Magazin 1/2023

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Allein auf Reisen. Allein im Orchester. Allein im Restaurant. Allein im Exil. Allein auf Kur. Allein auf der Welt. Vorschau auf Festival, Neujahrskonzert und Singwoche

alles in diesem Heft.

2023 –

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Eva Naegeli, Co-Präsidentin Marco Schneider, Co-Präsident info@davosfestival.ch

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04 Grusswort

Osmose Lorenz Just

Allein für die Kunst Merle Krafeld

Sinfonische Soli Felix Michel

Solitude: Blessing or Curse? Toby Alleyne-Gee

«Wo soll ich hin» Tania Oldenhage

Neujahrskonzert 2023 Ein Abend mit Marianna Bednarska und Nejc Grm

Singwoche 2023 Das detaillierte Programm Service

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DAVOS FESTIVAL macht Schule DAVOS FESTIVAL Akademie

INHALT 03
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36 Festivalhotels 39 Dank und Impressum

Allein. 2 Silben, 6 Buchstaben, 3 Vokale und ebenso viele Konsonanten. Ein kurzes Wort – und doch setzt es ein immer enger kreisendes Gedankenkarussell in Bewegung. Alleinsein assoziieren wir heutzutage schnell mit dem Tabu der Einsamkeit. Menschen, die ohne Begleitung im Restaurant sitzen, wecken Mitleid. Singles werden dazu gedrängt, sich endlich einen Partner oder eine Partnerin zu suchen. Wer allein zuhause sitzt, stürzt sich vermeintlich in die virtuelle Welt und verdrängt die Auseinandersetzung mit dem eigenen Wesen.

Während der Pandemie wurden wir alle auf uns selbst zurückgeworfen. Wir mussten zuerst Freundschaft mit uns selbst schliessen. Das Alleinsein wurde alltäglich und blieb uns trotzdem stets fremd. Zwar wurden Wohnungen neu eingerichtet und Yogamatten gekauft, Essenslieferanten machten das Geschäft ihres Lebens. Doch nach anfänglicher Euphorie sehnte sich der Grossteil der Bevölkerung nach sozialen Kontakten, körperlicher Nähe und dem Leben ausserhalb der eigenen vier Wände. Der Mensch liebt das Leben in Gesellschaft. Doch manchmal werden wir durch äussere Umstände gezwungen, unsere vertraute Umgebung zu verlassen, und dann wird Alleinsein schnell zur Krise. Leben auf der Flucht und im Exil, Kuraufenthalte und depressive Phasen verbinden das Alleinsein mit einem Gefühl der Entwurzelung, gar der Heimatlosigkeit.

Andererseits kann das Alleinsein auch Symbol für Unabhängigkeit, Freiheit und Emanzipation sein. Heldengeschichten kommen selten ohne ungebundene Charaktere aus. So finden Komponistinnen seit jeher Inspiration und Erfüllung weit weg von traditionellen Familienbildern. Die Fantasie berühmter Wortschmiede entfaltet sich in der Abgeschiedenheit des Elfenbeinturms. Die britische Autorin und Feministin Virginia Woolf betonte in einem Essay von 1929 die Wichtigkeit eines eigenen Zimmers, welches den Raum dafür schafft, sich gleichzeitig zurückzuziehen und freizudenken. Auch in Davos finden zahlreiche Künstlerinnen und Künstler Zuflucht und suchen Schutz, Inspiration, Genesung oder Ruhe.

Solistische Karrieren bringen für Musikerinnen eine Lebensform mit sich, die oft von Alleinsein geprägt ist. Geprobt wird im stillen Kämmerlein und geschlafen im Hotelzimmer. Was am Anfang einer Karriere reizvoll erscheint, verliert mit der Zeit seinen Zauber. Jedoch wohnt der Musik für Soloinstrumente immer ein besonderer Geist inne. Selten hört man ein Instrument so nackt und bloss. Jede Nuance lässt aufhorchen und man fühlt sich mit dem Interpreten tief verbunden. In der Kammermusik oder dem Orchesterspiel zeigt sich hingegen die magische Kraft des Kollektivs. Der Funke der gegenseitigen Inspiration lässt ein Ensemble zu ungeahnten Höhenflügen ansetzen.

Das DAVOS FESTIVAL 2023 untersucht in zahlreichen Kammermusik-, Orchester- und solistischen Konzerten die unterschiedlichen Facetten und Färbungen des «Allein» – musikalisch und philosophisch. Musik aus dem Exil, Wege zum Glück, Heldengeschichten, einsame Schüsse und stille Töne im Wald gehören genauso dazu wie das traditionelle Neujahrskonzert und die Singwoche im Februar.

Das vorliegende Magazin bietet einen ersten Einblick in die verschiedenen Formate und Themen des DAVOS FESTIVAL 2023. Erfahren Sie im Text von Tania Oldenhage mehr über das einsame Schweizer Exil der Lyrikerin Else Lasker-Schüler. Der Schriftsteller Lorenz Just erkundet in Osmose die Flüchtigkeit der Erinnerung, und Felix Michel lässt die aussergewöhnlichsten Solo-Momente des sinfonischen Repertoires aufleben.

Nun wünsche ich Ihnen eine anregende Lektüre und freue mich, Sie bei den kommenden Anlässen des DAVOS FESTIVAL persönlich begrüssen zu dürfen.

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GRUSSWORT

Osmose

Endlich legte ich mich aufs Sofa, las eine Seite, schon in Erwartung, darüber einzuschlafen. Ich war zu Besuch in dieser Stadt, in dieser Strasse, in dieser Wohnung, in diesem Zimmer. Es war völlig egal, was ich las, gerade war es ein komplizierter Text über Kunst und Depression; ich las die Zeilen, ohne zuzuhören. Ich wartete darauf, dass er anfing, mein Vater, nebenan. Er hatte üben wollen. Am Vormittag, wenn die Wohnung leer war, übte er. Dort drüben würde er sitzen und spielen. Er spielte für sich allein, ob ich nun da war und ihn hörte oder nicht. Ich kannte die Stücke, die er übte, weil er sie immer wieder übte, schwere Stücke, die er nie so spielte, wie es in seinen Ohren exakt gewesen wäre. Es störte ihn nicht, im Gegenteil. Er war ein Lehrer gewesen und war es geblieben, und genau dort, mitten im Zustand des Lernens, wo alles unfertig, fehlerhaft, aber ideell schon als Vision vorhanden war, fühlte er sich wohl. Und er hörte es ja doch, so allein mit sich, wie die Musik eigentlich zu klingen hätte, hörte es als leuchtenden Schatten des Mangels. Als er endlich anfing, hatte ich das Buch bereits weggelegt und die Augen geschlossen. Was interessierten mich noch Kunst und Depression.

Ich hätte nicht sagen können, was es war, das er spielte. Es musste etwas Bekanntes sein, das zumindest ahnte ich. Ich wusste ja nicht viel über Musik, kannte mich überhaupt nicht aus. Alle Versuche, ein Instrument zu lernen, hatte ich schon als Kind abgebrochen, lange bevor ich vielleicht verstanden hätte, wie Musik gemacht wird. So hörte ich, was ich hörte, immer allein, auf unmittelbar assoziative Weise. Zum Beispiel hörte ich Musik immer auch als Text, und Text als Musik, und habe beides immer auch als Plastik vor meinen inneren Augen gesehen, eine Plastik, die ich gern auf dreidimensionale Weise schreiben würde. Mein Vater übte Stücke, die stoisch dahinflossen, die ein Thema hin und her wendeten, befragten, erforschten. Was er nun übte, hatte ich allerdings noch nie von ihm gehört. Harmonien zerfielen zusehends, um dann geradeso, kurz bevor es hässlich werden könnte, wieder ineinanderzufinden. Ich hatte in dieser Wohnung schon Stunden erlebt, in denen Harmonien zerrissen waren, in denen ich hinausgemusst hatte, hin zu irgendwem, egal wem, Hauptsache weg von mir allein in der leeren Wohnung. Und dann, als niemand Zeit hatte und es mir nicht gelang, mich irgendeiner wirkungsvollen Ablenkung hinzugeben, geschah es, dass ich plötzlich auf diese andere Weise allein war, ich, ohne dass es Gründe dafür gäbe, plötzlich friedlich wurde, still und friedlich.

Später würde ich hinübergehen und ihn fragen, was er da übte. (Da war ja bereits die Angst, dass ich eines Tages, wenn er nicht mehr sein würde, diese Musik, die er gespielt hatte, nicht würde wiederfinden können. Dass mir etwas amputiert sein würde, oder

besser: Ich aus einem Raum, der mir natürlich anverwandt war, ausgeschlossen sein würde. Ich hätte sein Üben aufnehmen müssen, damit ich dann, wenn ich in dieser unsäglichen Weise allein sein würde, die Aufnahme anschalten könnte. Aber dieses Provisorium, das mein Vater da Tag für Tag zum Leben erweckte, eignete sich nicht für eine Aufnahme, es war auch nicht dafür gedacht, er spielte allein, für niemanden, nicht einmal für mich, erst recht nicht für die digitale Ewigkeit. Vielleicht würde ich stattdesssen beginnen, Konzerte zu besuchen und unter distinguierten Kulturmenschen in komplexen Klavierabenden sitzen, rechts und links von mir die Connaisseure, die die Partituren kennen, ich aber würde nach wie vor nichts verstehen von der Musik, sondern meinen Vater besuchen, ihn hören, was hiesse, hier im Nachbarzimmer zu liegen und auf sein von den Wänden gedämpftes Spiel zu lauschen.)

Er spielte für sich allein, ob ich nun da war und ihn hörte oder nicht.

Gerade spielte er so etwas äusserst Sportives, spielte so jemanden, der eine enge Treppe hinaufrennt, Absatz für Absatz, oder spielte eine Spinne, die ihre Beute sehr schnell mit ihren langen Beinen in einer einzigen, fliessenden Bewegung verpuppt, oder spielte jemanden, der in rasender Geschwindigkeit wie besessen in die Tastatur schlägt, weil er plötzlich verstanden zu haben meint, was dieser Text sein soll, den er so lange schon zu schreiben versucht. Ich sah seine sich zielsicher über die Tasten bewegenden Finger vor mir, seine zarten, athletischen Finger, die trotzdem etwas Uraltes an sich hatten, es waren antike Finger, die auf eine Weise mit der Musik verbunden waren, die mir immer unbekannt bleiben würde, meinen eigenen Fingern jedoch sehr ähnlich waren. Immerzu sponnen seine Finger etwas, und meine Finger, auf einem ganz anderen Gerät, taten es ja auch. Doch davon war dort drüben bei ihm natürlich nichts zu hören.

Unten auf der Strasse schrie jemand; sicherlich ein Name, so ein Name, der wie ein Schrei klingt, den jemand mehrere Male lauthals ausrief. Niemand antwortete. Oder jemand antwortete, doch zu leise, als dass ich es hier oben hinter dem verschlossenen Fenster hätte hören können. Mein Vater hatte aufgehört zu spielen, er blätterte um oder hielt inne, um gleich darauf wieder von vorne zu beginnen. Oder er hatte wie ich den Schrei gehört und stand nun am offenen Fenster, um zu erfahren, was da unten passierte.

Da erinnerte ich mich an Kunst und Depression, das Buch, das ich hatte lesen wollen, da fiel mir ein, was ich noch alles zu erledigen hatte, ich erinnerte mich daran, dass ... und da, in dieser sofort angespannten Stille, hörte ich einen Wecker, der zwischen den Bü-

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Sào Soulez Larivière | Viola

Was vermisst du auf Konzertreisen am meisten?

Être en tournée est une véritable expérience passionnante. C’est gratifiant de pouvoir jouer de nombreux concerts en peu de temps. Être constamment en route, voyager d’une ville à l’autre, souvent sans beaucoup d’occasions de se reposer entre les concerts est excitant, mais peut aussi être assez éprouvant. Il y a des moments où je regrette de ne pas avoir eu assez de temps pour découvrir et apprécier l’endroit où je me trouve.

Wie sieht die erste Stunde deines Tages aus? Hast du ein Ritual?

Je dois avouer que je ne suis pas matinal. Il me faut du temps pour sortir du lit et me préparer pour la journée à venir. En ce sens, la première heure de ma journée est très calme.

Gibt es etwas, wovon du schon lange träumst, dich aber noch nicht getraut hast, es zu tun?

Il y a plusieurs intérêts que je voulais poursuivre en dehors de ma vie de musicien, mais je n’ai pas encore trouvé le bon moment pour m’y mettre. J’ai un grand rêve de prendre des cours de pilotage. L’aviation est une grande passion pour moi et j’ai toujours admiré la magie du vol. Il n’y a vraiment rien de tel que d'être dans le ciel et de contempler l’horizon!

In welcher Situation in deinem Leben hast du so richtig Glück gehabt?

Pour être honnête, je ne pense pas qu’il y ait eu un moment précis dans ma vie où j’ai l'impression d’avoir eu particulièrement de la chance. Je suis très reconnaissant pour tout ce que la musique, et en particulier l’alto, m’a apporté, et pour l’incroyable chance de pouvoir vivre ma passion de jouer et de partager la musique.

Wie lange kennst du deine besten Freunde schon? Was zeichnet eure Freundschaft aus? J’ai passé la majeure partie de mon enfance à l’école Yehudi Menuhin au Royaume-Uni. En raison de la nature de l’école (un pensionnat avec seulement environ 60 élèves), c’était pour moi comme une deuxième famille. Même si nous avons tous pris nos chemins séparés maintenant, on a toujours l’impression qu’aucun temps ne s’est écoulé depuis notre dernière rencontre.

chern im Bücherregal stand und tickte und tickte und die ganze Zeit über schon getickt haben musste. Nie hatte ich schlafen können unter einer laut tickenden Uhr; diese Uhren, die die Menschen benutzten, um sich ihr Miteinander zu organisieren, ihr Sekundenticken, das uns alle miteinander verband, dabei schlug es doch so völlig unabhängig von allen menschlichen Belangen, schlug, komme was da wolle, wie die manifeste blinde Zeit, die alles auseinanderreissen würde – was sie jedoch, auf den zweiten Blick, auch lediglich als Metapher taten; nichts Belangloseres als diese kleinen Geräte. Ich stand auf und entfernte aus dem Batteriefach des Weckers die Batterie.

Schon setzte mein Vater wieder ein, arbeitete sich in verspielten Serpentinen einen Abhang hinauf. Er stolperte und spielte dieselben schwierigen Meter noch einmal, wieder und wieder. Ich erinnerte mich, dass ich das Schlagen des Metronoms, das auf einem Notenstapel auf dem Flügel thronte, immer beruhigend gefunden hatte, ob es schnell oder langsam schlug, es tickte immer besser als die Uhren. Als Kinder hatten wir so oft die Geschwindigkeit geändert, bis das Pendel verbogen war, die Mechanik hin, da hatte mein Vater es längst nicht mehr gebraucht.

Schliesslich stand ich auf, lief über den Flur zur Tür des Nachbarzimmers, klopfte an, da rief es gleich laut und einladend: «Ja!» Er liess die Hände fallen und klappte die Musik zu wie ein Buch. Er lächelte mir entgegen. Alles, was ich jetzt sagte, interessierte ihn mehr als seine Stücke, die er tagtäglich übte. Ich hatte ihm nichts zu sagen, ich hatte ihn nur kurz besuchen wollen, kurz die Wand durchqueren.

«Was spielst du denn?», fragte ich.

«Was meinst du? Das hier?» – und er eilte los, spielte seine Vision dieser atemraubenden Musik, sass da kosmisch fern einen Meter weit vor mir, und ich verstand wie immer alles und nichts. Seine Finger flossen über das Instrument wie Regentropfen, die sich sammelten, die Neigung hinunterrollten, zu Wassern wurden, immer auf das grosse Ziel des stillen Ozeans zu.

«Und so weiter und so fort», sagte er und legte abrupt die lockeren Hände auf die Knie. Er sah mich an, mit neugierig offenen Augen. Er hatte alles gesagt, nun war es an mir. •

Lorenz Just, geboren 1983 in Halle an der Saale, zog 1988 mit seiner Familie nach Berlin und wuchs dort auf. Nach seinem Studium der Islamwissenschaften in Halle und verschiedenen Auslandsaufenthalten studierte er von 2011 bis 2015 am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. 2015 erschien sein Jugendbuch Mohammed. Das unbekannte Leben des Propheten, 2017 sein hochgelobter Erzählband Der böse Mensch und 2020 der Roman Am Rand der Dächer. Er lebt in Berlin.

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Mein Vater hatte aufgehört zu spielen, er blätterte um oder hielt inne, um gleich darauf wieder von vorne zu beginnen.
5 Fragen an ...

die Kunst Allein für

Die Komponistinnen Emilie Mayer, Luise Adolpha Le Beau und Elfrida Andrée machten im 19. Jahrhundert Karriere. Ein solches Künstlerinnendasein liess sich damals nur ohne Ehemann im Schlepptau konsequent verfolgen.

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«Sie stempelte die Musik zu ihrem Lebensberuf, indem sie dieselbe als Lebensgefährtin betrachtete», schrieb die Schriftstellerin Elisabeth Sangalli-Marr 1877 in der Neuen Berliner Musikzeitung über die damals 64-jährige Komponistin Emilie Mayer. «Der Kunst wegen» habe die Musikerin «der bindenden Ehefessel entsagt». Mayer wurde 1812 in Friedland (Mecklenburg) als Tochter eines Apothekers geboren, bekam mit fünf den ersten Klavierunterricht und komponierte bald selbst. Anders als ihre Geschwister blieb sie

jedoch

ledig und lebte im Erwachsenenalter zunächst beim verwitweten Vater. Nach dessen Selbstmord 1840 ging die Musikerin nach Stettin, wo sie beim berühmten Komponisten Carl Loewe Unterricht nahm. Dieser setzte sich 1847 für die Uraufführung ihrer ersten beiden Sinfonien ein. Ludwig Rellstab, ein bedeutender Musikkritiker, berichtete darüber: «Selten ist es bis jetzt noch, dass eine Dame größere Musikwerke schreibt. Wir können die musikalische Welt auf eine Componistin aufmerksam machen, [...] die bereits zwei Sinfonien in C moll und E moll, geschrieben hat, welche in Stettin durch den Instrumental-Verein mit großem Beifall aufgeführt sind.»

So ein Überraschungserfolg wäre als verheiratete Komponistin nicht möglich gewesen: Rein praktisch hatten bürgerliche Ehefrauen im 19. Jahrhundert neben der Führung grosser Haushalte, der Kindererziehung und zehrenden Schwangerschaften nicht viel Zeit für konzentriertes Komponieren. Verheiratete Frauen sahen sich ausserdem konfrontiert mit eng gesteckten Rollenvorstellungen. Einen Beruf auszuüben war für sie nicht vorgesehen. (Bäuerinnen, Handwerkerfrauen und andere Arbeiterinnen allerdings mussten täglich mit anpacken.) Die Frau galt als gefühlsbetont und sollte in der Ehe im Privaten, in Haus und Familie wirken, der als vernunftgeleitet verstandene Mann in der Öffentlichkeit. So war es durchaus angemessen, dass bürgerliche Ehefrauen für kammermusikalische Besetzungen komponierten (für den «privaten Ge-

brauch», ohne allgemein zugängliche Aufführungen, wie zum Beispiel Fanny Hensel), vor allem Lieder, die eher auf einem «poetischen Einfall» als auf einer komplexen Form basierten. Sinfonien verlangten allein durch die Zahl der Ausführenden einen öffentlicheren Rahmen, der Schaffensprozess wurde mehr als geistige Arbeit angesehen – und damit als Männerdomäne.

Es gab jedoch eine Möglichkeit, diesen Rollenvorstellungen zumindest teilweise zu entgehen: nicht zu heiraten. Die Einengung auf den häuslichen Raum galt nur f ür Ehefrauen; Ledige fielen, wie Witwen, aus dem Raster. Um unter diesen Bedingungen erfolgreiche Komponistin zu werden, mussten allerdings ganz bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein: Man brauchte reiche, die Komponistinnen-Karriere unterstützende Eltern (die Ausbildung war teuer, das eigene Einkommen unsicher), kompetente, gut vernetzte und Frauen wohlgesonnene Lehrer:innen und nicht zuletzt ein Talent, dessen Output den Kollegen in der kompetitiven Musikwelt wenig Angriffsfläche bot, gerade wenn man sich aufs Terrain der «männlichen» Gattungen wagen wollte.

All das kam bei Emilie Mayer zusammen. Sie zog nach ihren Erfolgen in Stettin weiter nach Berlin, studierte unter anderem bei Adolf Bernhard Marx, komponierte viele Orchesterwerke sowie Kammermusik und erkämpfte sich einen festen Platz im Konzertleben und in den grossen Sälen der Stadt. Mit den wichtigen musikalischen Akteuren, den wenigen Akteurinnen und der Aristokratie war sie bestens vernetzt, ihre Werke wurden vielfach gedruckt und selbst im Ausland aufgeführt.

Ähnlich günstige Voraussetzungen finden sich bei Luise Adolpha Le Beau, geboren 1850 in Rastatt, von wo aus sie nach Karlsruhe, München, Berlin, Wiesbaden und Baden-Baden weiterzog. In ihren Memoiren schreibt die Komponistin über ihr jüngeres Ich, dieses habe «unverrückt fest an dem Weg» gehalten, den ihre Eltern ihr «vorgezeichnet» hätten: «den dornenvollen Künstlerpfad», obwohl man damals in Karlsruhe eine Heirat angemessener

10 VON MERLE KRAFELD
Es gab
eine Möglichkeit, diesen Rollenvorstellungen zumindest teilweise zu entgehen: nicht zu heiraten. Die Einengung auf den häuslichen Raum galt nur für Ehefrauen; Ledige fielen, wie Witwen, aus dem Raster.

gefunden habe. Le Beau war eine ausgezeichnete Pianistin, entsprechend viel komponierte sie für dieses Instrument, verfasste aber auch grosse Orchesterwerke. Zu diesen schrieb das Mainzer Tageblatt im Januar 1887: «Wenn schon komponierende Damen an und für sich zu den Seltenheiten gehören, so muß eine Komponistin, die auf dem Gebiet der ernsten Kammer- und Orchestermusik ihre Lorbeeren sucht, Überraschung und gerechte Verwunderung erzeugen.» Le Beau kam zu ihren Lorbeeren. So meinte die Württembergische Landeszeitung Ende des Jahres 1886: «Frl. Le Beau ist als produzierende Künstlerin eine höchst seltene Erscheinung und es darf für sie ein befriedigendes Gefühl sein, als Königin der komponierenden Frauen betrachtet werden zu müssen.»

Le Beau gründete Ende der 1870er-Jahre einen anspruchsvollen «Privat-Musikkursus in Klavier und Theorie für Töchter gebildeter Stände». Emilie Mayer setzte bei eigenen Hausmusiken, zu denen das Who is Who der Berliner Musikszene geladen war, Werke anderer Komponistinnen auf die Programme. An der sich ab den 1860er-Jahren in ihrer Umgebung formierenden Frauenbewegung nahmen die beiden jedoch nicht aktiv teil. Ganz anders Komponistinnen wie die berühmte Suffragette Ethel Smyth in England oder die heute viel weniger bekannte Elfrida Andrée in Schweden.

Geboren wurde Andrée 1841 in Visby als Tochter eines Arztes, der auch für ihre musikalische Grundausbildung verantwortlich war. Bald lernte sie zusätzlich das Orgelspielen und zog als Vierzehnjährige mit ihrer älteren Schwester nach Stockholm, wo sie zwei Jahre darauf das Organisten- und Kantoren-Examen ablegte. Als solche durften Frauen in Schweden damals allerdings gar nicht arbeiten. Andrée schickte kurzerhand ein Gesuch an den schwedi-

schen König, um diese Regelung zu ändern – erfolglos. Deshalb wandte sich die junge Musikerin stärker dem Komponieren zu. 1860 begann Andrée ihre Ausbildung zur Telegrafistin – kein Weg des geringeren Widerstands, denn auch dieser Beruf wurde Frauen in Schweden verwehrt. Andrée wollte sich davon nicht aufhalten lassen und forderte kurzerhand von der schwedischen Regierung, das Telegrafistenamt für Frauen zu öffnen, und selbiges gleich nochmal für das Organistenamt. Letzterem wurde 1861 stattgegeben, Telegrafistinnen wurden erst 1863 zugelassen.

Elfrida Andrée trat gleich im Jahr 1861 ihren Dienst an der Kirchenorgel an, 1867 wurde sie in Göteborg auf die einflussreiche Position der Domorganistin gewählt. Diese Tätigkeit führte sie bis zu ihrem Tod 1929 aus, nebenbei unterrichtete sie – unter anderem viele Organistinnen –, dirigierte und komponierte Orgel- und Chorwerke, aber auch Lieder, Kammermusik und Sinfonien. «Das Orchester, das ist das Ziel!», schrieb sie 1871 in ihr Tagebuch. Kollegen wie Niels Wilhelm Gade waren von ihren Arbeiten begeistert. Zudem organisierte Andrée hunderte «Folkskonserter» für Göteborger Arbeiter:innen, bei denen unter anderem ihre Musik erklang und die sie auch dirigierte.

