Die Stiftung Schulpforta 1990-2006

DIE STIFTUNG SCHULPFORTA 1990 ! 2006

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EINE CHRONIK Mit Beiträgen von Dietrich Müller-Römer Jochen Kreyssig Günter Feyerabend Eckart Kissling Konrad Keller

BEILAGE ZU »DIE PFORTE« NR. 60/2007

DIE STIFTUNG SCHULPFORTA 1990 ! 2006 EINE CHRONIK

INHALT Einleitung Dr. Dietrich Müller-Römer

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Geschichte Dr. Dietrich Müller-Römer

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Wiedererstehen Dr. Dietrich Müller-Römer

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Stiftungszweck Dr. Dietrich Müller-Römer

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Ein neuer Anfang Jochen Kreyssig

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Existenzsicherung Dr. Günter Feyerabend

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Meine sechs Jahre Eckart Kissling

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Gegenwärtige und künftige Aufgaben Konrad Keller

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Impressum

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7 Einfahrt zum Gutshof und zur Landesschule auf der Nordseite der Klostermauer, mit dem Blick auf die Werkstä!en der Bauhü!e Naumburg, links, und das Go"sche Haus im Hintergrund.

Einleitung | 3

EINLEITUNG Von Dr. Dietrich Müller-Römer, Vorsitzender des Kuratoriums der S!"ung Schulpforta #$$% – %&&'

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assiert man in Schulpforte die ehemalige Klostermauer durch die Autozufahrt in das frühere Gutsgelände, so findet sich rechter Hand eine große Tafel, auf der neben dem Hinweis »Landesschule Pforta« und der Erinnerung an die ehemalige Zisterzienserabtei St. Marien zur Pforte die Aufschrift »Stiftung Schulpforta Stiftung des öffentlichen Rechts« zu lesen ist. Kaum ein Besucher – einschließlich der ehemaligen Schülerinnen und Schüler – verbindet jedoch konkrete Vorstellungen damit, was diese Stiftung für Schulpforte bedeutet. Deshalb soll hier der Geschichte und Aufgabenstellung der Stiftung nachgegangen werden, denn die jüngste Vergangenheit wird selbst schon bald Geschichte sein, wenn die handelnden Personen abgetreten sind. So kam mir der Gedanke, einige am Wiedererstehen der Stiftung

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seit 1990 unmittelbar Beteiligte in einer Darstellung dieser bewegten Zeit zu Wort kommen zu lassen. Die vier Stiftungsvorstände, deren traditionelle Amtsbezeichnung »Prokurator« lautet, schildern wichtige Ereignisse und Entwicklungen aus ihrer jeweiligen Amtszeit. Ich selbst mache eingangs Ausführungen zur Geschichte, zum Wiedererstehen und zum Zweck der Stiftung.

Die eingestreuten Abbildungen dokumentieren die Veränderungen im Erscheinungsbild des Gutshofs seit 1992.

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6 Schild rechts neben der Einfahrt zum Gutshof (Firma Fenk und Söhne/Naumburg, Entwurf Kissling).

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GESCHICHTE Von Dr. Dietrich Müller-Römer

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urch Landesordnung vom 21. 5. 1543 gründete Herzog (seit 1547 Kurfürst) Moritz von Sachsen als eine der drei sächsischen Fürstenschulen – die beiden anderen waren St. Afra in Meißen und St. Augustin in Grimma – die Landesschule Pforta und übertrug ihr 1550 durch Stiftungsakt die Baulichkeiten sowie den umfangreichen Grundbesitz in der Region des einstigen, von seinem Vater, Heinrich dem Frommen, 1540 aufgehobenen Zisterzienserklosters St. Marien zur Pforte in der Nähe von Naumburg im Saaletal. Ein Original der förmlichen Stiftungsurkunde ist nicht erhalten; im Hauptstaatsarchiv Magdeburg befindet sich aber davon eine »beglaubigte Abschrift« aus dem Jahre 1851.

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Die Stiftung Schulpforta war, wie man heute sagen würde, sowohl Schulträgerin als auch Eigentümerin des umfangreichen – bis ins 19. Jahrhundert durch Zuweisungen des Staates vermehrten – Grundbesitzes, aus dessen Erträgen die Schule unterhalten wurde. Das Vermögen bestand vor allem aus land- und forstwirtschaftlich nutzbaren Flächen, die sich im Umfang von 2.445 ha bis 1945 in Stiftungseigentum befanden. Dieser Grundbesitz bestand aus den sieben Schulgütern Schulpforte, Hechendorf, Kukulau, Fränkenau, Gernstedt, Memleben und Voigtstedt, die von Pächtern bewirtschaftet wurden. Die Stiftungsverwaltung – Prokuratur genannt – war früher im Erdgeschoss des neugotischen Torhauses untergebracht und hatte zuletzt ihren Sitz im Gebäude des heutigen Internats III. Dort waren in den ersten Jahren nach dem 2. Weltkrieg noch zwei Amtmänner tätig, die ich als Landesschüler gelegentlich bei ihrer Arbeit – an Stehpulten! – beobachten konnte.

Während der nationalsozialistischen Diktatur wurden die Verwaltung und Aufsicht über die Schule und über das Stiftungsvermögen voneinander getrennt.

Die zur Nationalpolitischen Erziehungsanstalt (NPEA) umgewandelte (seit 1815) preußische Landesschule Pforta wurde mit Erlass vom 15. 7. 1936 dem Reichs- und Preußischen Minister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung – Landesverwaltung der Nationalpolitischen Erziehungsanstalten in Preußen – als neuem Schulträger unterstellt, während für die Verwaltung des land- und forstwirtschaftlichen Stiftungsvermögens nunmehr der Reichs- und Preußische Minister für Ernährung und Landwirtschaft zuständig wurde. Die Stiftung Schulpforta blieb dabei jedoch selbständige juristische Person, deren Erträgnisse weiterhin dem Unterhalt der Schule dienten.

Nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes am 8. 5. 1945 wurde Oberregierungsrat Dr. Kurt Waldow (al. port. 1909 – 1913) als neuer Prokurator zum Vorstand der Stiftung bestellt. Er verließ allerdings Schulpforte 1948, weil aufgrund der in der damaligen Sowjetischen Besatzungszone durchgeführten »Bodenreform« die sieben Schulgüter trotz massiver Gegenvorstellungen von Rektor und Prokurator in den Jahren 1946/47 enteignet worden waren. Dies ist entgegen dem Wortlaut der für das damalige Land Sachsen-Anhalt geltenden Bodenreformver-

Geschichte | 7

5 Das mit Planen verhüllte Go"sche Haus, gesehen aus dem Internat V (1997). ordnung geschehen, die Schulgüter ausdrücklich von Enteignungsmaßnahmen ausnahm. Die zuständigen Stellen der damaligen Landesverwaltung und der Besatzungsmacht rechtfertigten die Enteignungen mit dem Hinweis, dass nur Güter landwirtschaftlicher Schulen nicht von Bodenreformmaßnahmen betroffen seien. Auch der Hinweis des damaligen Rektors Dr. Ernst Habenstein, dass zumindest das Schulgut Schulpforte zur Sicherstellung der Ernährung von Schülern, Lehrern und anderen Mitarbeitern der Landesschule belassen werden sollte, fruchtete nichts. Die vier Schulgüter Fränkenau (276 ha), Gernstedt (148 ha), Kukulau (253 ha) und Voigtstedt (257 ha) wurden im Rahmen der »Bodenreform« aufgesiedelt und die landwirtschaftlich nutzbaren Flächen an Neubauern vergeben, die Schulgüter Hechendorf (168 ha), Memleben (250 ha) und Schulpforte (355 ha) dagegen als Landesgüter und später als so genannte Volkseigene Güter fortgeführt. Insgesamt handelte es sich dabei also um reichlich 1700 ha

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landwirtschaftlich nutzbare Flächen. Hinzu kamen rund 740 ha Waldungen, die ebenfalls enteignet wurden. Auf Anweisung der vorgesetzten Behörde wurde die Stiftungsverwaltung 1948 aufgelöst. Die Stiftung selbst ist erst Jahre später durch einen niemals veröffentlichten Beschluss des Rates des Bezirks Halle der DDR vom 31. 10. 1956 »wegen Vermögenslosigkeit« aufgelöst worden. Damit schien die jahrhundertelange erfolgreiche »Symbiose« von Schule und Stiftung auch rechtlich endgültig beendet zu sein.

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6 Das verhüllte Go"sche Haus und das verwahrloste Neugo"sche Haus, noch mit dem Toile!enanbau auf der Nordseite (1997), gesehen von Südwesten aus dem Internat V; im Hintergrund das jetzt eingezäunte Gelände der Bauhü!e Naumburg.

Wiedererstehen | 9

WIEDERERSTEHEN Von Dr. Dietrich Müller-Römer

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ls ich mich am Abend des 9. 11. 1989 von einer Vorstandssitzung des Pförtner Bundes, der Vereinigung der ehemaligen Schülerinnen und Schüler der Landesschule Pforta, kommend auf der Rückfahrt von Meinerzhagen nach Bergisch Gladbach befand, hörte ich im Autoradio die Nachricht vom Fall der Mauer in Berlin. Sogleich kam mir der Gedanke, die nächste Vorstandssitzung unserer Vereinigung in Schulpforte zu organisieren. Dies gelang auch, sodass wir am 24. 3. 1990 erstmals wieder in Schulpforte im Fischhaus, dem traditionellen, früher im Stiftungsbesitz befindlichen Gasthaus an der Saale, tagen konnten.

Bei dieser Gelegenheit stellte ich fest, dass das ehemalige Schulgut Schulpforte, auf dem wir während unserer Schulzeit manchmal als Erntehelfer gearbeitet hatten, noch als so genanntes Volkseigenes Gut geführt wurde und die umliegenden landwirtschaftlichen Flä-

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chen bewirtschaftete. Ich entsann mich, dass dieses Gut seinerzeit zur Stiftung Schulpforta gehört hatte und erst in der Nachkriegszeit enteignet worden war.

Der Gedanke an die Stiftung und deren land- und forstwirtschaftliches Vermögen, das einst die Existenzgrundlage der Landesschule gebildet hatte, ließ mich nicht mehr los. Ich wollte klären, ob sich Ansatzpunkte dafür boten, die Landesschule künftig wieder aus Erträgen ihres einstigen Grundbesitzes zu fördern.

Nach den in Deutschland geltenden bundesstaatlichen Grundsätzen gehört das Schulwesen zur Zuständigkeit der Bundesländer. Nach der Wiedervereinigung und der Wiedererrichtung des Landes Sachsen-Anhalt als Bundesland der Bundesrepublik Deutschland beschloss dessen Regierung im Januar 1991 die Erweiterte Oberschule (EOS) Pforta wieder zur Landesschule Pforta zu machen und in eigener Trägerschaft zu führen.

Wegen der 1936 erfolgten Trennung von Schulverwaltung und (dem Schulunterhalt dienenden) Stiftungsvermögen war den Behörden des 1990 wiedererstehenden Landes Sachsen-Anhalt zunächst nicht bekannt, dass es in Schulpforte ein schulischen Zwecken dienendes Stiftungsvermögen gegeben hatte. Als ich diese Unkenntnis bemerkte, habe ich im Sommer 1990 Herrn Dr. Wolf-Dieter Legall als damaligen Leiter der im Au$au befindlichen Landesschulverwaltung in Halle auf diesen Sachverhalt hingewiesen. Es war ein glücklicher Umstand, dass dieser in Naumburg aufgewachsen war, sodass ihm Tradition und Bedeutung der Landesschule Pforta vertraut waren. Nach seiner Berufung zum Staatssekretär im Kultusministerium der neu gebildeten Landesregierung von Sachsen-Anhalt haben wir 1990/91 verschiedentlich über die Wiederbelebung der Stiftung Schulpforta gesprochen. Dr. Legall hat sich dafür außerordentlich engagiert und alsbald ein Gremium gebildet, das sich von Anfang an als Stiftungskuratorium verstand und erstmals am 2. 7. 1991 in Magdeburg tagte. Da uns allen damals die 1956 erfolgte Auflösung der Stiftung unbekannt war, gingen wir davon aus, dass die fortbestehende Stiftung lediglich durch Neubestellung ihrer Organe – Kuratorium und Vorstand (Prokurator) – wieder handlungsfähig gemacht werden müsse. So bereiteten wir die Bestellung eines Kuratoriums und die Wahl eines Prokurators vor.

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Da damals nicht abzusehen war, ob der Weg einer öffentlich-rechtlichen Zuordnung des noch verfügbaren ehemaligen Stiftungsvermögens gangbar und erfolgreich sein würde, hatte ich in Abstimmung mit dem Pförtner Bund im Oktober 1990 vorsorglich zur Fristwahrung bei allen zuständigen Stellen (örtliche Ämter zur Regelung offener Vermögensfragen und Treuhandanstalt in Berlin) Anträge auf Rückübertragung des Stiftungsvermögens gestellt, um für die Stiftung den Weg der Vermögensrückgewinnung nach dem Gesetz zur Regelung offener Vermögensfragen offen zu halten. Beide Wege waren mit sehr großen Risiken behaftet. Die Zuordnung von Stiftungsvermögen war in den anlässlich der Wiedervereinigung beschlossenen Gesetzen nicht vorgesehen, weil sie schlicht »vergessen« worden war. Die Rückübertragung von auf besatzungsrechtlicher bzw. besatzungshoheitlicher Grundlage zwischen dem 8. 5. 1945 und dem 7. 10. 1949 enteignetem Vermögen war gesetzlich ausdrücklich ausgeschlossen, konnte also allenfalls auf Umstände gestützt werden, welche die sowjetische Billigung der Enteignungen von Vermögenswerten der Stiftung als fehlend oder hinfällig erscheinen lassen würden. Eine Lösung war daher nur in engstem Zusammenwirken mit dem Land Sachsen-Anhalt möglich. Dass diese schließlich gelang, grenzt für mich fast an ein Wunder.

Im Frühjahr 1992 berief das Kultusministerium ein aus fünf Mitgliedern bestehendes Kuratorium für die Stiftung Schulpforta. Es bestand damals neben Dr. Wolf-Dieter Legall als Staatssekretär des Kultusministeriums aus den Herren Curt Becker (al. port. 1948 – 1953, Mitglied des Landtags von Sachsen-Anhalt, Bürgermeister (später Oberbürgermeister) von Naumburg), Jürgen Noblé (Vorstandsmitglied der Mitteldeutschen Elektrizitäts AG in Halle), Konrad Paetow (al. port. 1948 – 1952, Diplom-Landwirt in Schlutow/Mecklenburg) und mir (al. port. 1946 – 1952, Rechtsanwalt Diplom-Kaufmann Dr. Dietrich Müller-Römer in Bergisch Gladbach). Die Mitglieder wählten mich zum Vorsitzenden dieses Gremiums. Wir beschlossen, wieder einen Prokurator als Stiftungsvorstand und Leiter der Stiftungsverwaltung zu berufen.

Da die Stiftung damals vermögenslos war und über keinerlei Einnahmen verfügte, gewährte ihr der Pförtner Bund eine Anschubfinanzierung, ohne die es

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5 Arbeiten am Dachstuhl (von 1536) des Go"schen Hauses (November 1997). nicht möglich gewesen wäre, die Stiftung »wiederzubeleben«. Auch die späteren jährlichen Zuschüsse aus dem Landeshaushalt von Sachsen-Anhalt (1995 – 1997) erlaubten es nicht, für den Prokurator als Stiftungsvorstand eine angemessene Vergütung anzusetzen. Wir entschlossen uns deshalb, unter den ehemaligen Schülern der Landesschule oder anderen geeigneten Personen, die im Pensionsbzw. Rentenalter standen oder es bald erreichten, nach einer geeigneten Persönlichkeit Ausschau zu halten, die bereit war, eine solche Tätigkeit – bei anderweitiger finanzieller Alterssicherung – gegen ein geringes Entgelt zu übernehmen.

Als ersten Prokurator wählten wir unter drei Bewerbern Jochen Kreyssig (al. port.

1945 – 1950) aus, der vom für die Stiftungsaufsicht zuständigen Kultusministerium bereits am 22. 9. 1991 zum Prokurator berufen wurde, sein Amt jedoch erst am 1. 9. 1992 antreten konnte, nachdem er seine berufliche Tätigkeit in einem Kölner Industrieunternehmen beendet hatte. Er stellte sich der Stiftung als Prokurator von vornherein nur für eine zehnmonatige Übergangszeit (1. 9. 1992 – 30. 6. 1993) zur Verfügung, da er den zurückgewonnenen väterlichen Hof bei Brandenburg wieder betreuen wollte. Trotzdem erschien er uns gerade für den Wiederbeginn

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der Stiftungsarbeit in Schulpforte als geeignete Persönlichkeit, weil er nicht nur ehemaliger Landesschüler ist, sondern damals auch Vorsitzender des Pförtner Bundes war, sich also für Schulpforte bereits besonders engagiert hatte. Er hat in Schulpforte erstmals nach Jahrzehnten für die Stiftung wieder »Flagge gezeigt«, in intensiven Verhandlungen mit verschiedenen Gesprächspartnern die Interessen und Vermögensansprüche der Stiftung geltend gemacht und sich mit großem Einsatz an den organisatorischen Vorbereitungen für das Jubiläumsfest anlässlich der 450. Wiederkehr des Gründungstages von Schule und Stiftung im Mai 1993 beteiligt. Als Prokurator verlängerte er den Mietvertrag für den ehemaligen Schafstall in Schulpforte mit der RENO-Schuhcentrum GmbH über den 30. 6. 1993 hinaus und bereitete die Vermietung verschiedener Scheunengebäude des ehemaligen Gutes in Schulpforte an die Bauhütte Naumburg vor, die darin später ihre Werkstätten und Verwaltung einrichtete.

Von Anfang an war es unser Bemühen, in Fragen der Bewirtschaftung und Verpachtung der noch verfügbaren landwirtschaftlichen Nutzflächen des ehemaligen Stiftungsvermögens vom Land Sachsen-Anhalt beratend mit einbezogen zu werden. Als Fachmann stand dafür im Kuratorium Herr Konrad Paetow zur Verfügung. Das Land beauftragte Herrn Rolf Apitz im Landesgut Memleben, die Nutzflächen des ehemaligen Gutes Schulpforte mitzuverwalten und dabei den Prokurator und die Stiftungsverwaltung vor Ort einzuschalten. Dies geschah in den Folgejahren bis zur Zuordnung der Flächen an die Stiftung in enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit zwischen Herrn Heinrich Mensing im Magdeburger Landwirtschaftsministerium, Herrn Apitz in Memleben und den jeweiligen Prokuratoren. Für diese hervorragende Kooperation – auch die verständnisvolle Förderung unserer Bemühungen um die Zuordnung des Grundbesitzes – sind wir beiden Herren zu großem Dank verpflichtet.

Besonders dankbar ist die Stiftung für die Einbeziehung beim Abschluss des Pachtvertrages über das Gut Hechendorf – der einzige geschlossene Betrieb mit einer ausreichenden Flächenausstattung, der auch in Zukunft das wichtigste landwirtschaftliche Grundvermögen der Stiftung darstellt. Mit dem Ehepaar Esser konnte eine Pächterfamilie gefunden werden, die ihrerseits so viel unter-

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nehmerische Weitsicht versprach, dass sie den Betrieb sowohl in der baulichen Substanz als auch in der Flächen- und Betriebszweigausstattung weiter entwickeln würde. Sogleich bei der Pachtübernahme hat sich Herr Esser für die Umgestaltung der Hofgebäude und deren gründliche Reparatur mit eigenen Mitteln enorm eingesetzt.

Jochen Kreyssigs Nachfolger war ebenfalls ein ehemaliger Landesschüler, Dr. Günter Feyerabend (al. port. 1941 – 1949), der als Diplom-Landwirt an einem Institut der Landwirtschaftsakademie in Kleinmachnow bei Berlin wissenschaftlich tätig gewesen war und sich im Ruhestand befand. Während seiner dreijährigen Amtszeit von Juli 1993 bis August 1996 standen vor allen Dingen intensive Bemühungen um die Rückgewinnung bzw. Zuordnung des ehemaligen Stiftungsvermögens durch Verhandlungen mit der Treuhandanstalt in Berlin und den zuständigen Magdeburger Ministerien in schwierigen bürokratischen Verfahren im Vordergrund. Diese Bemühungen waren gegen Jahresende 1994 nach einer Grundsatzentscheidung des Bundesfinanzministeriums zugunsten unserer Stiftung von Erfolg gekrönt, sodass endlich Zuordnungsverfahren für das noch verfügbare weder im Zuge der »Bodenreform« aufgesiedelte noch vor oder nach der Wende veräußerte ehemalige Stiftungsvermögen durch die Treuhandanstalt in Gang gesetzt werden konnten.

In einer Sitzung des Kuratoriums am 3. 6. 1996 wurde Ministerialrat i. R. Eckart Kissling – wiederum unter drei Bewerbern – zum dritten Prokurator gewählt. Als pensionierter Beamter aus der ministeriellen Hochschulverwaltung des Landes Baden-Württemberg besaß er (vor allem in Baufragen) langjährige Verwaltungserfahrungen, was ihm in seinem neuen Amt sehr zustatten kam. Er war kein ehemaliger Landesschüler, stammte jedoch aus Leipzig, war Schüler der Thomasschule und von daher dem mitteldeutschen Raum sehr verbunden. In seiner Amtszeit gelang es, die Zuordnung des Grundvermögens für die Stiftung im Wesentlichen abzuschließen, die mit zum Teil längerfristigen Pachtverträgen belegten landwirtschaftlichen Flächen in das Stiftungsvermögen einzugliedern und die Bewirtschaftung der forstwirtschaftlichen Flächen neu zu ordnen. Besonders verdient gemacht hat er sich um die Erhaltung bzw. Wiederherstellung

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denkmalgeschützter Bauten auf dem ehemaligen Gutshof in Schulpforte. Es gelang, das Gotische Haus – seit 1868 Bestandteil der Gutsbrennerei – in schlichter Form eindrucksvoll zu restaurieren. Das Neugotische Haus und der einstige Kälberstall wurden in ihrem äußeren Bestand gesichert. Seine kunsthistorischen Neigungen befähigten ihn, breiten Kreisen durch Führungen und Publikationen die kulturelle und baugeschichtliche Bedeutung von Zisterzienserkloster und Landesschule nahe zu bringen. Die Besucherbetreuung für das denkmalgeschützte Ensemble der Bauten in Schulpforte hat er wesentlich aufgebaut und mitgetragen. Seine ursprünglich vertraglich bis zum 31. 7. 1999 vorgesehene Amtszeit wurde auf Wunsch des Kuratoriums bis zum 31. 7. 2002 verlängert.

Seit dem 1. 8. 2002 ist Herr Minister a. D. Konrad Keller Prokurator der Stiftung.

Er hatte sich während seiner Magdeburger Regierungstätigkeit in Freyburg an der Unstrut ein Haus gebaut, sodass er seinen Lebensmittelpunkt nahe Schulpforte hat. Als ehemaliger Landwirtschaftsminister hat er nach dem Auslaufen der übernommenen Pachtverträge die Neuverpachtung der landwirtschaftlich genutzten Flächen des Stiftungsvermögens fachkundig in die Hand genommen und dabei die erwünschte Konzentration auf wenige Pächter erreicht. Außerdem kümmert er sich intensiv um die Bewirtschaftung und Verwaltung der Forstflächen des Stiftungsvermögens. In seine Amtszeit fällt die Fertigstellung des Ausbaus des Neugotischen Hauses und der Umzug der Stiftungsverwaltung dorthin im Frühjahr 2004. Im Herbst 2006 ist auch der Pförtner Bund mit seinem Archiv in dieses Gebäude gezogen. Herr Keller bemüht sich außerdem erfolgreich – wie schon seine Vorgänger – um die Erhaltung, Restaurierung und Nutzung auch aller anderen stiftungseigenen Gebäude auf dem ehemaligen Gutshof in Schulpforte. So ist es gelungen, den ehemaligen Kälberstall, der jetzt die neue Heizungszentrale der Landesschule beherbergt, wieder herzustellen, wobei auch ein Raum für Theateraktivitäten der Landesschüler gewonnen werden konnte.

Herr Keller hat sich in den letzten Jahren besonders um den Rückerwerb des 2001 von der Stadt Bad Kösen der Stiftung im Wege eines Erbbaurechtsvertrages überlassenen Fischhauses an der Saale und dessen Ausbau und Verpachtung als Gaststätte bemüht. Seit Frühjahr 2006 dient dieser Ort, der zum ältesten Klos-

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5 Das Go"sche Haus – die Hülle fällt (Januar 1998). terbesitz gehört hatte und jahrhundertelang Stiftungsvermögen gewesen ist, wieder seiner alten Funktion als ländliches Gasthaus.

Die laufende Arbeit der Prokuratoren wurde und wird durch das Stiftungskuratorium unterstützt. In diesem Gremium werden alle grundsätzlichen Fragen diskutiert und entsprechende Beschlüsse gefasst, die der jeweilige Prokurator umsetzt. So war es in den Anfangsjahren erforderlich, mehrfach vier, 1993 sogar sechs Kuratoriumssitzungen im Jahr – zumeist in Schulpforte – abzuhalten.

Seit Abschluss der Vermögenszuordnung hat sich die Anzahl der Sitzungen auf zwei im Jahr reduzieren lassen. Gelegentlich finden die Kuratoriumssitzungen auch bei unseren Pächtern statt, künftig sicher auch im Fischhaus. So haben wir schon mehrfach in Hechendorf und je einmal in Hassenhausen, Memleben und Eckartsberga-Marienthal getagt. Die Stiftungsaufsicht liegt beim Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt. Der jeweilige Minister bzw. sein Stellvertreter im Amt ist Mitglied des Kuratoriums.

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Das ursprünglich aus fünf Personen bestehende Kuratorium wurde 1997 auf die nach der Satzung höchstzulässige Zahl von acht Mitgliedern erweitert. Neue Mitglieder wurden damals Frau Rita Mittendorf, Mitglied des Landtags von Sachsen-Anhalt, Herr Detlef Hoernecke, Pharmaunternehmer in Magdeburg, und Herr Ministerialdirigent (im Bundesinnenministerium) i. R. Dr. Waldemar Ritter in Bonn.

Die Zusammensetzung des Kuratoriums weist eine große Kontinuität auf, denn seit 1992 sind bisher nur dreizehn Personen in diesem Gremium tätig gewesen.

Beim Ausscheiden der früheren Mitglieder Noblé und Dr. Ritter im Frühjahr 2002 war es möglich, erstmals eine deutliche Verjüngung des Kuratoriums durch die Berufung der Herren Carl-Albrecht Bartmer (Diplom-Landwirt in Löbnitz/ Magdeburger Börde) und Alexander Pape (al. port. 1977 – 1981; Rechtsanwalt in Leipzig) zu erreichen. Wir haben uns bemüht, im Kuratorium nützliche externe Sachkompetenz zu versammeln, um den Wiederau$au der Stiftung, die Ertragsfähigkeit des Stiftungsvermögens und die Realisierung des Stiftungszweckes möglichst effizient zu unterstützen. So gehören ihm Landwirte (seit 1992 Herr Paetow, seit 2002 Herr Bartmer), eine Pädagogin (seit April 1997 Frau Mittendorf), Rechtsanwälte (seit 1992 Dr. Müller-Römer, seit 2002 Herr Pape) und ein der Region verbundener Politiker und Verwaltungsfachmann (seit 1992 Herr Becker) an. 1997 – 2002 hat Herr Dr. Ritter seine Kompetenz, besonders in Denkmalschutzfragen, eingebracht und für die Stiftung nützlich gemacht. Die Herren Noblé und Hoernecke haben mit ihren unternehmerischen Erfahrungen der Stiftung in wirtschaftlichen Fragen stets mit Rat und Tat zur Verfügung gestanden bzw. Herr Hoernecke tut dies nach wie vor.

Seit seiner erstmaligen Konstituierung im Februar 1992 waren bzw. sind Mitglieder des Kuratoriums: » » » »

Staatssekretär Dr. Wolf-Dieter Legall, Februar 1992 – März 1997 Staatssekretär Klaus Faber, April 1997 – Dezember 1998 Staatssekretär Dr. Bodo Richter, Januar 1999 – Juni 2002 Staatssekretär Winfried Willems, seit Juli 2002

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Curt Becker, seit Februar 1992 Dr. Dietrich Müller-Römer, seit Februar 1992 Jürgen Noblé, Februar 1992 – März 2002 Konrad Paetow, seit Februar 1992 Detlef Hoernecke, seit April 1997 Rita Mittendorf, seit April 1997 Dr. Waldemar Ritter, April 1997 – März 2002 Carl-Albrecht Bartmer, seit April 2002 Alexander Pape, seit April 2002

Am 10. 11. 2004 habe ich nach über 12 Jahren mein Amt als Vorsitzender des Kuratoriums niedergelegt, um einem Jüngeren Platz zu machen. Auf meinen Vorschlag wählte das Kuratorium am gleichen Tag Herrn Rechtsanwalt Alexander Pape aus Leipzig zu meinem Nachfolger. Es ist weiterhin unser aller Anliegen, Kontinuität und Effizienz der Stiftung zum Wohle der Landesschule zu gewährleisten. Dazu gehört auch ein rechtzeitiger Generationswechsel in den Organen der Stiftung.

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6 Die große Scheune und das Werksta!gebäude auf der Ostseite des Gutshofs nach der Restaurierung durch die Bauhü!e Naumburg (Dezember 1998).

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STIFTUNGSZWECK Von Dr. Dietrich Müller-Römer

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weck der gemeinnützigen Stiftung Schulpforta Stiftung des öffentlichen Rechts ist – wie in der Vergangenheit – die Förderung der Landesschule Pforta.

Dies konnte nach der Wiedererrichtung der Stiftung so lange nicht in dem gewünschten und erforderlichen Umfang geschehen, als die Stiftung vermögenslos war und keine eigenen Einnahmen hatte. Auch nach der Zuordnung von Grundvermögen war und ist es Aufgabe der Stiftung, die Miet- und Pachteinnahmen vorrangig für Investitionen in die großenteils denkmalgeschützten Gebäude in Schulpforte und Hechendorf sowie die land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen zu verwenden, um so eine nachhaltige Stärkung der Ertragskraft des Stiftungsvermögens zu erzielen. Nur auf diese Weise ist langfristig eine effiziente Förderung der Landesschule möglich.

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Die direkte Förderung der Schule durch die Stiftung begann 1999 mit der Vergabe einer ersten Freistelle. Inzwischen erfolgen je nach Bedarf und finanziellen Möglichkeiten weitere Fördermaßnahmen. Satzungsgemäß kann die Stiftung – neben der Bereitstellung von Freistellen – u. a. Unterrichtsangebote finanzieren, die über das staatlich vorgesehene Curriculum hinausgehen, die pädagogischen Ziele des Internatsbetriebes unterstützen sowie naturwissenschaftliche, sprachliche, kulturelle und sportliche Aktivitäten im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften und Projekten der Landesschule fördern.

Daneben ist seit 2002 Stiftungszweck auch die Durchführung der Öffentlichkeitsarbeit für die Landesschule und das kulturhistorische Gesamtensemble innerhalb der ehemaligen Klostermauern, einschließlich der Organisation und Durchführung der Besucherbetreuung in Schulpforte.

Aufgrund der finanziellen Starthilfe des Pförtner Bundes entwickelte sich von Anfang an eine enge Zusammenarbeit der Stiftung mit dieser Vereinigung der ehemaligen Schülerinnen und Schüler der Landesschule. In der Person des ersten Prokurators Jochen Kreyssig bestand anfangs sogar eine Personalunion zwischen dem Stiftungsvorstand und dem Vorsitzenden des Pförtner Bundes.

Seither unterstützen die Prokuratoren und die Stiftungsverwaltung vor Ort die Arbeit des Pförtner Bundes bei der Förderung der Landesschule. Stiftung und Pförtner Bund arbeiten insbesondere in der Öffentlichkeitsarbeit für die Landesschule und bei der Besucherbetreuung in Schulpforte eng zusammen. Dies war für die Stiftung anfangs jahrelang die einzige Möglichkeit, den Stiftungszweck zu verwirklichen, bis sie wieder Einkünfte aus ihrem Vermögen erzielen und Stipendien und andere Zuwendungen vergeben konnte.

Aus diesen Umständen ergeben sich die Ziele und Aufgaben der Stiftung in der Zukunft. Es wird darum gehen, auf allen erdenklichen Wegen das Stiftungsvermögen und dessen Erträge zu vermehren. Dies kann nicht nur durch die Wiederanlage von Erträgnissen des bisherigen Stiftungsvermögens und den investiven Einsatz erzielter Einnahmen erfolgen, sondern muss auch durch Einwerbung von Fördermitteln, Spenden oder sonstigen Zuwendungen und Zustiftungen

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von Geld- und Sachwerten geschehen. Angesichts der Gemeinnützigkeit der Stiftung Schulpforta dürften bei entsprechendem Einsatz aller an der Förderung der Landesschule Pforta interessierten Personen und Institutionen gute Aussichten bestehen, Umfang und Ertragskraft des Stiftungsvermögens allmählich zu erhöhen.

Für die Unterstützung der Landesschule durch die Stiftung wollen wir ein Förderkonzept entwickeln, das – entsprechend den Vorgaben der Stiftungssatzung – bedürfnisgerecht, unbürokratisch und effizient ist, sodass eine optimale Förderung der Landesschule erfolgen kann. In dieser Richtung arbeiten wir bereits jetzt.

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6 Links die Hopfendarre, der Schafstall (»Delfa-Halle«), der Getreidespeicher, von Südwesten, aus dem Internat II, gesehen (Oktober 1998).

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6 Eingangsseite des Neugo"schen Hauses, von S端den (August 1997).

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EIN NEUER ANFANG Aus Tagebuchno!zen Von Jochen Kreyssig, erster Prokurator, #$$% – #$$(

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m 2. 9. 1992 reiste ich nach Schulpforte, um meine Tätigkeit als Prokurator der Stiftung aufzunehmen. Ich traf dort auf den neuen Rektor Karl Büchsenschütz, der tags zuvor sein Amt angetreten hatte. Seit meiner Berufung zum Prokurator hatte ich bereits an den Sitzungen des Kuratoriums als Gast teilgenommen. Neben den Aufgaben für die Stiftung werde ich auch Sonderaufgaben für die Landesschule wahrnehmen. So beauftragte mich das Kuratorium in seiner Sitzung vom 28. 10. 1992, soweit gewünscht oder vom Rektor für notwendig befunden, bei den Vorbereitungen für das im Mai 1993 anstehende 450. Stiftungsfest von Landesschule und Stiftung mitzuwirken.

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Aus den Grundsatzgesprächen, die Rektor Büchsenschütz und ich an den Abenden des 2. und 5. 9. 1992 im Fischhaus führten, erwuchs eine gegenseitige Achtung und Wertschätzung, welche die Dauerstreitigkeiten zwischen Prokuratoren und Rektoren in früheren Zeiten durch unser Beispiel hoffentlich für die Zukunft überwinden helfen sollte.

Ich beziehe ein möbliertes Zimmer, das durch den Verwaltungsleiter der Landesschule, Herrn Dreßler, in Bad Kösen angemietet werden konnte. Als Dienstzimmer wird mir der Raum 61 im 1. Stock des Rektoratsgebäudes zur Verfügung gestellt. Das Zimmer liegt am Ende des Flurs, auf dem sich die Physikräume der Landesschule befinden. Zu Zeiten der DDR war hier zuletzt das Besprechungszimmer der Parteileitung der SED der EOS untergebracht. Das Zimmer ist ideal gelegen, weil nur wenige Schritte vom Rektorat entfernt. Die Einrichtung besteht aus den Möbeln, die ich bei meinem Arbeitgeber über 25 Jahre benutzt und für DM 100,– erworben und bereits am 22. 8. 1992 mit einem LKW meines früheren Arbeitgebers nach Schulpforte transportiert hatte.

$. $. #$$% Gespräch mit Herrn Dreßler über die Arbeit von Dr. Schubert, Memleben, der durch das Landesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten mit der Erfassung aller Liegenschaften der Stiftung beauftragt ist.

Der Ortsvorsteher von Schulpforte, Herr Jürgen Lachmann, kommt zu einem Gespräch zum Kennenlernen und berichtet über die Problematik des ehemals stiftungseigenen Grundbesitzes an der kleinen Saale, der zu DDR-Zeiten zum Teil mit Wohnhäusern bebaut wurde. Drei frühere Gutsmitarbeiter hätten die von ihnen bewohnten Häuser unter der Regierung Modrow käuflich erwerben können, einschließlich einer ordnungsgemäßen Eintragung im Grundbuch, alle anderen Kauf interessenten, die vom Leiter des ehemals Volkseigenen Gutes (VEG), Herrn Siebke, zum gleichen Zeitpunkt angeschrieben worden waren, hätten aber keine Berücksichtigung gefunden. Die drei Erwerber hätten zum inneren Leitungs- und Verantwortungskreis der Gutsleitung gehört (Seilschaft).

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Ich sage zu, den Komplex auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Kuratoriums zu bringen.

#&. $. #$$% Besuch in Memleben und Gespräche mit Herrn Apitz, dem Gutsbeauftragten des Landes für Memleben und Hechendorf, und Dr. Schubert über die bisher erzielten Ergebnisse der Recherchen zum ehemaligen Grundvermögen der Stiftung und die für dessen Gesamterfassung noch benötigte Zeit.

#). $. #$$% In den wenigen, seit meinem Amtsantritt vergangenen Tagen war klar geworden, dass ein vernünftiges Arbeitsergebnis ohne eine Bürokraft nicht zu erzielen sein würde. Frau Hannelore König, früher Lehrerin und dann Mitarbeiterin in der Schulverwaltung, kann für stundenweisen Einsatz je nach den anfallenden Arbeiten gewonnen werden. Die Entlohnung pro Arbeitsstunde beträgt DM 10,–, die maximale Arbeitszeit pro Monat 49 Stunden.

Bei der Kreissparkasse Naumburg wird ein Konto für die Stiftung eingerichtet.

Darauf sollen als erster Verfügungsbetrag DM 10.000,– eingezahlt werden, die der Pförtner Bund zur Verfügung stellt.

#*. $. #$$% Antrittsbesuch bei Bürgermeister Dr. Helmut Schache in Bad Kösen, gemeinsam mit Rektor Büchsenschütz. Es werden gegenseitig die Ziele der Stadt, der Landesschule und der Stiftung dargelegt und erörtert. Dr. Schache trägt die städtischen Wünsche nach ehemals stiftungseigenen Bodenflächen für Objekte im Gesundheitswesen (Reha-Kliniken, Altenwohn- und Pflegeheim), Eigenheimbau und sozialen Wohnungsbau, aber auch für die Erweiterung der Parkflächen des Kurparks sowie für die Erweiterung des Tankstellengeländes an der B 87 vor.

Die Stiftung ist als Antragstellerin im anhängigen Rückübertragungsverfahren an allen derartigen Grundstücksgeschäften beteiligt, muss also gehört werden bzw. kann zustimmen. Es wird vereinbart, neben einer Zusammenfassung aller

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Wünsche, die das städtische Amt für Liegenschaften erstellen soll, jedes einzelne der vorgenannten Projekte gesondert darzustellen, um auf diese Weise die Entscheidungen des Kuratoriums zu erleichtern.

