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JDAV
Auf dem Lech unterwegs
Floßbau mit den Gipfis
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von Ulrike Stöffelmair
Kurz nach den Sommerferien im letzten Jahr haben wir Gipfelstürmer die letzten wirklich warmen Tage genutzt, um endlich die schon lange geplante Floßbauaktion zu starten.
Am Freitagabend machten wir uns – ausgerüstet mit Floßbaumaterial, Paddeln, Badesachen, Zelten, Hängematten und Kochzeug – auf den Weg zur Litzauer Schleife. Nachdem wir unsere zwei Lager aufgebaut hatten, ließen wir den Abend beim Grillen und am Lagerfeuer gemütlich ausklingen.
Am nächsten Tag ging es dann auf den Fluss. Wir deponierten zunächst unser Material mit dem Auto am Einstiegsort, brachten das Auto zurück zu unserem Lager und liefen zu Fuß vorbei an Wäldern, Wiesen, Weiden, Pferden und Eseln zu unserem Startpunkt.
Dort angekommen, hatten wir Jugendleiter*innen nach ein paar kleinen Tipps zu Knoten und Auftrieb eine entspannte Pause, während unsere Kids sich der Auf- gabe stellten, ein Floß zu bauen, das uns sieben sicher und möglichst trocken wieder zu unserem Camp zurückbringen sollte.
Wegen eines kleinen Lochs in zwei unserer LKW-Schläuche hatten wir leider ein bisschen zu wenig Auftrieb und saßen, wenn alle auf dem Floß waren, ca. 5 cm unter der Wasserober äche. Gut, dass Peter einen Neoprenanzug dabei hatte und ich – zumindest nach Ansicht der meisten – kein Temperaturemp nden habe. So konnten wir den verbleibenden fünf immer wieder schwimmend eine etwas trockenere Fahrt bescheren.
Die Tour dauerte vier Stunden und war recht abwechslungsreich. Es war alles geboten: kleine Stromschnellen, seichte Stellen, über die wir unser Floß tragen mussten, dicht gefolgt von plötzlich tieferen Stellen mit doch starker Strömung und ein oder zwei falschen Abzweigungen (ja, selbst auf einem Fluss gibt es Sackgassen!). Schließlich kamen wir bei leider bereits sinkender Sonne an unserem Bus an. Nun konnten wir feststellen, wie viel schneller sich ein Floß auseinander- als zusammenbauen lässt. Das war auch gut so, denn wir freuten uns alle schon auf ein loderndes Lagerfeuer, einen warmen Tee und ein leckeres und wärmendes Chili Sin Carne – übrigens unser Standard-GruppenGericht, das Rezept ndet ihr anbei.
Am Sonntagmittag kehrten wir ein wenig erschöpft, aber zufrieden von unserer leider einzigen Mehrtagesfahrt in dem doch sehr stürmischen Jahr 2020 zurück. Wir freuen uns auf viele weitere coole Fahrten und Aktionen mit den Gip s und wünschen uns, dass in diesem Jahr mehr möglich ist.


Das Gipfelstürmer Chili Sin Carne-Rezept Für ca. 7 Personen:
200 g Sojagranulat 2 Zwiebeln 1–2 Paprika 2 Dosen Kidneybohnen 2 Dosen Mais 400 ml Passierte Tomaten 1 Dose Kichererbsen
Sojagranulat mit heißer Gemüsebrühe mischen und 10 Min. quellen lassen, da nach leicht das Wasser herausdrücken und abgießen. Das Sojagranulat mit den kleingewürfelten Zwiebeln in einem großen Topf anbraten. Die Paprika klein- schneiden und dazugeben. Die Dosen mit Kidneybohnen, Mais und Kichererbsen abgießen und das Gemüse in den Topf geben. Anschließend die passierten Tomaten untermischen, das Ganze nach Belieben mit Pfe er, Paprikagewürz und Chili ocken oder -pulver würzen und ca. eine viertel Stunde köcheln lassen. Bei vielen „Essern“ am besten nur wenig scharf würzen und Chili zum Nachwürzen bereitstellen.