«Es gibt eine Frau, die denkt und fühlt, die Musik schreibt, nicht für Salonschmeicheleien, sondern um das Ansehen der Menschheit zu erhalten, wenn nicht schon eher, dann spätestens nach ihrem Tod», notierte Elfrida Andrée 1870 in ihr Tagebuch –und trifft damit einen empfindlichen Punkt. Denn dass sie, Emilie Mayer und Luise Adolpha Le Beau unverheiratet blieben, trug auch dazu bei, dass sie trotz beeindruckender Erfolge zu Lebzeiten nach ihrem Tod schnell in Vergessenheit gerieten. Der lange an «grossen Männern» orientierte Kanon in Musikwissenschaft und Konzertwesen stolperte nicht über sie als «Frau von» (wie bei Clara Schumann). Und sie hatten keine Kinder, die den Nachlass verwalten und das Andenken lebendig halten konnten (wie bei Fanny Hensel). Das ist einerseits tragisch, andererseits bleibt so heute noch viel zu entdecken. Die späte Anerkennung, die Künstlerinnen wie sie mittlerweile erfahren, hätte die an ihrem Lebensende über die Musikwelt verbitterte Luise Adolpha Le Beau sicherlich versöhnt. In ihren Memoiren heisst es: «Sollte eine oder die andere meiner Kompositionen wert sein, späteren Generationen noch zu gefallen, so habe ich nicht umsonst geschrieben.» •

Merle Krafeld studierte nach einem fünfjährigen Intermezzo als Tontechnikerin bei WDR3 und der Sendung mit der Maus Musikpädagogik, schrieb und produzierte Podcasts. Mittlerweile arbeitet sie als Redakteurin und Illustratorin für das Onlinemagazin VAN.

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Die Frau galt als gefühlsbetont und sollte in der Ehe im Privaten, in Haus und Familie wirken, der als vernunftgeleitet verstandene Mann in der Öffentlichkeit.
Elfrida Andrée

SINFONISCHE SOLI

Im grossen Sinfonieorchester spielt selten jemand allein, zumal in den grossbesetzten Registern der Streicherstimmen. So selbstverständlich ist diese Tatsache, dass sie uns oft erst bewusst wird, wenn plötzlich ein Streichinstrument allein zu vernehmen ist. Der Effekt ist jedesmal verblüffend: Klangsensation mischt sich mit Eindringlichkeit – warum ergreift uns das so?

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In Gustav Mahlers Sechster Sinfonie gibt es eine Stelle im ersten Satz, wo sich – es ist schon fast eine Viertelstunde vergangen –das musikalische Geschehen beruhigt. Einzelne Holzblasinstrumente treten hervor, darunter auch ausgesuchtere Farben wie Bassklarinette und Fagott. Die von Mahler in dieser Sinfonie vorgeschriebenen, von seinen Verächtern gerne belächelten «Herdenglocken» verströmen ihren weltabgewandten Klangduft, und schliesslich erklingt im Solo-Horn das zweite Thema des Satzes. Ob dieses Thema nun für Mahlers Frau Alma steht oder für die Liebe, oder doch eher für gar nichts ausser sich selbst – einerlei; für empfindsame Ohren liegt ein Versprechen von Glück und Erfüllung darin, erst recht an dieser Stelle, zwischen Herdenglocken und Pianissimo-Streichern, weit, weit weg vom ruppigen marschartigen Thema, mit dem der Satz begann.

Und genau hier, wo sich (bei Mahler natürlich nur als Utopie) die Erfüllung ankündigt, schält sich eine Solo-Violine aus dem Klang. Zunächst ist sie noch Gegenstimme zum Horn, bald wechselt das Verhältnis, und mit frappierendem Effekt rückt die Geige in den akustischen Vordergrund. «Konzertmeistersolo» nennt das die Fachsprache, denn es obliegt der Konzertmeisterin, dem Konzertmeister, solche Soli zu spielen. Konzertmeistersoli gehören seit der Romantik zum sinfonischen Vokabular, ihre Verwendung geschieht jedoch behutsam, wohldosiert wie bei einem auserlesenen Wort, einem exotischen Gewürz, einem wertvollen Farbpigment. Ihre Wirkmacht ist zugleich Ursache und Folge jener Sparsamkeit. Worin liegt der Reiz? Zunächst im Akustischen. Eine Geige allein klingt nun einmal anders als sechzehn zusammen. Zudem ist ein einzelnes Instrument viel besser im Raum festzumachen. Die

wahrnehmbare «Ver-einzelung» aber bringt uns zu Bewusstsein, dass die sinfonischen Massen immer aus Individuen zusammengesetzt sind – eine Tatsache, die das Gesellschaftsleben spiegelt, was uns wiederum auch intellektuell anregen mag. (Schon 1838 erörtert ein Musikästhetiker das Verhältnis von Individuum und Masse in der sinfonischen Musik und fordert, alle Stimmen müssten «einander streng, rund und wahr untergeordnet» sein, um «dem Höhern» zu dienen; alles aber so, «als herrsche die vollkommenste Freiheit eines republikanischen Hohenpriesterstaates».)

Der Reiz liegt weiter in der freien Zeitgestaltung, die in solch solistischen Momenten weit grösser ist, als wenn die sinfonischen Massen geschlossen musizierten. Der Freiheit sind zwar Grenzen gesetzt: Nur wenige Takte lang dauert das besagte Solo in Mahlers Sechster, und obschon die auf ein Tremolo reduzierte Begleitung viel Raum lässt, muss die Geige auf das Solo-Horn Rücksicht nehmen. Aber trotz allem vermag ein sinfonisches Solo wie dieses gleichsam kurz aus dem zeitlichen Fluss herauszutreten (ebenfalls ein utopischer Aspekt jener Stelle). Von einem «tönenden Innehalten» hat der Musikwissenschaftler Carl Dahlhaus gesprochen, allerdings mit Blick auf die Oper, wo solche reflexiven, kontemplativen Momente ja auch vorkommen.

Der Hinweis auf die Oper bringt eine weitere Wirkungskomponente ins Spiel. Soli in Sinfoniesätzen vermögen uns besonders gut das Gefühl zu geben, dass ein Instrument – ganz ohne Worte –zu uns spreche, eine «Stimme» sei. In Sinfonien – die ja eben weder Oper noch Erzählung sind – wirkt das «Sprechende» solcher Stellen mal dramatisch, mal episch, oder einfacher gesagt: Mal ähnelt das Soloinstrument mehr der Hauptfigur auf einer Bühne, mal mehr der Erzählstimme in einer Geschichte. In Richard Strauss’ Heldenleben stellt die Sologeige den «Helden» dar, in Rimski-Kor-

sakows Scheherazade die Erzählerin. Aber Letztere ist ja zugleich auch Hauptfigur, während Strauss sein Werk als «Tondichtung» –und nicht etwa als «Tondrama» – bezeichnet. Die wortlose Musik durchkreuzt jede scharfe Unterscheidung. Ein alleine spielendes Instrument ist oft zugleich Figur, Erzählstimme – und «einfach Musik».

Nicht alle sinfonischen Soli wirken auf diese Weise. Bisweilen trägt die blosse Gegenüberstellung zwischen Solo und Orchester zum ideellen Gehalt bei. In Also sprach Zarathustra zum Beispiel durchmisst Strauss die Möglichkeiten des Zusammenspiels von fast kammermusikalischem Musizieren bis zum spätromantischen Riesenorchester, und dies alles geschieht vor dem Hintergrund von Nietzsches gleichnamigen Buch, in welchem das Verhältnis von Individualität und Allgemeinheit eine w ichtige Rolle spielt. Wenig verwunderlich, dass sich da die Soli häufen.

In gewohnterer Weise prägen die Solomomente den Zarathustra, insbesondere in dem mit Grablied überschriebenen Abschnitt, noch deutlicher im Nachtlied. Nun ja, im «Solo», im musikalischen Alleinsein klingen stets Einsamkeit, Verletzlichkeit, Endlichkeit des Individuums an. Erfahren nicht auch wir diese Facetten oft in der Nacht, wenn alle anderen schlafen? Liegt es wirklich nur am glitzernden Klang einer Sologeige, dass in manchem Konzertmeister-

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Konzertmeistersoli gehören seit der Romantik zum sinfonischen Vokabular, ihre Verwendung geschieht jedoch behutsam, wohldosiert wie bei einem auserlesenen Wort, einem exotischen Gewürz, einem wertvollen Farbpigment.

Groteskes Potenzial schlummert streng genommen in jedem

sinfonischen Solo.

solo der Eindruck entsteht, der Blick öffne sich kurz zum Sternenhimmel? (Wem das Bild nicht behagt, mag sich das Alleinsein im tiefen Wald vorstellen, auf Tannennadeln oder Moos liegend: «Waldeinsamkeit» heisst solches in der Romantik gerne.)

Einsamkeit und Endlichkeit stehen in gewissen sinfonischen Soli sogar ganz im Vordergrund. Eines der berühmtesten Konzertmeistersoli findet sich in Mahlers Vierter Sinfonie. Wer es spielt, muss dazu eine Geige benutzen, die einen Ganzton höher gestimmt ist als gewöhnlich. Der grellere Klang sondert die Solostimme klanglich vom Orchester ab, aus dessen gepflegtem Musizieren sie zudem durch die geforderte Spielweise «wie eine Fidel» herausfällt. Hier scheint die Vereinzelung weder genussreich noch selbstgewählt, und wer will, darf sich an Alma Mahlers Bericht halten, ihr Mann habe beim Komponieren das Selbstporträt von Arnold Böcklin im Kopf gehabt, wo im Spiegel ein fiedelnder Tod dem Künstler über die Schulter blickt.

Klangliche Verfremdung, zusammengewürfelte Stilsphären –das sind Mittel des Grotesken, wie sie Mahler gerne verwendet. Groteskes Potenzial schlummert streng genommen in jedem sinfonischen Solo. Um es zu aktivieren, bedarf es oft bloss eines ungewohnten Orts oder eines Instruments, das gemeinhin keine solistischen Aufgaben trägt. Das Kontrabass-Solo, mit dem der langsame Satz von Mahlers Erster Sinfonie beginnt, wäre hier ein treffliches Beispiel. Nicht als freies Individuum, nicht in kontemplativer Entrückung tritt das Solo hervor, sondern mit «befremdend-unheimlicher Wirkung», wie Mahler in einem Brief schreibt, «mit Anstrengung und gezwungen», denn er habe hier mit Absicht unbequem komponiert. Das Unbehagen, in dieser Lage schutzlos ausgestellt zu sein, ist dann nicht mehr bloss musikalischer Ausdruck; aus Spiel wird Ernst.

Das Alleinsein hat – im Orchester, in der Musik, im Dasein –verschiedene Gesichter. Ein freundlicheres Antlitz des Alleinseins ist das geborgene Bei-sich-Sein, wie es uns in Robert Schumanns d-Moll-Sinfonie begegnet. Da zieht im Mittelteil der Romanze eine Sologeige girlandenartig über dem Orchester dahin, ganz apart und musikalisch dennoch eingebunden, umspielt sie doch schlicht die Melodie des Orchesters. Sie wirkt weder wie eine Erzählstimme noch wie eine Figur. Sie webt einfach an der Musik mit, als empfände sie deren Schönheit. Spiegelt sie damit aber nicht auch uns im Publikum? Auch wir sitzen inmitten anderer Menschen, weben innerlich mit, verlieren uns mitlauschend in Tönen, und sind gerade dadurch ganz bei uns – und in behüteter Weise glückselig allein. •

Carter Muller | Klavier

Was vermisst du auf Konzertreisen am meisten?

Friends and family. Although it really depends where I’m going, I’m lucky to have family spread out across two continents so I never feel too far away from home.

Wie sieht die erste Stunde deines Tages aus? Hast du ein Ritual?

The first thing I do when I wake up (which is usually quite late) is drink some water. I wouldn’t say I really have a ritual besides that, but recently I have been going for a run along the Limmat in Zurich every other day, which really helps me clear my mind and feel focused throughout the rest of the day.

Gibt es etwas, wovon du schon lange träumst, dich aber noch nicht getraut hast, es zu tun?

As a child of the internet, I grew up watching a lot of YouTube, and I’ve always wanted to make my own videos. I’ve released some recordings on my channel but I would eventually want to branch out and maybe cover some music theory or other subjects. Another thing I’ve wanted to do for a long time is participate in a chess tournament. I started during the pandemic but I’ve only played online so far and would love to play over the board someday.

In welcher Situation in deinem Leben hast du so richtig Glück gehabt?

Maybe it’s a bit cliché to say this, but I really feel that I got very lucky to find the piano and music in general. It was more or less by chance that I ended up taking lessons but I would say it immediately became a very important part of my life.

Wie lange kennst du deine besten Freunde schon? Was zeichnet eure Freundschaft aus? I’ve known my best friends since high school. Since I got to know them outside of music, it’s always refreshing to catch up with them because we can talk about everything else in life. And mostly we just make each other laugh a lot.

