4 minute read

Die ParaVertikalen

Next Article
MTB

MTB

Die ParaVertikalen on the Rock in Oberammergau

von Dennis Förster

Advertisement

Schon seit langer Zeit hatte ich mir gedacht: „Mensch, klettern gehen wäre doch mal spitze!“. Der innere Schweinehund und die „Komfortzone“ waren scheinbar stärker als der Kampfgeist und die Motivation, einfach damit loszulegen. Leider führte erst ein schwerer Unfall und die damit verbundenen körperlichen Einschränkungen dazu, dass ich mich aufra te, nach einem geeigneten Kletterkurs für Menschen mit Behinderung zu suchen. Zufällig habe ich mit einem Bekannten darüber gesprochen, der mir sagte, er habe da etwas von den „ParaVertikalen“ gehört. Den Rest erledigte dann Google für mich. Ohne Schwierigkeiten konnte ich unterjährig in den laufenden Kletterkurs einsteigen und war nun endlich mittendrin. Nach nur wenigen Klettereinheiten im Kletterzentrum des DAV Augsburg war es dann soweit. Klettern am Felsen oder genauer gesagt: Die ParaVertikalen on the rock! Am 25. Juni 2022 ging es für uns nach Oberammergau, wo wir in Frauenwasserl eine geeignete Wand mit leichten bis mittelschweren Touren besteigen durften.

Wochenlang habe ich dem Tag des Kletteraus ugs intensiv entgegenge ebert. Eine Woche vorher trafen wir uns dann im Kletterzentrum, um alles Wichtige zu besprechen. Trainerin Alina hatte sich schon perfekt vorbereitet und uns mitgeteilt, welches Equipment wir brauchen, was wir am Besten anziehen und wie viel Verp egung wir mitnehmen sollten.

Am Morgen des 25. Juni trafen wir uns dann gegen 8.30 Uhr in der Sportanlage Süd beim DAV Kletterzentrum Augsburg. Es war wirklich klasse, wie gut alles organisiert war. Zwei große Carsharing Autos wurden mit Allem beladen, was wir brauchten. Wer keine eigene Kletterausrüstung hatte (z. B. Kletterschuhe, Klettergurt), dem wurde welche bereitgestellt. Als Kletter*in musste man wirklich an nahezu Nichts denken, außer, dass man genug zu Essen und Trinken dabei hatte. Pünktlich um kurz nach 9 Uhr fuhren wir dann los und kamen gegen 10.15 Uhr bei bestem Wetter in Frauenwasserl an. Ich hatte mir das Klettergebiet natürlich schon vorab im Internet angesehen. Aber als ich den Berg dann vor mir sah, hatte ich noch mehr Respekt davor, als sowieso schon vorhanden war. Das trübte jedoch keineswegs die Stimmung und die Freude darauf, endlich an den Felsen zu kommen.

Die insgesamt sechs Trainer*innen begannen gleich bei Ankunft damit, alles einzurichten und die Seile vorzu-

Trainerin Alina beim Sichern.

bereiten. Zunächst wurde die Ausrüstung der Kletternden überprüft und wir erhielten eine Einweisung sowie hilfreiche Tipps und Tricks, was das Klettern am Felsen anbelangt. Dann ging es auch schon los. Ich hielt mich zu Beginn etwas zurück, da ich mir das erst einmal aus sicherer Entfernung anschauen wollte.

Insgesamt hatten wir drei Kletterreihen zur Auswahl, ich entschied mich zu Beginn für die Kürzeste. Schon nach den ersten zwei bis drei Höhenmetern löste sich die innere Anspannung und Nervosität und ich merkte, dass das Klettern am Felsen gar nicht so schwer ist, wie ich anfangs dachte. Selbst nicht, wenn man eine körperliche Einschränkung hat. In dem Wissen, von einer sehr gut ausgebildeten Person gesichert zu werden, fühlte man sich natürlich besonders gut aufgehoben. Zusätzlich wurden wir noch von ein*er weiteren Trainer*in „begleitet“, der*die parallel mit uns nach oben kletterte und uns bei Bedarf sowohl Hilfestellung als auch wertvolle Tipps gab. So kletterten wir nacheinander verschiedene Bahnen, tauschten Klettererfahrungen und Ideen aus, genossen dabei das tolle Wetter und die super Stimmung.

Ganz zum Schluss gab es dann ein Highlight. Wer noch Kraft besaß und es sich zutraute, durfte noch etwas weiter nach oben klettern. Dabei wurden wir diesmal von oben, und nicht wie sonst von unten gesichert. Neben mir hatten sich noch zwei Weitere der Herausforderung gestellt. So legten wir knapp 40 Höhenmeter zurück. Als Belohnung für das, was wir an diesem Tag gemeinsam erreicht hatten, gönnten wir uns zum Abschluss in Oberammergau ein erfrischendes Eis und ließen den aufregenden Tag entspannt ausklingen, bis wir schließlich gegen 18 Uhr wieder in Augsburg ankamen.

Sowohl bei meinen bisherigen IndoorKlettereinheiten als auch bei dem Aus ug nach Frauenwasserl ist mir eines besonders positiv in Erinnerung geblieben. Das Team um Alina und Alex Dajnowicz ist nicht nur sehr gut ausgebildet, sondern auch mit einer solchen Leidenschaft und Motivation bei der Sache, die auch auf alle Kletternden der ParaVertikalen ausstrahlt. Nach jeder einzelnen Klettereinheit sieht man, wie sehr sich alle über das Erreichte freuen und wie stolz sie darauf sind, Teil der Klettergruppe zu sein, und, trotz körperlicher Einschränkung, der Leidenschaft des Kletterns nachgehen zu können.

Nachhaltig, naturverbunden und 100% Made in Germany – das ist Kaipara.

Aus hochwertiger 100% Mulesing-freier, neuseeländischer Merinowolle fertigen wir funktionale Sport- und Freizeitbekleidung für Damen und Herren. Lernen Sie die einzigartigen Eigenschaften der Naturfaser kennen und entdecken Sie unser breites Sortiment.

merino-zertifiziert feine Faser thermoregulierend geruchsneutral kratzfreie Wolle isolationsfähig pflegeleicht, antistatisch natürlicher UV-Schutz knitterfrei, pilling-arm schwer entfl ammbar natürlich und nachhaltig

www.kaipara.de

Born in New Zealand. Made in Germany.

This article is from: