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Bergsteiger
von Enrico Germann
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Für die indigenen Völker Nordamerikas waren Schneeschuhe ein lebensnotwendiges Fortbewegungsmittel in schneereichen Gegenden. Heute fasziniert das Schneeschuhwandern auch uns Wintersportler*innen und bietet die Möglichkeit die Winterlandschaft fernab vom Trubel der Skipisten still zu genießen und an Orte zu kommen, die man normalerweise im Winter nicht erreichen würde.
Mit gefühlt „Tennisschlägern“ unter den Füßen ziehen wir unsere Spuren durch unberührte Hänge und glitzernde Schnee ächen. Sie verteilen das Gewicht der Person, die sie trägt, über eine größere Fläche, so dass die Füße weniger im Schnee versinken.
Ausbildungsangebot Grundsätzlich können Schneeschuhtouren von Teilnehmenden jeden Alters ohne Vorkenntnisse und Vorerfahrung durchgeführt werden. Aber es wird empfohlen, sich zunächst mit den Grundkenntnissen der Sportart und vor allem der Lawinenverschütteten-Suche vertraut zu machen.
Der dreitägige Einführungskurs soll Anfänger*innen und Einsteiger*innen Grundlagen in Hinblick auf Tourenplanung, Lawinenkunde, Notfallmanagement sowie Umweltaspekte vermitteln. Hier werden Kenntnisse und Fähigkeiten zur selbstständigen Durchführung einer Schneeschuhtour unter lawinenkundlichen Aspekten vermittelt. Kleine Touren in der Umgebung der Hütte sollen dazu beitragen, Theorie und Praxis miteinander zu verbinden.
Nachdem in den letzten beiden zurückliegenden Jahren die Kurse coronabedingt nicht statt nden konnten, wurde diesen Winter das Ausbildungsangebot erweitert: Jeweils vom 21.–23.1.2023 sowie vom 27.–29.1.2023 nden auf der sektionseigenen Otto-Schwegler-Hütte gleich zwei Grundkurse Schneeschuhgehen statt.

Obernberg am Brenner – Blick auf den Hohen Lorenzen. Foto: Enrico Germann
Tourenprogramm Passend zum Ausbildungsprogramm wird eine Woche später eine Schneeschuhtour speziell für Einsteiger*innen angeboten. Diese Schneeschuhtour soll allen Teilnehmenden des Grundkurses Schneeschuhgehen die Gelegenheit geben, das Gelernte anzuwenden. Diese Tour ist deshalb vorrangig für Interessierte vorgesehen, die sich für den Ausbildungskurs angemeldet haben.
Allen erfahrenen Schneeschuhgeher*innen, welche die entsprechenden konditionellen Voraussetzungen erfüllen und bereits erste Erfahrungen gesammelt haben, seien unsere Mehrtagestouren empfohlen.
Den Auftakt bildet die Vier-Tage-Tour im Wipptal in den Stubaier Alpen im Februar (16.–19.2.2023). Das idyllische Bergdorf mit dem imposanten Tribulaunmassiv im Hintergrund lädt ein zu aussichtsreichen Genuss-Schneeschuhtouren. Alle Tagestouren starten vom Basislager, dem DAV Jugend- und Seminarhaus direkt in Obernberg.
Unter dem Motto „Rund um die Otto-Schwegler-Hütte“ sollen das malerische Gunzesrieder Tal und die umliegenden Berge auf Schneeschuhen vom 25.–28.2.2023 erkundet werden.
Wer innerhalb von vier Tagen einen guten Querschnitt der Sellrainer Berge erleben möchte, sollte sich die Schneeschuhquerung Sellrain Mitte März (16.–19.3.2023) vormerken. Unterhalb der mächtigen 3.000er Gipfel schreiten wir über verschneite Wege, Wald- und Wiesenhänge und auch auf so manch schro eren Gipfel. Übernachtet wird dabei auf der Pforzheimer Hütte (2.308 m) und der Potsdamer Hütte (2.009 m).
Darüber hinaus werden natürlich wieder eine Vielzahl von Tagestouren für alle passionierten Wanderer und Naturliebhaber angeboten, die sich auch die winterliche Landschaft erschließen wollen.