Felix Michel hat Musikwissenschaft studiert. Wenn er nicht gerade Kinder hütet, arbeitet er im Büro des Schweizer Jugend-SinfonieOrchesters und freischaffend u.a. für das Musikkollegium Winterthur und SRF 2 Kultur.

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Solitude: Blessing or Curse?

In modern society, we are quick to associate solitude with loneliness. Yet solitude also stands for independence and freedom – and has been a great source of inspiration and creativity for artists, not least composers, down the centuries.

One dictionary definition of solitude is “the quality or state of being alone or remote from society: seclusion.” Another describes it as “the state of being or living alone, solitariness.” Although the terms “loneliness” and “solitude” are frequently used interchangeably, there is a world of difference between them. Both may be characterised by solitariness, but that is where the similarities end: whereas loneliness is a negative state – a sense of isolation that can persist even when in other people’s company – solitude is being alone, but without being lonely. It is conducive to reflection, introspection, inner growth and creativity – which, to quote the designer Lou Dorfsman, is “essentially a lonely art. An even lonelier struggle. To some a blessing. To others a curse. It is in reality the ability to reach inside yourself and drag forth from your very soul an idea.”

Oh Solitude, my sweetest choice, a song for soprano or countertenor written by Henry Purcell (1659 –1695) in about 1685, certainly conveys the notion that solitude is an enriching and stimulating state. However, the ambivalence is apparent: while the poet values the restorative qualities of being alone, he also “hates” it for depriving him of the company of his beloved. Set in the mournful key of C minor, the melody, ornamented with trills, mordents and turns, gives the voice a great deal of freedom, which cleverly masks the repetitive structure of the piece and draws attention to the solitary vocal line. The text is a translation from the French by the English poetess Katherine Philips (1631/2 –1664) of an original poem by Marc-Antoine Girard de Saint-Amant (1594 –1661).

Oh Solitude, my sweetest choice.

Places deserted to the night

Remote from tumult and from noise, How ye my restless thoughts delight.

[…]

For thy sake, I in love am grown With what thy fancy does pursue. But when I think upon my own I hate it for that reason too Because it needs must hinder me From seeing and from serving thee.

Oh, Solitude.

Oh, how I Solitude adore.

Cheerful isolation

A century later, Wolfgang Amadeus Mozart (1756 –1791), although known to be gregarious and fun-loving, also extolled the virtues of solitude: “When I am, as it were, completely myself, entirely alone, and of good cheer – say, travelling in a carriage or walking after a good meal or during the night when I cannot sleep – it is on such occasions that my ideas flow best and most abundantly. Whence and how these ideas come I know not, nor can I force them.”

Although the terms “ loneliness” and “solitude” are frequently used interchangeably, there is a world of difference between them.

Mozart’s older friend and mentor, Joseph Haydn (1732 –1809), spent the greater part of his career in the employ of the princely Esterházy family as a court musician on their remote estate in Hungary. Yet almost thirty years in this isolated spot did nothing to diminish Haydn’s prolific, highly inventive and humorous output, and he enjoyed international acclaim, travelling later in life to London, where his works dominated the concert scene. On his first trip to London in 1790, Haydn met the young Ludwig van Beethoven (1770 –1827) in the latter’s native city of Bonn. Beethoven subsequently became Haydn’s pupil in Vienna until 1794.

Involuntary exile

The image of Beethoven as a curmudgeonly misanthropist persists, despite his many joyous and uplifting compositions. He was indeed a defiant character who loathed both his aristocratic patrons and the Viennese concert-going public. He quarrelled with his friends and disliked his teachers (Haydn in particular). And his failing health, especially the cruel loss of his hearing, isolated him even further. Yet as Jan Swafford points out in Beethoven: Anguish and Triumph, it was only in solitude that the troubled composer experienced temporary peace: “Part of his gift was the raptus, that ability to withdraw into an inner world that took him beyond everything and everybody around him, and also took him beyond the legion

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of afflictions that assailed him. Improvising at the keyboard and otherwise, he found solitude even in company.”

Beethoven’s gradual decline into a silent existence led to the great spiritual crisis of his life. Escaping to Heiligenstadt, a district of Vienna, Beethoven contemplated suicide. In a letter to his brothers, Johann and Caspar, known as the Heiligenstadt Testament, he explained the causes of his despair, how he led a joyless life “almost alone like an exile,” but that he had decided to prolong his “wretched existence” for his art alone. Now ready to compose once more, he left Heiligenstadt in defiance, soon writing, in rapid succession, a plethora of masterpieces, including the Eroica Symphony, the Piano Concerto No. 4, the Violin Concerto and the Op. 59 string quartets. Beethoven gradually adopted a tone of resignation in his interactions with the world from which his deafness isolated him. His only joy, music, was attained at extreme personal cost. Beethoven, then, knew both the blessing of solitude and the curse of loneliness.

Self-imposed seclusion

Gustav Mahler (1860 –1911) was also acutely aware of the ambivalence of being alone – at an equally profound level. “I am three times homeless,” he wrote. “A native of Bohemia in Austria, an Austrian among Germans, and a Jew throughout the world.” Embattled throughout his career by anti-Semitic sentiment, he was driven from his post as Director of Vienna’s Hofoper in 1907 as the result of a smear campaign in the press. He nonetheless steadily gained recognition for his monumental symphonies and intensely moving orchestral songs. Being a “part-time” composer who only had time to write during the holidays, Mahler had to take full advantage of the solitude that his successive country retreats afforded him during the summer months. His composing huts have become legendary, and three of them survive. When, in 1900, Mahler built a summer villa at Maiernigg, in a clearing high above Lake Wörthersee in Carinthia, the hut was completed before the house itself. Every summer from 1900 to 1907, the composer would work on his scores there. Having set out his breakfast before he started work, his staff returned to the main house by a separate path, as Mahler didn’t want to see a single human being while he was composing. His wife Alma therefore knew that she was witnessing a momentous occasion when, in the summer of 1902, he played her the whole of his recently completed Fifth Symphony on a baby grand piano in his little hut up in the clearing. The famous slow movement, the Adagietto, reuses much of the thematic material Mahler incorporated in his setting to music of five poems by the German Romantic poet Friedrich Rückert, the so-called Rückert-Lieder, written that same summer. The cycle is also on the programme of the 2023 DAVOS FESTIVAL . The third of these, Ich bin der Welt abhanden gekommen, portrays a disenchanted artist who believes that he exists on a higher plain reserved for those with a deeper understanding of art. Object of much scorn as a composer during his lifetime, Mahler identified strongly with the poem, saying that it reflected his very being.

An other-worldly sphere

The orchestral song begins with a doleful melody played by a solo cor anglais, which is repeated and extended by the singer during the first stanza, referring to the artist’s isolation in a world that already believes him dead. In the second stanza, at a slightly faster tempo, the artist expresses his indifference to the world’s opinion. The serene third stanza describes the other-worldly sphere in which the artist dwells – “I live alone in my heaven, in my love, in my song” –followed by a valedictory coda. The strains of the violins intermingle with the cor anglais, which has the final word with a mournful appoggiatura. Arguably Mahler’s greatest song and one of his most profound works, Ich bin der Welt abhanden gekommen encapsulates the isolation, loneliness – and solitude, in the best possible sense –of the artist. •

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Toby Alleyne-Gee is a linguist and musician, freelance writer, editor and translator specialising in the arts. He studied languages in his native London before completing his degree in German, Italian and Art History at the University of Zurich. He writes and translates for museums and galleries, opera houses, orchestral ensembles and music festivals, and has been involved in numerous CD projects as well as producing the English subtitles for more than 140 opera productions in Switzerland and abroad.

«Wo soll ich hin»

Else Lasker-Schüler, Zürich 1933

Eine Frau läuft einsam durch die Stadt. Mit ihrem alten Mantel und den abgewetzten Schuhen. In dieser Stadt hat niemand auf sie gewartet. Dass sie hier ist – wen kümmert es? Wobei – die Nachbarin war nett. Und der Freund einer Freundin lud sie neulich zum Mittagessen ein. Und die Stadt ist schön mit ihren alten Häusern, dem Fluss und dem See.

Die Frau geht an einem Café vorbei, überlegt kurz, ob sie reinschauen soll. Sieht sich selbst schon am Tisch sitzen. Still und mutterseelenallein. Sie geht am Café vorbei, vorbei an Schaufenstern und Fassaden. Die Menschen auf der Strasse sind verschwommen. Wie Schemen. Niemand schaut ihr in die Augen. Sie zieht den Schal enger um den Hals. Schwer genug, einsam durch eine Stadt zu laufen, wenn die Sonne scheint und der Fluss glitzert. Doch wenn dann der Herbst kommt ...

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Judith

| Violine | Trio Orelon

Was vermisst du auf Konzertreisen am meisten?

Eigentlich liebe ich Konzertreisen ... nach einer Weile fehlen mir aber so alltägliche Dinge wie zum Beispiel morgens nach dem Aufstehen Obstsalat schnippeln. Danach beim zweiten oder dritten Kaffee im Pyjama zu üben ist für mich das Schönste! Wenn ich wirklich lange weg bin, fehlen mir sogar ganz banale Sachen wie Supermarkteinkäufe oder Wäsche aufhängen ... da ist es dann aber auch immer wieder schön, es auf Reisen nicht zu müssen ;)

Wie sieht die erste Stunde deines Tages aus? Hast du ein Ritual?

Kaffee muss auf jeden Fall immer sein! Meine Triokollegen wissen schon über meine Kaffeesucht Bescheid und sorgen mit für meine Koffeinzufuhr. Ansonsten starte ich mit einer Runde Yoga (und idealerweise selbstgeschnippeltem Obstsalat) in den Tag!

Gibt es etwas, wovon du schon lange träumst, dich aber noch nicht getraut hast, es zu tun?

Ehrlich gesagt fällt mir spontan nur ein, dass ich mich noch nie getraut habe, für jemanden Kuchen zu backen. Ich bin eine unterirdische Bäckerin, selbst mit Backmischung kann viel schiefgehen ...

In welcher Situation in deinem Leben hast du so richtig Glück gehabt?

Das ist schwer zu sagen. Ich habe das Gefühl, dass es eine Aneinanderreihung von glücklichen Zufällen in meinem Leben gibt. Meine wunderschöne Guarneri zum Beispiel ist mir quasi zugelaufen (durch sehr viel Unterstützung konnte ich sie behalten), und ich spiele sie jetzt seit vielen Jahren. Manchmal kann ich mein Glück immer noch nicht fassen!

Wie lange kennst du deine besten Freunde schon? Was zeichnet eure Freundschaft aus?

Einige meiner besten Freund:innen kenne ich schon mein ganzes Leben lang. So lange, dass sie quasi zur Familie gehören. Uns verbindet natürlich unsere Kindheit und Jugend, die wir meistens im Garten, im Wald oder auf Hunderunden verbracht haben ... Auf jeden Fall immer draussen!

«Es ist der Tag in Nebel völlig eingehüllt, Entseelt begegnen alle Welten sich –Kaum hingezeichnet wie auf einem Schattenbild.»

Das schrieb Else Lasker-Schüler, die vor vielen Jahren einsam durch die schöne Stadt Zürich lief. Im April 1933 war sie von Berlin über Basel nach Zürich geflüchtet, eine Stadt, die sie kannte, die sie mochte und in der sie schon viel erlebt hatte. In den 1920er-Jahren war sie mehrmals in Zürich mit ihren Vorträgen aufgetreten und hatte ein ihr zugewandtes Publikum angetroffen. «Heute abend liest im Schwurgerichtshof Else Lasker-Schüler», hatte 1925 ein Autor der Neuen Zürcher Zeitung geschrieben. «Wie sie lesen wird, weiss ich nicht, w ie sie aber einst gelesen, entzückt noch heute die Erinnerung». (NZZ vom 29.09.1925)

Doch jetzt war 1933. Die Zeiten hatten sich geändert. Noch in Berlin hatte Else Lasker-Schüler fest damit gerechnet, dass sie in der Schweiz Texte veröffentlichen und auftreten könnte. In Zürich angekommen versuchte sie unverzüglich, Einladungen zu Lesungen zu erhalten. «Ich hoffe, mir gelingt hier vieles», schrieb sie wenige Tage nach ihrer Ankunft. Nicht zuletzt hoffte sie, Geld verdienen zu können. Zum Beispiel wollte sie den Preis für einen Koffer abbezahlen, den sie im Warenhaus Brann an der Bahnhofsstrasse auf Vorschuss bekommen hatte.

