und der Zusammenarbeit mit Kulturschaffenden.

DAVOS FESTIVAL macht Schule wird geleitet von Arion Rudari (Musikvermittler, Sänger und Mitglied im Vokalquartett Mundartig).

PROJEKTFÖRDERIN: BEISHEIM STIFTUNG

Perspektivenwechsel

Die Dinge neu betrachten. Das Oben nach unten und das Unten nach oben kehren. Alte Denkmuster verlassen und unbekanntes Terrain betreten. Nicht nur bei der Problembewältigung kann ein Perspektivenwechsel helfen.

In Bachs Motette Jesu, meine Freude sind die Machtverhältnisse klar definiert: Gott ist oben und der Mensch unten. Das Schicksal liegt in Gottes Hand und vieles bleibt für den Menschen unerklärlich. Der Glaube ist für viele Menschen Trost und Faszinosum zugleich. Für Bach war der bilderreiche Text von Johann Francks Kirchenlied eine Fundgrube für zündende rhetorische Elemente. Hier wird Drachen getrotzt, Schätze werden verbannt und Trauergeister verscheucht. In der Mitte der Motette folgt dann der theologische Perspektivenwechsel: «Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich.»

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)

Fürchte dich nicht, BWV 228

Dobrinka Tabakova (*1980)

The Ear of Grain

Johann Sebastian Bach

Jesu, meine Freude, BWV 227

Robert Schumann (1810 – 1856)

Streichquartett Nr. 3 A-Dur, op. 41/3

Vokalzirkel

Barbican Quartet

Ende ca. 22 Uhr

Mittwoch | 16. August
Konzert 19
BILD: JAKOB SCHAD
Vokalzirkel
32

In der Fremde

Fremd bin ich eingezogen. Fremdes kommt uns anders und ungewohnt vor. Fremdes braucht manchmal Zeit, um vertraut zu werden. Fremdes kann aber auch begeistern, betören und mit der Zeit zu etwas Eigenem werden.

Leoš Janáček schrieb seine Komposition 1. X. 1905 als Hommage an den Arbeiter František Pavlík, der am 1. Oktober 1905 während Demonstrationen in Brünn vom Militär erschossen wurde. Janáček war mit dem Werk jedoch nicht zufrieden und warf das Manuskript in die Moldau. Später ärgerte er sich über diese Unbedachtheit: «Und sie schwebte an diesem Tag auf dem Wasser wie weisse Schwäne.» Erst zu seinem 70. Geburtstag konnte das Stück wieder aufgeführt werden – die Pianistin der Erstaufführung hatte heimlich eine Kopie aufbewahrt. Fremd zieh ich wieder aus.

Bohuslav Martinů (1890

Streichtrio Nr. 2, H 238

1959)

Leoš Janáček (1854 – 1928)

1. X. 1905

Joseph Haydn (1732 – 1809)

Streichquartett C-Dur, op. 20/2

Heinrich von Herzogenberg (1843 – 1900)

Vier Notturnos, op. 22

Trio Streich

Denis Linnik, Klavier

Barbican Quartet

Vokalzirkel

Carter Muller, Klavier

Ende ca. 22 Uhr

Die Schatzalpbahn fährt nach Bedarf im Anschluss an die Veranstaltung. Die Fahrt ist im Konzertticket nicht inbegriffen.

20.30 Uhr | Kongresszentrum Davos Konzert

Nachtschatten

«Diß kraut würt auch sonst gebraucht, wider die schäden die die hexen den leuten zufügen, und das uff mancherley weiße, noch gelegenheit des widerfarenden schadens, nicht on sonderliche supersticion und magia. Würt deßhalb in sonderheyt Nachtschatt genannt.»

(Contrafayt Kreüterbuch, 1532)

Zur Familie der Nachtschattengewächse gehören bekannte Giftpflanzen wie Tollkirsche, Stechapfel und Bilsenkraut. Sie können bei Verzehr schwere gesundheitliche Probleme verursachen und sogar tödlich wirken. Es gibt jedoch auch Nachtschattengewächse, die für ihre heilenden Eigenschaften bekannt sind, wie zum Beispiel die Tomate und die Kartoffel.

Um zwischen Gift und Heilmittel zu unterscheiden, ist Expertise oder eine gute Intuition erforderlich. Was zunächst bedrohlich erscheint, kann zur Medizin werden, und was allzu vertrauenswürdig wirkt, kann langfristig schädlich sein. Ein intensiver Konzertabend zwischen Tollkirsche, Tomate, Verschwörung und Trost.

Bernd Alois Zimmermann (1918 – 1970)

Streichtrio

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)

Am Abend aber desselbigen Sabbats, BWV 42, 7. Verleih uns Frieden gnädiglich

Johann Sebastian Bach

Toccata e-Moll, BWV 914

O Traurigkeit, o Herzeleid, BWV 404

Dmitri Schostakowitsch (1906 – 1975)

Kammersinfonie, op. 110a

Johann Sebastian Bach | Knut Nystedt (1915–2014)

Improvisation über Komm, süsser Tod, BWV 478

Trio Streich

Vokalzirkel

Carter Muller, Klavier

DAVOS FESTIVAL Camerata

Holly Choe, Dirigentin

Ende ca. 22 Uhr

33 Donnerstag | 17. August
Uhr | Hotel Schatzalp Konzert 20
20.30
BILD: ANDREJ GRILC 19.30 UHR TALK VOR DEM KONZERT
18. August
Barbican Quartet
Freitag |
21
BILD: YANNICK ANDREA
DAVOS FESTIVAL Camerata

Freitag | 18. August

22.15 Uhr | Kongresszentrum Davos

Klezmer, Gipsy & Balkanklänge

Late Night Davos

Alte Stücke neu gemacht, eigene Stücke alt gemacht. Man weiss es nicht so genau, jedenfalls ein kunterbunter Klezmer-Klamauk. Otrava spielt mit Klarinette und Kontrabass, Geige, Gesang und Gitarre, Posaune und Perkussion einen eigenwillig klezmerisch-balkanösen Eintopf mit einer Prise Pavarotti. Herzzerreissende Melancholie und fesselnde Lebensfreude geben sich die Hand. Eine Art von Musik, die man vielleicht noch nie gehört, sich aber insgeheim schon immer gewünscht hat.

Otrava:

Salome Etter, Klarinette

Mischa Tapernoux, Violine & Gesang

Nicola Bütler, Posaune

Lukas Eugster, Gitarre

Caspar Streit, Kontrabass

Yves Ehrsam, Perkussion & Gesang

Das Late Night Konzert beginnt im Anschluss an das vorangehende Konzert um ca. 22.15 Uhr und dauert ca. 50 Minuten.

Vom Ende der Einsamkeit

Die Einsamkeit auf eine Insel verbannen. Einen Ort, an dem sie auf sich allein gestellt ist und nicht so einfach fortkommt. Zukunftsmusik. Eine Welt, in der Alt und Jung zusammenleben. Ein Zeitalter, in dem der Klimawandel dank des technischen Fortschritts und der Einsicht der Menschen gestoppt wurde. Unmöglich! – und dennoch ein erster Einblick in das Festivalthema 2024, «Utopia».

Gabriel Fauré (1845 – 1924)

Klavierquartett c-Moll, op. 15

Maurice Ravel (1875 – 1937)

Gaspard de la nuit. Trois poèmes pour piano d’après Aloysius Bertrand, 1. Ondine

Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840 – 1893)

Streichsextett d-Moll, Souvenir de Florence, op. 70 (arr. von Lucas Drew für Streichorchester)

Trio Streich

Denis Linnik, Klavier

DAVOS FESTIVAL Camerata

Holly Choe, Dirigentin

Ende ca. 18.30 Uhr

MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG DES VEREINS FREUNDE DAVOS FESTIVAL.

Im Anschluss an das Konzert [23.1] folgt bei einem grossen Nachtessen der gemeinsame Ausklang mit den Young Artists, Festivalfreund*innen und Gästen [23.2].

Die Tischzuteilung zum Abschlussdinner erfolgt vorgängig. Bitte wählen Sie bei der Bestellung das vegetarische Menü oder die Variante mit Fleisch, und melden Sie Lebensmittelunverträglichkeiten und Allergien rechtzeitig der Geschäftsstelle DAVOS FESTIVAL .

34 Samstag | 19. August
Uhr | Kongresszentrum
23.1
17
Davos Schlusskonzert
ALLE PROGRAMMTEXTE: MARCO AMHERD
BILD: RABOVSKY
Denis Linnik
22
EIN DRINK INBEGRIFFEN
BILD: KILIAN SCHOENENBERGER
Otrava

Kate Maloney | Violine

In welchen Situationen bist du gerne allein?

I always need some time to be alone during the day. In a quartet, the four of you are always together, for rehearsals, in the hotel, travelling – and as much as we love each other and get along, it is also important to have personal space. I try to find at least one moment for myself each day; by doing some yoga in my hotel room, going for a run, or sometimes going to a cafe alone. This helps me reconnect with myself and show up in the best way possible for my quartet when we are together!

Welchen Beruf würdest du ausüben, wenn du keine Musik machen könntest?

Oh, I have so many other interests the list is long! I think that if I couldn’t make music then I would like to be in a creative management role. I have so many ideas and I would love to be able to help innovate the music world and make it a more inclusive and positive space! If that was not possible I would also be teaching yoga – I am actually a registered yoga and meditation teacher. Or I would be a fashion designer and playing in a band.

Was erträgst du nur mit Humor?

The constant travelling ... You never know what you’re going to get. You also need to bring a good sense of humour to rehearsals – don’t take yourself too seriously! The quartet rehearsal process is really the collective development of four individuals. You need to come in prepared and at your best but also open to the comments of your colleagues. It’s always best to do that with a sense of humour ;)

Was war die schlechteste oder beste Idee deines bisherigen Lebens?

The best idea was probably moving to Europe five years ago, it has opened so many doors and provided me with incredible opportunities. It was a very intense experience to move to a country where I didn’t speak the language and to be the tiniest fish in a big pond, but had I not done it I would have never met my dear Barbican Quartet!

The worst idea I ever had was to have an ensemble coaching the morning after performing at Nuit Blanche in Montreal – a festival where there are concerts and art events that last all night – I’m pretty sure I fell asleep while playing the violin.

Welche Rituale pflegst du vor einem Konzert?

I have really tried to integrate many things I learned in my yoga teacher training into my pre-concert routine. In Barbican Quartet we usually take our mornings for individual practice, then I like to do a yoga session or I go for a run before lunch. After lunch we rehearse three hours in the hall to get used to the acoustic and check any spots. We always give ourselves an hour to relax and get ready before the concert. I love doing a quick meditation or breathing session to help me center myself and get focused. Musicians are like athletes and the physical/mental side of what we do is so important. Treating a concert with the same intensity and focus as a tennis match helps me to let go of any external circumstances and pressures that I cannot control and be 100% present. And then of course in the concert you let go and enjoy being onstage with your colleagues and the fantastic music we get to play!

5 Fragen an ...
35

Festivalkalender 2023

Samstag | 5. August

19.30 Uhr | Kongresszentrum Davos

Allein 2.0 – Eröffnung der interaktiven Ausstellung

20.30 Uhr | Kongresszentrum Davos

Selbstgespräche – Eröffnungskonzert [ 01]

Sonntag | 6. August

11 Uhr | Kirchner Museum Davos Allein im Museum [ 02]

16 Uhr | Kirche St. Johann, Davos Platz

Talk vor dem Konzert

17 Uhr | Kirche St. Johann, Davos Platz Zuhause [ 03]

Montag | 7. August

10 Uhr | Pauluskirche, Davos Platz

Offenes Singen

11 Uhr | Kirche St. Theodul, Davos Dorf

Offene Bühne: Allein auf der Orgelbank

17 Uhr | Bahnhof Davos Platz

Offene Bühne: Zwischenhalt

20.30 Uhr | Pauluskirche, Davos Platz

Femme fatale? [ 04]

Dienstag | 8. August

10 Uhr | Pauluskirche, Davos Platz

Offenes Singen

11 Uhr | Kirche St. Theodul, Davos Dorf

Offene Bühne: Allein auf der Orgelbank

15 Uhr | Waldhotel Davos

Auf Kur – Kaffeekränzchen mit den Young Artists inbegriffen [ 05]

19.30 Uhr | Kongresszentrum Davos

Allein 2.0 – interaktive Ausstellung

20.30 Uhr | Kongresszentrum Davos Von der Freundschaft [ 06]

Mittwoch | 9. August

10 Uhr | Pauluskirche, Davos Platz

Offenes Singen

11 Uhr | Kirche St. Theodul, Davos Dorf

Offene Bühne: Allein auf der Orgelbank

20.30 Uhr | Hotel Schatzalp Im Exil [ 07]

Donnerstag | 10. August

10 Uhr | Pauluskirche, Davos Platz

Offenes Singen

11 Uhr | Kirche St. Theodul, Davos Dorf

Offene Bühne: Allein auf der Orgelbank

17 Uhr | Bahnhof Davos Platz

Offene Bühne: Zwischenhalt

19.30 Uhr | Kongresszentrum Davos

Allein 2.0 – interaktive Ausstellung

20.30 Uhr | Kongresszentrum Davos Zuflucht in Davos [ 08]

Freitag | 11. August

Entdeckungstag präsentiert von Swiss Life

8.45 –16 Uhr | Bahnhof Davos Monstein – Filisur Wege zum Glück – Festivalwanderung mit vier Stationen [ 09]

20.30 Uhr | Kirche St. Johann, Davos Platz Verloren [ 10]

Samstag | 12. August

11 Uhr | Waldfriedhof & Krematorium

Waldeinsamkeit – zweiteiliges Konzert mit Spaziergang [ 11]

19.30 Uhr | Kongresszentrum Davos

Allein 2.0 – interaktive Ausstellung

20.30 Uhr | Kongresszentrum Davos Orpheus und die Sterne [ 12]

36

Sonntag | 13. August

10 Uhr | Schwarzsee, Davos Laret

Untertauchen – Brunchkonzert [ 13]

17 Uhr | Hotel Schatzalp

Bergnacht [14]

Montag | 14. August

17 Uhr | Bahnhof Davos Platz

Offene Bühne: Zwischenhalt

18 Uhr | Restaurant Jody’s

Allein am Tisch – Dinnerkonzert mit gewürzter Volksmusik [ 15]

Dienstag | 15. August

10 Uhr | Pauluskirche, Davos Platz

Offenes Singen

11 Uhr | Kirche St. Theodul, Davos Dorf

Offene Bühne: Allein auf der Orgelbank

12.30 Uhr | Treffpunkt Talstation Rinerhornbahn

Kleine Festivalwanderung nach Monstein

15 Uhr | Kirche Davos Monstein

Innenansichten [16]

19.30 Uhr | Kongresszentrum Davos

Allein 2.0 – interaktive Ausstellung

20.30 Uhr | Kongresszentrum Davos

Ein eigenes Zimmer [ 17]

Mittwoch | 16. August

10 Uhr | Pauluskirche, Davos Platz

Offenes Singen

11 Uhr | Kirche St. Theodul, Davos Dorf

Offene Bühne: Allein auf der Orgelbank

17 Uhr | Hochgebirgsklinik Davos, Davos Wolfgang

Die grosse Pinguin- und Bananenshow –Familienkonzert [18]

20.30 Uhr | Kirche St. Johann, Davos Platz

Perspektivenwechsel [ 19]

Donnerstag | 17. August

10 Uhr | Pauluskirche, Davos Platz

Offenes Singen

11 Uhr | Kirche St. Theodul, Davos Dorf

Offene Bühne: Allein auf der Orgelbank

17 Uhr | Bahnhof Davos Platz

Offene Bühne: Zwischenhalt

19.30 Uhr | Hotel Schatzalp

Talk vor dem Konzert

20.30 Uhr | Hotel Schatzalp

In der Fremde [20]

Freitag | 18. August

10 Uhr | Pauluskirche, Davos Platz

Offenes Singen

11 Uhr | Kirche St. Theodul, Davos Dorf

Offene Bühne: Allein auf der Orgelbank

17 Uhr | Bahnhof Davos Platz

Offene Bühne: Zwischenhalt

19.30 Uhr | Kongresszentrum Davos

Allein 2.0 – interaktive Ausstellung

20.30 Uhr | Kongresszentrum Davos Nachtschatten [ 21]

22.15 Uhr | Kongresszentrum Davos

Late Night Davos – Klezmer, Gipsy & Balkanklänge –ein Drink inbegriffen [ 22]

Samstag | 19. August

16 Uhr | Kongresszentrum Davos

Allein 2.0 – interaktive Ausstellung

17 Uhr | Kongresszentrum Davos

Vom Ende der Einsamkeit – Schlusskonzert [ 23.1]

19 Uhr | Kongresszentrum Davos

Abschlussdinner – mit den Young Artists und allen Festivalfreund*innen [ 23.2]

Alle Konzerte ohne Pause.

Programmänderungen vorbehalten (Stand: Mai 2023). Besuchen Sie unsere Website für aktuelle Informationen.

Nicht verpassen!

Pas de deux – Ballett für alle Infos folgen auf davosfestival.ch

freier Eintritt besonders für Gross und Klein zum Mitmachen rollstuhlgängig freier Eintritt für Freunde DAVOS FESTIVAL

37

Kirche Davos Monstein

Kirchenstrasse 6

7278 Davos Monstein

Bahnhof Davos Monstein

Landwasserstrasse 59

7277 Davos Glaris

Waldfriedhof Davos Friedhofstrasse

7276 Davos Frauenkirch

Krematorium Davos Promenade 11

7270 Davos Platz

Pauluskirche Bahnhofstrasse 9

7270 Davos Platz

Bahnhof Davos Platz Schalterhalle

Kirche St. Johann Berglistutz

7270 Davos Platz

Restaurant Jody’s

Promenade 56

7270 Davos Platz

Berghotel Schatzalp

Schatzalp

7270 Davos Platz

Festivalbüro

Promenade 65

7270 Davos Platz

Kirchner Museum Davos Promenade 82

7270 Davos Platz

Waldhotel Davos Buolstrasse 3

7270 Davos Platz

Kongresszentrum Davos (Eingang Seite Hallenbad)

Promenade 92

7270 Davos Platz

Kirche St. Theodul Promenade 159

7260 Davos Dorf

Hochgebirgsklinik Davos

Herman Burchard Strasse 1

7265 Davos Wolfgang

Schwarzsee

7265 Davos Laret

Die Schatzalp ist mit der Schatzalpbahn tagsüber viertelstündlich, in Randzeiten alle 20 bzw. 30 Minuten erreichbar.

Die Fahrt dauert 5 Minuten. Betriebszeiten: 8 – 24 Uhr.

Alle ausserhalb des Zentrums gelegenen Spielorte sind gut mit Bus und/oder Bahn erreichbar. Details zu den Verbindungen im Festivalprogramm oder online unter sbb.ch.

BAHNHOF DAVOS PLATZ
ÜBERSICHTSPLAN SPIELORTE 2023
BAHNHOF DAVOS DORF PROMENADE TALSTRASSE HOHEPROMENADE THOMASMANNWEG
38

Service

Abendkonzerte

CHF 50 regulär

CHF 45 Mitglieder, Gästekarte, AHV

CHF 15 Studierende, Lernende (bis 30 Jahre)

junges Publikum bis 16 Jahre gratis

Matineen und Nachmittagskonzerte

CHF 35 regulär

CHF 32 Mitglieder, Gästekarte, AHV

CHF 15 Studierende, Lernende (bis 30 Jahre)

junges Publikum bis 16 Jahre gratis

Festivalwanderung [09]

CHF 65 regulär

CHF 40 Schüler*innen, Studierende, Lernende (bis 30 Jahre)

Mittagessen inbegriffen

Brunchkonzert [13]

CHF 65 regulär

CHF 40 Schüler*innen, Studierende, Lernende (bis 30 Jahre)

CHF 30 Übernachtungsgäste im Hotel Grischa

Dinnerkonzert [15]

CHF 100 Einheitspreis

Getränke nicht inbegriffen

Familienkonzert [18]