Sellrain – Auf den Sömen. Foto: Markus Hammer
Termine Bergbus Auch im kommenden Winter soll der DAV Bergbus wieder interessierte Bergsteiger*innen zu attraktiven Zielen, die nicht oder nur schwer mit ö entlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind, umweltfreundlich in die Berge bringen. Die drei Samstagstermine sollten sich alle Wintersportbegeisterten schon mal vormerken.
Am 14.1.2023 fahren wir in die Ammergauer Alpen mit den Ausstiegspunkten Unterammergau, Oberammergau sowie Linderhof, am 4.2.2023 nach Kochel, Walchensee sowie am 4.3.2023 ins Tannheimer Tal. Neben mehreren geführten Schneeschuhtouren gibt es bei allen Fahrten auch viele Möglichkeiten für individuelle Unternehmungen in Sachen Ski Alpin, Ski Langlauf, Rodeln und Winterwandern. Termine und Anmeldung Alle Termine nden sich in der Tourenübersicht auf Seite 43–45; die detaillierten Beschreibungen der Touren und Ausbildungsangebote sowie weitere Informationen, beispielsweise zur Ausrüstung, können online auf unserer Webseite nachgelesen werden. Hier nden Sie auch eine Übersicht über die unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen und Anforderungen der angebotenen Schneeschuhtouren.
Ab Mittwoch, 2.11.2022, ist es möglich, sich online, per E-Mail oder telefonisch über die Geschäftsstelle für alle Touren und Kurse anzumelden.
Zusätzlich wird es sicher auch wieder abhängig von Wetter und Lawinenlage spontane Unternehmungen geben, über die rechtzeitig per E-Mail informiert wird.