Die Hoffnung, in Zürich als Schriftstellerin bald Fuss fassen zu können, wurde jedoch schnell gedämpft. Als sie 1933 nach Zürich flüchtete, war die Literaturszene für Exilautor:innen bereits kein einfaches Pflaster. Selbst eine bekannte grosse Dichterin wurde nicht mit offenen Armen empfangen. Die Angst vor der sogenannten «Überfremdung» und die Sorge um den Erhalt einer Schweizerischen Kunst und Literatur führten dazu, dass Geflüchtete mit ihrer Kunst kein Einkommen verdienen durften. Auch Else LaskerSchüler hatte von den Schweizer Behörden Erwerbsverbot.

Einsam läuft eine Frau durch die Stadt. Sie hat keine Ahnung, wie lange sie bleiben wird, ob und wann sie nach Hause zurückkehren kann. Sie ist keine junge Frau. Sie will ihr Alter nicht Preis geben. Sie hatte erwartet, dass man sie einladen würde zu Vorträgen und Lesungen, am Radio vielleicht.

Doch die Einladungen sind spärlich. Es sind zu viele Fremde in der Stadt.

Die grosse deutsche jüdische Dichterin Else Lasker-Schüler ist ein Flüchtling.

Die Fremdenpolizei hat ein Auge auf sie. Sie darf nicht arbeiten. Kein Geld verdienen. Sie darf dem Staat aber auch nicht zur Last fallen. Sie weiss nicht, wie das gehen soll.

«Wo soll ich hin, wenn kalt der Nordsturm brüllt»

In der Forschung ist man sich nicht darüber einig, wie schwierig Else Lasker-Schülers Situation in Zürich tatsächlich war. Wie einsam war sie wirklich? Anders als manch andere hatte sie trotz allem Kontakte. Sie wurde unterstützt von Kulturschaffenden, von Einzelpersonen, von der jüdischen Gemeinde. War Else LaskerSchüler eine verwöhnte Bohemienne, die nicht zu schätzen wusste, was man ihr Gutes tat? Oder vergessen wir heute nicht allzu leicht die lebensgefährliche Situation, in der sie sich bewegte? In Berlin hatte Else Lasker-Schüler den gewalttätigen Antisemitismus auf der Strasse am eigenen Leib zu spüren bekommen. Als Schriftstellerin war sie besonders exponiert. 1932 war sie mit dem renommierten Kleistpreis ausgezeichnet worden. Damals verunglimpfte der Völkische Beobachter die Auszeichnung der – wie es heisst – «knaben-

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haft-dürren Jüdin Else Lasker-Schüler» und deren «rein hebräische Poesie» und erklärte: «Für uns ist, was immer eine Jüdin schreibt, vor allem keine deutsche Kunst.» Im Sommer 1932 hatte Else Lasker-Schüler die Krawalle und antisemitischen Ausschreitungen der Nazis mitten in Berlin miterlebt. Else Lasker-Schülers erster Vortrag nach der Flucht aus Berlin fand oben am Zürichberg statt. Man hatte sie eingeladen, am Abend vom 27. Juni 1933 im sogenannten Studio Fluntern an der Gloriastrasse aus ihrem Werk zu lesen. Lasker-Schüler war eine von mehreren Exilautoren, die in diesem Sommer am Zürichberg auftreten konnten. Zürcher Rechtsextreme reagierten auf die u.a. von Emil Oprecht organisierten Vorträge jüdischer Schriftstellerinnen im Studio Fluntern folgendermassen: «Diese Firma veranstaltet jeden Dienstagabend im Studio Fluntern Vorträge ausländischer flüchtiger Schriftsteller ... Und wer sind nun die Besucher solcher Vorträge? Zum grossen Teil setzt sich die Zuhörerschaft aus zürcherischen Juden und deren Hofstaat, der so genannten ‹besseren› Gesellschaft zusammen, also aus Kreisen, die vorwiegend der NZZ nahestehen. Kulturbolschewisten! Geistige Landesverteidigung vor!» Dieser Artikel aus Die Front vom 29. August 1933 wurde Emil Oprecht zusammen mit einer Zeichnung, die ihn am Galgen zeigte, anonym zugesandt.

Eine Dichterin läuft einsam die Limmat entlang, am Bellevue vorbei zum See. Da sitzt sie allein auf einer Bank, füttert die Spatzen, schaut den Schwänen zu, reibt sich die Hände. Es ist kalt. Vom See läuft sie zurück zum Bellevue und dann zum Buchladen Dr. Oprecht an der Rämistrasse 5. Lang steht sie vor dem Schaufenster. Die Buchhandlung hat Bücher ausgestellt, die kürzlich verbrannt wurden auf den Plätzen von Berlin, München, Hamburg, Heidelberg. Mittags sitzt sie alleine im Café und isst ihre Suppe. Am Nebentisch blickt man zu ihr herüber. Schaut mal. Kennt ihr die? Das ist die Lasker-Schüler. Eine merkwürdige Person.

«Wie lange war kein Herz zu meinem mild ... Die Welt erkaltete, der Mensch verblich.»

Am Nachmittag läuft sie durch die neblige Stadt über die Brücke Richtung Stadthausquai zur Fraumünsterpost. Im Gebäude ist es warm. Sie schreibt Karten an ihre Verwandten, an Freunde und Freundinnen in Deutschland:

«Besitze keinen Groschen mehr.» (16.09.1933)

«Schrecklich wie alle so brotlos herumwandeln.» (23.11.1933)

«Hier nicht leicht sich durchzuschlagen.» (03.12.1933)

Else Lasker-Schüler an ihrem 50. Geburtstag (11.02.1919)

In dieser Zeit verfasste Else Lasker-Schüler Gedichte, die zu den wichtigsten Texten der deutschen Exilliteratur wurden. Eines dieser Gedichte trägt den Titel Die Verscheuchte. Klaus Mann veröffentlichte es im März 1934 in der literarischen Monatszeitschrift Die Sammlung, einer Exilzeitschrift für Autorinnen und Autoren, die in Deutschland nicht mehr veröffentlichen durften.

«Bald haben Tränen alle Himmel weggespült, An deren Kelchen Dichter ihren Durst gestillt –Auch du und ich.»

Else Lasker-Schüler wusste es damals noch nicht, aber dieses Gedicht wurde zusammen mit anderen Texten aus ihrem Schweizer Exil zu einer Trostquelle für Menschen, die in späteren Zeiten einsam durch die Strassen einer Stadt liefen.

Lyrik-Zitate: Else Lasker-Schüler, Die Verscheuchte (1934)

Tania Oldenhage ist Pfarrerin an der Johanneskirche in Zürich und Privatdozentin an der theologischen Fakultät der Universität Basel. Sie hat u.a. zur christlichen Erinnerungskultur nach der Shoah veröffentlicht und ist seit 2005 Redaktorin der feministisch-theologischen Zeitschrift FAMA.

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«Wo weilt der Odem, der aus meinem Leben wich?»
Schwer genug, einsam durch eine Stadt zu laufen, wenn die Sonne scheint und der Fluss glitzert. Doch wenn dann der Herbst kommt ...

Neujahrskonzert 2023 Gequetscht und geschlagen

Seit Jahrzehnten präsentieren die Wiener Philharmoniker ihrem Publikum zum Jahreswechsel ein ausgelassenes Programm, in dem der Radetzky-Marsch nicht fehlen darf. In Venedig hingegen spielt das Orchester des Teatro La Fenice alljährlich den Gefangenenchor aus Nabucco und das Trinklied aus der Traviata von Giuseppe Verdi. Und in Davos? Dort steht die ungewohnte Kombination aus Perkussion und Akkordeon im Rampenlicht. Richtig gelesen. Ganz in der Tradition des DAVOS FESTIVAL erklingen auch am ersten Tag des neuen Jahrs selten gehörte Töne, gespielt von fulminanten jungen Instrumentalisten und Instrumentalistinnen. Originale Musik trifft auf barocke Transkriptionen, Trommeln treffen auf Tasteninstrumente.

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Nejc Grm Marianna Bednarska
BILD:
ER LA GUÐMUNDSDÓTTIR
ÁLFHEIÐUR
BILD: KOLBERG PERCUSSION / VENERA RED

Handorgel, Quetschkommode, Heimatluftkompressor, Schifferklavier. Dies sind nur einige skurrile Beispiele aus einer langen Liste von Instrumenten, die mehr oder weniger mit dem Akkordeon verwandt sind. Das Wort geht zurück auf den Wiener Instrumentenbauer Cyrill Demian, der seine Ziehharmonika durch Hinzufügen von in Akkorden zusammengefassten Bässen verbesserte und unter dem Namen «Accordion» patentieren liess. Sein spezifischer Klang erinnert entfernt an ein Harmonium oder an eine Orgel.

Nejc Grm ist Teil der jungen Generation aufstrebender Akkordeonistinnen und Akkordeonisten. Er arbeitet regelmässig mit zeitgenössischen Musikschaffenden zusammen und erforscht mit ihnen die klanglichen Möglichkeiten seines Instruments. Nebst Originalstücken für Akkordeon aus dem 20. und 21. Jahrhundert umfasst sein Repertoire vor allem Stücke aus dem barocken und klassischen Bereich, so auch Kompositionen von Domenico Scarlatti.

555 Sonaten – das entspricht 35 Stunden Musik. Für Scarlatti bilden die Sonaten das Herzstück seines kompositorischen Schaffens. Die allermeisten hat er für die portugiesische Prinzessin Maria Bárbara de Bragança geschrieben, die er täglich am Cembalo und am Pianoforte unterrichtete. Sie galt als aussergewöhnlich begabt und inspirierte ihn zu immer neuen kompositorischen Glanzleistungen. Als sie den spanischen Kronprinzen Ferdinand heiratete, folgte er ihr nach Madrid. Obwohl Scarlatti sein Geburtsjahr mit Händel und Bach teilt, klingt seine Musik radikal anders. Die harmonischen Wendungen sind kühner und gewähren bereits einen Blick in die Zukunft der Musikgeschichte. Gemäss Hermann Keller heisst es aber auch, «dass in den späteren Sonaten Scarlattis die Überschlagtechnik nicht mehr die Rolle spiele wie früher, weil sowohl er wie seine Schülerin zu korpulent geworden waren, um noch die dazu erforderliche Gewandtheit aufzubringen». Am Hofe stand er im Schatten der Opernkomponisten und des Sängers Farinelli, der allabendlich für den melancholischen König singen musste. Farinelli hat schliesslich dafür gesorgt, dass Scarlattis Werke der Nachwelt überliefert wurden. Er hat die Abschriften von Maria Bárbara geerbt und diese nach Bologna gebracht.

Das Marimbaphon ist heutzutage aus dem Konzertleben nicht mehr wegzudenken. Das Instrument klingt frisch, unverbraucht und eignet sich für eine breite Palette von Musikrichtungen. Doch Vorgängerinstrumente gab es bereits vor Tausenden von Jahren. Mit Stöcken wurde auf Platten aus Knochen oder Holz geschlagen. Als Resonanzraum diente beispielsweise ein ausgehöhlter Kürbis oder ein simples Erdloch. Das afrikanische Balafon ist dem Marimbaphon sehr ähnlich. Auch in vielen asiatischen und lateinamerikanischen Ländern spielen Abwandlungen des Marimbaphons eine wichtige Rolle in der traditionellen Volksmusik. Aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich das Instrument allmählich bis zum heutigen Stand. Die Perkussionistin Marianna Bednarska hat an den letzten beiden Festivalausgaben bereits gezeigt, wie versatil das Instrument klingt und dass es sich gleichermassen für Transkriptionen Alter Musik wie für originale zeitgenössische Werke eignet.

Auch wenn das Neujahrskonzert auf Walzer und italienische Opern verzichtet: Unterhaltsam und aufregend wird es allemal. Mit zwei Instrumenten, die bisher im Schatten von Klavier, Violine und Violoncello standen und sich nun immer häufiger ins Rampenlicht katapultieren. Prosit! •

Sonntag | 1. Januar 2023

17 Uhr | Kongresszentrum Davos, Saal Sanada (Eingang Seite Hallenbad)

Türöffnung/Abendkasse: 16.15 Uhr

Marianna Bednarska, Perkussion Nejc Grm, Akkordeon

Domenico Scarlatti (1685 – 1757)

Sonate in d-Moll K 1

Sonate in d-Moll K 213 Sonate in d-Moll K 9 Iannis Xenakis (1922 – 2011) Rebonds B Jesús Torres (*1965) Cadencias

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)

Suite Nr. 6 D-Dur, BWV 1012, Prélude und Sarabande György Ligeti (1923 – 2006) Hungarian Rock Joseph Schwantner (*1943)

Velocities

Mit einer Neujahrsansprache von Philipp Wilhelm, Landammann der Gemeinde Davos, und einem Apéro im Anschluss an das Konzert.