CHF 15 Kind (bis 16 Jahre), bis zu zwei erwachsene Begleitpersonen gratis

CHF 15 Erwachsene (Einheitspreis)

Late Night Davos [22]

CHF 20 regulär

CHF 15 Schüler*innen, Studierende, Lernende (bis 30 Jahre)

Ein Drink inbegriffen

Abschlussdinner [23.2]

CHF 75 Einheitspreis

CHF 115 Kombiangebot für Schlusskonzert und Abschlussdinner [23.1 + 23.2]

Getränke inbegriffen

Mitglieder, Studierende und Lernende profitieren von einem stark reduzierten Eintritt ins Schlusskonzert; für sie bringt das Kombiangebot keine zusätzliche Reduktion.

Dauerkarte

CHF 550 regulär

CHF 120 Studierende, Lernende (bis 30 Jahre)

CHF 450 Gönner*innen

CHF 300 Donator*innen

Pat*innen gratis

Dauerkarten gelten nicht für Festivalwanderung, Brunchkonzert, Dinnerkonzert, Late Night Davos und Abschlussdinner.

3er-Abo

CHF 130 für drei Konzerteintritte nach Wahl

3er-Abos können nur im Vorverkauf erworben werden und gelten nicht für Festivalwanderung, Brunchkonzert, Dinnerkonzert und Abschlussdinner.

Ermässigungen

Für Mitglieder der Freunde DAVOS FESTIVAL , Besitzer*innen einer Davos Klosters Gästekarte sowie AHV-Bezüger*innen sind reduzierte Einzeltickets erhältlich (Spezialanlässe ausgenommen). Die Ermässigungen sind nicht kumulierbar.

Mitglieder der Freunde DAVOS FESTIVAL erhalten zusätzliche 10% Rabatt im Vorverkauf bis 30. Juni 2023. Alle Ermässigungen gegen Nachweis.

Rollstuhlplätze

Die meisten Konzertorte sind rollstuhlgängig. Tickets für Rollstuhlfahrer*innen und Begleitpersonen sind über die Geschäftsstelle erhältlich, welche gerne weitere Informationen zur Zugänglichkeit der einzelnen Konzertorte erteilt. Ein Ticket für eine Begleitperson ist zum Pauschalpreis von CHF 15 erhältlich. Bitte reservieren Sie Ihr(e) Ticket(s) bis zum Vorabend des gewünschten Konzerts.

Anreise

Die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln und/oder den Bergbahnen ist nicht im Ticket inkludiert.

Vorverkaufsstellen

Geschäftsstelle DAVOS FESTIVAL | Festivalbüro

Promenade 65, 7270 Davos Platz

(Gebäude der Credit Suisse, Hintereingang)

T 081 413 20 66 | info@davosfestival.ch

Öffnungszeiten regulär: Di & Do 10–16 Uhr

Andere Termine nach Vereinbarung

Öffnungszeiten Festival: Mo – Fr 10 –14 Uhr

Destination Davos Klosters

Talstrasse 41, 7270 Davos Platz | T 081 415 21 21

Alte Bahnhofstrasse 6, 7250 Klosters | T 081 415 20 20

Vorverkauf online: davosfestival.ch/shop

41
SERVICE Ticketing

Künstler*innen

| *2001

42
Alberto Navarra Flöte ITA | *1997 Aleksandra Halaczkiewicz DAVOS FESTIVAL Camerata | Violine POL | *1999 Amarins Wierdsma Barbican Quartet Violine NED | *1991 Äneas Humm Bariton SUI | *1995 Andrea García DAVOS FESTIVAL Camerata | Violine ESP | *2001 Ann Lepage Klarinette FRA | *1996 Anna-Maria Palii Vokalzirkel Sopran GER | *1990 Ansgar Theis Vokalzirkel Bass GER | *1995 Aregnaz Martirosyan Komposition ARM | *1993 Arnau Rovira i Bascompte Trio Orelon Violoncello ESP | *1993 Carter Muller Klavier NED/USA Caspar Streit Otrava Kontrabass SUI | *2002 Christoph Slenczka Barbican Quartet Viola GER | *1992 Clémence Mebsout DAVOS FESTIVAL Camerata | Violoncello FRA | *2001 Cyrille Nanchen Chorleitung SUI | *1996 Deborah Witteveen Ardemus Quartet Baritonsaxophon NED | *1995 Denis Linnik Klavier BLR | *1995 Dmitry Smirnov Violine RUS | *1994 Eric Price Vokalzirkel Tenor ITA/USA | *1995 Freddie James Orgel GBR | *1990
SERVICE
Detaillierte Bios auf davosfestival.ch