Gemeinsame Begehung des ehemaligen Gutsgeländes mit Herrn Dreßler. Inzwischen haben sich zwei Interessenten gemeldet, Herr Ulrich Bauer-Bornemann für die Bauhütte Naumburg und eine Tischlerei aus Bad Kösen, denen an Pachtung oder Anmietung von Gewerberaum gelegen ist. Die Firmen werden angeschrieben und zu ersten Gesprächen eingeladen.

). #&. #$$% Erstes Gespräch mit Herrn Bauer-Bornemann, Inhaber und Geschäftsführer der Bauhütte Naumburg. Die Flächen, die der Firma in Naumburg im Bereich des Domstiftes zur Verfügung stehen, sind bei der sich abzeichnenden geschäftlichen Ausweitung zu klein, weshalb er seinen Betrieb in Schulpforte ansiedeln will.

%*. #&. #$$% Erstmals Sitzung des Kuratoriums während meiner Amtszeit. Neben den Kuratoren sowie Rektor Büchsenschütz und Verwaltungsleiter Dreßler nehmen als Gäste aus den Ministerien die Herren Mensing (Landwirtschaft) und Dowald (Kultus) sowie der Gutsbeauftragte für Memleben und Hechendorf, Herr Apitz, teil. Das Kuratorium stimmt auf Antrag des Prokurators dem Verkauf von vier Häusern in Memleben an private Erwerber zu, wenn diese nach Besichtigung durch den Prokurator von diesem für den Verkauf endgültig freigegeben werden. Es darf sich nur um Häuser handeln, die vor 1945 bestanden und auf ehemaligem Grundeigentum der Stiftung stehen.

$. ##. #$$% Es findet ein zweites Gespräch mit Dr. Schubert in Memleben statt, um über den neuesten Stand seiner Recherchen Informationen zu bekommen. Die Arbeitsergebnisse sind von der benötigten Präzision und enthalten synoptisch An-

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5 Das Neugo"sche Haus, sich spiegelnd in der Riesenpfütze nach dem großen Regen im Juli 1997. gaben über alte und neue Flurstücksnummern sowie die früheren und zur Zeit eingetragenen Rechtsträger. Die vier zum Verkauf vorgesehenen Häuser werden besichtigt und entsprechend dem Kuratoriumsbeschluss vom 28. 10. 1993 freigegeben.

#&. ##. #$$% Erstes Gespräch mit dem früheren Direktor des ehemaligen so genannten Volkseigenen Gutes (VEG) Schulpforte, Herrn Siebke, das auf dessen Wunsch zustande kam. Außerdem nahm die frühere Buchhalterin Frau Jaquet daran teil. Sie führt von der anderen Seite das Gespräch. Besprochen werden Sachfragen über die Vergabe von zwei Wohnungen und die Nutzung von Hoffläche und Scheune durch das Fuhrunternehmen Bethge. Herr Siebke wird gebeten, keine Aktivitäten mehr ohne vorherige Information des Prokurators zu unternehmen, und sagt dies auch zu.

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##. ##. #$$% Besuch von Herrn Gerhardy. Er stammt aus Niedersachsen, hat für seine drei Kinder eine Pachtung in Thüringen (ca. 800 ha) und möchte seine Nutzfläche für den Zuckerrübenanbau um etwa die gleiche Fläche durch Pachtung andernorts erweitern. Hierfür kämen nach seinen Angaben Flächen aus dem Bereich des Stiftungsgutes Voigtstedt in Frage. Es wurde zugesagt, diesen Antrag an die staatliche Domänen- und Pachtkommission des Landes Sachsen-Anhalt weiterzuleiten.

%&. ##. #$$% Gespräch mit dem Geschäftsführer der Wohnungs GmbH Bad Kösen, Herrn Emus, und Frau Scherling vom Wohnungsamt der Stadt. Es kann erreicht werden, dass eine Wohnung, die in Schulpforte durch Tod frei geworden ist, durch die Stiftung vergeben wird, um den dringend angemeldeten Bedarf für Lehrer der Landesschule abdecken zu helfen. Es wird besprochen, die Möglichkeiten des Ringtausches von Wohnungen zu prüfen, um damit Beschäftigten der Landesschule in Schulpforte Wohnraum anbieten zu können. Wohnraum in Bad Kösen entsteht unter anderem durch die Baumaßnahmen, die die Stiftung durch Freigabe von Flächen ehemaligen Stiftungseigentums zur Bebauung mit Sozialwohnungen ermöglicht, immer vorbehaltlich der Rückübertragung des Eigentums an die Stiftung.

%+. ##. #$$% Telefonat mit Herrn Staps, Immobilienchef der RENO-Schuhcentrum GmbH in den neuen Bundesländern. Man ist an einer Verlängerung des Mietvertrages für den früheren Schafstall auf dem ehemaligen Gutsgelände in Schulpforte über den 30. 6. 1993 hinaus interessiert. Hierzu ist die Zustimmung des Kuratoriums, der Stadtverordnetenversammlung von Bad Kösen und des Denkmalschutzes in Halle erforderlich. Es wird angedeutet, dass die Stiftung an einer befristeten Verlängerung des Mietvertrages interessiert ist.

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Gespräch und Ortsbesichtigung in Schulpforte mit Architekt Rüger aus Halle.

Es geht um eine provisorische Herrichtung des ehemaligen Gutshofgeländes als Parkfläche für das Stiftungsfest. Herr Rüger stimmt einer Schotterung mit Saalekalksteinbruch zu. Darüber hinaus wird über Möglichkeiten zur Rettung der ehemaligen Brennerei (Gotisches Haus) diskutiert.

(. #%. #$$% Telefonat mit Herrn Gerhardy in Sachen Pachtung Voigtstedt. Hinhaltende Antwort wegen aller noch offenen Regelungen.

Telefonate mit Herrn Apitz und Dr. Schubert. Die Ermittlung der Flächen in Memleben und Hechendorf ist abgeschlossen. Als nächstes kommt Schulpforte dran. Erste Recherchen haben bereits gute Ergebnisse bei Kataster- und Grundbuchämtern erbracht. Ziel der Fertigstellung Ende April bis Mitte Mai 1993.

Erstes Gespräch mit Herrn Christian Boxberger, Gartenbau-Ingenieur, Absolvent der Fachhochschule Erfurt, zurzeit Verkäufer für ein Erfurter Unternehmen. Er will sich auf dem Gelände der ehemaligen Gutsgärtnerei in den Gewächshäusern und auf ca. 6.000 qm Freifläche mit dem Anbau von Küchenkräutern selbstständig machen. Ein für die Nutzung unter ökologischen und wirtschaftlichen Aspekten interessanter Ansatz für die Stiftung. Er wird ein Nutzungskonzept und eine betriebswirtschaftliche Planung vorlegen. Er wird von mir in seinen Vorstellungen bestärkt. Intern findet noch ein Klärungsgespräch mit dem Schulgärtner Herrn Sendler statt; auch er votiert positiv.

1. #%. #$$% Gespräch mit Herrn Apitz wegen der Übernahme der Verantwortung für das ehemalige VEG Schulpforte durch die Stiftungsverwaltung, da die Verantwortlichkeit von Herrn Siebke am 31. 12. 1992 endet. Darüber hinaus werden alle bisher aufgenommen Verhandlungen und Gespräche über Vermietungen und Verpachtungen abgeglichen.

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#'. #%. #$$% Übergabegespräch mit Herrn Siebke und Frau Jaquet für das ehemalige VEG Schulpforte. Das Ganze hat den Charakter einer »Schmierenkomödie«. Keinerlei vorbereitete Unterlagen. Keine Ahnung, wo bestimmte Unterlagen untergebracht sind bzw. gesucht werden können, oder es wird die Kenntnis bewusst verleugnet. Keinerlei umsetzungsfähige Hinweise für jede Menge Schlüssel, kein Protokoll über noch vorhandene Investgüter, keine Protokolle über die Chemievorräte des ehemaligen VEG. Das Ganze ist ein Witz. Mit Herrn Apitz wird Einigkeit erzielt, die Buchhaltung nach Memleben zu verlegen und von dort den Versuch zu machen, das bestehende Chaos an Akten, Dreck und Unordnung so zu sichten und zu beseitigen, dass wenigstens einige benötigte Unterlagen für einen geordneten Zugriff zur Verfügung stehen.

#+. #%. #$$% Besuch bei der Agrargemeinschaft Burgholzhausen, die Pächterin von 138,4 ha landwirtschaftlicher Nutzflächen der Stiftung im Raum Bad Kösen ist. Die anderen Flächen befinden sich in der Verfügungsgewalt der Bundesvermögensverwaltung (ehemaliger Truppenübungsplatz der sowjetischen Stationierungstruppen) oder die Stadt Bad Kösen hat bereits über Teilflächen verfügt (Kläranlage).

Frühere Flächenabgaben für Wohnungsbau und Sportplatz-Neuanlagen, noch zu Zeiten der DDR, sind ebenfalls aus der ursprünglichen Gesamtfläche von 401 ha herauszurechnen. Geschäftsführer Dr. Stieberitz betont das Interesse der Agrargemeinschaft, weitere Flächen aus früherem Stiftungsbesitz in den Ortslagen Gernstedt, Fränkenau und Kukulau anzupachten. Gleichzeitig ist er an einem längerfristigen Pachtvertrag interessiert.

#+. #. #$$( Gespräch mit der Bauhütte Naumburg und Bestätigung der bisher getroffenen Absprachen. Nach dem Schlüsselplan aus Zeiten des ehemaligen VEG mietet die Bauhütte das darin mit Nr. 49 bezeichnete Gebäude (ohne den am weitesten östlich gelegenen Raum) mit 231 qm Nutzfläche – die linker Hand neben der Gutseinfahrt liegende Scheune – sowie über die gesamte Gebäudelänge ei-

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ne 10 Meter breite Hoffläche. Der Mietpreis beträgt DM 693,–, der Vertrag läuft vom 25. 1. 1993 bis zum 31. 12. 1997.

#*. #. #$$( Das abschließende Gespräch mit der Firma »Erdbeerland«, den Herren Mayr und Reidinger, führt zum Abschluss eines Pachtvertrages, der in einem ersten Schritt 4 ha parallel zur Straße, die zum Fischhaus führt, an das »Erdbeerland« zur Nutzung freigibt. Die Fläche war vorher mit Einverständnis der Agrargemeinschaft Burgholzhausen aus deren Pachtvertrag herausgenommnen worden, da sie weniger als 10 % der verpachteten Fläche ausmacht, und auch für den zweiten Schritt weitere 4 ha benötigt werden. Burgholzhausen erhält eine Rückvergütung für die aufgewendete Arbeit von insgesamt DM 1.000,–, davon zahlt die Stiftung DM 250,–, den Rest »Erdbeerland«, die daraus bis 31. 3. 1993 verrechnen können. Die Pachtsumme je ha beträgt DM 700,– p. a.

(. %. #$$( Gespräch mit Herrn Apitz über die anstehenden Informationsgespräche mit den Kauf interessenten der Häuser an der kleinen Saale. Die Grundsätze, die mit dem Kuratorium abgestimmt sind, lauten: 1. Nur Verkauf an die jetzigen Mieter.

2. Falls die jetzigen Mieter nicht kaufen, können Verwandte ersten Grades für diese als Käufer auftreten. 3. Für Fall 2. ist den jetzigen Mietern ein grundbuchmäßig abgesichertes lebenslanges Wohnrecht einzuräumen. 4. Zum Verkauf steht jeweils nur das Gebäude; das Grundstück wird nur in Erbpacht (99 Jahre bei 6 %) gegeben. 5. Die Stiftung erhält ein grundbuchmäßig abgesichertes Vorkaufsrecht.

%+. (. #$$( Frau Petter, ausgebildete Bilanzbuchhalterin, wird für die Erstellung einer Buchhaltung der Stiftungsaktivitäten engagiert. Arbeit nach Anfall im Gegenwert des ausgehandelten Honorars von DM 120,– pro Monat.

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5 Demontage der auch im Südosten des Gutshofs aufgeständerten Heizungsrohre; Lagerung vor dem verwahrlosten Neugo"schen Haus (Juli 1997).

#+. '. #$$( Gespräch mit Frau Hübner, die in Schulpforte einen Kiosk am Gutstor betreibt.

Ihr wird die Notwendigkeit der Umsetzung dieses Baues in das Innere des ehemaligen Gutshofes mitgeteilt.

#$. '. #$$( Gespräch mit Herrn Staps, RENO-Schuhcentrum GmbH, über den Anschlussmietvertrag. Der Entwurf eines neuen Vertrages wird von der Stiftung vorgelegt, nachdem die Zustimmung des Denkmalschutzes und der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Bad Kösen für eine Verlängerung des Mietvertrages bis zum 30. 6. 1995 und eine weitere Option für die Zeit vom 1. 7. 1995 bis 30. 6. 1997 durch die Stiftung erreicht werden konnte. Der Vertrag enthält keine Klausel über eine Abrissverpflichtung der RENO-Schuhcentrum GmbH nach Ende des Mietver-

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trages, obwohl der Bürgermeister von Bad Kösen immer wieder über ein Protokoll aus dem Jahr 1991 gesprochen hatte, in dem dies »conditio sine qua non« für den Abschluss des ersten Mietvertrages gewesen sein soll. Das Protokoll konnte gefunden werden; es enthält diese Klausel leider nicht.