Tickets

CHF 65 regulär

CHF 60 Mitglieder, Gästekarte

CHF 40 Schülerinnen und Schüler, Studierende und Lernende (bis 30 Jahre)

CHF 15 Kinder (bis 12 Jahre) (Ermässigungen gegen Nachweis)

Vorverkauf

Tickets online im Ticketshop (davosfestival.ch/shop), über die Geschäftsstelle (T +41 81 413 20 66, info@davosfestival.ch) sowie an der Abendkasse nach Verfügbarkeit.

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VON MARCO AMHERD
ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN. ALLE AKTUELLEN INFOS AUF DAVOSFESTIVAL.CH DER VORVERKAUF LÄUFT!

Singwoche 2023 Sieben Gründe gegen das gemeinsame Singen

Singen verbindet. Was nach plattem Kalenderspruch klingt, konnte wissenschaftlich nachgewiesen werden. Das gemeinsame Singen beeinflusst den Herzschlag. Die Herzen der Sängerinnen und Sänger schlagen nach wenigen Takten synchron, quasi im Gleichtakt. Dies hat keinesfalls mit Zauberei zu tun, sondern liegt vor allem an der koordinierten Atmung, wie sie auch bei geführten Meditationen und Yoga-Übungen praktiziert wird. Es gibt zahlreiche gute Gründe, in einem Chor mitzusingen. Doch was spricht eigentlich dagegen?

1. Wer im Chor singt, muss auch in zwischenmenschlichen Beziehungen stets den richtigen Ton treffen.

2. Aufgrund ihrer sonoren, ausgebildeten Stimme werden die pikanten Telefongespräche von Sängern im Bus ständig mitgehört.

3. Sängerinnen verpassen immerzu Termine, da sie auf der Strasse von Bekanntschaften aus dem Chor angesprochen und zu einem Schwatz verleitet werden.

4. Singen macht süchtig.

5. Singen produziert Glückshormone, die wach halten. Nach einer Probe ist an rasches Einschlafen nicht zu denken.

6. In jeder freien Minute hören Sängerinnen innerlich den Ohrwurm der letzten Chorprobe. Immer und immer wieder.

7. Sänger gehen anderen Menschen mit ihrer guten Laune auf die Nerven.

Für alle, die bereit sind, diese Risiken einzugehen, bietet die Singwoche des DAVOS FESTIVAL den passenden Rahmen.

Mitmachen und profitieren

An der Singwoche des DAVOS FESTIVAL sind alle Singbegeisterten willkommen. Professionelle Sängerinnen und Sänger arbeiten gemeinsam mit Laien an einem abwechslungsreichen Repertoire. Das diesjährige Programm bietet wiederum täglich zahlreiche Möglichkeiten, unter der Leitung des Intendanten Marco Amherd zu singen und Workshops zu verschiedenen Themen bei den vier professionellen Sängerinnen und Sängern des Quartetts orion vokal X zu besuchen. Wie atme ich richtig ein, und wie singe ich besonders hohe Töne? Wie kann die Stimme voller klingen? In den gemeinsamen Proben werden Antworten auf diese Fragen gesucht. Marco Amherd hat ein kunterbuntes Programm zusammengestellt, welches einen lustvollen Einblick in das breite Chorrepertoire ermöglicht. Nebst bekannten Volksliedern werden auch wieder kunstvolle Kompositionen aus aller Welt gesungen.

orion vokal X –

Ensemble in Residence

Im Frühling 2018 trafen sich vier ambitionierte Sänger und Sängerinnen aus den Kantonen Aargau und Solothurn. Ihr Ziel war es, gemeinsam A-cappella-Musik auf höchstem Niveau aufzuführen. Ihre Programme bestechen durch eine durchdachte und unterhalt-

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BILD: VISUAL MOMENTS
Noëmi Sohn Nad, Antonia Frey, Joël Morand und Daniel Pérez bilden das Gesangsquartett orion vokal X.

same Dramaturgie, wobei klassische wie auch experimentellere Konzertformen gewählt werden. Das Ensemble hätte ursprünglich bereits an der Singwoche 2021 teilnehmen sollen. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde diese in den digitalen Raum verlegt und es folgten Tutorials und eine gemeinsame Probe über die Plattform Zoom. Nun kann das Ensemble endlich live in Davos erlebt werden.

Das Quartett orion vokal X lässt Erinnerungen aufleben und nimmt das Publikum mit auf eine musikalische Zeitreise: Von Chum mir wei go Chrieseli günne und Dert äne am Bärgli, zu I ghöre es Glöggli und Schlof Chindli, schlof, von den Titelliedern unserer Lieblingshelden wie Die drei ??? und TKKG zu den hartnäckigsten Ohrwürmern aus Fernsehwerbungen für Haribo oder Smarties. Die Lieder der Kindheit trägt jeder Mensch in sich und sie begleiten ihn, ob er will oder nicht, ein Leben lang. Wie die Düfte aus Grossmutters Küche vermag es auch eine Melodie, Zeit und Raum zu überwinden und uns zurück in die Vergangenheit zu tragen. Unter dem Titel «FRÜEHNER» singt orion vokal X im ersten Teil des Schlusskonzerts bekannte und vielleicht (noch) unbekannte Lieder und Melodien aus der Kindheit verschiedener Generationen.

Teilnahme

Teilnehmende benötigen einen Singwochepass, welcher bei der Geschäftsstelle oder im Ticketshop erworben werden kann. Der Singwochepass berechtigt zur Teilnahme an allen Anlässen sowie zum Erhalt des umfangreichen Singbuches. Am Schlusskonzert teilnehmende Sängerinnen und Sänger können ihren Pass gerne an eine weitere Person als Konzerteintritt übertragen.

Singwochepass

CHF 70 regulär

CHF 50 Mitglieder, Studierende und Lernende (bis 30 Jahre) bis 16 Jahre gratis

Tickets Schlusskonzert

CHF 30 regulär

CHF 25 Mitglieder, Gästekarte

CHF 15 Studierende, Lernende (bis 30 Jahre) bis 16 Jahre gratis (Ermässigungen gegen Nachweis)

Vorverkauf

Tickets online im Ticketshop (davosfestival.ch/shop), über die Geschäftsstelle (T +41 81 413 20 66, info@davosfestival.ch) oder vor Ort während der Singwoche.

Wochenplan Singwoche 2023

Montag | 13. Februar

17 – 18.30 Uhr | Pauluskirche Offenes Singen

Dienstag | 14. Februar

11 – 11.20 Uhr | Bahnhof Davos Platz Offene Bühne

15 – 16.30 Uhr | Pauluskirche Workshop «Atemtechnik & Körperhaltung» mit Joël Morand

17 – 18.30 Uhr | Pauluskirche Offenes Singen

Mittwoch | 15. Februar

11 – 11.20 Uhr | Zentrum Guggerbach Offene Bühne

15 – 16.30 Uhr | Pauluskirche Workshop «Mein Körper, mein Instrument» mit Antonia Frey

17 – 18 Uhr | Pauluskirche Offenes Singen

18.15 Uhr | Kirche St. Johann Abendmusik

Donnerstag | 16. Februar

11 – 11.20 Uhr | Kirche St. Theodul Offene Bühne

15 – 16.30 Uhr | Pauluskirche Workshop «Kanonsingen» mit Noëmi Sohn Nad

17 – 18.30 Uhr | Pauluskirche Offenes Singen

Freitag | 17. Februar

11 – 11.20 Uhr | Hotel Schatzalp Offene Bühne

15 – 16.30 Uhr | Pauluskirche Workshop «Dirigieren leicht gemacht» mit Daniel Pérez

17 – 18.30 Uhr | Pauluskirche Offenes Singen

Samstag | 18. Februar

10 – 13 Uhr | Pauluskirche Generalprobe (für Projektchor bis 12 Uhr)

17 Uhr | Pauluskirche Schlusskonzert – mit dem Davoser Projektchor und orion vokal X

Programmänderungen vorbehalten (Stand: November 2022)

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ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN. ALLE AKTUELLEN INFOS AUF DAVOSFESTIVAL.CH

Service.

Ticketing

Tickets für unsere Konzerte und Anlässe erhalten Sie in der Geschäftsstelle oder ganz einfach online im Ticketshop. Gekaufte Tickets können weder umgetauscht noch zurückgenommen werden (ausser bei Absage des Anlasses).

Gerne beraten wir Sie auch persönlich am Telefon oder per E-Mail.

Vorverkaufsstellen

Geschäftsstelle DAVOS FESTIVAL

Promenade 65, Davos Platz | T 081 413 20 66

Destination Davos Klosters

Talstrasse 41, Davos | T 081 415 21 21

Alte Bahnhofstrasse 6, Klosters | T 081 415 20 20

Ticketshop

davosfestival.ch/shop

Der Vorverkauf für das Neujahrskonzert und die Singwoche läuft.

Neujahrskonzert 2023

1. Januar 2023 | 17 Uhr | Kongresszentrum Davos, Saal Sanada Mit einer Neujahrsansprache von Philipp Wilhelm, Landammann der Gemeinde Davos, und einem Apéro im Anschluss an das Konzert.

Tickets

CHF 65 regulär

CHF 60 Mitglieder, Gästekarte

CHF 40 Schülerinnen und Schüler, Studierende und Lernende (bis 30 Jahre) CHF 15 Kinder (bis 12 Jahre)

Mehr zum Neujahrskonzert auf Seite 22.

Singwoche 2023

13. – 18. Februar 2023

Teilnehmende benötigen einen Sing wochepass. Dieser berechtigt zur Teilnahme an allen Anlässen sowie zum Erhalt des umfangreichen Singbuches. Am Schlusskonzert teilnehmende Sängerinnen und Sänger können ihren Pass gerne an eine weitere Person als Konzerteintritt übertragen.

Singwochepass

CHF 70 regulär CHF 50 Mitglieder, Studierende und Lernende (bis 30 Jahre) bis 16 Jahre gratis

Tickets Schlusskonzert

CHF 30 regulär CHF 25 Mitglieder, Gästekarte CHF 15 Studierende und Lernende (bis 30 Jahre) bis 16 Jahre gratis

Mehr zur Singwoche auf Seite 24.

Werk von Joaquín Rodrigo Auswahl Wunschprogramm

Sinfonieorchester Basel Stephan Schmidt, Gitarre Ivor Bolton, Leitung Hans-Georg Hofmann, Moderation www.sinfonieorchesterbasel.ch

28 SERVICE
WUNSCHKONZERT Illustration: Janine Wiget 5 KLASSIKFAVORITEN AUS PUBLIKUMSABSTIMMUNG 8 . MÄRZ 2023 19. 30 UHR STADTCASINO BASEL

DAVOS FESTIVAL 2023

5. – 19. August 2023

Vorverkauf ab 1. April 2023 (für Mitglieder ab 1. März 2023).

Konzertkarten

CHF 50 Abendkonzert

CHF 35 Matinee und Nachmittagskonzert

CHF 15 Studierende und Lernende (bis 30 Jahre) bis 16 Jahre gratis

Festivalwanderung (inkl. Mittagessen)

CHF 65 regulär

CHF 40 Studierende und Lernende (bis 30 Jahre)

Brunchkonzert

CHF 65 regulär

CHF 40 Studierende und Lernende (bis 30 Jahre)

Late Night Jazz

CHF 20 regulär

CHF 15 Studierende, Lernende (bis 30 Jahre)

Schulkonzert für Gross und Klein

CHF 15 junges Publikum bis 16 Jahre bis zu zwei erwachsene Begleitpersonen pro Kind gratis, jede weitere Person CHF 15 (Einheitspreis)

Dinnerkonzert

CHF 100 Einheitspreis (ohne Getränke)

Abschlussabend

CHF 50 Schlusskonzert

CHF 75 Abschlussdinner (inkl. Getränke)

CHF 115 Kombi mit Konzert und Dinner

Dauerkarte

CHF 550 regulär

CHF 120 Studierende und Lernende (bis 30 Jahre) CHF 450 Gönnerinnen und Gönner CHF 300 Donatorinnen und Donatoren Patinnen und Paten gratis Dauerkarten gelten nicht für Festivalwanderung, Brunchkonzert, Dinnerkonzert, Late Night Jazz, Schulkonzert und Abschlussdinner.

Abonnements

CHF 130 3er-Abo für drei Konzerteintritte nach Wahl. 3er-Abos können nur im Vorverkauf und bis Festivalbeginn erworben werden und gelten nicht für Festivalwanderung, Brunchkonzert, Dinnerkonzert und Abschlussabend.

Ermässigungen

Mitglieder der Freunde DAVOS FESTIVAL , Besitzerinnen einer Davos Gästekarte sowie AHV-Bezüger erhalten 10 % Rabatt auf Einzeltickets (Spezialanlässe ausgenommen). Die Ermässigungen sind nicht kumulierbar. Mitglieder der Freunde DAVOS FESTIVAL erhalten weitere 10 % Rabatt im Vorverkauf bis 30. Juni 2023. Alle Ermässigungen gegen Nachweis.