| *2000

| *2005

| *2000

| *1989

| *1997

| *1995

| *1990

| *1988

43
Guohan Tang DAVOS FESTIVAL Camerata | Viola CHN Héctor Mira Ferriz DAVOS FESTIVAL Camerata | Viola ESP Hobin Yi DAVOS FESTIVAL Camerata | Violine KOR | *1998 Holly Choe DAVOS FESTIVAL Camerata | Dirigentin USA/KOR | *1991 Isabella Jee DAVOS FESTIVAL Camerata | Violoncello KOR | *1998 Jacinta Balbontín Odi DAVOS FESTIVAL Camerata | Viola SUI/CHI/MEX Jenita Veurink Ardemus Quartet Tenorsaxophon NED Joanna Thalmann Harfe SUI | *1995 Jose Luis Tovar Carrillo DAVOS FESTIVAL Camerata | Kontrabass ESP | *1994 Jozefien Dumortier DAVOS FESTIVAL Camerata | Viola BEL | *1997 Judith Stapf Trio Orelon Violine GER Julia Duscher Vokalzirkel Sopran GER Julia Salvaggio DAVOS FESTIVAL Camerata | Violine BEL | *2002 Julius Asal Klavier GER | *1997 Kamilia Boris DAVOS FESTIVAL Camerata | Violine LTU | *1999 Kate Maloney Barbican Quartet Violine CAN Katharina Guglhör Vokalzirkel Alt GER Kevin Pouzou Ballett FRA | *1988 Krystyna Wasik DAVOS FESTIVAL Camerata | Violine POL | *1994 Laura Moser alpechrüterchili trio Gesang & Jodel SUI | *1996 Laura Schlappa Orgel GER | *2000 Leo Wildi alpechrüterchili trio Gitarre, Bass & Gesang SUI | *2000 Liam Mansfield DAVOS FESTIVAL Camerata | Violine USA/POL | *1996 Linda Hügel Sprecherin GER | *1995
SERVICE
Lisa Wyss Ardemus Quartet Sopransaxophon SUI | *1991

DABEI SEIN

44
Lorenzo Abate Theorbe & Gitarre ITA | *1994 Lovro Merčep Ardemus Quartet Altsaxophon CRO | *1990 Luca De Falco DAVOS FESTIVAL Camerata | Violoncello ITA | *1995 Lukas Barmann DAVOS FESTIVAL Camerata | Violoncello GER | *1996 Lukas Eugster Otrava Gitarre SUI | *1997 Magdalena Steinbauer Oboe GER | *1997 Marco Sanna Trio Orelon Klavier ITA | *1989 Mario A. R. Cordova alpechrüterchili trio Klarinette, Flöte & Sax PER | *1984 Mathis Stier Fagott GER | *1994 Mélissa Ligurgo Ballett BEL | *1985 Mila Krasnyuk Trio Streich Viola UKR | *1992 Mischa Tapernoux Otrava Violine & Gesang SUI | *1998 Natalia Midek DAVOS FESTIVAL Camerata | Kontrabass POL | *1997 Nejc Grm Akkordeon SLO | *1992
SERVICE Bewegende Momente mit hochkarätigen Künstler*innen.
Nicola Bütler Otrava Posaune SUI | *1997
Informationen mkw-abo.ch +41 52 268 15 68 IHR KLASSIKABO23/24 Mit freundlicher Unterstützung von Abo Kampagne alle print indd 1 05 04 23 17:58

Ensembles

Vokalzirkel | Vokalensemble

Trio Streich | Streichtrio

Trio Orelon | Klaviertrio

Barbican Quartet | Streichquartett

Ardemus Quartet | Saxophonquartett

DAVOS

alpechrüterchili trio | Volksmusikensemble

Otrava | Klezmer- und Gipsyformation

45 SERVICE
Salome Etter Otrava Klarinette SUI | *1997 Samuel Niederhauser Trio Streich Violoncello SUI | *1998 Sào Soulez Larivière Viola FRA/NED | *1998 Sara Tellini DAVOS FESTIVAL Camerata | Violine ITA | *1999 Simon Wiener Trio Streich Violine SUI | *1994 Thaddäus Böhm Vokalzirkel Tenor GER | *1992 Tillmann Höfs Horn GER | *1996 Tuva Odland DAVOS FESTIVAL Camerata | Violine NOR | *2001 Yoanna Prodanova Barbican Quartet Violoncello BUL | *1992 Yves Ehrsam Otrava Perkussion & Gesang SUI | *1997 Niklas Mallmann Vokalzirkel Bass GER | *1991 Onna Stäheli Chorleitung SUI | *1998 Pauline Stöhr Vokalzirkel Alt GER | *1995 Renate Tsuyako Rohlfing Klavier USA Sabi Yordanov DAVOS FESTIVAL Camerata | Violine BUL | *1995 FESTIVAL Camerata | Kammerorchester

DAVOS FESTIVAL Akademie

Als Solist*in durch die Welt jetten, im Streichquartett die zweite Geige spielen oder doch lieber im Orchester den Ton angeben? An einer Musikschule Bratsche unterrichten oder Teilzeit im Musikmanagement arbeiten? Der Beruf als Musiker*in ist heute so vielseitig wie noch nie und geradlinige Karrieren ohne exotische Umwege sind rare Einzelfälle. So einiges hat sich in den letzten Jahren in der Musikbranche verändert, und Künstler*innen müssen nebst ihren technischen und musikalischen Fähigkeiten auch in Selbstorganisation und Vermarktung geübt sein.