%&. '. #$$( Mit Herrn Apitz werden nochmals die einzelnen Punkte des Vertragsentwurfes für die RENO-Schuhcentrum GmbH durchgesprochen. Sie finden seine Zustimmung, besonders wegen der Mieterhöhung von DM 15.000,– auf DM 17.000,– pro Monat.

%(. '. #$$( Erste Vorlage der durch Frau Petter erstellten Unterlagen für die Buchhaltung der Stiftung. Mit marginalen Anpassungen können Konzept und Kontenplan akzeptiert werden. Es liegt dann in Kürze der Abschluss für die Zeit vom 1. 9. bis 31. 12. 1992 vor.

$. +. #$$( Zweites Gespräch mit Frau Hübner. Es wird Einvernehmen über die Verlegung ihres Kiosks hinter die ehemalige Klostermauer im Anschluss an das frühere Wiegehaus des Gutes erzielt.

#&. +. #$$( Gespräch mit Herrn Hofmann, Bauhütte Naumburg, der Wünsche seiner Firma nach einer über den gültigen Mietvertrag hinausgehenden Produktions- und Arbeitsfläche sowie von Wohnungen für Mitarbeiter vorträgt.

#% . +. #$$( Gespräch mit Herrn Staps, RENO-Schuhcentrum GmbH, über die anstehenden Notreparaturen am ehemaligen Schafstall. Es wird eine umgehende Ausführung durch eine Fachfirma zugesagt.

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Gespräch mit dem Kanzleivorsteher des Notars Seeger, Naumburg, Herrn Ideler.

Es werden Grundsätze besprochen, nach denen die Verkäufe der Häuser an der kleinen Saale ablaufen sollen. Es wird eine gründliche Vorabinformation aller Kaufinteressenten durch Herrn Ideler vereinbart.

$. ). #$$( Besuch in Memleben und gemeinsame Verhandlung mit Herrn Apitz in Sachen Donath (Campingplatz und Flächentausch), sowie mit Bürgermeister Hartung über einen Flächenausgleich zwischen der Gemeinde und der Stiftung, zur Arrondierung des Wohngebietes der Gemeinde. In beiden Fällen wird Einigung erzielt. Donath gibt 2.1253 ha und erhält 1.8615 ha. Die Gemeinde tauscht mit der Stiftung im Verhältnis 1 : 2,4.

#+. ). #$$( Gespräch im Landesweingut Saalhäuser. Der Prokurator schlägt die Umbenennung des Weingutes vor; die neue Bezeichnung soll lauten: »Landesweingut Kloster Pforta, Bad Kösen«. Die Herren sind von diesem Vorschlag sehr angetan. Daneben wird der Vorschlag des Prokurators diskutiert, einen Probierraum mit Weinverkauf innerhalb der ehemaligen Klostermauern in Schulpforte einzurichten. Eine Besichtigung der Räume soll nach Abstimmung und Genehmigung durch Rektor, Verwaltungsleiter und Denkmalpflege stattfinden.

%%. ). #$$( Nach Besichtigung durch Rektor Büchsenschütz und Verwaltungsleiter Dreßler kamen vier Mitarbeiter des Landesweingutes und nahmen die für den Probierraum vorgeschlagenen Räume neben dem neugotischen Torhaus in Augenschein. Der Eindruck schien sehr positiv, man scheint auch über finanzielle Mittel für eine solche Baumaßnahme zu verfügen.

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%'. ). #$$( Mit einem Mitarbeiter der Bauunion GmbH Bad Kösen werden die Schäden am Dach des ehemaligen Schafstalles (genutzt von der RENO-Schuhcentrum GmbH und der Firma Delfa, Bodenbeläge, Untermieter der Firma RENO) besichtigt. Die Reparaturarbeiten werden innerhalb von acht Kalendertagen aufgenommen und abgeschlossen. Die Verstopfung des Ablaufes für Oberflächenwasser vor dem RENO-Haupteingang ist nach telefonischer Auftragsvergabe am Vortage erledigt worden.

%*. ). #$$( Abschlussgespräch mit Herrn Bauer-Bornemann von der Bauhütte Naumburg, in dem vermittelt werden kann, dass sich seine Vorstellungen wegen der Anmietung weiterer überbauter Flächen realisieren lassen und darüber hinaus auch die Wohnung über dem ehemaligen Pferdestall für Büroräume zur Verfügung steht.

(&. ). #$$( Heute übergebe ich die Amtsgeschäfte des Prokurators an meinen ehemaligen Mitschüler Günter Feyerabend in der Gewissheit, dass dieser die gerade erst begonnene Arbeit tatkräftig und umsichtig fortsetzen wird.

«

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5 Unter Denkmalschutz stehende »Altlasten«: Der große Speicher in der Abendsonne, von Westen (Februar 2000) …

6 … und die Hopfendarre (aus den fünfziger Jahren), von Süden gesehen (Februar 1997).

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Einsatz für die

EXISTENZ SICHERUNG Von Dr. Günter Feyerabend, zweiter Prokurator, #$$( – #$$)

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»

ach meiner Wahl durch das Kuratorium am 7. 6. 1993 trat ich mein Amt als Prokurator in Schulpforte am 1. 7. 1993 an.

Während meiner dreijährigen Amtszeit bestanden meine Aufgaben in der Mitarbeit bei der Abwicklung des ehemaligen VEG Schulpforte, womit die Verwaltung des Landesgutes Memleben unter Leitung von Herrn Apitz vom Ministerium für Land- und Forstwirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt betraut worden war, sowie der Erhaltung der teilweise unter Denkmalschutz stehenden Bauten auf dem ehemaligen Gutshof in Schulpforte und dem Aufspüren neuer Nutzungsmöglichkeiten für diese Gebäude. Vor allem ging es aber darum,

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die Existenz der Stiftung zu sichern und das ehemalige Stiftungsvermögen zurückzugewinnen.

Ziel der Stiftung war es, den ehemaligen Gutshof in einen solchen baulichen Zustand zu versetzen, dass er sich angemessen in das Ensemble der übrigen Baudenkmäler von Schulpforte einfügt. Dazu mussten nicht unter Denkmalschutz stehende Gebäude, wie LKW-Schuppen, die so genannte Erbsenhalle gegenüber dem ehemaligen Rinderstall, Offen- und Schweineställe sowie einige Garagen abgerissen werden. Diese Arbeiten wurden im Rahmen von drei Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen durchgeführt. Dabei musste teilweise die Hilfe von Abrissfirmen in Anspruch genommen werden. Gemeinsam mit der Gutsverwaltung Memleben wurden diese Maßnahmen vorbereitet und die Arbeitskräfte angeleitet. 1996 war der ehemalige Gutshof im Wesentlichen von diesen Fremdkörpern befreit. Von den nicht unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden waren nun noch der an die Firma RENO vermietete ehemalige Schafstall, das Wohngebäude Schulstraße 25 und die ehemalige Gutsverwaltung (Schulstraße 24), in der die Stiftungsverwaltung untergebracht war, vorhanden.

Die Bemühungen um die Verpachtung denkmalgeschützter Gebäude hatten zunächst zur Nutzung eines Teils des östlichen Bereiches des ehemaligen Gutshofes durch das Fuhrunternehmen Bethge geführt. 1993 bekundete die Bauhütte Naumburg Interesse an der langfristigen Pachtung des östlichen Gutshofteiles mit den Scheunen, die sie bereits teilweise angemietet hatte. Durch die Insolvenz des Fuhrunternehmens wurde diese Neuverpachtung möglich. Für die denkmalgeschützten Wirtschaftsgebäude des ehemaligen Gutes, wie den Rinderstall, den Getreidespeicher, die Hopfendarre sowie den Pferdestall konnten keine Pachtinteressenten gefunden werden. Deshalb war es auch nicht möglich, die notwendigen Erhaltungsarbeiten zu finanzieren. Im Getreidespeicher entstanden wegen des undichten Daches beträchtliche Wasserschäden an den hölzernen Decken der einzelnen Stockwerke.

Ende 1994 stürzte ein Teil der ehemaligen Klostermauer an der Einfahrt zum Gutshof ein. Bei der Neuerrichtung mussten die Vorgaben des Denkmalschutzes

Einsatz für die Existenzsicherung | 39

berücksichtigt werden. Das galt auch für die Arbeiten an der großen Scheune an der Nordostecke des Gutshofs, als diese zu einer Steinmetz-Werkstatt für die Bauhütte Naumburg umgerüstet wurde.

Das ebenfalls unter Denkmalschutz stehende Gotische Haus, das mit einem Anbau noch bis in die sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts als Brennerei genutzt worden war, war stark einsturzgefährdet. Seit 1993 wurden von der Stiftung Förderanträge für die Erhaltung dieses Gebäudes bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und anderen Institutionen gestellt. Jedoch führten erst die Bemühungen meines Nachfolgers zum Erfolg.

Im Rahmen der Entflechtung bzw. Erneuerung von für die Landesschule und den ehemaligen Gutshof gemeinsamen Versorgungs- und Entsorgungsleitungen mussten auf dem Stiftungsgelände umfangreiche Arbeiten durchgeführt werden. Dazu gehörten die Verlegung von Rohren zur Trinkwasserversorgung sowie die Neuverlegung von Kabeln für die benötigten Elektroanschlüsse der gewerblichen Pächter und für die Wohnungen. Auch die Abwasserleitungen mussten erneuert werden.

Die einzige Zufahrt zur Landesschule war über den ehemaligen Gutshof gelegt worden, um das neugotische Torgebäude vom Autoverkehr freizuhalten und die weiträumigen Parkmöglichkeiten im ehemaligen Gutsgelände zu nutzen. Die Pflasterung des Hofes war allerdings so schlecht, dass sich bei Regen riesige Pfützen bildeten. Erfreulicherweise bewilligte das Landwirtschaftsministerium Gelder für den Neubau bzw. die Reparatur einer Straße über den Gutshof bis zum Schulgelände, die 1996 fertiggestellt wurde.

Für das Kuratorium der Stiftung Schulpforta musste eine Geschäftsordnung ausgearbeitet werden. Außerdem waren Zuarbeiten für einen Kabinettsbeschluss der Landesregierung über die Stiftung notwendig. Trotz der Willensbekundung der Landesregierung zur Wiederbelebung der Stiftung gab es bei verschiedenen Institutionen die Auffassung, das Stiftungsvermögen könne nicht zurückgegeben werden. Deshalb war es notwendig, nach Beweisen zum früheren Bestehen

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der Stiftung als Stiftung des öffentlichen Rechts im Staat Preußen vor 1945 und über ihr früheres Vermögen zu suchen. Glücklicherweise fanden sich derartige Dokumente. Ebenso konnte der frühere Grundbesitz aufgrund der Arbeiten von Dr. Schubert präzise dokumentiert werden. Beides half uns entscheidend, die Voraussetzungen für die Einleitung von Zuordnungsverfahren zu schaffen.

Mit der Treuhandanstalt in Berlin nahm ich Verbindung auf, um deren Vorbereitungen zur Zuordnung des Stiftungsvermögens zu unterstützen. Erschwert wurden diese Bemühungen durch den Streit des Bundes mit den neuen Ländern Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg darüber, wer in welchem Umfang Rechtsnachfolger des 1945 von den Alliierten aufgelösten Staates Preußen geworden sei. Am 30. 11. 1994 teilte der Bundesfinanzminister der Treuhandanstalt in einem Schreiben mit, dass er »im Hinblick auf die Verwaltung der Stiftung durch den preußischen Staat und die Verwendung der Überschüsse des Stiftungsvermögens für die Unterhaltung der Nationalpolitischen Erziehungsanstalt Schulpforta … mit einer Zuordnung der ehemals volkseigenen land- und forstwirtschaftlichen Vermögenswerte der Stiftung auf das Land Sachsen-Anhalt nach Maßgabe der für die Zuordnung von Preußenvermögen entwickelten Grundsätze einverstanden« sei. Das Land sollte bestätigen, dass die Stiftung wieder mit ihrem angestammten Vermögen ausgestattet wird. Dies war der entscheidende Erfolg unserer jahrelangen Bemühungen um die Wiedereinsetzung der Stiftung in ihre Rechte und die Rückgewinnung des früheren Stiftungsvermögens, soweit es noch verfügbar war.

Darau*in leitete die Treuhandanstalt endlich Vermögenszuordnungsverfahren ein. Gleichzeitig konnte beim Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt die Finanzierung der Stiftungsverwaltung dadurch gesichert werden, dass 1995 erstmals ein entsprechender Zuschuss-Titel in den Haushaltsplan dieses Ministeriums eingestellt wurde. Damit war die finanzielle Grundlage für die Arbeit der Stiftungsverwaltung bis zum Abschluss der Zuordnung des Stiftungsvermögens gegeben. Gleichzeitig konnte die jahrelange Anschubfinanzierung durch den Pförtner Bund, ohne die die Stiftung in den ersten Jahren nicht hätte existieren können, beendet werden. Wer diese Jahre miterlebt hat, weiß, dass in Be-

Einsatz für die Existenzsicherung | 41

sprechungen und Kuratoriumssitzungen oft die Frage gestellt wurde, ob man es verantworten könne, angesichts des drohenden Versiegens der bisher einzigen Geldquelle weiterzumachen. Nunmehr konnten wir endlich auf festem Grund weiterarbeiten.