Rollstuhlplätze

Die meisten Konzerte sind rollstuhlgängig. Tickets für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer und deren Begleitung sind über die Geschäftsstelle erhältlich, welche gerne weitere Informationen zum barrierefreien Zugang zu den einzelnen Konzertorten erteilt. Tickets für Begleitpersonen sind zum Pauschalpreis von CHF 15 (ausgenommen Spezialanlässe) erhältlich. Bitte reservieren Sie Ihre Tickets bis zum Vorabend des gewünschten Konzerts.

Änderungen vorbehalten.

29 SERVICE
In Zusammenarbeit mit Vorverkauf bei musikkollegium.ch Film & Musik LA LA LAND SA/SO 17./18. DEZ 2022 Theater Winterthur Medienpartner

Festival 2023 Save the Dates!

Das DAVOS FESTIVAL steht 2023 unter dem Motto «Allein» und begibt sich auf die Suche nach Wegen zum Glück. Isolation trifft auf Freundschaft und in die Stille der Waldeinsamkeit hinein werden Selbstgespräche geführt. In Kammermusik-, Orchester- und solistischen Konzerten beleuchtet das DAVOS FESTIVAL das Alleinsein aus unterschiedlichen Perspektiven. Nachdenklich, humorvoll und stets berührend.

Mittwoch | 9. August

10 Uhr | Pauluskirche, Davos Platz Offenes Singen

11 Uhr | Kirche St. Theodul, Davos Dorf Offene Bühne: Allein auf der Orgelbank

20.30 Uhr | Hotel Schatzalp 07 Im Exil

Donnerstag | 10. August

10 Uhr | Pauluskirche, Davos Platz Offenes Singen

11 Uhr | Kirche St. Theodul, Davos Dorf Offene Bühne: Allein auf der Orgelbank

Samstag | 5. August

20.30 Uhr | Kongresszentrum Davos 01 Selbstgespräche – Eröffnungskonzert

Sonntag | 6. August

11 Uhr | Kirchner Museum Davos 02 Allein im Museum

16 Uhr | Kirche St. Johann, Davos Platz Talk vor dem Konzert

17 Uhr | Kirche St. Johann, Davos Platz 03 Zuhause

Montag | 7. August

10 Uhr | Pauluskirche, Davos Platz Offenes Singen

11 Uhr | Kirche St. Theodul, Davos Dorf Offene Bühne: Allein auf der Orgelbank

17 Uhr | Bahnhof Davos Platz Offene Bühne: Zwischenhalt

20.30 Uhr | Pauluskirche, Davos Platz 04 Femme fatale?

Dienstag | 8. August

10 Uhr | Pauluskirche, Davos Platz Offenes Singen

11 Uhr | Kirche St. Theodul, Davos Dorf Offene Bühne: Allein auf der Orgelbank

15 Uhr | Waldhotel Davos 05 Auf Kur

20.30 Uhr | Kongresszentrum Davos 06 Von der Freundschaft

17 Uhr | Bahnhof Davos Platz Offene Bühne: Zwischenhalt

20.30 Uhr | Kongresszentrum Davos 08 Zuflucht in Davos

Freitag | 11. August

9 –16 Uhr | Davos Monstein – Filisur 09 Wege zum Glück – Festivalwanderung mit vier Stationen

20.30 Uhr | Kirche St. Johann 10 Verloren

Samstag | 12. August

11 Uhr | Waldfriedhof & Krematorium 11 Waldeinsamkeit – zweiteiliges Konzert mit Spaziergang 19.30 Uhr | Kongresszentrum Davos Talk vor dem Konzert

20.30 Uhr | Kongresszentrum Davos 12 Orpheus und die Sterne

SERVICE
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Sonntag | 13. August

10 Uhr | Schwarzsee in Davos Laret 13 Untertauchen – Brunchkonzert

17 Uhr | Hotel Schatzalp 14 Bergnacht

Montag | 14. August

17 Uhr | Bahnhof Davos Platz Offene Bühne: Zwischenhalt

18 Uhr | Konzertort folgt 15 Allein am Tisch – Dinnerkonzert mit Jazz

Dienstag | 15. August

10 Uhr | Pauluskirche, Davos Platz Offenes Singen

11 Uhr | Kirche St. Theodul, Davos Dorf Offene Bühne: Allein auf der Orgelbank

12.30 Uhr | Treffpunkt Talstation Rinerhornbahn Kleine Festivalwanderung nach Monstein

15 Uhr | Kirche Davos Monstein 16 Innenansichten

20.30 Uhr | Kongresszentrum Davos 17 Ein eigenes Zimmer

Mittwoch | 16. August

10 Uhr | Pauluskirche, Davos Platz Offenes Singen

11 Uhr | Kirche St. Theodul, Davos Dorf Offene Bühne: Allein auf der Orgelbank

17 Uhr | Bahnhof Davos Platz Offene Bühne: Zwischenhalt

20.30 Uhr | Kirche St. Johann, Davos Platz 18 Perspektivenwechsel

Donnerstag | 17. August

10 Uhr | Pauluskirche, Davos Platz Offenes Singen

11 Uhr | Kirche St. Theodul, Davos Dorf Offene Bühne: Allein auf der Orgelbank

19.30 Uhr | Hotel Schatzalp Talk vor dem Konzert

20.30 Uhr | Hotel Schatzalp 19 In der Fremde

Freitag | 18. August

10 Uhr | Pauluskirche, Davos Platz Offenes Singen

11 Uhr | Kirche St. Theodul, Davos Dorf Offene Bühne: Allein auf der Orgelbank

17 Uhr | Bahnhof Davos Platz Offene Bühne: Zwischenhalt

20.30 Uhr | Kongresszentrum Davos 20 Nachtschatten

22 Uhr | Kongresszentrum Davos 21 Late Night Jazz – ein Drink inklusive

Samstag | 19. August

17 Uhr | Kongresszentrum Davos 22.1 Vom Ende der Einsamkeit – Schlusskonzert

19 Uhr | Kongresszentrum Davos 22.2 Abschlussdinner – mit den Young Artists und allen Festivalfreundinnen und -freunden

Programmänderungen vorbehalten (Stand: November 2022) Besuchen Sie unsere Website für aktuelle Informationen.

Allein 2.0 | Kongresszentrum Davos Interaktive Ausstellung, geöffnet jeweils eine Stunde vor den Konzerten im Kongresszentrum Davos

Schulkonzerte für Gross und Klein Infos folgen auf davosfestival.ch

SERVICE 31

UNSERE DIGITALE WELT

Geschichten erfahren: zum Lesen, Hören, Sehen.

Rund um die Uhr für Sie geöffnet.

tonhalle-orchester.ch/geschichten

Künstlerinnen und Künstler 2023

Julia Duscher | GER Sopran

Äneas Humm | SUI Bariton

Alberto Navarra | ITA Flöte

Ann Lepage | FRA Klarinette

Tillmann Höfs | GER Horn

Mathis Kaspar Stier | GER Fagott

Dmitry Smirnov | RUS Violine

Sào Soulez Larivière | FRA/NED Viola

Carter Muller | USA/NED Klavier

Renate Rohlfing | USA Klavier

Julius Asal | GER Klavier

Denis Linnik | BLR Klavier

Nejc Grm | SLO Akkordeon

Lorenzo Abate | ITA Theorbe

Marianna Bednarska | POL Perkussion

Holly Hyun Choe | KOR/USA Dirigentin

Vokalzirkel | DE Vokalensemble

Streichtrio

Samuel Niederhauser | SUI Violoncello

Mila Krasnyuk | UKR Viola

Simon Wiener | SUI Violine

Trio Orelon

Judith Stapf | GER Violine

Arnau Rovira i Bascompte | ESP Violoncello

Marco Sanna | ITA Klavier

Barbican Quartet Amarins Wierdsma | NED Violine

Kate Maloney | CAN Violine

Christoph Slenczka | GER Viola

Yoanna Prodanova | BUL Violoncello

orion vokal X Noëmi Sohn Nad | SUI Sopran

Antonia Frey | SUI Alt

Joël Morand | SUI Tenor Daniel Pérez | SUI Bass

Marco Amherd | SUI Chorleitung

Stand: November 2022

Weitere Künstlerinnen und Künstler folgen. Änderungen vorbehalten.

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SERVICE

DAVOS FESTIVAL entdecken

TERMINE & ORTE SIEHE FESTIVALAGENDA

«Allein

2.0»

Eine interaktive Ausstellung gewährt Einblick in die Schulprojekte des Festivals. Wie klingt das Alleinsein für Schülerinnen und Schüler? Der Ausstellungsraum ist jeweils eine Stunde vor den Konzerten im Kongresszentrum geöffnet.

Offene Bühne

Zwei Offene Bühnen sorgen für spontanen Konzertgenuss: «Allein auf der Orgelbank» lädt zum Kurzkonzert in die Kirche St. Theodul, und in der Schalterhalle des Bahnhofs Davos Platz sorgen Young Artists regelmässig für musikalische «Zwischenhalte».

Offenes Singen

Die positive Wirkung des Singens ist nachgewiesen: Schon nach einer halben Stunde produziert unser Gehirn erhöhte Anteile von Endorphinen, Serotonin und Noradrenalin. Auch deshalb bietet das DAVOS FESTIVAL jeden Morgen ein Offenes Singen an.

Einblick in die Komponierstube

Uraufführungen haben am DAVOS FESTIVAL eine lange Tradition. Auch 2023 steht wieder eine grössere auf dem Programm, welche sich dem Thema «kraftvolle Einsamkeit» widmet.

Talk vor dem Konzert

In kurzen Gesprächen mit den Young Artists führt Marco Amherd in das anschliessende Konzert ein. Dabei erfährt das Publikum Anekdotisches sowie Hintergründe über die später aufgeführten Kompositionen. Ein bunter Mix aus Musik und Gespräch.

Vielen Dank für Ihre Spende!

Mit insgesamt CHF 7 216 konnten Projekte für geflüchtete Schülerinnen und Schüler sowie Studierende in den folgenden Institutionen unterstützt werden: Stimmwerkbande Chur, Musikschule Chur, Singschule Chur, Zürcher Hochschule der Künste und Hochschule für Musik Luzern.

34 SERVICE

DAVOS FESTIVAL macht Schule DAVOS FESTIVAL Akademie

Trotz seiner 38 Jahre drückt das DAVOS FESTIVAL wieder die Schulbank. Mehrere Projekte für die junge Hörerschaft finden vor, während und nach dem Sommerfestival statt. Diese reichen von Musikvermittlungsprojekten für Kinder und Jugendliche über Kooperationen mit Schulen verschiedener Stufen und Begegnungsmöglichkeiten mit den Young Artists bis hin zu Werkeinführungen und speziell für Jugendliche konzipierte Konzertbesuche.

Musikvermittlung soll Türen, Ohren und Herzen öffnen. Der Konzertbesuch ist längst nicht mehr Sache des Bildungsbürgertums. Gute Vermittlung kann hier einen wertvollen Beitrag leisten, um Mauern einzureissen und Hemmschwellen abzubauen, um Menschen verschiedenen Alters und unterschiedlicher Herkunft anzusprechen, um Musikschaffende und Zuhörerschaft zusammenzuführen. Musikvermittlung am DAVOS FESTIVAL kann und soll dem teilweise immer noch vorherrschenden elitären Charakter von klassischer Musik entgegenwirken.

Den Projekten von «DAVOS FESTIVAL macht Schule» ist der Zugang zu kulturellen Angeboten und die praktische Auseinandersetzung mit Kulturschaffen und Musikschaffenden ein wichtiges Anliegen. So soll erreicht werden, dass junge Menschen durch die persönliche Erfahrung kultureller Themen Interesse, Auseinandersetzung und Wissenserweiterung erfahren. Wichtig ist, dass das nicht ausschliesslich auf der theoretischen Ebene, sondern durch praktische Erfahrungen erfolgt.

Alle Projekte entstehen in Zusammenarbeit mit Schulklassen aus Davos und Umgebung und werden von Musikvermittler und Sänger Arion Rudari geleitet und betreut. Zum letztjährigen Thema «Flunkern» wurde mit der Bläserklasse eine Flunkerfanfare komponiert und aufgenommen, ein Gruselspaziergang aufgeführt, ein Hörspiel aufgenommen, Soundcollagen zum Klimawandel erstellt und musikwissenschaftliches Wissen vermittelt. Im Zentrum stand ebenfalls der gemeinsame Konzertbesuch. Auch im nächsten Jahr sollen diese Projekte nicht nebenher passieren, sondern fester Bestandteil des Festivals sein und die verdiente Sichtbarkeit erhalten.

Das Projekt «DAVOS FESTIVAL macht Schule» wird gefördert von der Beisheim Stiftung.

Als Solistin durch die Welt jetten, im Streichquartett die zweite Geige spielen oder doch lieber im Orchester den Ton angeben? An einer Musikschule Bratsche unterrichten oder Teilzeit im Musikmanagement arbeiten? Der Beruf als Musikerin oder Musiker ist heute so vielseitig wie noch nie und geradlinige Karrieren ohne exotische Umwege sind rare Einzelfälle. So einiges hat sich in den letzten Jahren in der Musikbranche verändert, und Künstlerinnen und Künstler müssen nebst ihren technischen und musikalischen Fähigkeiten auch in Selbstorganisation und Vermarktung geübt sein.

Die DAVOS FESTIVAL Camerata ist ein Streichorchester mit zwanzig Mitgliedern und bildet den Kern für die Akademieteilnahme. Das Orchester vereint erfahrene Young Artists mit ausgewählten Musikstudierenden europäischer Hochschulen. Die Camerata versteht sich als ein Projekt, das ganz entschieden anstiften will: zu neuen Begegnungen, zum Entdecken, zum Ausprobieren, zum Erkunden, zu neuem Hören, zum Austausch zwischen Komponisten, Interpretinnen und dem Publikum. Neben dem gemeinsamen Musizieren bietet die Akademie in Zusammenarbeit mit externen Dozierenden Workshops zu Themen wie Kommunikation, Networking, Mental Health, gelungene Probespielvideos und Grundlagen des Dirigierens. Einzelne Proben werden für Interessierte öffentlich und kostenlos zugänglich sein.

Im Verlauf des Festivals werden unter der Leitung der Dirigentin Holly Hyun Choe anspruchsvolle Werke erarbeitet und zur Aufführung gebracht, unter anderem die Orchesterfassung des Werks «Souvenir de Florence» von Pjotr Tschaikowski. Holly Hyun Choe hat bereits 2021 und 2022 die DAVOS FESTIVAL Camerata geleitet. Nebst der musikalischen Arbeit steht bei ihr auch die Vorbereitung der jungen Musikerinnen und Musiker auf den Berufsalltag im Fokus.

Die DAVOS FESTIVAL Akademie ist ein Projekt, das nachhaltig verändert und die Leitsätze des DAVOS FESTIVAL ideal abbildet – dem Künstlernachwuchs Gelegenheiten für neue Musik und neue Formate bieten, realistische Einblicke in den Beruf ermöglichen und stets Raum für Träume lassen.

Aktuelle Infos auf davosfestival.ch/akademie Bewerbungsfrist: 31. März 2023

35 SERVICE

Festivalhotels

Hier übernachten die Young Artists – und Sie? Erleben auch Sie einen unvergesslichen Aufenthalt in einem unserer Partnerhotels und geniessen Sie neben erstklassigen Konzerten auch den exzellenten Service der Davoser Gastgeberinnen und Gastgeber. Attraktive Reiseangebote finden Sie auf davosfestival.ch/reisen

ALPINE INN Davos

Promenade 116, 7260 Davos Dorf

T + 41 81 413 33 44 alpineinn.swiss

Berghotel Schatzalp

7270 Davos Platz

T +41 81 415 51 51 schatzalp.ch

Grischa – DAS Hotel Davos

Talstrasse 3, 7270 Davos Platz

T +41 81 414 97 97 hotelgrischa.ch

Kongress Hotel Davos

Promenade 94, 7270 Davos

T +41 81 417 11 22 hotelkongress.ch

Morosani Schweizerhof

Promenade 50, 7270 Davos Platz T +41 81 415 55 00 morosani.ch

Morosani Posthotel

Promenade 42, 7270 Davos Platz

T +41 81 415 45 00 morosani.ch

Turmhotel Victoria Davos

Alte Flüelastrasse 2, 7260 Davos Dorf

T +41 81 417 53 00 victoria-davos.ch

Waldhotel Davos

Buolstrasse 3, 7270 Davos Platz

T +41 81 415 15 15 waldhotel-davos.ch

DAVOS FESTIVAL PACKAGE

5. bis 19. August 2023 kostenfreies Upgrade für ein Doppelzimmer mit Aussicht (nach Verfügbarkeit) 3 Nächte – ab CHF 357 pro Person und Aufenthalt

BERGHOTEL SCHATZALP AG T +41 81 415 51 51 | INFO@SCHATZALP.CH SCHATZALP.CH

BERGHOTEL SCHATZALP
36 SERVICE

WIR TUN, WAS WIR KÖNNEN. WOMM WERBEAGENTUR AG | WOMM.CH

& Besinnliche Weihnachten ein frohes neues Jahr

Ein Feuerwerk zum Jahresbeginn

«Wenn das nur guat khunnt!» Unter diesem Motto laden die Kammerphilharmonie Graubünden gemeinsam mit ihrem diesjährigen Gast – dem Komiker und Kabarettisten Rolf Schmid – zur alljährlichen Weihnachtsgala. Schmid, der sich in den vergangenen Jahrzehnten einen Namen in der Schweizer Kabarettszene machen konnte, freut sich dabei auf die Bühnenauftritte mit dem Bündner Berufsorchester. Neben den gemeinsamen Nummern mit Rolf Schmid werden auch in diesem Jahr wieder viele bekannte Weihnachtsmelodien zu hören sein. So kommen unter anderem Paul Hindemiths witzige Suite «Tuttifäntchen», Claude Debussys «Mondlicht» ( Claire de Lune) sowie der weltbekannte «Typewriter» von Leroy Anderson zur Aufführung.

Mit dem Titel «Fantasie und Feuerwerk» und fünf Winterkonzerten (darunter die beiden Neujahrskonzerte in Arosa und Chur) meldet sich die Kammerphilharmonie anschliessend zum Jahreswechsel. Als Solist präsentiert das Orchester dabei den aus Israel stammenden Geiger Itamar Zorman, der mit dem bekannten Violinkonzert von Max Bruch zu hören sein wird. Tickets für sämtliche Konzerte finden Sie auf: www.kammerphilharmonie.ch

Konzertdaten im Überblick

«Wenn das nur guat khunnt!» – Weihnachtsgala Freitag, 16. Dezember 2022 | 19.30 Uhr | Hotel Waldhaus, Flims Samstag, 17. Dezember 2022 | 19.00 Uhr | Theater, Chur «Fantasie und Feuerwerk» – Winterkonzerte Freitag, 30. Dezember 2022 | 20.00 Uhr | Ev. Kirche, Scuol Sonntag, 1. Januar 2023 | 17.30 Uhr | Ev. Kirche, Arosa (Neujahrskonzert) Montag, 2. Januar 2023 | 17.00 Uhr | Theater, Chur (Neujahrskonzert) Freitag, 6. Januar 2023 | 19.00 Uhr | Kloster, Ilanz Samstag, 7. Januar 2023 | 20.00 Uhr | Kursaal, Engelberg

Stiftungsrat

Dr. Matthias von Orelli *, Stiftungsratspräsident Severin Gerber *, Vizepräsident

Michael Haefliger Annemarie Hew * Corina Issler-Bätschi Dolores Mark Dr. Christoph Nater Monika von Orelli * Maurice Parrée Gregor A. Rutz Martin Trepp * Philipp Wilhelm Marietta Zürcher * Ausschuss

Ehrenpräsident

Dr. Werner Kupper

Geschäftsstelle

DAVOS FESTIVAL – young artists in concert Promenade 65, CH-7270 Davos Platz T +41 81 413 20 66 info@davosfestival.ch | davosfestival.ch

Marco Amherd, Intendant Elena D’Orta, Geschäftsführerin Esther Füllemann, Mitarbeiterin Geschäftsstelle

Impressum Redaktion

Merle Krafeld, Tania Oldenhage, Lorenz Just, Felix Michel, Toby Alleyne-Gee, Marco Amherd, Elena D’Orta, Esther Füllemann, Anne-Kathrin Topp Lektorat

Rosmarie Anzenberger Korrektorat Trude Trunk Konzeption und Gestaltung WOMM Werbeagentur AG Druck Buchdruckerei Davos AG

Bildnachweise

Festivalbilder stammen von Yannick Andrea. Alle anderen Bilder wurden zur Verfügung gestellt, die Rechte liegen bei den jeweiligen Fotografinnen und Fotografen.

Redaktionsschluss: 18. November 2022

Herzlichen Dank

Wir freuen uns sehr, dass wir die folgenden Einrichtungen, Stiftungen, Unternehmen und Privatpersonen zu unseren Förderern und Unterstützern zählen dürfen. Und das oftmals seit vielen Jahren. Unser Dank gilt auch jenen, die hier nicht namentlich genannt werden möchten.

Tinzenhorn Swiss Life AG

Schiahorn Meuli Stiftung Davos Art Mentor Foundation Lucerne Freunde DAVOS FESTIVAL

Casanna Adecco Group AG Beisheim Stiftung

Öffentliche Hand Destination Davos Klosters Gemeinde Davos Kulturförderung Kanton Graubünden

Förderer Bata Schuh Stiftung Boner Stiftung für Kunst und Kultur International Music and Art Foundation Kiefer Hablitzel | Göhner Musikpreis Leber Papier AG RHL Foundation Schüller-Stiftung Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia

Partnerhotels

ALPINE INN Davos Berghotel Schatzalp Grischa – DAS Hotel Davos Kongress Hotel Davos Morosani Schweizerhof Morosani Posthotel Turmhotel Victoria Davos Waldhotel Davos

Unterstützer

AMAG Davos Yannick Andrea GmbH APG | SGA AG EWD Elektrizitätswerke Davos AG Piano | Rätia GmbH Rhätische Bahn AG WOMM Werbeagentur AG

Medienpartner

Radio SRF 2 Kultur Kultur-Tipp Davoser Zeitung

DAVOS FESTIVAL Unternehmerclub

Buchdruckerei Davos AG, Hans Peter Stiffler Escher Raumdesign, Claudio Escher Faigle Solutions AG, Dr. Andres Iten Giubbini Architekten ETH SIA AG, Lilian und Andrea Giubbini Lang Treuhand AG, Marco Lang

47 Heritage AG, Dr. Claudio Mazzoni

Zürcher RehaZentren, Kliniken Davos und Wald, Markus Gautschi

Paten & Patinnen

Dr. Trix und Dr. Robert Heberlein, Zumikon Dr. Gabriele Kahle und Prof. Dr. Jean Peter Haas, Davos Dorf

Marlene und Christian Kuoni, Zeiningen Hella Meier-Brugger, Dietlikon

Susi und Dr. Andrea Meisser, Davos Clavadel Eva und Georg Naegeli-Kober, Uitikon-Waldegg Katja Segmüller, Davos Platz

Donatoren & Donatorinnen

Dr. Gaudenz Domenig, Zürich

Ursula und Beat Hubacher, Oberwil-Lieli Hannes von Orelli, Zürich

Monika von Orelli, Thalwil/Klosters

Franziska Saager, Zürich

Regina und Marco Schneider, Davos Glaris Prof. Dr. Klaus Schwab, Cologny

Gönner & Gönnerinnen

Ruth und Hugo Bühler, Zürich

Mariann und Arthur Decurtins, Herrliberg Dr. Vera und Prof. Dr. Volker Dietz, Küsnacht

Yvonne und Toni Frey, Davos Platz

Caroline und Severin Gerber, Davos Platz

Susanne und Hans Peter Gilg, Kilchberg

Ursula und Johannes Gredig, Davos Dorf Michael Haefliger, Luzern/Davos

Bettina und Dr. Peter Holzach, Davos Clavadel Irène und Dr. Werner Kupper, Stäfa

Reto Meerkämper, Davos Platz

Annemarie Ming-Hofstetter und Willi Hofstetter, Davos Platz

Toni Morosani, Davos Platz

Isabelle und Urs Naegeli-Frutschi, Zürich

Susanne und Werner Peyer, Zürich

Valérie and Philippe Pillonel, Zug

Dr. Jürg Plattner, Küsnacht

John Reisinger, Klosters

Denise Schmid, Kilchberg

Armin Schneider, Davos Platz

Dr. Katharina Schoop, Davos Glaris

Denyse von Schulthess, Davos Platz

Werner Stamm, Bad Homburg

Romea und Hans-Rudolf Strickler, Davos Platz

Anne-Kathrin Topp, Davos Dorf

Patricia und Jürg Unger-Köppel, Zürich

Penny und Kurt Wachtveitl, Davos Platz

Lilian Weber, Zürich

Barbara Ryf und Georg Zogg, Davos Platz

SERVICE
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Pauken oder Parsenn?

Wir unterstützen das DAVOS FESTIVAL und alle, die eine harmonische Vorsorge- und Finanzberatung schätzen.

Selbstbestimmt zu den Höhepunkten. Selbstbestimmt leben.

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