Die DAVOS FESTIVAL Camerata ist ein Streichorchester, welches aus zwanzig ausgewählten Musikstudierenden europäischer und internationaler Hochschulen besteht und den Kern der Akademieteilnahme bildet. Sie versteht sich als ein Projekt, das ganz entschieden anstiften will: zu neuen Begegnungen, zum Entdecken, zum Ausprobieren, zum Erkunden, zu neuem Hören, zum Austausch zwischen Komponist*innen, Interpret*innen und dem Publikum. Im Verlauf des Festivals werden unter der Leitung der Dirigentin Holly Choe anspruchsvolle Werke erarbeitet und zur Aufführung gebracht, unter anderem die Orchesterfassung des Werks Souvenir de Florence von Pjotr Tschaikowski.

Holly Choe hat bereits 2021 und 2022 die DAVOS FESTIVAL Camerata geleitet. Nicht nur musikalische Arbeit, sondern auch die Vorbereitung der jungen Musiker*innen auf den Berufsalltag steht bei ihr im Fokus. Neben dem gemeinsamen Musizieren bietet die Akademie in Zusammenarbeit mit ex ternen Dozierenden auch Workshops zu Themen wie Kommunikation, Networking, Mental Health, Probespielvideos und Grundlagen des Dirigierens.

Die DAVOS FESTIVAL Akademie ist ein Projekt, das nachhaltig verändert und die Leitsätze des DAVOS FESTIVAL ideal abbildet – dem Künstler*innennachwuchs Gelegenheiten für neue Musik und neue Formate bieten, realistische Einblicke in den Beruf ermöglichen und stets Raum für Träume lassen.

Aktuelle Infos auf davosfestival.ch/akademie

47
SERVICE

Festivalhotels

Hier übernachten die Young Artists – und Sie? Erleben auch Sie einen unvergesslichen Aufenthalt in einem unserer Festivalhotels und geniessen Sie neben erstklassigen Konzerten auch den exzellenten Service der Davoser Gastgeber*innen.

Gäste in unseren Festivalhotels profitieren mit dem DAVOS FESTIVAL Hotelpass von vergünstigten Konzerteintritten während ihres Aufenthalts.

Infos und Angebot: davosfestival.ch/reisen

ALPINE INN Davos

Promenade 116, 7260 Davos Dorf

T + 41 81 413 33 44 alpineinn.swiss

Berghotel Schatzalp

Schatzalp

7270 Davos Platz

T +41 81 415 51 51 schatzalp.ch

Grischa – DAS Hotel Davos

Talstrasse 3, 7270 Davos Platz

T +41 81 414 97 97 hotelgrischa.ch

Jugendherberge Davos Youthpalace

Horlaubenstrasse 27, 7260 Davos Dorf

T +41 81 410 19 20 youthhostel.ch/hostels/davos

Kongress Hotel Davos

Promenade 94, 7270 Davos

T +41 81 417 11 22 hotelkongress.ch

Morosani Schweizerhof

Promenade 50, 7270 Davos Platz

T +41 81 415 55 00 morosani.ch

Morosani Posthotel

Promenade 42, 7270 Davos Platz

T +41 81 415 45 00 morosani.ch

Turmhotel Victoria Davos

Alte Flüelastrasse 2, 7260 Davos Dorf

T +41 81 417 53 00 victoria-davos.ch

Waldhotel Davos

Buolstrasse 3, 7270 Davos Platz

T +41 81 415 15 15 waldhotel-davos.ch

SERVICE
48

BERGHOTEL SCHATZALP

DAVOS FESTIVAL PACKAGE

5. bis 19. August 2023 kostenfreies Upgrade für ein Doppelzimmer mit Aussicht (nach Verfügbarkeit)

3 Nächte – ab CHF 357 pro Person und Aufenthalt

BERGHOTEL SCHATZALP AG

T +41 81 415 51 51 | INFO@SCHATZALP.CH SCHATZALP.CH

CAMERATA BERN

WO JEDER KLANG ZUM ERLEBNIS WIRD. Abos ab07.Juni erhältlich

Artistic Partner Patricia Kopatchinskaja Sergio Azzolini Steven Isserlis Ian Bostridge, Antje Weithaas, Alexander Melnikov und Weitere
cameratabern.ch

Stiftungsrat

Dr. Matthias von Orelli *, Stiftungsratspräsident

Severin Gerber *, Vizepräsident

Michael Haefliger

Annemarie Hew *

Corina Issler-Bätschi

Dolores Mark

Dr. Christoph Nater

Monika von Orelli *

Maurice Parrée

Gregor A. Rutz

Martin Trepp *

Philipp Wilhelm

Marietta Zürcher

* Ausschuss

Ehrenpräsident

Dr. Werner Kupper

Geschäftsstelle

DAVOS FESTIVAL – young artists in concert

Promenade 65, CH-7270 Davos Platz

T +41 81 413 20 66 info@davosfestival.ch | davosfestival.ch

Marco Amherd, Intendant Elena D’Orta, Geschäftsführerin

Esther Füllemann, Mitarbeiterin Geschäftsstelle

Impressum Redaktion

Marco Amherd, Elena D’Orta, Esther Füllemann

Lektorat

Rosmarie Anzenberger

Korrektorat

Trude Trunk

Konzeption und Gestaltung

WOMM Werbeagentur AG

Druck

Buchdruckerei Davos AG

Bildnachweise

Festivalbilder stammen von Yannick Andrea. Alle anderen Bilder wurden zur Verfügung gestellt, die Rechte liegen bei den jeweiligen Fotograf*innen.