Am 1. 11. 1995 wurde Frau Karin Weinelt als Sachbearbeiterin (Ganztagskraft) der Stiftungsverwaltung eingestellt. Vorher hatte Frau Hannelore König den Schriftverkehr der Stiftung stundenweise erledigt; sie musste jedoch wegen einer Erkrankung ausscheiden. Die Buchhaltung hatte bis Ende 1995 Frau Petter stundenweise geführt. Mit ihrer Einstellung übernahm Frau Weinelt auch diese Aufgabe.

Die Landesschule benötigte in dieser Zeit für eine Reihe von Lehrern Wohnungen bzw. Grundstücke für Eigenheime in Schulpforte. Sie trat deshalb an die Stiftung heran, interessierten Lehrern Land aus dem Besitz der Stiftung durch Gewährung von Erbbaurechten zur Verfügung zu stellen, damit darauf Eigenheime errichtet werden konnten. Die Stiftung wirkte auf die Treuhandanstalt und die Landesregierung ein, die benötigten Grundstücke am Hang oberhalb der kleinen Saale der Stiftung vorab zurückzuübertragen. Die Stiftung reichte bei den zuständigen Baubehörden die notwendigen Unterlagen ein, stellte den bauwilligen Lehrern ihre zukünftigen Wohnstätten vor und besprach die notwendigen Schritte zum Abschluss von Erbpachtverträgen. Leider zerschlug sich dieses Projekt.

Eine Episode aus meiner Amtszeit erscheint mir noch besonders erwähnenswert. Vor Beginn der Vermögenszuordnung durch die Treuhandanstalt bot uns eine in Auflösung begriffene Naumburger Produktionsgenossenschaft des Handwerks ein Waldgrundstück auf dem Knabenberg als Geschenk an, da man erfahren hatte, dass sich unsere Stiftung um die Rückgewinnung benachbarten ehemaligen Stiftungsgrundbesitzes bemühte. So erhielten wir unseren ersten neuen Grundbesitz von dritter Seite!

«

42

6 Das Go"sche Haus, von S端dosten (Juni 2003).

Meine sechs Jahre | 43

Meine

SECHS JAHRE Von Eckart Kissling, dri3er Prokurator, #$$) – %&&%

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ast bei jeder meiner Führungen von Besuchern durch Kloster und Schule wurde ich gefragt: Sind Sie Lehrer an der Landesschule? Wenn ich die Frage verneinte, folgte bald: Was sind Sie dann?

Wenn ich meine Funktion beschrieb, wollte man schließlich noch wissen: Und wie sind Sie hierher gekommen?

Die Frage ist verständlich. Ich machte am 10. 3. 1996 auf dem Rückweg von einer Dienstreise nach Berlin in Naumburg Station bei meinem alten Freund aus gemeinsamer Tübinger Studienzeit in den sechziger Jahren Curt Becker, damals Oberbürgermeister der Stadt Naumburg. Der Zufall wollte es, dass sich noch Professor Horst Sitta aus Zürich (al. port. 1948 – 1953) als Besucher einfand. Zu dritt machten wir an einem kalten Frühlingstag einen Spaziergang von Naumburg hinaus durch den Wald

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nach Schulpforte, dessen Gelände ich bis dahin noch nicht betreten hatte. Als wir durch die entlaubten Bäume auf die Dächer von Kloster und Schule hinuntersahen, fragte mich Curt Becker unvermittelt, ob ich nicht Lust hätte, nach meiner demnächst bevorstehenden Pensionierung Prokurator der Stiftung Schulpforta zu werden (er war Mitglied und Stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung). Ich sei ohne Familie, mit einer auskömmlichen Altersversorgung ausgestattet und über den »Makel«, dass ich nicht Pförtner Schüler gewesen sei (ich war Abiturient der Thomasschule zu Leipzig, die ihre Gründung auf das Jahr 1212 zurückführt), könne man »zur Not« hinwegsehen. Was ein Prokurator tagtäglich zu tun habe, konnte er mir nicht genau beschreiben.

Obwohl ich bestimmte Vorstellungen über mein Ruhestandsleben hatte, beschäftigte mich Curt Beckers Frage, und so wandte ich mich schließlich an Herrn Dr. Dietrich Müller-Römer, den Vorsitzenden des Kuratoriums der Stiftung; wir trafen uns am 23. 3. 1996 auf dem Stuttgarter Flughafen zu einem Gespräch. Am 16. April besuchte ich auf sein Anraten Herrn Dr. Feyerabend in Schulpforte, um mich von ihm als damaligem Amtsinhaber über die Aufgaben des Prokurators informieren zu lassen. Schließlich bewarb ich mich um diese Position.

Am 6. 6. 1996 wurde ich vom Kuratorium gewählt und traf am Abend des 31. Juli, an dem ich wegen Erreichens der gesetzlichen Altersgrenze aus dem Dienst des Landes Baden-Württemberg entlassen wurde, in Schulpforte ein, empfangen von Herrn Dr. Feyerabend und Herrn Hans-Joachim Männig (al. port. 1942 – 1949), einem Vorstandsmitglied des Pförtner Bundes. Während des Monats August 1996 führte mich Herr Dr. Feyerabend in meine Aufgaben ein.

Ich hauste anfangs in einem nur mit einer Liege und einem Stuhl ausgestatten Zimmer einer verlassenen Lehrerwohnung über dem Küchenbereich der Landesschule. So begann mein Prokuratordasein – mit manchen Stunden der Verzagtheit und der Ratlosigkeit in den ersten Tagen, dann aber mit rasch zunehmender Freude an meiner neuen Aufgabe –, das schließlich sechs Jahre dauern sollte.

Meine sechs Jahre | 45

Die Stiftung besaß damals nichts als einige von Herrn Kreyssig mitgebrachte Büromöbel, die auch während meiner Zeit die Ausstattung des Dienstzimmers des Prokurators blieben, und eine ihr geschenkte Waldparzelle oberhalb des Knabenbergs. Sie verfügte über keine eigenen Einnahmen und war außer Stande, den Stiftungszweck zu erfüllen, die Landesschule zu fördern. Der ehemalige Gutshof Schulpforte wurde vom Landesgut Memleben durch Herrn Apitz mitverwaltet.

Die Zuordnung einzelner Teile des ehemaligen Grundbesitzes der Stiftung kam erst ganz allmählich in Gang. Die Stiftung lebte seit 1995 von einem Zuschuss aus dem Haushalt des Landes Sachsen-Anhalt in Höhe von DM 100.000,–, vorher von einer Spende des Pförtner Bundes als Anschubfinanzierung. Über die Restitutionsansprüche der Stiftung nach dem Vermögensgesetz gab es den Entwurf eines ablehnenden Bescheides des Landesamtes für offene Vermögensfragen in Halle vom 20. 5. 1996.

Nachdem ich mich mit den Gegebenheiten der Stiftung und dem Leben der Schule vertraut gemacht hatte, sah ich es als meine Pflicht an, mich über meine satzungsgemäßen Aufgaben als Prokurator hinaus als Person zugunsten der Stiftung und der Landesschule nützlich zu machen, wenn es mir nun einmal als Prokurator nicht möglich war, die Landesschule mit finanziellen Zuwendungen zu unterstützen. So habe ich mich in das »Führungswesen« der Landesschule eingereiht und in vielen hundert Führungen bemüht, den Geist dieser wunderbaren Stätte zu vermitteln und für die Landesschule zu werben. Diese Tätigkeit war mir sehr wichtig. Ich habe an der Organisation des Besucherwesens mitgewirkt und an Publikationen über Schulpforte in Vergangenheit und Gegenwart, auch für den Pförtner Bund seit Nummer 8 die Pforta-Information redigiert. Ich bin 1996 sogleich dem Pförtner Bund beigetreten und war als Vorstandsmitglied der Repräsentant des Pförtner Bundes an Ort und Stelle. Dies hat mich auch in eine enge Verbindung zu den Lehrerinnen und Lehrern, den übrigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Schülerinnen und Schülern der Landesschule gebracht.

Während meiner Tätigkeit als Prokurator habe ich in 15 Sitzungen dem Kuratorium über die laufenden Arbeiten Bericht erstattet, Weisungen entgegenge-

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nommen und Beschlüsse dieses Gremiums ausgeführt. In den Protokollen dieser Sitzungen ist das Stiftungsgeschehen und mein Anteil an ihm festgehalten.

Die wichtigsten Ereignisse und Vorgänge seien hier festgehalten.

Ich erwähnte das Fehlen eigener Einnahmen der Stiftung zu Beginn meiner Tätigkeit. Am 13. 7. 1997 beschloss der Landtag die unentgeltliche Übertragung des dem Land am 1. 7. 1996 zugeordneten ehemaligen Gutshofs Schulpforte auf die Stiftung. Schon am 12. 5. 1997 war die Unterzeichnung des Übergabevertrags beim Notar erfolgt. Am 1. August übernahm die Stiftung, obwohl sie noch nicht als Eigentümerin im Grundbuch eingetragen war, mit allen Rechten und Pflichten den Gutshof. Seit diesem Zeitpunkt verfügt die Stiftung über eigene Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung auf dem ehemaligen Gutshof in Schulpforte.

Es bestand bereits ein langfristiger Pachtvertrag zwischen dem Land und der Bauhütte Naumburg. Die Bauhütte war Pächter nicht nur des heute eingezäunten östlichen Teils des Gutshofs, sondern auch des einstigen Kälberstalls, 6 Die Ostseite der Klostermauer; Einsturz 2001.

Meine sechs Jahre | 47

des Wohnhauses Schulstraße 25, des Neugotischen und des Gotischen Hauses und der heutigen Wiesenfläche mit den Nussbäumen gegenüber dem ehemaligen Rinderstall. Die langwierigen, vertrauensvollen Verhandlungen mit Herrn Geschäftsführer Bauer-Bornemann, die im Herbst 1998 mit einem Vertrag abgeschlossen wurden, hatten schließlich zum Ergebnis, dass einerseits das von der Bauhütte zu nutzende Gelände auf den heute eingezäunten Anteil am ehemaligen Gutshof begrenzt, andererseits der Bauhütte durch die Einräumung eines Erbbaurechts auf 99 Jahre eine dingliche Sicherung ihres Nutzungsrechts verschafft wurde. Die Bauhütte hat nach Abschluss dieses Vertrages umfangreiche Investitionen vorgenommen und den östlichen Teil des Gutshofes in einen sehr erfreulichen Zustand versetzt.

Dadurch war auch der Weg frei für die Rettung des unmittelbar vor dem Einsturz stehenden Gotischen Hauses, das man fast schon aufgegeben hatte, weil nicht zu sehen war, woher die Mittel zu seiner Erhaltung kommen könnten. Allerdings waren erste Sicherungsmaßnahmen eingeleitet worden. Ich fand das Gotische Haus bei meiner Ankunft in Schulpforte mit an einem freitragenden Gerüst befestigten Planen eingehüllt und überdacht vor und hatte es von Anfang an als eine meiner wichtigsten Aufgaben angesehen, dieses stattliche, den ehemaligen Gutshof beherrschende Gebäude zu erhalten. Es gelang mir bei einer selbstgesetzten Obergrenze der (in einer vorliegenden Planung auf ca. DM 1 Mio. geschätzten) Kosten von DM 600.000,– die Finanzierung dadurch zu sichern, dass ich die Inaussichtstellung einer 50%igen Förderung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unter der Voraussetzung erlangte, dass das Land die andere Hälfte der benötigten Mittel bereitstellte. Dies geschah dann aus dem Infrastrukturprogramm des Landes, zunächst zu Lasten der Mittel für die Rekonstruktion des brandgeschädigten Papiermühlengebäudes der Schule – das als Internat benötigt wurde –, wovon die benötigten DM 300.000,– abgezweigt wurden. Dankbar erinnere ich mich an das Zusammenwirken mit Frau Bathe bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Schon am 20. 10. 1997 wurde mit den Arbeiten am Gotischen Haus begonnen, am 23. Dezember war der reparierte Dachstuhl neu eingedeckt. In Nummer 51/1998 der »PFORTE«, der Zeitschrift

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des Pförtner Bundes, habe ich die Durchführung dieser Baumaßnahme, die erst im Jahre 1999 ihren Abschluss fand, ausführlich geschildert.

Im Frühjahr 1998 setzten auch die Bemühungen um die Einleitung der Sanierung des verwahrlosten Neugotischen Hauses ein, dessen Fensterscheiben eingeschlagen waren, sodass Tauben von dem gesamten Gebäude Besitz ergriffen hatten. Aus angesammelten Stiftungsmitteln konnten in einem ersten Schritt nach einer kostenaufwendigen Beräumung, Reinigung und Desinfizierung des gesamten Hauses sämtliche Fenster und die große Portaltür auf der Westseite denkmalgerecht ersetzt werden. Es folgten die Reparatur und Veränderung des Dachstuhls und die Neueindeckung des Daches sowie Bauarbeiten am Fundament und im Inneren mit dem Ziel, dem denkmalgeschützten Gebäude durch die Unterbringung der Stiftungsverwaltung eine seinen Bestand sichernde Nutzung zu verschaffen.

