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Vorwort
Liebe Leser*innen,
… lange Zeit hat Corona unseren Alltag geprägt. Die Pandemie ist nicht vorüber, aber durch eine gewisse Immunisierung und weniger gefährliche Virusvarianten ist wieder deutlich mehr Normalität im Alltag möglich. Leider beherrscht aktuell der russische Angri skrieg gegen die Ukraine mit seinen Folgen unser Leben.
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Die Energiekosten sind dramatisch gestiegen, wir müssen uns in unserem Alltag vielfach einschränken. Trotzdem sollte deswegen unsere Lebensfreude, gerade mit dem Naturerleben in den Bergen nicht zurückstehen.
Im September hat Alina Dajnowicz ihr Amt als 2. Vorsitzende im Vorstand aus beru ichen und gesundheitlichen Gründen niedergelegt. Ich, wir alle, bedauern das zutiefst, da Alina seit dem Frühjahr 2020 mit ihrer klaren und herzlichen Art die Vorstandsarbeit bereichert und viele neue Impulse gesetzt hat. Herzlichen Dank für die freundschaftliche Zusammenarbeit! Zum Glück für den Verein bleibt Alina weiterhin im Bereich Ehrenamt/Inklusion aktiv. „Berge in die Stadt“ war das Motto beim Neubau des Kletterzentrums. Unser seit dem Frühjahr vorangetriebenes Gedankenspiel „Boulderhalle“ könnte das Angebot des Kletterzentrums abrunden, vielleicht kann man in den Bouldern ja gewissermaßen die „Vorberge in der Stadt“ sehen. Dem Alpenverein als Ganzes ist schon aus Klimaschutzgründen sehr daran gelegen, für einen lokalen Bergsport – und dafür stehen Kletterzentren – entsprechende Möglichkeiten zu scha en.
Inzwischen gibt es intensive Gespräche mit der Stadt, dem Freistaat, dem Bergsportfachverband Bayern des DAV und dem DAV Bundesverband, um deren Unterstützung auszuloten. Die bisherigen Signale sind ermutigend. Natürlich fehlt noch viel, wie das Detail- und das Finanzierungskonzept, bevor wir Ihnen die Frage nach einem „Go“ guten Gewissens vorlegen können. Wie weitreichend ein solches Go dann sein könnte, ist ebenfalls noch o en. Das kann erst einmal nur die Beauftragung einer Planungsleistung sein oder schon der Start des ganzen Projektes. Ich ho e, Ihnen im Februar im alpenblick 1/23 mehr sagen zu können.
Im Verein hat die Diskussion um verschiedene Zukunftsthemen (dazu gehört auch die Boulderhalle) sowie die Kandidatensuche für die Vorstandswahl im nächsten Jahr Fahrt aufgenommen. In sechs verschiedenen Arbeitskreisen eines breit angelegten Workshops bringen derzeit viele Ehrenamtliche mit großem Engagement ihre Ideen ein. Es ist ein für die Sektion spannender Herbst.
Meine Auszeit im Sommer: Ich habe sie sehr genossen. Ich habe mir einen seit langem gehegten Traum erfüllt und bin von Augsburg aus mit einem vollbepackten Reiserad durch Skandinavien hoch zum Nordkap gefahren. Eine völlig andere Erfahrung als die geliebten Weitwande rungen, da der Schwerpunkt beim kilome terlangen Fahren auf Schotter und Teer fast ausschließlich auf der Freude an der Bewegung lag und landschaftliche Highlights eher in den Hintergrund rückten. Es hat gutgetan und viel Nachdenken ermöglicht.
Für meinen sehr nüchternen Artikel zur Vorstandsarbeit im letzten Heft musste ich einige Kritik einstecken, die ich auch akzeptiere. Ich habe mich beim Schreiben wohl mehr von meinen damaligen Be ndlichkeiten leiten lassen als vom Amt als solchem, das sehr wohl mit seinem Stellenwert für die Sektion eine freundliche Darstellung verdient. Mit der Distanz von einigen Monaten und nach meiner Auszeit sehe ich wieder viel stärker die schönen und befriedigenden Momente meiner Vorstandstätigkeit.
Manchmal – und das kennen Sie sicher auch – fällt aber die Distanzierung von Alltagsgeschehnissen dann doch schwerer, als es gut ist. Das Ehrenamt hat für mich nicht nur die professionelle Seite, sondern auch eine stark emotionale Komponente, es ist alles andere als nur ein „Job“. Vor allem manche zwischenmenschlichen Themen perlen an mir eben nicht einfach ab. Wäre das anders, wäre ich nicht der Mensch, der ich für den Verein immer sein wollte und bin.
In diesem Heft schreiben aktuelle und ehemalige Vorstandsmitglieder über ihre persönlichen Sichtweisen und Motivationen zu ihren Ämtern. Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn Sie sich davon ansprechen lassen und mit mir, mit uns Kontakt aufnehmen, wenn Sie Interesse an einer aktiven Mitgestaltung des Vereins haben. Der Verein braucht Sie!
Ich wünsche Ihnen eine aktive Winterzeit mit vielen Erlebnissen beim Draußensein, egal wie weiß der Winter diese Saison wird. Der Klimawandel hat zuneh mend Ein uss auf unsere schönen Schneelandschaften. Wir können uns aber an die neuen Gegebenheiten anpassen, auf die „Berge in der Stadt“ ausweichen und die winterlichen Alpenberge genießen – so wie sie eben sind.
Thomas John, 1. Vorsitzender
Hinweis: Die nächste Mitgliederversammlung ndet am 26. April 2023 statt. Einladung und Tagesordnung nden Sie wie gewohnt in der Aprilausgabe des alpenblick. Anträge an die Mitgliederversammlung müssen mindestens drei Monate vorher bei der Geschäftsstelle eingegangen sein, also bis zum 26. Januar 2023, um sie in der Tagesordnung aufnehmen zu können.