Redaktionsschluss: 15. Mai 2023

Herzlichen Dank

Wir freuen uns sehr, dass wir die folgenden Einrichtungen, Stiftungen, Unternehmen und Privatpersonen zu unseren Förder*innen und Unterstützenden zählen dürfen. Und das oftmals seit vielen Jahren. Unser Dank gilt auch jenen, die hier nicht namentlich genannt werden möchten.

Tinzenhorn

Swiss Life AG

Schiahorn

Meuli Stiftung Davos

Art Mentor Foundation Lucerne

Freunde DAVOS FESTIVAL

Casanna

Adecco Group AG

Beisheim Stiftung

Öffentliche Hand

Destination Davos Klosters

Gemeinde Davos

Kulturförderung Kanton Graubünden

Förder*innen

Bata Schuh Stiftung

Boner Stiftung für Kunst und Kultur

International Music and Art Foundation

Kiefer Hablitzel | Göhner Musikpreis

Leber Papier AG

RHL Foundation

Ria & Arthur Dietschweiler Stiftung

Schüller-Stiftung

Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia Wilhelm Doerenkamp-Stiftung

Festivalhotels

ALPINE INN Davos

Berghotel Schatzalp

Grischa – DAS Hotel Davos

Jugendherberge Davos Youthpalace

Kongress Hotel Davos

Morosani Schweizerhof

Morosani Posthotel

Turmhotel Victoria Davos

Waldhotel Davos

Unterstützende

AMAG Davos

APG | SGA AG

EWD Elektrizitätswerke Davos AG

Hochgebirgsklinik Davos

Piano | Rätia GmbH

Rhätische Bahn AG

WOMM Werbeagentur AG

Medienpartner*innen

Radio SRF 2 Kultur

Davoser Zeitung

DAVOS FESTIVAL Unternehmerclub

Buchdruckerei Davos AG , Hans Peter Stiffler

Escher Raumdesign, Claudio Escher

Faigle Solutions AG , Dr. Andres Iten

Giubbini Architekten ETH SIA AG , Lilian und Andrea Giubbini

Lang Treuhand AG , Marco Lang

47 Heritage AG , Dr. Claudio Mazzoni

Zürcher RehaZentren, Kliniken Davos und Wald, Markus Gautschi

Pat*innen

Dr. Trix und Dr. Robert Heberlein, Zumikon

Dr. Gabriele Kahle und Prof. Dr. Jean Peter Haas, Davos Dorf

Marlene und Christian Kuoni, Zeiningen

Hella Meier-Brugger, Dietlikon

Susi und Dr. Andrea Meisser, Davos Clavadel

Eva und Georg Naegeli-Kober, Uitikon-Waldegg

Susanne und Werner Peyer, Zürich

Katja Segmüller, Davos Platz

Donator*innen

Dr. Gaudenz Domenig, Zürich

Ursula und Beat Hubacher, Oberwil-Lieli

Hannes von Orelli, Zürich

Monika von Orelli, Thalwil/Klosters

Franziska Saager, Zürich

Regina und Marco Schneider, Davos Glaris

Prof. Dr. Klaus Schwab, Cologny

Gönner*innen

Ariane und Marc Bolli, Ennetbaden

Ruth und Hugo Bühler, Zürich

Mariann und Arthur Decurtins, Herrliberg

Dr. Vera und Prof. Dr. Volker Dietz, Küsnacht

Yvonne Frey, Davos Platz

Caroline und Severin Gerber, Davos Platz

Susanne und Hans Peter Gilg, Kilchberg

Ursula und Johannes Gredig, Davos Dorf

Michael Haefliger, Luzern/Davos

Bettina und Dr. Peter Holzach, Davos Clavadel

Irène und Dr. Werner Kupper, Stäfa

Reto Meerkämper, Davos Platz

Annemarie Ming-Hofstetter und Willi Hofstetter, Davos Platz

Annemarie Hew und Martin Langmeier, Feldmeilen

Toni Morosani, Davos Platz

Isabelle und Urs Naegeli-Frutschi, Zürich

Valérie and Philippe Pillonel, Zug

Dr. Jürg Plattner, Küsnacht

John Reisinger, Klosters

Denise Schmid, Kilchberg

Armin Schneider, Davos Platz

Denyse von Schulthess, Davos Platz

Werner Stamm, Bad Homburg

Romea und Hans-Rudolf Strickler, Davos Platz

Anne-Kathrin Topp, Davos Dorf

Patricia und Jürg Unger-Köppel, Zürich

Christa und Thomas Vollrath, Maur

Penny und Kurt Wachtveitl, Davos Platz

Lilian Weber, Zürich

Barbara Ryf und Georg Zogg, Davos Platz

SERVICE
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Magazin 2/2023 by DAVOS FESTIVAL – young artists in concert - Issuu