Ein wichtiger Schritt für unsere Arbeit war auch die Anerkennung der Stiftung als Beschäftigungsstelle für einen Zivildienstleistenden (im Rahmen einer Sonderregelung für die neuen Bundesländer im Bereich der Denkmalpflege) im Juli 1998. Seither haben die ehemaligen Landesschüler Armin Straube (al. port.

1994 – 1998), Thomas Fröb (al. port. 1995 – 1999), Peter Seelig (al. port. 1997 – 2000) Hilmar Straube (al. port. 1997 – 2002) und Lars Dölle (al. port. 1998 – 2003) und im Jahr 2001, als es wegen des 13. Schuljahrs keine Absolventen der Landesschule gab, Sebastian Ballerstädt aus Berlin wertvolle Arbeit als Zivildienstleistende geleistet, die auch der Landesschule zugute gekommen ist.

Nach langwierigen gemeinsamen Verhandlungen der Länder Sachsen-Anhalt und Brandenburg und des Freistaates Thüringen mit dem Bund über die streitige Frage der Rechtsnachfolge des von den Alliierten aufgelösten preußischen Staates und ihre Ansprüche auf Zuordnung von einstmals preußischem Vermögen gelang es zuerst dem Land Sachsen-Anhalt, sich mit dem Bund über die Zuordnung von ca. 100.000 ha land- und forstwirtschaftlich genutzter Fläche an das Land zu vergleichen. Das Land Sachsen-Anhalt erklärte sich bereit, Flächen, die einst Eigentum der Stiftung Schulpforta gewesen waren, der Stiftung wie-

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der zu überlassen, allerdings nur bei Übernahme der auf den entsprechenden Flurstücken ruhenden DDR-Altschulden. In den Protokollen der Sitzungen des Kuratoriums ist der intensive Dialog zwischen der Stiftung und dem Finanzministerium des Landes über diese Schuldenübernahme festgehalten. Das Land kam schließlich der Stiftung dadurch entgegen, dass es sich bereit erklärte, alle Altverbindlichkeiten auf sämtliche der Stiftung bzw. dem Land zuzuordnenden Flächen umzulegen. Auf dieser Grundlage wurde in der Sitzung des Kuratoriums am 14. 12. 1999 vom Prokurator für die Stiftung und von Herrn Leitenden Ministerialrat Hans-Erich Gerst für das Finanzministerium des Landes eine Vereinbarung unterzeichnet, die den Weg für die Zuordnung der zuordnungsfähigen einstigen Stiftungsflächen durch die Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS) direkt an die Stiftung freimachte. Mit einem ersten Bescheid der BvS vom 14. 1. 2000 setzte die Zuordnung der schließlich insgesamt mehreren hundert Flurstücke ein.

Diese Einigung konnte sich nur auf in Sachsen-Anhalt gelegene Flurstücke beziehen und ehemalige Stiftungsflurstücke im Freistaat Thüringen (in Hechendorf, Wiehe, Voigtstedt, Rannstedt und Auerstedt) nicht umfassen. Nach vergeblichen Verhandlungen zwischen mehreren zuständigen Ministerien beider Länder (der Zuordnungsvertrag zwischen dem Freistaat Thüringen und dem Bund enthielt keine Regelung für Flächen der Stiftung Schulpforta in Thüringen) führte schließlich ein Schreiben der Stiftung vom 25. 3. 2000 an den damaligen Thüringer Ministerpräsidenten Dr. Vogel rasch zu einer Verständigung, sodass es schon im Juni 2000 zur Zuordnung auch der in Thüringen gelegenen Flurstücke an die Stiftung kam.

Die der Stiftung zugeordneten landwirtschaftlich genutzten Flächen waren sämtlich mit Pachtverträgen behaftet. Ich erinnere mich an zahlreiche vertrauensvolle Gespräche und Verhandlungen mit den verschiedenen Pächtern, vor allem mit Frau Almut und Herrn Christoph Esser, den Pächtern des Stiftsgutes Hechendorf (das zum ältesten Besitz des Klosters St. Marien zur Pforte gehört hatte) und mit Frau Schreiber in Eckartsberga-Marienthal und den vielen anderen Partnern in Sachsen-Anhalt und Thüringen. Auch war die forsttechnische

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Betreuung des zugeordneten Waldbestandes, vor allem bei Memleben und Wiehe zu ordnen. Dies geschah in Verträgen mit der Staatlichen Thüringischen Forstverwaltung in Oldisleben und mit der Forstverwaltung des Landes Sachsen-Anhalt. Ferner war die Jagdpacht an allen Standorten neu zu regeln.

Am 6./7. 10. 1999 war eine Vereinbarung zwischen der Stiftung und dem Staatshochbauamt Merseburg, das von Amts wegen die landeseigenen Gebäude der Landesschule betreut, zur gemeinsamen Durchführung von Baumaßnahmen auf dem Gelände des ehemaligen Gutshofs zustande gekommen. Das Staatshochbauamt Merseburg hatte bereits im Rahmen des Infrastrukturprogramms die Sanierung des Gotischen Hauses betreut und wurde auf der Grundlage der Vereinbarung nunmehr der Partner der Stiftung bei den Baumaßnahmen Neugotisches Haus und ehemaliger Kälberstall. Besonders gern erinnere ich mich an die kreative Zusammenarbeit mit dem Leiter des Staatshochbauamtes Merseburg, Herrn Biernath, und mit den Angehörigen seines Amtes, den Herren Dietze, Holger Sachtlebe (al. port. 1967 – 1971), Kahl, Wolf und Döring.

Am Ende meiner Tätigkeit als Prokurator waren das Gotische Haus gerettet, die Sanierung des Neugotischen Hauses im Gange und die des ehemaligen Kälberstalles vertraglich auf den Weg gebracht und die Zuordnungsverfahren für den Grundbesitz nahezu abgeschlossen. Die verwaltungsmäßige Einordnung der zugeordneten Flurstücke in das Stiftungsvermögen war sehr weit vorangekommen.

Die Stiftung verfügte wieder über eigene Einnahmen, mit denen sie in bescheidenem Rahmen gestalten, den Stiftungszweck der Förderung der Landesschule auch durch finanzielle Leistungen erfüllen und die Unterhaltung des Stiftungsvermögens bewerkstelligen konnte. Aber ich hinterließ meinem Nachfolger auch sehr große, noch zu lösende Aufgaben: In erster Linie die Verwertung von alter Bausubstanz auf dem ehemaligen Gutshof in Schulpforte (Getreidespeicher, Rinderstall, Hopfendarre, vor allem aber den einstigen riesigen Schafstall), aber auch die kostenaufwendige Pflege der ehemaligen Klostermauer und die Abtragung der Altschulden.

In meine Amtszeit fiel auch die Rückgewinnung des heruntergekommenen Fischhauses durch einen auf 99 Jahre abgeschlossenen Erbbaurechtsvertrag

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mit der zu DDR-Zeiten Eigentümerin gewordenen Stadt Bad Kösen bzw. deren kommunaler Wohnungsbaugesellschaft. Die ursprüngliche Verpachtung führte leider nicht zu dem erwünschten Erfolg, um den sich ebenfalls mein Nachfolger bemühen musste.

Meinen auf drei Jahre bis zum 31. 7. 1999 abgeschlossenen Vertrag als Prokurator hatte ich auf Wunsch des Kuratoriums zunächst um zwei Jahre, dann nochmals um ein weiteres Jahr bis zum 31. 7. 2002 verlängert. Mit meinem Nachfolger im Amt vereinbarte ich vertraglich, dass ich ihm die Stiftungsaufgabe der Besucherbetreuung (Organisation und Durchführung von Führungen) auch über diesen Termin hinaus abnehmen würde. So bin ich für die Stiftung in diesem Bereich noch bis zum 31. 7. 2005 tätig geblieben.

Mit Dank erinnere ich mich an die tagtägliche wunderbare Zusammenarbeit mit dem Rektor der Landesschule, Karl Büchsenschütz, an das enge Zusammenwirken mit dem Vorsitzenden des Kuratoriums, Dr. Dietrich Müller-Römer, und mit den anderen Mitgliedern des Kuratoriums. Nicht vergessen will ich die fruchtbare Zusammenarbeit in den schwierigen Anfangsjahren mit Herrn Ministerialrat Stehli, dem Leiter des für die Stiftungsaufsicht zuständigen Referats im Kultusministerium, und mit Frau Posorski bei der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS). Beide waren der Stiftung sehr wohlgesonnen. Sie schuldet ihnen Dank.

Das Zusammenleben mit den Schülerinnen und Schülern der Landesschule, der Besuch ihrer Konzerte, ihrer Theateraufführungen, der Vorträge und vielfältigen anderen Veranstaltungen der Schule, die Verbindungen zu den Lehrerinnen und Lehrern, zu ehemaligen Schülerinnen und Schülern, aber auch zu vielen Vertretern des kulturellen Lebens im Umkreis von Schulpforte und die lebendige Resonanz bei vielen Besuchern haben mich sehr beglückt.

Eine der größten Freuden meines Lebens aber war es und ist es bis heute, dass es mir gelang das seinem Untergangsschicksal überlassene Gotische Haus zu retten. – Als ich am 31. 7. 2005 Schulpforte wieder verließ, lagen neun wunderbare reiche Jahre hinter mir.

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5 Der ehemalige Kälberstall von Osten (Juni 2001) …

6 … und im Zustand 2007, Westseite. Linke Häl#e: Heizanlage der Landesschule, rechter Teil: Studiobühne.

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Gegenwär!ge und kün"ige

AUFGABEN Von Konrad Keller, vierter Prokurator, seit %&&%

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ährend meiner Tätigkeit in der Landesregierung von Sachsen-Anhalt hatte mich die Kulturlandschaft im Süden des Landes in ihren Bann gezogen. Gemeinsam mit meiner Frau hatten wir entschieden, in dieser Region einen Zweitwohnsitz zu errichten. Dies wurde in den Jahren 2000 und 2001 durch den Neubau eines Holzhauses im Ortsteil Zscheiplitz der Stadt Freyburg realisiert, unterhalb eines im Jahre 1089 gegründeten Benediktinerinnenklosters. Durch diesen zweiten Wohnsitz bestanden Kontakte in der Region, und natürlich war mir Schulpforta bereits ans Herz gewachsen, auch durch mein Engagement für das Landesweingut Kloster Pforta.

So war es ein glücklicher Zufall, dass die Stiftung Schulpforta gerade in der Zeit einen Prokurator suchte, als in Sach-

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sen-Anhalt nach der Landtagswahl 2002 ein Regierungswechsel und damit mein Ausscheiden aus der Landesregierung anstand. Das Kuratoriumsmitglied Staatssekretär Dr. Richter sprach mich an, ob ich Interesse daran hätte, diese Position zu übernehmen. Nach einem Vorgespräch mit dem Kuratoriumsvorsitzenden Dr. Müller-Römer und den Kuratoren Becker und Paetow wählte mich das Kuratorium in seiner Sitzung am 25. 5. 2002 zum Prokurator mit Wirkung vom 1. 8. 2002. Ich schloss mit dem Kuratoriumsvorsitzenden einen Vertrag, der zunächst eine einjährige Tätigkeit gegen die Erstattung der Fahrtkosten vorsah mit der Option einer jährlichen Verlängerung. Aus diesem einen Jahr sind inzwischen mehr als fünf Jahre geworden.

Durch meine Tätigkeit im Landwirtschaftsministerium in Magdeburg war ich mit der Zuordnung von Flächen vertraut, ich hatte sogar Kenntnis von einigen Schulpforta-Pachtsachen, die in der Region zu Unruhe geführt hatten. Außerdem war ich am Zustandekommen des so genannten Preußenkompromisses beteiligt, der ja Voraussetzung für die Zuordnung der noch verfügbaren ehemaligen Flächen der Stiftung gewesen ist. Aber natürlich hatte ich nicht mit den täglichen Schwierigkeiten zu kämpfen, die bei der tatsächlichen Rückübereignung der Grundstücke auftraten.

Umso mehr kann ich bewerten, was mein unmittelbarer Vorgänger geleistet hat.

Die Arbeit von Herrn Kissling bei der Restitution des Grundbesitzes der Stiftung lässt sich nicht hoch genug einschätzen. Die Stiftung wäre andernfalls nicht in der Lage, den Stiftungszweck, die Förderung der Landesschule und ihrer Schüler/innen sowie die Öffentlichkeitsarbeit für das Gesamtensemble Schulpforta, zu gewährleisten.

Mit der Beendigung der Tätigkeit von Herrn Kissling als Prokurator ist die spannende Wiederau$auphase der Stiftung zu Ende gegangen. Die aufregenden Zeiten, die aus den Berichten meiner Vorgänger erkennbar werden, sind einer gewissen Normalität gewichen. Die Zäsur kommt insbesondere darin zum Ausdruck, dass im Februar 2006 das Landesamt zur Regelung offener Vermögensfragen den von Herrn Dr. Müller-Römer erwähnten Antrag auf Rückübertragung

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der Stiftungsgüter abgewiesen hat. Das Kuratorium hat – auch nach Einsicht in die Unterlagen aus der Zeit von 1945 bis 1952 – darauf verzichtet, dagegen Rechtsmittel einzulegen, obwohl viele Fragen offen sind. Die Behörde stützt ihre Entscheidung auf besatzungshoheitliche Enteignung, die eine Rückübertragung ausschließt. Dabei ist nach wie vor ungeklärt, ob Schulgüter in Sachsen-Anhalt unter die Vorschriften der Bodenreformverordnung zu subsumieren waren. Letztendlich war für den Verzicht auf Rechtsmittel entscheidend, dass Unwägbarkeiten bezüglich der Beurteilung der historischen Abläufe durch ein Gericht – auch den Bestand der Stiftung betreffend – nicht zu kalkulieren waren und dass die Stiftung durch den Vertrag mit dem Land vom 14. 12. 1999 einen Teil des ursprünglichen Eigentums zurückerhalten hat.