JDAV-Jugendleiter*in – wäre das nicht etwas für dich?
von Antje Henze und Ulrike Stöffelmair
Ich engagiere mich in der JDAV, weil ich so dankbar für die tollen Momente bin, die mir früher meine eigenen Jugendleiter*innen ermöglicht haben. Solche Momente möchte ich nun ein Stück weit an Jüngere weitergeben. (Alina)
Lust auf was Neues, was Spannendes? Hast du vielleicht den Aufruf zur Mitarbeit in unserer Jugend im letzten alpenblick (Seite 45) gesehen und bist noch am Zögern, weil du nicht genau weißt, was da auf dich zukommt? Heute wollen wir dir vorstellen, wie du dich in der Jugendarbeit in der Sektion Augsburg einbringen kannst, wie du Jugendleiter*in wirst und welche Vorteile du dadurch hast. Vorteile? Ja. Die Stimmen aus dem Kreis der Jugendleiter*innen sind eindeutig: die Jugendarbeit macht Spaß und süchtig (das ist durchaus als Warnhinweis zu verstehen!).
Was macht ein*e Jugendleiter*in? In der Sektion Augsburg engagieren sich zurzeit etwa 30 Jugendleiter*innen ehrenamtlich. Sie leiten die 11 Jugendgruppen des DAV Augsburg eigenverantwortlich. Wir Jugendleiter*innen tre en uns etwa einmal im Quartal zu einem persönlichen Tre en (manchmal auch digital), um uns über die Arbeit in den Gruppen oder gruppenübergreifende Fahrten und Aktionen auszutauschen. Wir planen in den Jugendleitungssitzungen zum Beispiel unsere Aktionen auf der afa-Messe, beim Modular-Festival oder bei sektionsinternen Veranstaltungen wie der Jugendvollversammlung.
Was machen Jugendgruppen? Unsere „normalen“ Jugendgruppen tre en sich wöchentlich oder alle 14 Tage zur Gruppenstunde. Die Gruppen haben zwischen 8 und 18 Mitglieder und werden von mindestens zwei Jugendleiter*innen eigenverantwortlich geleitet. Je nach Können, Kompetenz und „Lust“ der Gruppe und ihrer Leitung können dann Gruppenstunden, Tagesaus üge, Wochenendfahrten oder eine längere Fahrt auf dem Programm stehen: • (Berg-)Sport wie Klettern, Bouldern, (Berg-)Wandern, Skifahren, Slacklinen. • Naturschutz und Naturerlebnis wie Baump anzaktionen,
Müllsammeln, Land Art. • Alles, was Spaß macht und zur Gruppen- und Persönlichkeitsbildung beiträgt, wie Kochen, Kürbisschnitzen,
Rodeln, Spiele, Iglu- und Floßbau. Der Phantasie der Gruppenleitung sind hierbei nur die Grenzen des eigenen Könnens gesetzt.
Unsere Jugendleiter*innen im Interview
Warum engagierst du dich ehrenamtlich in der JDAV?
Ich arbeite sehr gerne mit Jugendlichen zusammen und nde es schön zu sehen, wie die Kids wachsen und sich zu jungen Erwachsenen entwickeln. Als Jugendleiter hat man dabei eine sehr spannende Position, manchmal ist man ein guter Freund zum Zuhören, manchmal Autoritätsperson, manchmal Lehrer und manchmal Animateur oder Quatschkopf. (Peter)
Peter Hüwe, JL seit 2013

Alina Schuster, JL seit 2014 Seit ich klein bin, wurde ich von meinem Papa auf Hütten, zum Wandern und zum Skifahren mitgenommen, schon seit damals bin ich gerne in den Bergen unterwegs. Mit 12 bin ich selber in eine JDAV-Jugendgruppe gegangen. Die tollen Erlebnisse in der Natur und den Spaß am Bergsport möchte ich einfach an die Kinder in meiner Jugendgruppe weitergeben. (Irina)
Irina von Dohlen, JL seit 2016
Ich engagiere mich ehrenamtlich, weil es mir Spaß macht, etwas mit Kindern zu machen, ihnen etwas Neues beizubringen, ihnen tolle Erlebnisse zu ermöglichen oder einfach nur gemeinsam Spaß zu haben. Und wenn man dann in die glücklichen Gesichter schauen kann, weiß ich genau, warum ich es mache. (Katja)
Katja Ludwig, JL seit 2012
Zu einzelnen Fahrten und Aktionen tre en sich die Freerider, der Boulder-/Klettertre und unsere Integrationsgruppe, die monatlich mit jungen Ge üchteten Aus üge und gemeinsame Aktionen plant und durchführt.
Besonders der Boulder- und Klettertre bietet die Gelegenheit, in die JDAV der Sektion Augsburg unverbindlich hineinzuschnuppern (siehe auch „Regelmäßige Termine“, Seite 32/33).