Gunzesrieder Tal – Spuren im Tiefschnee. Foto: Enrico Germann


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Erfolgreiche Langlauf- und Schneeschuhwoche in Südtirol und den Dolomiten
von Annette Gröbner
Max Hetmanek (Skiabteilung-Langlauf) und Werner Böhm (Bergsteigerabteilung-Schneeschuhgehen) haben vom 5. bis 12.2.2022 erstmals gemeinsam eine Tourenwoche angeboten. Der Bus war mit ca. 3/4 Langläufern und 1/4 Schneeschuhgehern ausgebucht. Die Teilnehmer konnten täglich zwischen dem Langlauf- und dem Schneeschuhangebot wählen, was auch mehrere Teilnehmer gerne nutzten. Bei meistens strahlend sonnigem Wetter waren täglich abwechslungsreiche Langlaufstrecken und Schneeschuhtouren angeboten.
Kultureller Auftakt bei der Hinfahrt war die Besichtigung von Schloss Ambras bei Innsbruck. Günther Frühmesser brachte uns bereits im Bus die historischen Hintergründe in einem lebendigen Vortrag näher. Das Schloss war ein Geschenk von Erzherzog Ferdinand II. (1529–1595) an Philippine Welser und ist damit auch geschichtlich mit Augsburg verbunden.
Wir Schneeschuhgeher hatten jeden Tag eine tolle Tour, die erfolgreich durchgeführt wurde:
Am Sonntag stiegen wir vom Brückele über die Plätzwiese auf den Strudelkopf mit Traumpanorama auf Hohe Gaisl, Dürrenstein, drei Zinnen und Monte Cristallo.
Am Montag wanderten wir mit den Schneeschuhen direkt vom Hotel Erika über Schmieden zum Pragser Wildsee und umrundeten den See mit beeindruckendem Eisfall am Ufer. Nach einer Einkehr ging es dann auf gleichem Weg zurück zum Hotel. Am Dienstag starteten wir in Toblach-Wahlen Richtung Toblacher Pfannhorn. Nach starkem Schneefall über Nacht kämpften wir uns zum Hühnerspiel (2.110 m) hinauf, einem Vorgipfel vom Toblacher Pfannhorn (2.323 m). Belohnt wurden wir mit fantastischem Blick auf die Drei Zinnen und die Sextener „Gipfelparade“ bis zum Kronplatz. Beim Auf- und Abstieg durch wechselndes Gelände leisteten unsere Männer Spurarbeit durch teilweise einen Meter Neuschnee!
Am Mittwoch erlebten wir unsere Königstour. Von Sexten-Moos gingen wir zum Fischleinboden und durch das Altensteintal bis hinauf zur Dreizinnenhütte (2.405 m). Auf der sonnigen Terrasse machten wir mit umwerfender Kulisse auf den Paternkofel, die Drei Zinnen und die Sextener „Sonnenuhr“ unsere Mittagsrast. Der Auf- und Abstieg durch das Fischleintal umsäumt von den gewaltigen Felsgipfeln begeisterte uns alle!
Ein weiterer Höhepunkt folgte am Donnerstag, eine große Durchquerung vom Pragser Wildsee über das Nabige Loch und die Rossalm-Hoch äche (2.330 m) hinunter zum Brückele und zurück mit dem Bus zum Hotel. Die Route erforderte viel Spurarbeit im unberührten Schnee vor herrlicher Kulisse mit Seekofel und Großem Jaufen. Ein tolles Erlebnis mit gemütlicher Einkehr in der Rossalmhütte.
Auch die Langläufer hatten ein abwechslungsreiches Programm und fuhren täglich in neue Gebiete mit schönen Loipen. Abends konnten wir uns jeweils bei angeregten Gesprächen über unsere tollen Erlebnisse austauschen.
Unser Hotel Erika in Prags war sowohl vom kulinarischen Aspekt, der freundlichen Bewirtung wie auch dem weitläu gen Wellnessbereich mit Whirlpool und verschiedener Saunas hervorragend. Das vielseitige Frühstücksbu et und die mehrgängigen Wahlmenüs ließen keine Wünsche o en. So konnten wir uns jeden Tag von den ausgiebigen Touren erholen und genug Energie für die nächsten Aktivitäten tanken.


Dreizinnenhütte mit Paternkofel und Drei Zinnen. Alle Fotos: Annette Gröbner

Im Fischleintal.
Die letzten beiden Tage waren wir Schneeschuhgeher dann gemeinsam mit den Langläufern unterwegs:
Am Freitag besuchten wir das Biathlon-Zentrum im Antholzer Tal und unternahmen eine Rundwanderung bzw. Langlauftour auf dem zugefrorenen Antholzer See mit schönen Landschaftsstimmungen und Einkehrmöglichkeit. Die Langläufer konnten sogar einen Biathlon-Testlauf mit Schießen buchen, was einige durchaus erfolgreich nutzten.
Am Samstag machten wir bei Kaiserwetter noch eine Abschlusswanderung von Prags bis zum Moosbauer mit schöner Aussicht auf das ganze Pragser Tal. Im Abstieg kehrten wir in einem Gasthof in Schmieden ein, genossen
Ad_BADER_3-2017_Layout 1 29.11.2017 20:36 Seite 1 Eisfall am Pragser Wildsee.

noch einmal die hervorragende Südtiroler Küche und fuhren danach staufrei heim.
Danke an alle Beteiligten für die erlebnisreiche, tolle Woche, besonders Max Hetmanek und Werner Böhm für die gute Organisation und Koordination, Günther Frühmesser für den kulturellen Beitrag und unseren Busfahrer Puljic für die frühen Extrafahrten für uns Schneeschuhgeher, damit wir auch unsere langen Touren scha en konnten!
Am Ende gab es viel Applaus für diese gelungene Gemeinschaftsfahrt und den Wunsch von uns Schneeschuhgehern, einmal wieder eine entsprechende Fahrt zwischen Skiabteilung und Bergsteigerabteilung durchzuführen.
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