Meine Aufgabe habe ich bisher darin gesehen, das Vermögen der Stiftung zu erhalten und gegebenenfalls zu mehren und andererseits den Stiftungszweck auszufüllen, was jetzt durch Einnahmen aus dem Grundbesitz möglich ist.

Das Auslaufen verschiedener Pachtverträge, die auf den restituierten Grundstücken lagen, gab die Gelegenheit einer Konzentration auf wenige Pächter.

Grundsatz der Verpachtung ist, das Stiftsgut in Hechendorf, das der Stiftung mit einem Gutshof rückübereignet wurde, so zu stellen, dass es langfristig wirtschaftlich arbeiten kann. Inzwischen ist das Stiftsgut durch »Aufstockung« um weitere 90 ha mit insgesamt 535 ha stiftungseigenen Flächen ausgestattet, die allerdings von Voigtstedt in Thüringen bis nach Bad Kösen reichen. Mit dieser Flächenausstattung und der inzwischen vom Pächter Esser zusätzlich zu der schon vorhandenen großen Schweinehaltung eingerichteten Putenmast ist der Betrieb wesentlich wettbewerbsfähiger geworden. Daneben bestehen jetzt zwei weitere Verträge über größere landwirtschaftliche Flächen (AG Hassenhausen und Schreiber in Eckartsberga-Marienthal) sowie fünf Verträge über Splitterflächen. Aus diesen Verträgen erwirtschaftet die Stiftung derzeit stabile Pachteinnahmen. Wie diese sich langfristig entwickeln, wird von der weiteren Ausgestaltung der europäischen Agrarpolitik abhängen.

Die Pachteinnahmen ermöglichen es der Stiftung, die DDR-Altschulden abzuzahlen, die auf den rückübertragenen Flächen liegen. So gelang es, mit dem Fi-

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nanzministerium am 28. 11. 2003 eine Vereinbarung abzuschließen, die die Rückzahlung der € 373.505,25 in einem Zeitraum von 10 Jahren vorsieht. Bisher hat die Stiftung bereits einen Betrag von € 135.000,– getilgt.

Zum Erhalt des Stiftungsvermögens gehört auch eine nachhaltige Bewirtschaftung der forstlichen Stiftungsflächen. Dazu bedient sich die Stiftung der staatlichen Forstverwaltungen in Sachsen-Anhalt und Thüringen. Für die gesamten Wälder wurden in den vergangenen Jahren Forsteinrichtungen erstellt, die die Grundlage der Bewirtschaftung bilden. Dabei hat sich ergeben, dass die Flächen in einem sehr unterschiedlichen Zustand sind. Die Voraussetzungen für die Bewirtschaftung sind demgemäß sehr verschieden. Dies wird noch dadurch verstärkt, dass die Wälder im Saaletal in Bad Kösen unter Naturschutz stehen. Grundsätze der Forstwirtschaft sind standortgerechter Holzanbau und möglichst gleichmäßig verteilte Altersklassen. Da die Flächen insgesamt derzeit ziemlich stark bestockt sind, sind in den nächsten Jahren verstärkt Entnahmen vorgesehen. So können langfristig bessere Altersklassen aufgebaut werden, die durchgängig Erträge erwarten lassen. Zur besseren Erschließung der Bestände wurden mehrere Wegebaumaßen durchgeführt. Die Aufforstung mit standortgerechten Baumarten wie Eiche oder Buche ist in mehreren Bereichen vorgesehen. Diese Zukunftsinvestitionen werden sich hoffentlich langfristig positiv auswirken. Inzwischen ist der Stiftungsforst mit allen Betriebsteilen dem Zertifizierungssystem FSC (Forest Stewardship Council) beigetreten.

Zum Erhalt des Vermögens gehört auch die Erhaltung der Bausubstanz auf dem ehemaligen Gutshof in Schulpforte. Inzwischen ist es gelungen, den ehemaligen Kälberstall in einem »joint-venture« mit dem Land als Heizungsanlage für die Schule auszubauen und in seiner Substanz zu erhalten. Die Kosten wurden zwischen Land, Toto-Lotto Sachsen-Anhalt und Stiftung geteilt. Dabei abgefallen ist ein Theaterraum für die Schüler. Au$auend auf der Vorarbeit von Herrn Kissling konnte zunächst eine »abgespeckte« Variante für den Ausbau des Neugotischen Hauses verwirklicht werden. Dies wurde aufgrund der großzügigen Förderung durch Toto-Lotto Sachsen-Anhalt möglich. So habe ich nun eine repräsentative »Residenz« mit Blick über das Gutsgelände. 2006 konnte dann der

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zurückgestellte Ausbau des Dachgeschosses auf Wunsch und Kosten des Pförtner Bundes e. V. gegen ein unentgeltliches Nutzungsrecht erfolgen. Nunmehr sind Stiftung und Pförtner Bund unter einem Dach, was sicherlich zum Wohle der Förderung der Schule beitragen wird.

Wegen eines strengen Winters wurde eine kostenträchtige Reparatur der Klostermauer notwendig, die durch den Frost an drei Stellen eingebrochen war. Und schließlich konnte auf dem Gutsgelände ein Fußweg zwischen Gotischem und Neugotischem Haus gebaut sowie die Entwässerung zwischen Internat V und dem Gotischen Haus realisiert werden, sodass sich das Gelände nunmehr ansehnlich präsentiert. Die Nutzung der leerstehenden Wirtschaftsgebäude gestaltet sich angesichts der Wirtschaftslage schwierig. Ansätze der Ansiedlung von Handwerksbetrieben haben sich immer wieder zerschlagen. Das Kuratorium der Stiftung hat angesichts dieser Schwierigkeiten diskutiert, ob nicht ein Abriss der leerstehenden Wirtschaftsgebäude angebracht sei. Diese Frage stellt sich aktuell umso dringender, als die Fa. RENO ihre Filiale im ehemaligen Schafstall aufgeben wird. Gegenwärtig wird in einer Semesterarbeit mit Studenten der Bauhaus-Universität Weimar über ein mögliches Nachnutzungskonzept nachgedacht.

Eine der zu lösenden Aufgaben war die Verpachtung des Fischhauses. Die unter meinem Vorgänger gefundene Lösung erwies sich als nicht tragfähig. Dem Pächter musste leider fristlos gekündigt werden. Im Jahr 2005 stand das Fischhaus leer. Glücklicherweise wurde in diesem Jahr der Deich erhöht und mit einem Fahrradweg ausgestattet und es wurde im Zuge des Projektes »Blaues Band« – ein Tourismusprojekt zur Förderung des Kanuwanderns – eine Bootsanlegestelle am Fischhaus gebaut. Diese Verbesserung der Infrastruktur war für mich Ansporn, einen neuen Pächter zu finden. Ich konnte nach mehreren Diskussionen das Kuratorium dafür gewinnen, das Fischhaus grundlegend zu sanieren, um einem Pächter eine Chance zu geben. Diese Sanierung ist im Winter 2005/2006 realisiert und ein Pächterehepaar gefunden worden. Mit viel Tatkraft haben sie in den vergangenen anderthalb Jahren die traditionelle Gaststätte reanimiert, sodass sie für ehemalige und jetzige Schüler, aber auch für Einheimische und Touristen wieder ein Anziehungspunkt ist.

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Im ersten Jahr meiner Tätigkeit habe ich mich gemeinsam mit dem Rektor, Herrn Büchsenschütz, darum bemüht, die Frage der Übernahme der Schulträgerschaft auf die Stiftung zu erörtern. Die verschiedenen durchgespielten Modelle führten insgesamt zu dem Ergebnis, dass eine solche Lösung nur dann denkbar ist, wenn die Stiftung mit erheblich höherem Vermögen ausgestattet würde. Da das bisher nicht absehbar ist, hat sich das Kuratorium entschieden, den Stiftungszweck zu präzisieren und dabei nicht nur die Bereitstellung von Freistellen hervorzuheben. Inzwischen ist eine neue Satzung verabschiedet, die in ihrer Präambel das langfristige Ziel der Übernahme der Schulträgerschaft durch die Stiftung formuliert.

Auf der Grundlage dieser Satzung wurden in den vergangenen Jahren die Schule und die Schüler/innen gefördert. Angesichts der Erhöhung des Schulgeldes gewinnt dieser Bereich der Bereitstellung von Stipendien zunehmend an Bedeutung. Die Stiftung alimentiert darüber hinaus fünf Stipendiaten. Sie finanziert zusätzliche Leistungen, die durch das Land nicht abgedeckt werden wie Sprachen-Arbeitsgemeinschaften, Stimmbildungsunterricht u. a. mehr. Sie erstattet Aufwendungen für Internatseltern, sie fördert Fahrtkosten zu Schülerwettbewerben. Im Jahr 2005 wurde ein Schulkonzert mit der Krönungsmesse und einer Bachkantate gefördert, die Reise des Mädchenchores nach Dubai unterstützt, die Theatergruppe bedacht. Aber es gibt auch Sachzuwendungen, wie die Beteiligung an einer neuen Aulabeleuchtung oder der Anschaffung eines neuen Traktors zur Pflege des Außengeländes.

Eine der zu lösenden Aufgaben war die Neuausrichtung der Besucherbetreuung.

Herr Kissling hatte sich in den vergangenen Jahren auf dem Klostergelände als Cicerone betätigt. Nachdem er sich entschieden hat, Schulpforte zu verlassen, war es notwendig, hier eine Lösung zu finden. In der Erkenntnis, dass eine Kopie nicht möglich ist, wurde gemeinsam mit der Bibliothekarin, Frau Dorfmüller, ein neues Konzept entwickelt. An der Pforte der Schule wird nun von April bis Oktober täglich von 10 – 18 Uhr eine Ansprechpartnerin zur Verfügung stehen, die eine Audio-Führung und Informationsmaterial anbietet. Zusätzlich gibt es Regelführungen und Führungen auf Nachfrage, die durch qualifizierte Betreuer

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angeboten werden. Nach der Auswertung von zwei Perioden kann eingeschätzt werden, dass das System aufgeht. Bedauerlicherweise gibt es – wegen des unkontrollierbaren Zugangs zum Gelände – keinen genauen Überblick über die Anzahl der Menschen, die Schulpforte besuchen.

In den nunmehr fünf Jahren meiner Tätigkeit hat sich die Stiftung auf einem bescheidenen Niveau stabilisiert. Einige Dinge sind vorangekommen, andere werden Schritt für Schritt erledigt werden können. Allerdings stellt sich die Frage, ob dies auf Dauer so sein soll. Das Kuratorium und der Vorstand werden in der nahen Zukunft gemeinsam mit dem Land als Träger der Schule und als Errichter der Stiftung zu erörtern haben, welche Rolle die Schule in der deutschen Bildungslandschaft einnehmen und welchen Beitrag die Stiftung Schulpforta dabei leisten soll. Diese Diskussion möchte ich noch zu einem Ergebnis bringen, bevor ich den Stab an eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger weiterreiche.

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6 Das Neugo"sche Haus und der Schornstein des Heizwerks können sich nicht mehr in einer Riesenpfütze (S. 27) spiegeln: das Oberflächenwasser des Gutshofs wird jetzt durch eine Drainage abgeführt, die Zufahrt ist gepflastert (2007).

Der Schornstein wurde im September 2003 abgebrochen.

60 | Impressum

IMPRESSUM Herausgeber

Gestaltung

Stiftung Schulpforta – Stiftung des öffentlichen Rechts – Prokurator Konrad Keller Schulstraße 22 06628 Schulpforte Tel. 034463 | 61761

David Ortmann Lange Gasse 27 06484 Quedlinburg Tel. 03946 | 467706 Tel. mob. 0176 | 50071529 david.ortmann@gmail.com

Redaktion

Gesamtherstellung

Eckart Kissling Jettenburg Im Bainken 5 72127 Kusterdingen Tel. 07071 | 38777

Saale-Druck Naumburg GmbH Topfmarkt 7 06618 Naumburg Tel. 03445 | 24370

Fotos S. 1, 7, 8, 12, 16, 18, 21, 22, 27, 32, 36 (2), 42, 46, 52 (o.), 59: Eckart Kissling S. 4, 52 (u.), 62: David Ortmann Stand: Herbst 2007

8 Umschlagseite 4: Das in Gänze restaurierte Neugo"sche Haus, als Wohnhaus für den Verwalter des Gutshofs mit Schlachtraum im Ergeschoss, angebautem Backofen und Räucherkammer unter dem Dach, errichtet im Jahre 1855 (so da"ert auf einem Dielenbre! mit den Namen der Zimmerer, das bei der Sanierung des Dachstuhls im Jahre 2002 vorgefunden wurde), gesehen aus dem 3. Obergeschoss des Internats V. Es beherbergt neben der Verwaltung der S"#ung seit 2007 auch das Zentrum Pförtner Bund.