Wie wird man Jugendleiter*in? Wenn du mindestens 16 Jahre alt bist und Interesse an Gruppenarbeit in einem Verein hast, der (Berg-)Sport und Naturschutz verbindet, bist du in der JDAV genau richtig. Du solltest schon bereit sein, Verantwortung für deine Gruppe zu übernehmen – aber keine Angst, du wirst hierzu hervorragend ausgebildet und stehst auch nie allein in der Verantwortung. In der einwöchigen Grundausbildung lernst du die Grundzüge der Jugendarbeit in der JDAV kennen, natürlich gleich in der praktischen Umsetzung mit der Ausbildungsgruppe unterwegs in den Bergen oder im Großstadtdschungel – angepasst an das fachsportliche Können der Teilnehmenden. Im Vordergrund stehen hierbei die pädagogischen Aspekte der Gruppenarbeit. Als Jugendleiter*in kannst du dann in jährlichen Fortbildungen einen Einblick in ganz viele Bereiche der JDAV gewinnen: Es geht von Floßbau über Spiele, Seilaufbauten, Hochtouren, Mountainbiken, Eis- und Alpinklettern, Klettersteige bis zu Höhlenbegehungen. Es ist somit für jede*n bestimmt das Richtige dabei!
Die Aus- und Fortbildungen werden zentral von den Bundes- und Landesverbänden der JDAV organisiert und für unsere Ehrenamtlichen von der Sektion nanziert. Mehr Infos zum Ablauf und den Inhalten ndet ihr hier: www.jdav. de/Schulungen.
Was musst du also tun, um bei uns mitzumachen? Ganz einfach: Melde dich bei unserer Jugendreferentin Uli Stö elmair oder unserem Jugendreferenten Lars Pick unter jdav@davaugsburg.de und schau doch mal bei unseren Jugendleitungssitzungen oder in einer Gruppenstunde vorbei, um einen persönlichen Eindruck unserer Arbeit zu gewinnen.
Weitere Infos unter: https://bit.ly/2ORly4W
Was hast du durch die JDAV gelernt?
In den jährlichen Fortbildungen durfte ich schon jede Menge neuer Dinge lernen und ausprobieren – Befahren einer Höhle (matschig!), Mobile Seilaufbauten oder eben auch mal Klettern im Elbsandstein. Dabei lernt man nicht nur Fachsportliches, sondern auch viel Pädagogisches und auch einiges über sich selbst. (Peter)
Durch meine Arbeit als Jugend referent habe ich gelernt, was Verantwortung bedeutet und wie wichtig es ist, anderen zu vertrauen. (Lars)
Lars Pick, JL seit 2018
… mich zu organisieren oder wie man eine Jugendgruppe leitet. (Flo)
Florian Schön, JL seit 2017

Durch die Jugendleiter in meiner damaligen Jugendgruppe, die Fortbildungen, aber auch durch eigene Erfahrungen habe ich gelernt, wie man Touren plant, wie lange eine Gruppe für eine bestimmte Wegstrecke braucht, was für Risiken es gibt und wie man vorgeht, wenn mal was schie äuft. (Irina) Was ist dein schönstes Erlebnis mit der JDAV?
Am meisten Spaß machen mir noch immer die Gruppenfahrten, die ich schon super fand, als ich noch selbst „Grüppling“ war. Besonders beeindruckt hat mich die Fahrt 2014 mit Kindern von „Futhuk“ nach Österreich auf einen Campingplatz – gelebte Inklusion! (Lars)
… die Kindersommerfreizeiten mit Ferdl im Ötztal und Fontainebleau 2015, 2016, 2017. Und natürlich die genialen Fortbildungen von Bundes- und Landesverband! (Flo)
Ein einzelnes schönes Erlebnis gibt es gar nicht. Stattdessen ganz viele schöne Erlebnisse, von denen jedes einzeln auf seine Art besonders und unvergesslich war. Vor allem ist es aber toll, dass ich meine Gruppe, die Minigeckos, nun schon seit sechs Jahren begleite und miterleben darf, wie sich die Kids entwickeln und immer größer und selbstständiger werden. (Alina)
Die gemeinsamen Touren mit dem JDAV-Klettertre waren alle Highlights für mich. Und eigentlich ist auch bisher jede Fortbildung ein sehr schönes Erlebnis gewesen. (Katja)